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28½ 1. 2 *
Allgemeinen
Arsreiett etarntse
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Preußiſchen Staats⸗Zeitung Nr. 204,
2 1 te und an den gemachten Erſparungen — Schluß ſprachen die Miniſterial⸗Raͤthe von Wirſchinger und von Greiner und der Staats⸗Rath von Knopp. Letzterer wies die Beſchuldigungen hinſichtlich der vorgenommenen Reduction des Heeres zuruͤck, welche, wie er nachzuweiſen bemuüht war, weder den Dienſt noch das Avan⸗ cement beeintraͤchtigt habe und gegen die ängſtliche Erwar⸗ tung der Armee ausgefallen ſey, demnach auch in derſelben ketne unzufriedene —ö— haben koͤnne, wie in Discuſſion behauptet worden. 2 ) In — (102ten) Sitzung erfolgte die Bera⸗ thung uͤber den Beſchluß der Kammer der Reichsraͤthe, in Betreff des Conſcriptions⸗Geſetzes. Nachdem die einzelnen Modificationen, Wünſche und Anträge theils angenommen, theils verworfen waren, wurde der Geſammt⸗Beſchluß ver⸗ leſen und genehmigt. Hierauf folgte in geheimer Sitzung die Abſtimmung uͤder die Rechnungen der vorigen Finanz⸗ Periode. Dem Vernehmen nach ſind dieſelben anerkannt a. M., 28. Juli. Dga im Laufe der ver⸗ wichenen Woche von Wien, Paris und London keine nahm⸗ haften Schwankungen der Effecten⸗Courſe gemeldet wurden, ſo bemerkte man auch an hieſigem Platze faſt keine Verande⸗ rung in den Notirungen der Netallig. varürten nur zwiſchen g38e und 933 ½; Aetien zwiſchen 1285 und 1288; Partial⸗Obligationen zwiſchen 122 %¼ und 122 . Dabei wat aber in allen Effecten ziemlich viel Umſatz gegen daar, indem ſich eines Theils bei dem immer noch anhalten⸗ den Geld⸗Ueberfluß, niederm Disconto und wenigen Wech⸗ ſeln, die ſich zum discontiren zeigten, viele Capltaliſten zu Anlagen in Staats⸗Papleren neigten, auch andern Theils den Speculanten aufs Steigen viele Gelder auf mehrere Monate gegen Deponirung von Effecten zu 3 ¾ pCt. ange⸗ boten wurden. Die Speculanten aufs Fallen hatten zwar in der letzten Zeit kleine Parthien effectiver Metalliques und Bank⸗Actien von Amſterdam und Hamburg herkommen laſ⸗ ſen, allein da ihrerſeits die Speculanten aufs Steigen an⸗ ſehnliche Verſendungen der Haupt⸗Efferten⸗Sorren nach Wtien macht hatten, ſo blieb der Mangel an effeetiven tuͤcken ſortdauernd fuͤhlbar. Auf fixe Lieferung wurden wenig Geſchäfte gemacht. Partial⸗Obligationen und Looſe 100 Fl. ſind ſtets fuͤr baar geſucht. Fuͤr Preuß. Engl. Obligationen, Preuß. Staats⸗Schuldſcheine, Baterſche Obli⸗ ationen und Looſe und Defesübciſchen Obligationen war der Begehr zunehmend. In Darmſtaͤdtiſchen und Badiſchen Looſen wurde wenig gethan. — Im Wechſel⸗Handel war es im Lauf der Woche ziemlich ſtill. Augsburg, Bremen und Amſterdam waren Err eſachiaßen. Fuͤr Disconto⸗Pa⸗ pier findet man zu 2 S8 —— Geld. Madrid, 17. Jul. Ihre Könzgliche Majeſtaͤten haben am 14ten Burgos —, . ſind am naͤmlichen Tage ich in Celada an e . süucae heutige Zeitung von Madrid enthält eine Liſte mehrerer Canonicate, welche der Koͤnig in verſchiedenen Provinzen verlie⸗ at. 2 8 F den erſten vier Monaten dieſes Jahres hat die Ha⸗ vana 106,484 Kiſten (à 450 Pfd.) Zucker und 436,541 Ar⸗ roba's (à 25 Pfd.) Kaffee ausgefuͤhrt. Im April ſind außer⸗ dem 704 Arroba’s Wachs, 115 Pipen Branntwein (aus Zucker⸗Rohr verfertigt und 6432 Bocvi's (Faß mittler Groͤße) Honig ausgefuͤhrt worden. 8 Im Hafen von Havana ſind in den erſten vier Mona⸗ ten Reſes Jahres 34 Spaniſch⸗ und 27 fremde Kriegs⸗Fahr⸗ zeuge, 40 Spaniſche und 535. fchen Jauffahrtei⸗Schiff angelangt und wäͤhrend des nämlichen Zeitraumes ſind 30 Spaniſche und 27 fremde Kriegs⸗Fahrzeuge, ſo wie 50 Spa⸗ niſche und 342 fremde Kauffahrtei⸗Schiffe aus demſelben 8422 des Monats Auguſt ſegelt die Spaniſche Han⸗ dels⸗Fregatte Victoria, 500 Tonnen groß, mit in zwͤlf, und achtzehnpfündigen Kanonen bewaffnet, von Cadix nach den
- Coruna von Havana am 30. Juni
— Schiff Nr. 1. hatte die Reiſe in 29 — ſolches am 1. Auguſt wiederum da⸗ hin unter Segel.
Am 10. DJull iſt ein Theil der bisherigen Franzöͤſiſchen
Garniſon von Cadixr unter Segel gegangen. Die Anz
der bing angewandten Transport⸗Schiffe belaͤuft ſich ge Die dieſelben begleitenden Franzoͤſiſchen Kriegs⸗Fahrzeuge ſind folgende: La ville de Marſeille, Linien⸗Schiff, comman⸗ dirt vom Befehlshaber der Flottille, Baron Cuveliers; die Fregatten Amphitrite, Bellone und Cibéèle. Am Bord aller derſelben befinden ſich der General⸗Major Baron von Sur⸗ vielle nebſt ſeinen Adjutanten und ſeinem General⸗Stabe; das 27ſte Linien⸗Infanterie⸗-Regiment, befehligt vom Oberſt Cuvidres, beſtehend aus 50 Officieren und 1100 Mann; das 35ſte Linien⸗Infanterie⸗Regiment, befehligt vom Oberſt Rulidres, beſtehend aus 50 Officieren und 1100 Mann; das 13te Jäͤger⸗Regiment zu Pferde, befehligt vom Oberſt Ba⸗ ron du Chatry⸗Lafoſſe, beſtehend aus 25 Officieren, 370 Mann und 350 Pferden. Die erſte Compagnie des erſten Regiments Artillerie zu Fuß, befehligt vom Capitain Jacquin, beſtehend aus 4 Offizieren und 95 Mann und die 2te Com⸗ pagnie des 7ten Artillerie⸗-Regiments zu Fuß, befehligt vom Capitain Luguet, beſtehend aus 3 Offizieren und 100 Mann.
Das Geſchwader hat Lebensmittel auf 2 Monat und Fourage auf 1 Monat. Alle Kranken ſind an Bord eines beſonders dazu beſtimmten Fahrzeuges gebracht worden. Die den vorerwaͤhnten Truppen gehoͤrige Bagage iſt, ſo wie auch ein Theil der Kriegs⸗Vorraͤthe fuͤr die Artillerie ꝛe. einge⸗ ſchifft worden.
Italien.
Rom, 12. Juli. Gewiſſe Blaͤtter werden nicht erman⸗ geln einen Vorfall hervorzuheben und in einem falſchen Lichte darzuſtellen, der ſich kuͤrzlich hier ereignet hat. Die um Rom lebenden Landleute pflegen im Sommer die kühlen Nacht⸗ —,— benutzen, um ihre Fruͤchte auf dem Marktplatze, Piazza Navona, fuͤr den naͤchſten Morgen aufzuſtellen. In der Nacht vom 7ten d. M. entſpann ſich ein heftiger Streit zwiſchen zweien derſelben, die ſich dorthin begeben wollten. Die Gensd'armerie, durch den Lärm herbeigezogen, wollte ſie verhaften. Sie entflohen, und der eine begab ſich auf einem Umwege nach dem Marktplatz, wo ſich bereits ſeine Frau befand. Die Gensd armen ſpuͤrten ihn aber auf, und kamen herbei ihn zu verhaften. Die Frau und mehrere Land⸗ leute nahmen, wie es ſchien, ſehr heftig fuͤr ihn Parthei, und um ſich Reſpect zu verſchaffen, zogen die Carabinier die Saͤbel. Die Frau draͤngte ſich vorwärts, und wurde im Gefecht verwundet, der Mann ſelbſt an dem Oberſchenkel, wodurch ungluͤcklicherweiſe die große Arterie zerſchnitten ward. Man konnte ihn kaum noch in den Pallaſt des Gouverneurs tragen; er ſtarb wenige Minuten nacher. Die Szene hatte eine bedeutende Menge der Vignerolen herbeigezogen; ver⸗ ſtärkte Patrouillen der Gensd'armerie hielten ſie aber in Ordnung. So bedauernswerth dieſer Vorfall, und ſo un⸗ verkennbar dabei eine nicht zu rechtfertigende Heftigkeit in dem Betragen der Gensd’armen iſt — der welcher den un⸗ gluͤcklichen Streich geführt, iſt verhaftet und in ſtrenger Un⸗ terſuchung — ſo hat doch derſelbe eben ſo wenig ernſtere Veranlaſſung als weitere Folgen gehabt.
Joniſche Inſeln.
Londoner Blaͤtter melden: Die Schulen, welche der ver⸗ ſtorbene Lord Guilford auf den Joniſchen Inſeln eingefuͤhrt hat, befinden ſich in der blühendſten Lage. In Korfu, wel⸗ ches 48,737 Einwohner hat, ſind drei Schulen mit 239 Zoͤg⸗ lingen. Paxo hat bei 3370 Einwohnern eine Schule mſt 40 Schülern; Zante hat (40,963 Einw.) dreizehn Schulen und 363 Zoͤglinge; Ithaka (8200 Einw.) 87; Cephalonla (49,857 Einw.) 157; Santa Maura 8 Einw.) 75; Ceri (8146 Einw.) 772 Zöglinge.) Als Total⸗Summe finden ſich auf ſaͤmmtlichen Inſeln 175,798 Einwohner, 29 Schulen und 1733 Schulkinder.
Tuͤrkei.
Ein Schreiben aus Biſtritz vom 13. Juli (in der All⸗ gemeinen Zeitung) enthält Folgendes: Ein Cavallerie- und zwei Infanterie⸗Regimenter ſind bei Buchareſt vorbei, gegen die kleine Wallachei marſchirt, wo die Tuͤrken bei dem Bruͤckenkopf zu Kalafat ſich ſehr zu verſtärken anfangen. Es ſoll deswegen das 60,000 Mann ſtarke C 9
e Corps des Ge⸗
nerals Witt in die Fuͤrſtenthuͤmer einruͤck — en, zugleich wird nun Giurgewo ernſtlich angegriffen. Der dortige Comman⸗ dant, Kutſuk Achmed⸗Paſcha ſoll den Belagerungs⸗Truppen unter Commando des Varons Geismar durch Ausfäͤlle
viel zu ſchaffen machen. In der Wallachei ſind von Ruſ⸗