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Columbien hatte Mexiko verlaſſen, nachdem der wichtige Zweck ſeiner Sendung erfuͤllt worden war. Die Unlons“, Buͤndniß⸗ und Confoͤderations⸗Traktate, welche in Panama zwiſchen den Bevollmächtigten der Republiken abgeſchloſſen worden ſind, wurden der Kammer der Revpraͤſentanten zuge⸗ ſandt, und der Präͤſident äußert die Hoffnung, daß der Kon⸗ greß ſobald als möalich eine Angelegenheit zu Ende bringen wuͤrde, welche die Aufmerkſamkeit der ganzen Welt auf ſich gezogen haͤtte. Hinſichtlich der Finanzen und der durch den veränderten Tarif verringerten Staats⸗Einnahme, ſagte er, daß, wenn die Regierung ſich bisher angeſtrengt habe, ihre Verdindlichkeiten, ſo wie es die National⸗Ehre erfordere, ge⸗ gen ihre fremden Glaubiger mit Treue und Puünktlichkeit zu erfuͤllen, ſo ſey von jetzt an ganz beſtimmt ein volles Re⸗ ſultat ihres Eifers und ihrer Thaͤtigkeit zu erwarten. Süd⸗Amerika.
Folgendes iſt der Auszug aus einem Schreiben, datirt Bucaromango vom 6. Mai: General Bolivar war am 23. April zu Bucaromango, 180 Meilen von Orana, woſelbſt er von General Suere aus La Paz vom 15. Januar Depe⸗ ſchen erhielt, in denen die vollſtaͤndige Unterdruͤckung der Empoöͤrung in Boliwia angezeigt und der Patriotismus der Bolivier, von welchen kein einziger ſich mit den Empoͤrern verbunden hatte, gelobt wurde. Obgleich die Peruaniſche
RKRegierung ſehr tief in die Sache verwickelt war, ſo beſchloß eeneral Sucre dennoch ſeine gerechte Rache aufzugeben und Maaßregeln zu vermeiden, welche beide Republiken in einen den Intereſſen und dem emporſteigenden Gluͤcke beider Na⸗ tionen gefährlichen Krieg geſtürzt haben wuͤrde. Er⸗ wurde um ſo mehr zur Nachſicht bewogen, da die Peruaniſche Re⸗ gierung endlich, vbgleich ſpaͤt ihre Zuſtimmung zur Einſchif⸗ fung der Columbiſchen nach Guayaqull beſtimmten Diviſion zu Arica gegeben hatte. Nach Guayaquil begtebt ſich dieſe Heeres⸗Abtheilung auf Befehl des Befreiers, welcher zu der⸗ ſelben Zeit das ſchuldige Voltigeur⸗Bataillon, die Urheber des Aufruhrs aufgeloͤſt hat, von denen 83 in dem erfolg⸗ ten Treffen getoͤdtet und eben ſo viel verwundet wor⸗ den ſind. Die Zuruͤücknahme der Columbiſchen Divi⸗ ſion aus Bolipia iſt eine neue Widerlegung der vlelen über des Befreiers Ehrgeiz nud Herrſchſucht in Eu⸗ ropa verbreiteten Verlaͤumdungen. Er hat dem Lande Unabhängigkeit verliehen. Er läßt es ſeiner Freihelt unter ſolchen Einrichtungen genießen, welche darauf berechnet ſind, es glüͤcklich zu machen, indem ſie ihm Ordnung und Feſtig⸗ keit verleihen. Die Convention zu Ocana hat endlich be⸗ ſtimmt, daß ein Central⸗Syſtem in der Regierung Statt fin⸗ den ſoll, mit kleinen Provinziat⸗Verſammlungen in jedem Bezirke, um die innere Staats⸗Verwaltung zu reguliren in⸗ dem auf dieſe Weiſe zugleich die wichtigſte Maaßre el das Beſtehen der Republit und die Fortdauer der Pefr des Beſreiers als Praͤſidenten des Freiſtaates He ee
Alle Anklage⸗Schriften ſind ſchon an ih
8 Erieee ihn, als den Erhalter es oͤffentlichen Friedens uͤbertragen worden Durch di neuen Finanz⸗Einrichtungen und die erhoͤhte Thaͤt⸗ Durc⸗ dle man dem neuen Miniſter Tanco verdankt in Eigkeg⸗ velche ſo ſehr vermehrt worden, daß alle Ci „ſt die Einnahme
vil, und Milit ⸗Be von Neu⸗Granada und Venezuela 1 nles Geene ten 8 Venezuela ihr volles Gehalt be⸗
8 was ſeit vielen Jahren nicht geſchehn benr und Kiäcahe üns sote zeigt ebenfalls diels Feſig⸗ tung ſeiner Pfücht nnd hat * eine ſtrenge Beobach⸗
Be ande Vertrau 5 10a n aegses, dae e ufh8. Lonne um de ah hent mit waicher man ſe erh die icch darch die Ungeſtlafr heit, mit welcher man ſie während der leheen 21n8eſtre men ließ, in den verſchiedenen D etzten Jahre zuneh⸗
epar e heaben, auszurotten; und aus allen, Thanen derngewurzelt gehen die deſten Nachrichten ein. Pediüa g der. Republlk
nommen und zum Verhör nach Bogota achsſehengen g⸗
Auch ſeine Mitſchuldigen, gegen welche man zu C die Unterſuchung anſtellen wird, ſind bereits ih d
Inland. ö. 8 Folgendes ſind die Artikel des mere. c8 lichen Theile dieſes Blatts angezeigt worden) im 8 — Stuͤcke der Geſetz⸗Sammlung enthaltenen, unterm — b v. J. zu Rio. Janeiro abgeſchloſſenen Freundſchafts⸗ 8 ang fahrts⸗ und Handels⸗Vertrags mit Braſilien: 7 hif⸗ 8 Art. 1. Es ſoll beſtändiger Friede und ewige Freund⸗ ſchaft ſeyn zwiſchen Ihren Majeſtaͤten dem Könige von
Berlin.
bhne Auesr
Preußen und dem Kaſſer von Braſillen, Ihren Erben und aller Geblete
Ihren Unterthanen der Perſon und des Orts.
vollmächtigte Minlſter und außerordentliche Geſandte von
geſichert wird.
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Art. 2. Die Unterthanen einer jeden der hohen con⸗ trahirenden Maͤchte ſollen, obwohl den Landesgeſetzen unter⸗ worfen, fuͤr ihre Perſonen und Guͤter im ganzen Um⸗ fange der Gebiete der anderen Macht derſelben Rechte, Vorrechte, Beguͤnſtigungen und Befreiungen genießen, welche den Unterthanen der beguünſtigteſten Nationen zugeſtanden worden ſind, oder werden moͤchten. Sie koͤnnen weder will⸗ kuͤhrlichen Hausſuchungen und Nachforſchungen, noch irgend einer Pruͤfung und Unterſuchung ihrer Buͤcher oder Papiere, unter welchem Vorwande es auch ſey, unterworfen werden. Im Falle des Verraths, des Schleichhandels oder anderer ſtrafbaren Vergehen, deren die reſpectiven Landesgeſetze er⸗ wähnen, dürfen Hausſuchungen und Nachforſchungen, ſo wie Pruͤfungen und Unterſuchungen der Bücher und Pa⸗ piere nur unter dem Beiſtande der competenten Behoͤrde und in Gegenwart des Conſuls der Nation, welcher der beſchul⸗ digte Theil angehoͤrt, des Vice⸗Conſuls oder ſeiner Subſti⸗ tuten, vorausgeſetzt, daß dergleichen an dem Orte vorhanden ſind, Statt finden. 3 v Art. 3. 2. Fall eines Mißverſtaͤndniſſes oder Bruches zwiſchen beiden Maͤchten (den Gott nie zulaſſen wolle!) wel⸗ cher Fall nur nach Zurückberufung oder Abreiſe der gegen⸗ ſeitigen diplomatiſchen Agenten als wirklich eingetreten anzuſehen ſeyn wird, ſollen die Unterthanen einer jeden der hohen contrahirenden Mäͤchte, die in den Beſitzun⸗ gen der Andern wohnen, zur Beſorgung ihrer Angelegenbei⸗ ten daſelbſt verbleiben duͤrfen, ohne auf irgend eine Weiſe behelligt zu werden, ſo lange ſie fortfahren ſich ruhig zu ver⸗ halten, und ſich keine Uebertretungen der Geſetze zu erlauben. Sollten ſie jedoch durch ihr Betragen ſich verdächtig machen, ſo werden ſie aufgefordert werden, das Land zu verlaſſen, und es wird ihnen eine Friſt, ſich mit ihrem Eigenthume zu entfernen, beſtimmt werden, welche nicht uͤber 8 Monate ausgedehnt zu werden braucht. —
Art. 4. Die, in den Staaten der einen von beiden contrahtrenden Maͤchten der Verbrechen des Hochverraths, der Felonie, der Verfertigung falſcher Muͤnze, oder des die⸗ ſelbe vertretenden Papiers angeklagten Individuen ſollen in den Staaten der andern Macht keinen Schutz erhalten, ſon⸗ dern vielmehr auf Anſuchen des reſpeetiven Gouvernements fofort daraus weggewieſen werden. Die Individuen, welche aus dem Land⸗ oder Seedienſte der einen der hohen contra⸗ hirenden Maͤchte entweichen, ſollen in den Staaten der An⸗ dern nicht aufgenommen, ſondern auf Reclamation der re⸗ ſpeetiven Conſular⸗Agenten verhaftet und ausgeliefert werden.
Art. 5. Die diplomatiſchen und Conſular⸗Agenten einer jeden der hohen contrahirenden Maͤchte, ſollen nach Verhält⸗ niß ihres Ranges in den Staaten der andern Macht derſel⸗ ben Begünſtigungen, Ehren, Vorrechte, Immunitaͤten und Befreiungen von Rechten und Laſten genießen, welche den Agenten der beguͤnſtigteſten Nation zugeſtanden ſind, oder noch zugeſtanden werden moͤchten. Es verſteht ſich, daß die Conſular⸗Agenten nicht ohne vorgängige Genehmigung des Souvepains fuͤr deſſen Staaten ſie ernannt ſind, in Aus⸗ uͤbung ihrer Funkrtionen treten koͤnnen. 1b
Art. 6. Es ſoll zwiſchen den reſp. Unterthanen der hei⸗ den hohen contrahlrenden Maͤchte, gegenſeitige Freiheit der Schifffahrt und des Handels, ſowohl mittelſt Preuſſiſcher als mittelſt Braſiliſcher Schiffe, in allen Haͤfen, Baien, Buchten, Ankerpläͤtzen, Staädten und Gebieten der hohen contrahirenden Maͤchte Statt finden. — Ausgenommen hier⸗ von ſind jedoch die den beiden reſpectiven Kronen vorhehal⸗ tenen Handels⸗Artikel, ſo wie die Kuüͤſten⸗Fahrt und der Kuüſten⸗Handel.
Art. 7. Die Schiffe der Unterthanen einer jeden der hohen contrahirenden Maͤchte, welche in die Häfen oder Ankerplaͤtze der andern einlaufen oder aus denſelben auslaufen, ſollen keine andere oder hoͤhere Abgaben und Laſten, welcher Art auch immer ſie ſein mögen, unterworfen ſeyn, als denjenigen, welche den Schiffen der beguͤnſtigteſten Nation bei ihrem Einlaufen in dieſe Haͤfen und Ankerplätze oder beim Auslau⸗ fen aus denſelben — auferlegt ſind, oder kuͤnftig
auferlegt werden möoͤchten.
827 8. 8eeae Erzeugniſſe Waaren und Artikel jedweder Art, welche der Produktion, Manufactur und Induſtrie der Unterthanen und Gebiete einer der hohen contrahiren⸗ den Maͤchte angehoͤren, und auf directem oder indirectem Wege aus den Staaten dieſer Macht in die Staaten der an⸗ dern, ſowohl auf Preußiſchen als auch auf Braſiliſchen Schif⸗ fen eingefuͤhrt werden, ſollen einzig nur dieſelben Abgaben bezahlen, welche die Unterthanen der begünſtigteſten Nation in Gemaͤßheit des allgemeinen Zoll⸗Tarifs entrichten, oder kuͤnftig entrichten werden.
Man iſt uͤberein gekommen, daß wenn von der begün⸗
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