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d m Foddte sh Aes.; eeirn No. 203. Berlin, Sonnabend den 2ten Auguſt. 13928.

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Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages. 8 Seine Majeſtaͤt der Koͤnig haben dem Superintendenten Ideler zu Beeskow, den Rothen Adler⸗Orden dritter Klaſſe zu verleihen geruhet. eiſt: Der Ober⸗Berg⸗Hauptmann und Chef des 7 Salz⸗ und Huͤttenweſens, Gerhard, nach Halle. b

Pairs⸗Kammer. In der Sitzung vom 24. Juli machte der Graf Molé das Réſumé der allgemeinen Be⸗ rathung über den Entwurf wegen Auslegung der Geſetze nach zwei Caſſations⸗Urtheilen, nachdem noch der Herzog Decazes ſeine Meinung darüber abgegeben hatte. Der 2te Artikel des Entwurfes, hinſichtlich deſſen von den Mar⸗ uis v. Malleville und v. Frénilly verſchiedene Amen⸗ dements in Vorſchlag gebracht worden waren, gab zu einer Discuſſion Anlaß, in deren Laufe ſich, außer den Verfaſſern derſelben, auch noch der Vicomte Lainé, der Bericht⸗ erſtatter, der Großſiegelbewahrer und der Mini⸗

er des oͤffentlichen Unterrichts vernehmen ließen. Det Geſetz⸗Entwurf wurde hierauf ohne irgend eine Verän⸗

mit 111 Stimmen gegen 42 angenommen.

derung putirten, Kammer. Sitzung vom 24. Juli.

u Anfang dieſer Sitzung legte der Finanz⸗Miniſter der Ver⸗ mlung einen neuen, aus einem einzigen Arrikel beſtehen⸗ dam Geſetz⸗Entwurf folgenden Inhalts vor: „Der Stadt

aris werden, zum immerwaͤhrenden Genuſſe, der Platz XVI. und die unter dem Namen der Elyſaͤlſchen Felder, ſo wie ſolche in dem angehaͤngten Plane bezeichnet find, bekannte Promenade, mit Einſchluß der dem Staate dcrigen Gebäude, jedoch ausſchlleßlich der beiden Graͤ⸗ den des Platzes Ludwige, ffen⸗ veſche den Garten der Tuilerien einfaſſen, über 19 8 28 dieſer Conceſſion i far Haris erbindlichkeit verknuͤpft: 1) die Koſten der

3 dt * 5 die Sta vufſchtigung und Unterhaltung des bezeichneten Gebiets zu tragen; auf demſelben in dem Laufe von fuͤnf Jahren Verſchönerungen fuͤr minde⸗ ens 2,230,000 Fr. zu machen; und 3) dem abgetrerenen errain, welches übrigens weder im Ganzen noch einzeln verͤußert werden darf, ſeine gegenwaͤrtige Beſtimmung zu erhalten.“ Der Miniſter begruͤndete den Antrag dadurch, daß die 295 eens oͤffent⸗ jergänge darbiete, in Rede ſtehende

durch ihren Umfang den Beßuͤrfniſſen been⸗ wohner wahrhaft entſpreche —E Volksfeſten die⸗ nen könne; es habe ſonach natuͤrli ſacgeſchienen, daß die Stadt, die den Nießbrauch jenes his auftigen Gebiets habe, auch für die Erhaltung der darauf befindlichen Pflanzungen ſorge, und die Koſten der Unterhaltung trage; bis zum Jahre 1824 ſeyen aber dieſe letzteren, zum Belaufe von jöhrlich 5000 Franken von dem Miniſterium des Innern beſtrit⸗ ten worden, wogegen der Ertrag von etwa 6000 Franken zu dem Krongute eingezogen worden ſey; um endlich dieſer

5 .

inde zu machen und die ſchon zu ver⸗

Verſchöͤnerungs⸗Pläͤne zu ver⸗

wirklichen, habe die Regierung es am e; gefun⸗ eſetz⸗

den, jenes ganze Gebiet unter in dem

gehoͤren ſie

angeführten Bedingungen der Stadt abzutreten Hierauf wurden die allgemeinen Berathungen über das Budget des See⸗Miniſteriums fortgeſetzt, bei welcher Gelegen⸗ heit der General Sebaſtiani einige intereſſante Aufſchluͤſſe uͤber die Colonien gab. Die Ausgaben fuͤr dieſelben beliefen ſich, ſeiner Behauptung nach, im Jahre 1820 auf 11,861,287 die Einnahme dagegen nur auf 5,791,287 Fr. Aus⸗ all 6,070,000 Fr.; im näͤchſten Jahre, meinte er, wuͤrden dagegen die Ausgaben 15,252,234 Fr.; die Einnahme 8,572,234 Fr.; der Ausfall daher 6,680,000 Fr. betragen. Der Red⸗ ner machte hierauf die verſchiedenen Colonien, die ſich jetzt noch im Beſitze Frankreichs befinden, namhaft; er behaup⸗ tete, daß wenn Frankreich ſeinen Bedarf an Colonialwaaren, ſtatt aus ſeinen Colonten, aus beiden Amerika's bezöge, es

laͤhrlich 30 Millionen ſparen wuͤrde; rechnete man hierzu noch

die obigen 6 Millionen, ſo koſteten die Colonien jährlich 36 Mill. Nach dieſer Berechnung beleuchtete der Redner die Frage, ob die Fruͤchte, welche die Colonleen dem Mutterlande dar⸗ boͤten, die Opfer, die dieſes ihnen dagegen braͤchte, aufwöͤ⸗ gen. „Die Anhaͤnger des Colonial⸗Syſtems,“ außerte der⸗ ſelbe, „berufen ſich auf den Abſatz, welchen die Colonleen den inlaͤndiſchen Producten verſchaffen, und fuͤgen noch die politiſche Betrachtung hinzu, daß, um eine Marine zu hal⸗ ten, man Colonieen haben muüſſe, wogegen ſie von der an⸗ dern Seite auch wieder behaupten, daß, um Colonieen zu haben, man eine Marine halten muͤſſe. Wir haben eine Seemacht, weil wir ſie zur Vertheidigung des Staats und zur Beſchuͤtzung unſeres Handels fuͤr nothwendig halten. Dieſe Seemacht indeſſen, die ſich noch im vorigen da dee bei Navarin ſo große Anſpruüche auf unſere Achtung erworben hat, wird den Seekraͤften Englands noch lange nicht die Spitze bieten koͤnnen, obgleich man nicht gern die Hoffnung aufgeben mag, die Freiheit der Meere und mit ihr die Un⸗ abhaͤngigkeit der Nationen eines Tages werkthaͤtig geſchuͤtzt zu ſehen. So wie aber die Sachen jetzt ſtehen, duͤrfen wir uns nicht verhehlen, daß wir unſere Colonieen nur beſitzen, weil es England ſo gefällt. (Murren.) Ja, m. H., wir koͤnnen unſere Factoreien in Indien und Madagascar nicht beſchuüͤz⸗ zen. Das Senegal iſt erſt im Entſtehen, und hat nicht den mindeſten Stuüͤtzpunkt. Die Infel Bourbon, der es an ei⸗ nem Hafen fehlt, um große Schiffe aufzunehmen, haͤngt voͤl⸗ lig von Isle de France ab; das Franzoͤſiſche Gulana befin⸗ det ſich ohne allen Schutz, und die Inſeln Guadeloupe, les Saintes und Martinique ſind ganz in der Gewalt der Eng⸗ läͤnder. Ich habe bisher bloß von den Unkoſten geſprochen, die unſere Colonien uns verurſachen, und von der Schwie⸗ rigkeit, ja der Unmoͤglichkeit ſie zu vertheidigen. Es bleibt mir jetzt noch uͤbrig Sie daran zu erinnern, wie piel Men⸗ ſchen uns die Erhaltung derſelben koſtet. Ich wage es nicht Ihnen eine Liſte der Verluſte, welche ünſere egimenter ſahrlich erleiden, vorzulegen. Unſer Soldat kann dem Klima in den Landſtrichen, welche unter dem Aequator liegen, nicht widerſtehen. Bei alle dem bitte ich ja nicht zu lglauben, daß es meine Abſicht ſey, die Colonien aufzugeben. Wir muͤſſen ſie behalten, und ich will Ihnen ſagen, durch welches Mittel. Dieſes Mittel findet ſich auf den Inſeln ſelbſt. Ein zahl⸗ reiches Menſchengeſchlecht, welches aus Afrika hinuͤber gebracht worden, iſt mit dem Klima des Landes vertraut, welches gleichſam ſein eigenes iſt. Die Vorſicht gebietet uns, dafür Gorge zu tragen, daß es ſich deſſelben nicht bemächtige. Auf Martinique giebt es 10,000 Patroniſirte, die in eimem ſehr ungewiſſen Zuſtande leben. Dieſe Patroniſirte ſind ent⸗ weder Schwarze, die ihre Freiheit erlangt haben, aber die dafuͤr feſtgeſetzte Summe nicht haben . koͤnnen, oder ehemalige Sclaven, welche von ihren großmuͤthigen Herren fruͤber als dieſe ſolches nöthig hatten, freigelaſſen worden ſind. Unter dem Schuhe von Fidei⸗Commiſſaeien ſtehend,

von nun an gleichſam neuen Herren an, welche