ſiſcher Seite 180,000 Fuhren Heu, zu 650 Oka die Fuhre, requirirt, und 16,000 Menſchen zum Heumachen an der Donau beordert worden. Die Ruſſen leben in den Fuͤrſten⸗ thuͤmern auf Etappen. — In Buchareſt ſind aus dem Haupt⸗ quartier 20,000 Hollaͤndiſche Dukaten angekommen. Stuͤck gemäſtete Ochſen ſoll die Moldau, 3400 Stück die Wallachei liefern. Graf Pahlen hat verſprochen, die Haͤlfte jeder Lieferung baar zu bezahlen.
Der General⸗Conſul v. Minziaki ſoll als Gouverneur nach
Jaſſy kommen. — Man erwartet in Buchareſt taͤglich die Machricht von der Erobe⸗ rung von Varna, wo der Kaiſer ſein Hauptquartier aufzu⸗ ſchlagen, und während das Centrum Schumla angreift, ſeine Operationen gegen Adrianopel fortzuſetzen gedenkt.
B8
8* Siliſtria oder Siliſtra. ’ (aus dem Militair⸗Wochenblatt 9 4 Dieſe Feſtung liegt auf dem rechten Ufer der Donau, unterhalb Ruſtſchuk: ſie iſt die Hauptſtadt eines Sandſchaks, der von ihr den Namen fuͤhrt, und der Sitz eines Paſchas und Gouverneurs oder Veglerbegs. Die Einwohner beſtehen us Tuüͤrken und Griechen, die jede ihr deſonderes Quartier haben. In dem Quartier der Letzteren erblickt man einige ſteinerne Gebäude; die Tuͤrken bauen nur mit Holz, weil ſie der Vorſehung und dem Verhaͤngniß zu trotzen glauben, wenn ſie dem Feuer, das ſie fuͤr eine Strafe des Himmels halten, auszuweichen ſtreben. Die Stadt bildet in ihrer Ausdehnung einen Cirkel⸗ 8 deſſen Sehne das Ufer der Donau iſt. Beinahe
in der Mitte dieſer Sehne liegt ein altes feſtes Schloß mit einer Mauer und viereckigen Thuͤrmen, ſo wie einem Zwerg⸗ wall nach der Stadtſeite zu, ebenfalls mit Thuͤrmen, jedoch voon geringerer Groͤße. An der Waſſerſeite wird das Schloß öäurch einen gemauerten Graben gedeckt. Eben dort befin⸗ det ſich ein gemauerter Quai, der ſich ſieben Fuß uͤber den ewoͤhnlichen Waſſerſtand erhebt, und von wo ein Seiten⸗ thor in das Innere des Schloſſes fuͤhrt. Der Haupt⸗Ein⸗ gang liegt auf der Stadtſeite, und wird durch eine Zug⸗ Fdruͤcke gedeckt; allein eine von den fuͤnf in der Stadl befind⸗ b u. Moskeen iſt hier zwiſchen die Mauer und den Zwerch⸗
wall gebaut, und dadurch die ganze Vertheidigung unnütz gemacht. Vor dem Schloſſe, nach der Stadt zu, befindet ſich ein Platz, von irregulaͤrer Form, in einer abwechſelnden Breite von 50 bis 75 Schritten; hier liegen in Friedenszeiten die zur Vertheidianng der Feſtung gehoͤrigen Kanonenroͤhre in eeegeineitisen Haufen durcheinander. Dicht neben dem Schloſſe iſt die Wohnung des Paſcha. Die Vertheidigungs⸗Wirkſamkeit des Schloſſes beſchränkt ſich bloß auf den obern Theil der Stadt; im Ganzen wird die Waſſerſrite durch vier große Redouten oder Schanzen beſtrichen. Nach der Landſelce zu bilden ſechs Redonten die Vertheidigung; ſie ſind mit Courtinen verbunden und zwi⸗ ſchen ihnen hat man Cavaliers aufgeworfen, die einestheils die Vertheidigung vermehren, anderntheils aber auch als Traverſen gegen den Ricochetſchuß dienen. Der Fehler die⸗ ſer Fortiſication liegt beſonders darin, daß die Courtinen
nicht nach der Flanke, ſondern nach der Face der Werke lau⸗ fen, und zwar nach dem flankirten Winkel, ſo daß folglich Ser Graben keine Vertheidigung hat und der Angreifer darin gegen alles Feuer gedeckt iſt. Ueberdies iſt derſelbe, ſo wie die Courtinen, ohne Bekleidung. Nur die Redouten ſind ggetmauert. Oberhalb der Stadt, am Ufer der Donau, 30 bis 40 1 San vom Graben, liegt ein ſteinernes Gebaͤude, welches als Magazin für die Beduͤrfniſſe der Schifffahrt auf dem Fluſſe dient. Auf der Weſtſeite, wo ſich der Brunnen des kieinen Muſtapha und die Begräaͤbniß⸗Plätze befinden, iſt die Gegend frei und unter dem Feuer der Feſtung; auf der ent⸗ gegengeſetzten Seite aber, wo Weinberge und Gärten von dem
2
8
Fuß der umliegenden Verge ſich bis an den Rand des Grabens erſtrecken, wird der Wall von mehr als einem Punkte in wirkſamer Schußweite beherrſcht. Die Bruſtwehr beſteht bloß aus Schanzkoͤrben mit Erde gefuͤllt, und war im Frisden, ſo wie der
raben und alle
16,000.
—
Dann: Volksgeſang,
— Dlle. Clara Siebert als zweites Debuͤt.)
uͤbrigen unbekleideten Werke, ſehr verfallen, ſo daß man nicht bloß zu Pferde, ſondern auch mit Fuhrwerk in die Stadt gelangen konnte, ohne die Thore zu paſſiren.
Koönkgliche Schauſpiele.
Sonntag, 3. Auguſt. Im Opernhauſe. Zur Feler des Allerhöchſten Geburtsfeſtes Seiner Majeſtaͤt des Koͤnigs Friedrich Wilhelm III.: Feſtmarſch, Seiner Majſeſtaͤt dem Könige zugeeignet von Spontini. Hierauf: Rede, gedichtet vom Kriegsrath May, geſprochen von Hrn. Stawinsky. den Preußen gewidmet, von Spontint. Und zum Erſtenmale: Die Braut vom Kynaſt, Schauſpiel in 4 Abtheitungen, von Klingemann.
In Charlottenburg. Zur Feier des Allerhöchſten Ge⸗ burtsfeſtes Seiner Maſeſtaͤt des Koͤnigs Friedrich Wilhelm III.: Rede, gedichtet vom Frhrn. von Zedlitz, geſprochen von Dlle. Bauer. Hierauf zum Erſtenmale: Der Wunderſchrank, Ori⸗ ginal⸗Luſtſpiel in 4 Abtheilungen von F. v. Holbein.
Montag, 4. Auguſt. Im Schauſpielhauſe. Zum Er⸗ ſtenmale wlederholt: Der Wunderſchrank, Original⸗Luſtſpiel in 4 Abtheilungen, von F. v. Holbein be
Der Anfang dieſer Vorſtellung iſt um 7 Uhr. Koönigsſtädtſches Theater. e⸗
Sonntag, 3. Auguſt. Feſtſpiel zur Feier des Allerhöchſten Geburtsſeſtes Sr. Majeſtaͤt des Koönigs Friedrich Wilhelm III.
Hierauf, zum Erſtenmale: Emma. Komiſche Oper in ₰ Akten, nach dem Franzoͤſiſchen; Muſik von Auber. (Emma
Zu dieſer Vorſtellung finden die höheren Opern⸗Preiſe Statt.
1
2
EEEE— Börse. 8— 2 „ Larnn 82 p 8
Den 2. Aungust 1828. h
Geld-Cours Zettel.
(Preuſs. Caur.)
Amtl. Fonds- und — [2. vrie†. Celd.
IE EI 24ꝗ4
Si.-Schuld —-Sch. 4 92 91 % [Ppomm. Pfandbr. 4 † — ſn Pr. Engl. Anl. 18/ 5 [103 — ſkur-u. Neum do.¹ 4 18 104⁷¾ Pr. Engl. Ank 5 102¼ — sSchlesiache do. 4 — 105 ⅛ 1 B0,Ob. incl. Liu. HI 2-— — 99 [Ponun. Dom. do. 5 106 ½ —— Kurm. Ob. m. 1. C. 4 90 ½ 90 ⅞ Märk. 4o. 4o. 5 [106 ½ — Neum.Int. Sch. do. 4 — 90 ⁄ [O ppr. do. do. 5 l¹0 ⁵ — Berlin. rad - O b]; 5 104 — Macka. C. 49½ — Koönigsbg. do. 4 — 89 ½ 89 do. do. d. Nmk. — 491 — Elbinge? do 5 101 † 1003 [Zins-Sch. d. Kmk. — 50½ — Dana d0. in ThzZ —] 30 ½ 30 41 0 4. Rmk.— 50‧*9—- Westpr. Pfdb. A. 4 0— 96 ¾ — k diiwo dim B. 4] 96 95 Holl. vollw. Duc —- 20 ryuC— Groſahz. Pos. do. 4 99 98 % [Friedrichad'or. †— 1 135 Oupr. Pfandbrl.! 4 [97⁄ 1) 96 IDiscento 1Ib=æäIb— merherel- und GCeæld-Courn- — Cour. (Berlin, den 2. August.) Frefden Amsterdamm 250 F. Kurz 142 ½ — Rnee vBo 2 nu., ig — Hamburg . . . . . . . . . . . . . . 300 Mk. [Kurz 151 — ] r 300 Mk. [2 Me. 150vV½ — Lbadbm. . ... „J1 Vö11,, h. 6.243%y— M. veSe, re seore 2üb. 81 ½ — Wien in 20 Xr... 7. 150 Fl. [2 Mr. — 103 ½ Augsburg. ..... F-Ie,eü 450 Fl [2 B 103 ½ m — Dreslaa .... . 100 Thl. [2 Me. 9⸗ Leiprig .. . 100 Thbl. Uo. 10 1 m,ʒh 38829 103 ½ 1 Petersburg. BN. . . . . . . . . .. 100 Rbl. 3 Wch. Hiea SANA.. ... 100 Rbl. 13 Wch. 1 — — 2 Auswartige Böorsen. 1
Ampter dam, 24 Jali.
OQenerr. 5p Ct. Metalliq. 90 ⅛. Bank -Actien 1203
Ran. Ena- — 100 Fl. 18 3. Pamial ObHg=t. 370. Ruu. Engl. Anl. 86. Ruus- Anl. Hamb. Cerif. 83 ¼. S8. ℳ 34
— ¹ 22 2
Redaczcur John⸗