11ö1“1““
* 5 F.
E1.4“““ —
bekannt, daß er nicht im Stande ſey, die naͤchſte am 1. Auguſt faͤllige Dividende zu bezahlen.
Die Berichte von den Bolanos⸗, Vereinigten Mexika⸗ niſchen⸗,, Engliſchen⸗ und Real del Monte⸗Bergwerken ſollen guͤnſtig lauten. 2
Es ſind Washington und andere Amerikaniſche Zeitun⸗ gen bis zum 3. Juli eingelaufen. Sie ſind hauptſäͤchlich mit Discuſſionen uͤber den Tarif angefuͤllt; die Unpolitik deſſelben werden die Amerikaner ſelbſt und wahrſcheinlich ſehr bald und deutlich einſehen. Ein Brief aus Washington vom 27. Juni aͤußert ſich hieruͤber folgendermaaßen: Es wird gewiß keiner, der in der letzten Sitzung der Verhandlung uͤber den Tarif beiwohnte, glauben, daß die Bill durchgegangen ware, wenn nicht die Präſidenten⸗Wahl im Werk geweſen wäͤre Eben ſo wenig haben wir gehoͤrt, daß irgend Jemand, der mit Herrn Adams Anſichten vertraut iſt, der Meinung ſey, daß er die Bill wuͤrde unterzeichnet haden, wenn nicht der Wunſch, dem Volke zu ſchmeicheln, ſeine Begriffe von Poli⸗ tik und öͤffentlichem Intereſſe gefangen gehalten haͤtte. Es iſt eine bekannte Thatſache, daß Herr Adams mit ſich dar⸗ uͤber zu Rath ging, und viele, die mehr Zutrauen zu ſeiner Diplomatik als zu ſeiner Integritaͤt hatten, fürchteten, er wuͤrde mit Ruͤckſicht auf Virginia und den ſuüdlichen Pro⸗ vinzen die Bill mit ſeinen Einwendungen zuruͤckweiſen. Wie man glaubt, hat nur Herrn Clay's Einflusß ihn davon abge⸗ halten. Es iſt klar, daß Herrn Clay’s Intereſſe ganz dem von Herrn Adams entgegenſteht. Die Zuruͤckweiſung der Bill, wie ſie auch auf Herrn Adams eingewirkt haben moͤchte, konnte nur der polltiſche Tod des Herrn Clay ſeyn. Denn haͤtte Herr Adams die Bill zuruͤckgewieſen, ſo wuͤr⸗ den ſich ſeine Anhaͤnger im Norden mit Virginia und dem Suͤden vereinigt haben um ſich dem zu widerſetzen. Die noͤrdlichen und ſuͤdlichen Staaten haͤtten eine Verſammlung veranſtaltet und Herr Adams waͤre zum Anwalt der ſuͤdli⸗ chen und öſtlichen Intereſſen erwählt worden. Die Stim⸗ men vom General Jackſon, Major Caton und von anderen ſeiner Freunde wuͤrden als Beweiſe gegolten haben, daß General Jackſon fuͤr den Tarif ſey, und Herrn Adams An⸗ haͤnger wuͤrden geſagt haben, daß er nie ein Tarif⸗Mann geweſen ſey.
Es ſind Blätter aus Neu⸗Suüd⸗Wales bis zum 8. Maäͤrz eingelaufen. Sie erwähnen, daß der Richter Dowling am 25. Februar zu Sydney angekommen war und den Eid wegen der von ihm zu uͤbernehmenden wichtigen Pflichten abgelegt hatte. Eine lange in der Colonie entbehrte Einrich⸗ tung, ein General⸗Poſt⸗Amt, war auf dem Punkte in Aus⸗ fuͤhrung gebracht zu werden. J. H. Green und Dr. John Gold waren im letzten November von den Eingebor⸗ nen der Melville Inſel ermordet worden; der Letztere hatte 31 Speer⸗Wunden auf ſeinem Koͤrper. Die Verbrecher auf der Norfolk⸗Inſel hatten einen Verſuch gemacht, ihre Un⸗ abhängigkeit durch die Ueberwältigung des Militairs zu er⸗ langen.
Niederlande.
Bruͤſſel, 26. Jul. Se. Maj. der Koͤnig wohnte am 23ſten d. M., in Begleitung des Prinzen Friedrich K. H., dem Gottesdienſte in der Lutheriſchen Kirche im Haag bei, der zur Eroͤffnung eines Feſtes gehalten wurde, das die Zoͤg⸗ linge der Leidener Univperſität feierten, welche bis zum Jahre 1790 Vorleſungen auf derſelben gehört haben. Unter ihnen ſteht im academiſchen Album der erlauchte Name Seiner Majeſtaͤt. Der Neſtor des Feſtes, Herr Vaillant aus Amſter⸗ dam, iſt unter dem Jahre 1762 in das Univerſitaͤts⸗Album eingetragen.
Seine Königl. Hoheit der Prinz von Oranien iſt am 24ſten d. M. im Haag angekommen.
Der Ruſſiſche bevollmächtigte Miniſter am Niederländi⸗ ſchen Hofe, Graf Gourieff, iſt ebendaſelbſt angekommen.
Deutſchland. Kaſſel, 28. Juli. Der Geburtstag Seiner Koöͤnigli⸗
chen Hoheit des Churfuͤrſten wurde heute mit dem Ausdruck
der treueſten Geſinnungen fuͤr den Durchlauchtigſten Landes⸗ herrn und Sein hohes Haus begangen. Zu Wilhelmshoͤhe war vereinte Mittagstafel der hoͤheren Civil⸗- und Militair⸗ Behöoörden von 80 bis 90 Perſonen; in der Stadt hatten ſich die Offizier⸗Corps der verſchiedenen Regimenter zur Feier des Tages Corpsweiſe verſammelt, und an einer jeden dieſer fröͤhlichen Tafeln ward unter Pauken⸗ und Trompetenſchall der hochgefeierte Toaſt ausgebracht. Auch zahlreiche Privat⸗ Vereine hatte der frohe Tag verſammelt und überall ſchloſ⸗ ſen ſich die tiefgefuͤhlteſten und rechtſchaffenſten Wuͤnſche füͤr das Wohl des Landesvaters wie des Vaterlandes an. Abends wurde zum erſten Male „Der Kreuzri
Egypten,“ Oper von Meyerbeer, gegeben. Das Haus war gedraͤngt voll und feſtlich erleuchtet.
Muͤnchen, 24. Juli. In der geſtrigen 99-ſten Sitzung beſchloß die Kammer der Abgeordneten, durch eine Deputa⸗ tion an Se. Maj. den Koͤnig ihre Gluͤckwuͤnſche wegen der Geburt eines Koͤnigl. Prinzen an den Thron gelangen zu laſſen. Der hierauf abgeleſene Beſchluß uͤber den Geſetz⸗ Entwurf, die Ehrengerichte betreffend, ging dahin, daß die Berathung dieſes Gegenſtandes bis zur Vorlage des Straf⸗ geſetzbuchs aufzuſchieben ſey. Es begann hierauf die Debatte uͤber die Verwendung der Staats⸗Einnahmen von 18½.
Hamburg, 29. Juli. Der bevorſtehende Ultimo ver⸗ anlaßte ſeither viele Nachfrage fuͤr comptante Effeecten, wo⸗ durch der hohe Stand ſich behauptete. Auf ſpaͤtere Termine, ſelbſt bis Ende December, giebt es einzelne Kaͤufer; man macht ungefaäͤhr ³ „Ct. Differenz pr. Monat fuͤr ſpaͤtere Lie⸗ ferungen. Die niedrigen Conſols vom 24ſten aus London haben auf unſern Markt keinen Eindruck gemacht, indem der politiſche Gang der Ereigniſſe nicht die Veranlaſſung war; andere Effecten, außer den Portugieſiſchen, haben ſich ziem⸗ lich unverandert erhalten. ie Notirungen waren folgende: Conſols 86 ½. Ruſſiſche 94 ½4. Däaniſche 61 ½. Portug. 55 ¼. Wegen der Getreide⸗Steigerung fiel auch der directe Cours, doch nur unbedeutend. Gemacht wurde 3 Mon. 13 Mark 12½ Schill. Von Wien kommen die Actien und Metalliq. unverändert, naͤmlich 1066 à 1067 und 92 .
Unſere Courſe ſind heute folgende: Oeſterr. Metalliques 94 pCt. 93 ¼. Bank⸗Actien 1079. Ruſſ. Engl. Anl. von 1818. 98 ½. Daͤniſche 3 pCt. Anl. 59 ¾. ¹. Ruſſ. Engl. 5 pCt. Anl. 91. Ruſſ. Anl. Hamb. Certif. 84 ½. Portug. 52 pCt. zu haben. London blied zur erniedrigten Notiruhg ausge⸗
boten. Amſterdam hingegen blieb gefragt. Paris Geld und Briefe. Petersburg Briefe. Frankfurt a. M. und Wien
mehr Briefe als Geld. Augsburg zu laſſen. Spanien bleibt gefragt. Portugal ſtille. Disconts 1 ½ pCt. Geld und Brief.
Paris, 2 Mon., 186 ½. Bordeaux f86 ⅞. Petersburg, 2 Mon., 9 ¼. London, 2 Mon., 13 Mark 9 ½ Schill.; kurz 13 Mark 11 Schill. Madrid, 3 Mon., 91 ¾. Cadix 91 ¼. Bilbao 91 ¾. Liſſabon, 3 Mon., 33 ½. Porto 3377. Genua 183 ½. Livorno 89. Amſterdam, 2 Mon., 35.40 ¼ kurz, 35.30. Antwerpen 35 4 kurz 3532. Augsburg, 6 Wochen, 146 ½. Frankfurt a. M. 146 ½. Prag 146. Wien 145 ⅞. -Trieſt 146. Breslau, 6 Wochen 151 ¾. Leipzig 146 ¼. Gold 102 ½¾. Louisd'or 11 Mark 4 i Schill. und 14 Mark 1 ½ Schill. Daͤniſch grob Cour. 25 pCt. Neue ¾ 29 ½.
Spanien.
Das Journal des Débats enthaält folgende Privat⸗Mit⸗ theilung aus Saragoſſa vom 16. Juli: Die auf die Orga⸗ niſirung der Armee bezuͤglichen Decrete vom 3. Juni haben unter einer gewiſſen Klaſſe von Militairs lebhafte Unzufrie⸗ denheit erregt. Schon haben ſich Banden von Unzufriede⸗ nen von Nieder⸗Navarra her gezeigt, und das Geſchrei: Es lebe Karl V.! läͤßt ſich von Neuem an verſchiedenen Punk⸗ ten vernehmen. Ohne Zweifel nimmt die apoſtoltſche Par⸗ thei, welche ſchon läͤngſt aus allen Kraͤften den Infanten Don Carlos auf den Spaniſchen Thron zu bringen ſtrebt, thaͤtigen Antheil an dieſen Unruhen. Die. Depots Portu⸗ gieſiſcher Fluͤchtlinge, die ſich in unſerer und in den benachbar⸗ ten Provinzen befanden, ſind bereits faſt leer; kürzlich erhielt eine anſehnliche Anzahl Portugieſiſcher Officiere von dem General⸗Capitain Paͤſſe nach Badajoz. In Katalonien laͤßt der unruhige Geiſt der Karliſten neue Bewegungen fuͤrchten.
Türkei und Griechenland.
Smyrna, 21. Juni. Sonntag, den 15ten d. M. um 6 Uhr des Morgens ließ ſich ein Erdbeben durch zwei auf einander folgende Stoͤße verſpuͤren. Der eine Stoß war ver“ tical und dauerte wenigſtens zwei Secunden, die Zwiſchen⸗
it betrug eine Secunde; der zweite war horizontal, von Fort nach Suͤd und waͤhrte üͤber vier Secunden. Er war ſo ſtark, daß die erſchreckten Einwohner ihre Hauſer verlie⸗ ßen; in den Kirchen, die gerade ſehr voll waren, wurden die Kerzen vom Altar herabgeworfen. Einige Haͤuſer und andere Gebaͤude wurden ſtark beſchaͤdigt, und wenn der Stoß nur noch einen Augenblick länger gedauert hätre, wäre ohne Zweifel ein Theil von Smyrna eingeſtuͤrzt. Man hat den⸗ ſelben, obwohl ſchwaͤcher, auch in einer Entfernung vomn vier EStunden gegen Oſten gefuͤhlt.
Nachrichten aus Syra vom 14. Juni zufolge, hatte ſich daſelbſt ſeit etlichen Tagen das Geruͤcht von einer Verſchwê⸗ rung gegen den Praͤſidenten verbreitet. Die Art, wie ſie entdeckt worden iſt, wird auf ſo verſchiedene Weiſe erzählt,
daß keiner derſelben Glauben beizumeſſen iſt. Es ging die