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No. 202.
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Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages. S
Zur Feier des Allerhöchſten Geburtstages wird die Ks⸗ nigliche Akademie der Wiſſenſchaften am 3ten Auguſt, Nach⸗ mittags um 4 Uhr, eine oͤffentliche Sitzung halten.
Angekommen: Se. Exeellenz der General⸗Lieutenant, General⸗Inſpecteur der Feſtungen und Chef der Ingenieure und Piontere, von Rauch, von Stettin.
Der Kaiſerl. Oeſterreichiſche Wirkliche Kaͤmmerer, außer⸗ ordentliche Geſandte und bevollmaͤchtigte Miniſter am hieſt⸗ gen Hofe, Graf von Traurmannsdorff⸗Weinsberg,
Sen EI Zeitungs⸗Nachrichten. 8 2 Ausland. vdn. Nachrichten vom Kriegs⸗Schauplatz.
EE Kriegs⸗Bericht der activen Armee de duto
den 2. (14.) Juli 1828. Ih Die Vorpoſten des General⸗Lieutenants Ruͤdiger haben am 27. Juni (3. Jult) Bazardzik (Bazardſchik) verlaſſen und ſind auf dem Wege nach Kosludjt (Koslodſcht) bis zu dem kleinen Fluſſe Uszenlia vorgeruͤckt. An dieſem Tage haben dieſelben ein feindliches Cavallerie⸗Corps von 6000 Pferden wahrgenommen, welches am 25ſten vor Bazardzik ſtand und bei Annäherung der Koſaken bis Kosludji zuruͤck⸗ gegangen war. Am 29. Juni (11. Juli) ſind unſere Vor⸗ poſten bis Kosludzt gerückt und haben dieſes Städtchen be⸗ ſetzt. Der Feind n ſich theils nach Schumla, theils auf Parawadi zuruͤck. Unſere Vorpoſten, beſtehend aus 2 Esca⸗ trons Huſaren vom Regiment Alexander und aus einer Ab⸗ theilung des Regiments Prinz von Oranten (letztere ſollte ben die gedachten beiden Escadrons abloͤſen), ſtießen am 30. uni (12. Juli) auf die feindlichen Vorpoſten, draͤngten ſie rüͤck und verſolgren ſie bis zu dem Dorfe Daſſitepe, 10 erſt von Kosludſi, wo der Feind Verſtaͤrkung bekam und u feuern anfing, während eine ſtarke Abtheilung deſſelben urch ein Thal den rechten Fluͤgel der Huſaren unbemerkt umging, und ihn hartnaͤckig angriff, indem ſie ihn abzuſchneiden ſuchte. ſeſer Verſuch blieb ohne Erfolg, dis Huſaren ſchloſſen ſich an die Hauptmaſſe der Vorpoſten und wurden dald darauf durch das Huſaren⸗Regiment Achtyeſe und 2 Geſchuͤtze verſtarkt, worauf der Feind angegriffen und in die Flucht geſchlagen wurde. Wir haben 4 bleſſirte Offtziere und 70 Todte und Verwundete. Der Verluſt des Feindes iſt durch den kraäͤſti⸗ gen Angriff unſerer Cavallerte und die gute Anwendung un⸗ ſerer Artillerie weit bedeutender geweſen. Nach der Ausſage der Gefangenen war die im Gefecht geweſene feindliche Ab⸗ thellung 8000 Mann ſtark. Saͤmmtliche Vorpoſten des Gencral Lieutenants Ruüdiger, ſowohl die Cavallerie als In⸗ aanterie, haben Befehl erhalten, bei Kosludſt ſtehen zu blei⸗ en und keine Truppen weiter als bis zum Dorfe Jaſſitepe voczuſchicken. Heute iſt die Lte Infanterie⸗Diviſton von hier nach Kosludſt alfgebrochen und morgen begiebt ſich der Kai⸗ ſer mit d uptquartter dahin, welchem die Truppen des
er mit dem Hauptq p ten Corps felgen werden. Nach den vom General der In⸗ antgie Rorh eingegangenen Nachrichten, iſt das 6te Corps dei e Donau gegangen und ruͤckt uͤber Raſ⸗
bei Huſeva über die Donau 9. 8 [owa, woſelbſt ſich ſeine Vorpeſten am 29. Juni (11. Z—aih) beſanden, nach Slliſtria. Die unter den Befchlen 8 . Kornilow ſtehende Abtheilung unſe eral⸗Uteutenants Kor Ju
r Truppen, weſche Giurgewo belagert, 1 1
12 ö— 8 98
Berlin, Freitag den 11en Auguſt.
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(3. Jult) einen ſtarken feindlichen Ausfall auf eine völlig defriedigende Weiſe zuruͤckgewieſen. Der Feind hatte naͤm⸗ lich bereits am 20. Juni (2 Juli) eine beträͤchtliche Maſſe Cavallerie bei Ruſtſchuk übergeſett. Den Tag darauf griff er mit 2000 Pferden, 4000 Mann Infanterie und 7 Kano⸗ nen unſere Vorpoſten auf allen Punkten an. inb n. er ſie zu uͤberſtüͤgeln ſuchte. Durch den tapfern Widerſtand der Bataillone der Regimenter Ekatharinburg und Tobolsk ſo⸗ wohl, als vorzuͤglich durch die zweckmaͤßigen Operationen der reitenden Artüllerie iſt der Feind zur Flucht gezwungen, wor⸗ auf er von den Koſaken und einer Abtheilung des Dragoner⸗ Regiments Kimbursk verfolgt wurde. Der Feind hat in dieſem Gefechte außer den mit weggefuͤhrten Verwundeten, 80 Mann auf dem Platze gelaſſen. Wir haben 10 Ver⸗ wundete und 20 todte oder bleſſirte Pferde gehabt. Rußland.
St. Perersburg, 22. Juli. Se. Majeſtaͤt der Kai⸗ ſer haben Unterm 2iſten v. M. an den Ober⸗Befehlshaber der 2ten Armee, General⸗Feldmarſchall Grafen Wittgenſtein, folgendes gnaͤdige Reſcript zu erlaſſen geruhet:
Graf Peter Chriſtianowitſch! Bald nach Eroͤffnung des
egenwärtigen Feldzuges gegen die Tuürken, bei der activen Aömee eingetroffen, fand Ich zu Meinem Vergnüuͤgen, die Wallachet und Moldau bereits durch die raſche Bewegung Unſerer Truppen beſetzt. Dieſer wichtige Fortſchritt, der Ih⸗ ren wohluͤberlegten Anordnungen gleich im Beginn des Krie⸗ ges gelungen war, bewahrte die Einwohner dieſer beiden Fürſtenthuͤmer vor allen Drangſalen, mit denen ſie zur Zeit des Krieges von Seiten der Türken bedroht waren. Der ſchnelle Uebergang Unſerer Truppen uͤber die Donau, die Einnahme der Feſtungen Iſſacktſcha, Matſchin und Braillow, ſind Folgen Ihrer geſchickten Maaßnahme und der puͤnkt⸗ lichen Erfüͤllung des angenommenen Operatlons⸗Planes. Die ſeit dem Beginne des Krieges erbeuteten feindlichen Ka⸗ nonen, mehr als 300 an der Zahl, und die bedeutende Menge von Kriegs⸗Vorraͤthen, welche Uns zugefallen ſind, zeugen von den uͤber den Felnd errungenen Vortheilen. Indem Ich Ihnen fuͤr alle dieſe Erfolge Meine Erkenntlichkeit bezeuge, und Mein aufrichtiges Wohlwollen fuür Ihren ſtets aus⸗ gezeichneten und nuͤtzlichen Dienſt zu bezeigen wuͤnſche, über⸗ ſende Ich Ihnen hiebei die diamantenen Inſignien des St. Andreas⸗Ordens. . 1 gez.) Nicolas.
Die heutige Zeitung enthält . dem Beite der Kalmücken Allergnädigſt verliehenen Gnadenbrief:
Uanſerer Kaiſerl. Majeſtät treuunterthäͤnigen Nojonen von Torgout, Derbet und Choſchout, ihren Zalſſangen, der Geiſtlichkeir und dem geſammten Volke der Kalmücken Unſere Kaiſerl. Gnade und Wohlgewogenheit zuvor. Indem Wir die durch Unſere Durchlauchtigſten Vorgaͤnger dem Volke der Kalmuͤcken Allerhochſt verliehenen Gnadenbriefe auf deſ⸗ ſen alte Rechte und Privilegien in aller ihrer Kraft und Un⸗ antaſtbarkeit beſtaͤtigen, verſtatten Wir Euch lieben getreuen Noſonen von Torgout, Derbet und Choſchout, Euren Zaiſ⸗ ſangen, der Gelſtlichken und dem geſammten Volke der Kal⸗ muͤcken die Beibehaltung des bisherigen Gerichts⸗ Rathes,
Zargo genannt, beſtehend aus acht Mitgliedern unter dem
Vorſitze eines der Nojonen, der von uns ernannt werden und den Gehalt beziehen wird, der ihm fuͤr die Zeit ſeiner Amtsfuͤhrung zukoͤmmt. Dieſem Gerichte verleihen Wir Al⸗ lergnaͤdigſt zum Zeichen Unſeres Wohlwollens fuͤr das Volk der Kalmuͤcken, das Inſiegel mit Unſerem Kalſerl. Wappen; und indem Wir auch der Lamalſchen Geiſtlichkeit die freie Ausuͤbung aller Gebräaͤnche der Lama⸗Religion erlauben, be⸗ fehlen Wir Ihnen alle in Unſerem Reiche nomadiſirenden Uluſſe und Leute, die jene Religion bekennen zu der unter⸗ thänigen Treue und Ergebenheit, die ſie Uns dis ihrem Ober⸗ e uldig ſind, anzuhalten und in der Vollziehung aller