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nen, und zugleich die Fuͤrſorge fuͤr ſein fuͤrſtliches Haus zu bethaͤtigen. Eine Reiſe nach England gewährt ihm die langſt

8 gewuͤnſchte Anſchauung wundervollſter Betriehſamkeit und

und Gewerbthätigkeit, und bei ſeiner Heimkehr (1. Sept. 1814) empfͤngt ihn das ſeinem Herzen liebſte Feſt, der tau⸗ ſendſtimmige Jubelruf ſeines Volkes.“

Die Schrift ſchließt mit Goͤthe’s Worten am Grabe der

unvergeßlichen Herzogin Anna Amalia von Weimar.

„Das iſt der Vorzug edelſter Naturen, daß ihr Hin⸗ ſchelden in hoͤhere Reglonen ſegnend wirkt, wie ihr Verwei⸗ len auf der Erde; daß ſie uns von dorther, gleich Sternen, entgegen leuchten, als Richtpunkte, wohin wir unſeren Lauf bei einer nur zu oft durch Stuͤrme unterbrochenen Fahrt zu lenken haben, daß diejenigen, zu denen wir uns als zu Wohl⸗ wollenden und Huͤlfreichen im Leben hinwendeten, nun die

8 ſehnſuchtsvollen Blicke nach ſich ziehen, als Vollendete, Se⸗

lige.“

Muͤnchen, 28. Juli. In der am 26. Juli ſtatt ge⸗

habten geheimen Sitzung der Kammer der Abgeordneten wurden die Rechnungen über die Verwendung der Staats⸗ Einnahmen in den Jahren 182½ und 18 ¾ ½ vollkommen an⸗ erkannt. Ein Haupt⸗Beſchluß war dabei der Antrag, den verbliebenen Baarbeſtand von 602,801 Fl. 15 Kr. als Er⸗ gäͤnzung des Verlags⸗Capitals zu behandeln. Dieſes Ver⸗ lags⸗Capital ſoll nach und nach, ganz ſo wie es im Jahre 1819 war, hergeſtellt und als eiſerner Fonds immer evident erhalten werden. Sehr eindringlich wurde die Vorlage einer neuen Tax, und Stempel⸗Ordnung gewuͤnſcht und nament⸗ lich darauf angetragen, daß die Einnahme der Sporteln den Gerichten abgenommen und den Rentämtern uͤbertragen werde. Bis dahin ſollen wenigſtens die Gradazions⸗Stempel der Dupli⸗ kate und Triplikate der protocollirten Verträͤge nicht mehr erhoben, und die Inventur⸗Taxen nur nach dem reinen Er⸗ trage erhoben werden. Auf Aufhebung der Sportel⸗Tan⸗ rieme der Landrichter wurde jedoch ein eigener Antrag ge⸗ ſtellt. Auch wurde Verminderung der Lotterie⸗Collerten bean⸗ tragt, und daß jene Capitalien, welche einige Gemeinden im Rheinkreiſe wegen Veraͤußerung von Gemeinde⸗Realttaͤten bei der Staats⸗Kaſſe zu fordern haben, und deren Zinſen als Paſſivreichniſſe bisher behandelt worden, nunmehr an dieſel⸗ ben abgetragen werden ſollen. Hannover, 1. Auguſt. An dem, den 12. d. M. ein⸗ fallenden, hoͤchſt erfreulichen Geburtstage Seiner Majeſtät des Koͤnigs, als dem Stiftungstage des Koͤniglichen Guel⸗ phen⸗Ordens, wird das ſtatutenmäͤßige Ordens⸗Capitel in dem Königlichen Schloſſe zu Herrenhauſen gehalten werden.

nung, daß bei einem etwas ſtarken Nordweſtwinde, zur Zeit der Fluth, des Waſſer uͤber ſeine Ufer trat und mehrere Theile der Stadt uͤberſchwemmte. Vieles Heu wurde von den Wieſen weggetrteben und vorzuüglich hat dieſer Verluſt das Reſſerland betroffen. Obgleich das Waſſer nicht ſo hoch ſtand, als es im Herbſte wohl der Fall iſt, ſe wiſſen doch die älteſten Leute ſich einer ſolchen Fluth in jetziger Jahrs⸗ zeit nicht zu erinnern. Durch den ſeit einigen I 1

auf eine gute Erndte ſehr geſchwaͤcht; man befuͤrchtet das völlige Mißrathen der Heu⸗Erndte und das Auswachſen des Rapſaats.

In den Tagen vom 25. bis 28. Juli kamen drei Herings⸗ Buiſen von der Oſt⸗Frieſiſchen Fiſcherei mit 28 Laſt Hering aus der Nordſee nach Emden zurück. Als das letzte dieſer Schiffe die Fiſcherei verließ, am 24. Jult, war in den letz⸗ ten 12 bis 14 Tagen wenig Hering gefangen, und es ge⸗ währte die Fiſcherel im Ganzen keine guͤnſtige Ausſicht. Frankfurt, 30. Juli. Eine ſeit 3 Wochen anhaltende unguͤnſtige mit täͤglichen oft wiederkehrenden Regenguͤſſen be⸗ gleitete Witterung wirkt nachtheilig auf die Erndren in einem weiten Umkreis um unſre Stadt. Auch die ſchöͤnen Hoff⸗ nungen auf eine reiche Weinleſe ſangen an ſich zu mindern. Der Kochmonat will ſich nicht einſtellen. Die Getreidepreeiſe ſind im Steigen.

Darmſtadt, 26. Juli. Nach der kürzlich geſchehenen amtlichen Aufnahme beſteht die gegenwärtige Bevpöoͤlkerung der hieſigen Reſidenz (mit Einſchluß des Jagdſchloſſes Kra⸗ nichſtein und der innerhalb der Stadtgemarkung Uegenden einzelnen Wohnungen und Muͤhlen) in 21,392 Heien, worunter alle diejenigen Milmtair⸗ Perſonen begriffen ſind, welche nicht als hier domicilirt angeſehen werden koͤnnen. Seit der vor drei Jahren vorgenommenen Zäͤhlung (wor⸗ uͤber in Nr. 170 der Großherzogl. Zeitung von 1825 berich⸗ tet wurde) hat ſich demnach die hieſige Bevölkerung wieder um 1,410 Seelen vermehrt. Die jetzige Einwohnerzahl be⸗ ſteht aus 17,969 Lutheranern, 831 Reformirten (zuſammen

zu Emden hatte man am 28. Jull die ſeltene Erſchei⸗

ochen faſt täglich fallenden Regen wird in Oſt⸗Friesland die 1

18,800 Proteſtanten), 2,060 Katholiken und 532 Juden. Die Zahl der Häuſer betrug 1320. In den Jahren 1825, 1826 und 1827 betrug die jäͤhrliche Durchſchnittszahl der Gebornen 696, der Geſtorbenen 497, der copulirten Paare 132. Die ordentliche Zunahme der Bevölkerung betraͤgt alſo jährlich etwa 200.

Schlangenbad, 27. Juli. Dadurch, daß die Her⸗ zoglich Naſſauiſche Regierung keine Koſten ſcheut, die aͤußere und innere Einrichtung im Einklang mit den wohlthätigen Wirkungen des hieſigen Bades zu bringen, nimmt die An⸗ zahl der Kurfremden alljaͤhrlich zu. Ein wichtiger Punkt in dieſer Hinſicht war der Bau der neuen Chauſſee von Schier⸗ ſtein uͤber Schlangenbad nach Schwalbach, welche nun voll⸗ endet iſt, und wodurch die Communication mit den Nachbar⸗ ſtädten ungemein erleichtert iſt. Die beiden Badehäuſer ſind bekanntlich herrſchaftlich, und hierin befindet man ſich in je⸗ der Beziehung vortrefflich und auch billig. Der vorige Re⸗

eent von Heſſen⸗Homburg hat den hieſigen Badeort 60 ahre nach einander beſucht, und wir wünſchen, daß die ſeit mehreren Jahren in der Bade⸗Saiſon zuruͤckkehrenden Herr⸗ ſchaften, wie z. B. J. J. E. E. die Geſandten von Nagler und von Gruͤnne, die Frau Gräfin von Fernemont ꝛc., welche auch jetzt wieder zugegen ſind, auch wie jener Fuͤrſt, ihre Bade⸗Jubelfeier hier begehen moͤgen. Oeſterreich Wien, 23. Juli. Am 11. d. iſt Se. Durchlaucht der rinz von Heſſen⸗Homburg von Lemberg, uͤber Kiſchenef, Jaſſy und Ismail (von wo an er die Reiſe zu Pferde fort⸗ ſetzen will) ins Ruſſiſche Hauptquartier abgegangen. Lord Heytesbury verließ unſere Hauptſtadt am 14ten, um ſich eben dahin zu begeben. It alien.

Aus einigen im Giornale del Regno delle due Sicilie vom 12. Juli enthaltenen ſtatiſtiſchen Notizen uͤber das Kö⸗ nigreich beider Sicilien fuͤr das Jahr 1827 entnehmen wir Folgendes: Geboren wurden in dieſem Jahre 213,404, ge⸗ ſtorben ſind 162,346, die Zahl der geſchloſſenen Ehen betraͤgt 32,515. Im Jahre 1825 wurden 235,998 geboren, ſtarben 146,604 und wurden 38,065 Ehen geſchloſſen. Im Jahre 1826 betrug die Zahl der Gebornen 233,648, der Geſtorbnen 151,876, der Ehen 36,823. Im Jahre 1827 ſind alſo 22,594 weniger als 1825 und 20,239 weniger als im Jahre 1826 geboren, dagegen 15,742 mehr als im Jahre 1825 und 10,470 mehr als im Jahre 1826 geſtorben. Die im Jahre 1827 geſchloſſenen Ehen betragen 5550 weniger als im Jahre 1825 und 4308 weniger als im Jahre 1826.

Spanien.

Ein eeeee, aus Madrid vom 17. Juli, im Courrier français, enthaͤlt unter Anderem Folgendes: Mit Recht ſchreiben ſich unſere Apoſtoliſchen einen großen Antheil an dem Triumphe der Abſolutiſten in Portugal zu; denn ihr Geld und ihre Intriguen haben viel gethan. Unſer Miniſter in Liſſabon, Chevalier Campuzano, ſchrieb neulich an einen Freund, dem er den Sieg der Apoſtoliſchen mit⸗ theilte: „das iſt der Triumph der Vernunft und der Kraft.“ Die Prinzeſſin von Beira wird die Hauptſtadt am 25ſten d. M. verlaſſen und nach San⸗Adefonſo gehen. Per onen vom Hofſtaate der Prinzeſſin behaupten, ſie habe die Ab⸗ ſicht, mit ihrem Sohne, dem Jafanten Don Sebaſti nach Liſſabon zu gehen. Die erſten Berichte über Karliſten⸗Bande in Rioja ſcheinen uͤbertrieben geweſen ſeyn; die Banden in Catalonien dagegen beunruhigen f. während das Land. Briefe aus Andaluſien ſchildern ſchlechten Geiſt, der unter den Bewohnern der Gegend Ronda herrſche. Der Prieſter Don Sebhaſttan Mina der ſeit ſeiner letzten Reiſe nach Paris die Erlaubniß e ten hat, in Bayonne IöIn. herauszugeben, naͤchſtens dahin abgehen. as Journal erſcheint in niſcher Sprache, und auf Koſten unſerer Reglierung. ſes Unternehmen bezweckt, in Frankreich eine Zeitſchrift ſtiften, welche Alles widerlegen ſoll, waß die liberalen B ter gegen die Vortrefflichkeit unſerer Reglerung vorbringen. Wie man verſichert, wird vor der Ankunft des Königs ein Decret erſcheinen, welches die Venennungen der Blanco“ und Negro’s perbietet, womit die conſtitutionelle und ro⸗ liſtiſche Parthet bezeichnet werden.

Madrid, 17. Juli. Ueber das Benehmen des Gente ral Capitains Eguia dei der Ankunft des Engliſchen Dampfe ſchiffs in Corunna, welches die konſtitutionnellen Fluͤchtlinge aus Porto an Vord hatte, erfaͤhrt man hier Folgen Sobald der General Capitain in Santlago, ſeinem Aufent haltsorte, dit Nachricht davon erhielt, gab er Beſchl, die