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ihrer religiöſen Gebraͤuche ihnen ungehindert Gemaͤge zu lei⸗ ſten. Uederzeugt von der unverbruͤchlichen Treue aller Ge⸗ „ieter des Volkes der Kalmuͤcken gegen Uns und ihrer Er⸗

gebenheit fuͤr Unſern Kaiſerthron, hoffen Wir, daß ſie den ihnen unterwuͤrfigen Uluſſen mit Milde vorſtehen, das Ge⸗ richt Zargo aber nicht unterlaſſen wird, in Allem nach Un⸗ ſeren Befehlen zu verfahren und unter dem Volke der Kal⸗

müͤcken Ordnung zu erhalten, ſo daß es in ſelbigem ein ge⸗ crechtes Gericht und eine fortwahrend ruhige Regierung finde,

wodurch ſie auch Unſere Kaiſerl. Huld und Gnade ſich er⸗ werben werden. *

iejen Unſern Allerhoͤchſten Gnadenbrief haben Unſere aiſerliche Majeſtaͤt eigenhaͤndig unterzeichnet und mit Unſe⸗ rem Reichs⸗Inſiegel zu beſtaͤtigen befohlen.

Gegeben in St. Petersburg am 21. April im Jahre 1828 nach Chriſti Geburt, Unſerer Regierung im dritten. (gez.) Nicolas. Frankreich.

Pairs⸗Kammer. Die Sitzung vom 23. Juli eroͤffnete der Graf Daru mit einem Berichte uͤber den Ge⸗ ſetz⸗Entwurf wegen des Rechnungs⸗Abſchluſſes für das Jahr 3 Hierauf wurde die allgemeine Berathung über den Entwurf wegen Auslegung der Geſetze nach zwei Caſſations⸗ Urtheilen wieder aufgenommen und, nachdem ſich noch der Marguis v. Malleville, der Baron Pasquier und der Großſiegelbewahrer üͤber dieſen Gegenſtand hatten ver⸗ nehmen laſſen, geſchloſſen. Am folgenden Tage wollte der Berichterſtatter ſein Réſumé machen, und es ſollte demnaͤchſt

die Discuſſion uͤber die einzelnen Artikel beginnen.

Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom 23. Juli. Fortſetzung der Berathungen uͤber das Budget des Kriegs⸗ Miniſteriums. Hr. Salverte ließ ſich uͤber die Mili⸗ tair⸗Schulen vernehmen, wofuͤr im ten Capitel der Ulten Section 1,248,000 Fr. verlangt werden, und worauf die

Commiſſiton eine Erſparniß von 60,000 Fr. in Antrag ge⸗ oracht hatte. Er beſtritt den Nutzen dieſer Anſtalten, und hiielt ſie vielmehr in ſofern fuͤr nachtheilig, als, dem Recru⸗ Airungs⸗Geſetze zufolge, die Offizierſtellen vorzugsweiſe den Soldaten zu Theil werden ſollen, die Multair⸗Schulen

aber eigentlich bloß das Erbtheil der adeligen Klaſſe ſeyen. Der General Lafont bemerkte, daß das ge⸗ dachte Geſetz nur ein Drittheil der Offizterſtellen den Unteroffizieren, die beiden andern Drittheile aber den Zög⸗ lingen der Militairſchulen zuerkenne, und fand dieſe Be⸗ ſtimmung ſehr vernuͤnftig und dem Buchſtaben der Charte durchaus nicht zuwider. Der Kriegs⸗Miniſter gab einige Aufſchluüͤſſe uͤber die innere Organiſation der Schulen zu St. Cyr und La Fleèche; wenn, meinte er, die Penſion hier nur 1000, dort aber 1500 Fr. koſte, ſo liege der Grund darin, daß St Cyr der Hauptſtadt naͤher gelegen, und mit⸗ hin alle Lebensbedürfniſſe daſeldſt koſtſpieliger ſeyen, als in La Flèche. Hr. Aug. Périer trat dem Antrage der Com⸗ miſſion bei, welcher nach einigen Bemerkungen des Hrn. v. Tracy angenommen wurde, ſo daß das 4. Capitel nur noch 1,188,000 Fr. beträgt. In 5. und letzten Kapitel der III. Section wurden für den St. Ludwigs⸗ und Militair⸗Ver⸗ dienſt⸗Orden 600,000 Fr., und in der IV. Section, welche aus einem einzigen Capitel beſteht, fuͤr temporaire Ausga als: Nicht⸗Activitäts⸗Sold, Reform⸗Gehalt und Unterſtuͤtzun⸗ gen 5,005,000 Fr. bewilligt. Hr. Labbey de Pompibres ds ſich uůber das beſondere Budget der Pulver und Salpeter⸗Di⸗ roßen Vortheile zu deweiſen, ür den Staat ſelbſt daraus Pulver⸗Fabrikation voͤl⸗

rection vernehmen, und ſuchte die die fuͤr den Handelsſtand und hervorgehen wuͤrden, wenn man die lig frei gäbe; fuͤr den Fall aber, daß das Monopol nicht abgeſchafft werden ſollte, trug er darauf an, das gedachte Budget um 1,432,000 Fr. erabzuſetzen. Hr. Thénard laubte ebenfalls, daß man wohl thun wuͤrde, die inländiſche alpeter⸗Fabrikatlon aufzugeden und dagegen den erforder⸗ lichen Bedarf in Indien anzukaufen, wo der Centner nur auf 70 Franken zu ſtehen komme, wahrend die zur Anferti⸗ gung eines Centners erforderliche Ser.c⸗, welche Frank⸗ reich üͤberdies noch im Auslande an aufen muͤſſe, allein 53 Franken koſte. Der Kriegs⸗Miniſter war dagegen der Meinung, daß die Regierung ſich der Pulver⸗Fabrikation, als einer Staats⸗Angelegenheit, nicht begeben könne; was aber die Salpeter⸗Fabrikation betreffe, ſo ſey die Frage, ob es nicht beſſer ſey, den Salpeter im Auslande anzukaufen, ſchon oftmals aufgeſtellt worden, und verdlene allerdings eine grüͤndliche Unterſuchung. So viel ſei indeſſen ſchon jetzt abzuſehen, daß man in dieſem Falle darauf wuͤrde Bedacht nehmen müſſen, daß ein Seekrieg odie Zufuhr hemmen koͤnnte; daß man ſonach, um niche in Ver⸗

ſeegenheit zu gerathen, große Vorräthe wuͤrde ankaufen

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a ma. Erhaltung neue, vorzüͤglich trockene, Magazine wuͤrde erbauen muͤſſen, und daß hierdurch Ausgaben entſte⸗ hen wuͤrden, welche, mit Hinzurechnung der den jetzigen Be⸗ amten zu bewilligenden Penſionen und Entſchädigungen, die beabſichtigten ü hierzu komme noch,

derlich ſey, daß ſich ein beſtimmter Ueberſchlag durchaus nicht machen laſſe. Hr. Labbey de Pompidres nahm hierauf ſeinen Antrag wiever zuruͤck, und die ſaͤmmtlichen Koſten der Pulver⸗Fabrikation wurden unperkürzt mit 3,519,397 Fr. bewilligt. Hierauf beſchaͤftigte ſich die Verſammlung mit dem Budget des See, Miniſteriums, zu deſſen Vertheidigung Hr. Hyde de Neuville vorweg die Redner⸗ buüͤhne beſtieg, und ſich im Weſentlichen in folgender Art aus⸗ druͤckte: „Der Berichterſtatter hat geſagt, daß die Marine fuͤr Frankreich ein Haupt⸗Element ſeines politiſchen Uebergewichts iſt. Es ſey mir erlaubt hinzuzufuͤgen, daß ſie auch eines der Haupt⸗ Elemente ſeines Ruhmes iſt. Dieſe unbeſtreithare Wahrheit

Sie werden vielmehr ſtets einmuͤthig ſeyn, wo von der Ehre des Landes die Rede iſt. Erwarten Sie von mir keine gründlichen Aufſchluͤſſe uͤber alle Zweige der wichtigen Ver⸗ waltung, welche der König mir anvertraut hat. Erſt ſeit wenigen Monaten befinde ich mich an der Spitze des See⸗ Minlſteriums und ich muß die Dinge in der Nähe betrach⸗ ten, um uͤber jeden einzelnen Theil meines Departements eine beſtimmte Meinung abgeben zu koͤnnen. Die Seekunde iſt lange Zeit ein Gegenſtand meiner Forſchungen geweſen; ich habe dieſelbe auf dem Meere und in den Haͤſen ſtudirt, vielleicht auch ſchon einige gluͤckliche Gedanken daruͤber von dieſer Tribune herab geaͤußert. Aber einige allgemeine Kennt⸗ niſſe reichen fuͤr einen Verwaltungs⸗Chef nicht hin; erſt durch die Füͤhrung der Geſchäfte ſelbſt lernt derſelbe ſie in ihrem gan⸗ zen Umfange kennen und uͤberzeugt ſich von der Unzulänglich⸗ keit aller Theorien. Ich werde Ihnen daher heute nicht von dem beſten Syſteme fuͤr unſerer Marine reden, ſondern mich darauf beſchroͤnken, Ihnen in wenigen Worten dasjenige darzulegen, was bisher in dieſer Beziehung, theils von meinen theils von mir geſchehen iſt, was ich noch zu thun gedenke, welche Ausgaben fruͤher gemacht worden ſind, und welche ich noch

Thatſachen ſprechen, und es Ihrer Welsheit und Vaterlands⸗ liebe uͤberlaſſen, die Folgerungen ſelbſt zu ziehen.“ Der Miniſter ging hierauf tiefer in die Sache ein, er gedachte zu⸗ vörderſt des Admiralitaͤts⸗Rathes, ſo wie der See⸗Praͤfekturen und des Corps zur Bemannung der Linienſchiffe, und be⸗ merkte, daß durch die Gründung dieſer Anſtalten ſein Vor⸗ gaͤnger der Marine einen unermeßlichen Dienſt geleiſtet habe. Frankreich koͤnne ſich Gluͤck wuͤnſchen, daß es nicht mehr beiße: „das Meer gehoͤrt den Britten“; noch wenige Jahre, und man wuͤrde ſehen, was jene Linien⸗Mannſchaften, die bereits zu dem Siege von Navarin beigetragen hätten, ver⸗ moͤchten. Auch der Handelſtand koͤnne durch jene Einrichtung nur gewinnen; bisher ſey derſelbe immer ſehr verlegen ge⸗ weſen, wenn man Matroſen von ihm verlangt habe; bald werde aber die Zeit kommen, wo man ihm deren werde geben koͤnnen, und zwar vortreffliche. Der Redner beruͤhrte hierauf einen andern nicht minder wichtigen Gegen⸗ ſtand, näͤmlich die Gefaͤngniſſe fuͤr die Galeeren⸗Sclaven, und verkuͤndigte der Verſammlung, daß die Regierung mit einer völligen Reſorm derſelben umgehe, wonach die Geſan⸗ genen kuͤnftig nach Maaßgabe ihrer Verderbtheit in verſchie⸗ dene Klaſſen eingetheilt werden ſollen. „Was den gegen⸗ wärtigen Zuſtand unſerer Marine betrifft,“ fuhr ſort, „ſo haben wir theils auf dem Meere, Bau begriffen 336 Fahrzeuge, worunter 53 Linienſchiffe und 55 Fregatten. Ich mag nicht unterſuchen, ob wir zu viel oder zu wenig Linienſchiffe im Bau haben, (es ſind deren 20) und db es nicht vielleicht nuͤtzlicher waͤre, ſtatt der Linien⸗ ſchiffe, die Zahl der Fregatten zu vermehren. So viel iſt aber gewiß, daß die Ausruͤſtung der im Bau degriffenen ſedanrns. nicht eingeſtellt werden darf. Die Wuüͤrde der

rone, die Unabhaͤngigkeit unſeres Handels, die heillgen Rechte der Menſchlichkeit, verlangen, daß unſere Flagge ſich auf verſchiedenen und mitunter ſehr entfernten Meeren zei⸗ ge.“ Der Miniſter ſuchte hier, gleich allen ſeinen Vorgaͤn⸗ gern, die Unzuläͤnglichkeit des Budgets ſeines Departements zu beweiſen. Es gede, fuͤgte er hinzu, nichts koſtſpieligeres als die Bildung und Unterhaltung einer Seemacht; dieſer Wahrheit muͤſſe man noch zwei andere hinzufuͤgen, nämlich, daß die Franzoͤſiſche Marine verhältnißmäßig weniger, als alle anderen koſte, und daß Frankreich entweder eine reſpec⸗ table Seemacht, oder gar keine haben müſſe. Der Mi

Erſparniſſe bei weitem überſteigen wuͤrden; daß der Preis des Salvpeters auf den fremden Marktplaͤtzen und namentlich in England ſo veraͤn⸗

wird bei Ihnen, meine Herren, keinen Widerſpruch finden:

nothwendig zu machen habe; ich werde mit einem Worte bloß von

be rheils im

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