wird ans den folgenden 5 Stuͤcken gebildet gebildet, nämlich aus Guatemala, Honduras, St. Salvador, Nicaragua und Coſta Rica. Der wichtigſte Staat iſt Guatemala und zwar ſeiner großen Bevöoͤlkerung wegen, die hoͤchſt wahrſcheinlich den dritten Theil der Bevoͤlkerung aller Staaten zuſammen⸗ genommen ausmacht, und ſich durch Kenntniſſe, Reichthum,

Handel und Ackerbau auszeichnet. Wichtig iſt in den noͤrdlichen Gewaͤſſern der Hafen Onoa, der fuͤr den Schluͤſſel der diesſeitigen

Beſitzungen der Republik angeſehen wird. Die Hauptſtadt glei⸗ ches Namens zaͤhlt 35,000 Einwohner. Dem Range nach der Zweite iſt St. Salvador am Stillen Meere belegen, mit der im Innern liegenden ebenſo genannten Hauptſtadt und ſeinem von 12,000 Menſchen bewohnten vorzüglichſten Hafen Sonſonate. Reich an Zucker, Indigo, Reis, Baum⸗ wolle und mehreren anderen tropiſchen Erzeugniſſen, bieten die Verbindungen ſeiner vorzüglichſten Städte mit benach⸗ barten guten Haͤfen ihm die beſte Gelegenheit zum auswär⸗ tigen Handel am Stillen Meere dar, die Guatimala ent⸗ behrt. Leider aber liegt in Sela⸗ des Buürgerkrieges jetzt al⸗ les darnieder. Dann kommt Nicaragua von der Narur auf das Hoͤchſte beguͤnſtigt und zu jeder Art von Production ge⸗ eignet, aber leider auch durch den Factions⸗Geiſt in einem ſo elenden Zuſtand verſetzt, daß es wenig oder nichts mehr an Indigo und Zucker hervorbringt und ſogar ſein Beduͤrf⸗ niß an Baumwolle von Außen bezieht. Politiſch iſt es mit San Salvador verbunden, dem es aber weder mit Geld noch mit Menſchen beiſtehen kann, alſo nichts nuͤtzt. Seine Be⸗ wohner zeichnen ſich durch Faulheit, Rohheit und alle moͤg⸗ liche Laſter aus. Coſta Rica liegt am ſuͤdlichſten und iſt der kleinſte aber nicht der unintereſſanteſte Staat. Gutartige Bewohner, ein herrliches Clima, der ſchöͤnſte Boden den man ſich denken kann, und ſehr reiche Gold⸗ und Silber⸗ Minen (die aber nicht benutzt werden) gehoͤren zu ſeinen Haupt⸗Vorzügen. Jetzt beſchränkt ſich die ganze Thäͤtigkeit des Volkes auf Ackerbau. Politiſch ſchließt es ſich an Guatemala, verhält ſich aber, mit ſeinem beſcheidenen Looſe zufrieden, ganz paſſiv. Honduras müßte ſeiner Ausdeh⸗ nung wegen vor Coſta Rica angefuͤhrt werden, doch iſt ſeine Bevölkerung nur geringe und ſehr zerſtreut. Seiner Neigung zur Foͤderation mußte es, gezwungen durch St. Salvadors Truppen, die jetzt ſeine Hauptſtadt Comayagua in Beſitz haben, entſagen. Bergwerke, Ackerbau und Hau⸗ del liegen gäͤnzlich darnieder und der ganze Staat iſt im Sinken. Nach dieſer kurzen Ueberſicht exiſtirt alſo eigentlich keine ſogenannte Republik mehr, obgleich Guatemala ſich immer den Anſchein giebt, als ob es fuͤr ſie kaͤmpfe; es fuͤhrt in dieſem Augenblick nur Krieg mit St. Salvador, das Alles aufbietet um die Oberhand zu erringen. Ohne Unterſtuͤtzung von den Staaten die ſich zu ihm neigen, mit zerruͤtteten Fi⸗ nanzen, mit Mangel an Credit, und belaſtet mit dem Unter⸗ halt einer ſtehenden Armee von ungefähr 4000 Mann befin⸗ det es ſich in einer ſehr bedenklichen und entmuthigenden Lage. Die urſpruͤngliche Veranlaſſung zu den gegenwaͤrtigen ungluͤcklichen Verhältniſſen der ſogenannten Republik duͤrfte wohl mit ziemlicher Zuverläſſigkeit in dem Benehmen der Parthei von Guatemala während des Congreſſes der zur ns der Praͤſidentenwahl Statt gefunden, zu ſuchen ſeyn. ach der Conſtitution beſtimmt die Stimmenmehrheit die conſtitutionelle Wahl des Praͤſidenten. Am letzten Wahltage empfing man ein Paket, deſſen Eröffnung wäͤhrend des Stimmenſammelns von der Guatelama⸗Parthei nicht zuge⸗ geben ward. Die andere Parthei behauptete damals und behauptet es noch, daß mehreren Perſonen der Guatemala⸗ Parthei der Inhalt des Pakets als ihren Wahlplänen ent⸗ gegen, bekannt geweſen wäre, und daß dieſe ſich der Eroͤff⸗ nung deſſelben unter dem Vorwande widerſetzt hätten, daß es nicht zur rechten Zeit eingereicht worden ſey. Die hier⸗ auf vorgenommene Wahl ſiel ihren Wuͤnſchen gemäß auf den General Arce. Die Deputirten von St. Salvador aber proteſtirten dagegen und erkloͤrten das ganze Verfahren fuüͤr inconſtitutionell und fuͤr einen vöͤlligen Bruch von Treu und Glau Die Partheien geriethen heftig anetnander und

bald vergroͤßerte ein anderer Vorfall das Mißvergnuügen

deſſen vielleicht eine Zeit wo ſich Guate

der Deputirten von St. Salvador. Der General Arce ließ, ohne dafuͤr Gruͤnde anzugeben, den Gouverneur von Guatemala arretiren und 2 Monate im Gefängniß ſitzen. Dieſe Willkuͤhr erregte die allgemeine Unzufriedenheit in ſo hohem Grade, daß ſich der Congreß auflöͤſte und der Präͤſi⸗ dent genoͤthigt war, einen zweiten zuſammen zu berufen, den aber die alte Oppoſition, Hrn. Salvador an der Spitze, fuͤr unconſtitutionel erklaͤrte; ſie wollte der Verſammlung nicht beiwohnen und machte Bedingungen, auf die die andere Parthei ſich nicht einlaſſen wollte. General Arce war auf 4 Jahre gewählt worden; 3 Jahre hat er ſein Amt beklei⸗ det, ſeit einigen Wochen aber ſich von den Geſchäften zurück⸗ gezogen, ohne jedoch vollkommen reſignirt zu haben. Den Vorwurf, den man ihm vielleicht machen koͤnnte, iſt ſeine zu große Anhaͤnglichkeit an gewiſſe große Familien in der Hauptſtadt, die unter dem Einfluß der, allen liberalen Grund ſätzen abholden Geiſtlichkeit ſtehen. Kurz die alte Ariſtokratie exiſtirt noch immer, wenn auch unter anderem Namen. Von dem Vice⸗Praͤſidenten hat man eine ſehr gute Meinung; er leitet jetzt die Geſchaͤfte. General Arce ſieht ſich von ſeiner Parthei verlaſſen. Welche Huͤlfsquellen die gegenſeitigen Partheien zu ihren Operationen benutzen können, iſt oden angedeutet worden. 3000 Mann von Guatemala ſtehen bei der Hauptſtadt St. Salvador, und die übrigen 1000 ſind an verſchiedenen Orten vertheilt. Dieſe Truppen ſind gut; es fehlen ihnen aber geſchickte Offiziere, da ſich

mehrere Engliſche und andere Offiziere aus mancherlei Gruün⸗

den zuruͤckgezogen haben. Der ganze Krieg iſt eigentlich

nichts mehr als ein fortwährendes Scharmutztren. n der

letzten Zeit ſcheint man indeſſen doch mit etwas mehr Energie

zu Werke gehen zu wollen; es werden unter andern ſtarke

Geldbeitraͤge, und zwar mit Strenge eingetrieben. St. Sal⸗

vador haͤngt von ſeiner Miliz ab, und wenn es auch fuͤr den

Augenblick ſeiner Huͤlfsquellen nicht ſo gewiß iſt, ſo moͤchte

es auf die Lange doch wohl mit Guatemala aushalten.

Es haben ſeit einigen Tagen mehrere Gefechte ſtatt ge⸗ funden, worüber die Nachrichten aber ſehr widerſprechend lauten; Bedeutendes iſt nicht vorgefallen. Vor einigen Ta⸗ gen ward in der geſetzgebenden Verſammlung der Vorſchlag gemacht, ob Guatemala ſich von der Union losſagen ſolle oder nicht, fand aber allgemeine Oppoſition. A im⸗ mala inen wird von der Union ausgeſchloſſen ſehen.

1* Konigliche Schauſplele.

Montag, 4. Auguſt. Im Schauſpielhauſe. Zum Er⸗ ſtenmale wiederholt: Der Wunderſchrank, Original⸗Luſtſpiel in 4 Abtheilungen, von F. v. Holbein Zwiſchen dem erſten und zweiten Akte: Duett aus der Oper Jeſſonda, geſungen von Mad. Ganzel und Hrn. Bader; und zwiſchen dem zwei⸗ ten und dritten Akte: Arie geſungen von Mad. Ganzel.

Der Anfang dieſer Vorſtellung iſt um 7 Uhr.

Konigsſtädtſches Theater. Montag, 4. Auguſt. Der Lieferant und der Hund. Hierauf: Der Teufelsſtein in Mödlingen, oder: Die Zau⸗ berroſe. Komiſche Zauber⸗Oper in 3 Akten.

Auswortige Börsen.

Amsterdam, 29. Juli. Oesterr. 5pCt. Metalliq. 90 V ½. Bank-Acdien 12923 Loose 100 Fl. 183. Partial Obligat. 370 Ruzs. Engl. Anl. 85⁄. Anl. Hamb. Certf. 83 ¼.

bet Hamburg, 4 Aug. Oesterr. Sp Ct. Metalliqucs 93¼. ,8. Eaugl. Anl. Hamburg Certiſic. 888. 8

Si. Peterszburg. 25. Juli. Hamburg. 3 Mon. 9 ½ 6. Süber- Rubel 371x2. 5p I. lasecrips

Wien, 29. Juli.

öproc. Merall. 93⁄.

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2 Gedrucht bei Hah

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