isſchiffung der Mannſchaft zu verhindern, und ihr alle mit dem Lande duͤrch zahlreiche Schildwachen am Strande abzuſchneiden. Er erlaubte den Ungluͤcklichen nur, Lebensmittel fuür baares Geld zu kaufen und verlangte von ihnen die Auslieferung eines in ihrer Mitte befindlichen Spaniers, die auch unverzüglich geſchah. Der Name des Ungluͤcklichen iſt undekannt, aber ſein Schickſal wird zuver⸗ läͤſſig kein beneidenswerthes ſeyn, wenn die Engliſche Regie⸗ rung ihn nicht als Schuͤtzling ihrer Flagge zurückfordert. Der Spaniſche Geſandte, Hr. Campuzano, verweilt immer noch in Liſſabon, obgleich ſeine diplomatiſchen Verhaͤltniſſe abgebrochen ſind; man betrachtet ihn als Geſandter der Köͤ⸗ niglichen Familie. Die Liſſaboner Zeitung enthalt ein Deeret gegen zwei Beamte, welche von den Conſticutionnellen, der Eine das Amt eines Direktors des Schatzes, der Andere die Obder⸗Polizei⸗Intendantur, angenommen haben. Beide ſind in Dom Miguels Hand gefallen. Die frewillige Ue⸗ bergabe von Porto wurde durch einen in der ee küͤnſt⸗ lich eingeleiteten Volksaufſtand herbeigeführt. Der Koͤnig und die Königin ſind geſtern von Burgos nach Palencia ab⸗ gereiſt, und wir hoffen, Ihre Majeſtaͤten bald in den Schooß

rer Familie zurückkehren zu ſehen. Man ſagt, daß bei I Ankunft eine Veränderung im Miniſterium vorfallen da aber kein Candidat angegeben wird, ſo iſt der Die Infanten haben Be,⸗ d. M. nach dem Escurial Majeſtäten am 1.

werde;

Sache kein Glaube beizumeſſen.

fehl erhalten, den 26. und 27.

und nach la Brenſa n gehen, wo Ihre eintreffen werden.

veguſ Fenn und Griechenland.

Der Oeſterreichiſche Beobachter enthaͤlt Folgendes aus Konſtantinopel vom 10. Juli. Seitdem die Pforte die RNachricht erhalten hat, daß die Feſtung Ibrail, nach einer hartnäckigen Gegenwehr am 18ten v. M. durch Capitulation an die Ruſſen uübergegangen iſt, werden die kriegeriſchen An⸗ ſtalten und Ruüͤſtungen mit verdoppeltem Eifer betrieben. Die allgemeine Bewaffnung der Bewohner der Hauptſtadt dauert fort, die dienſttauglichen Leute werden ausgehoben und in den Waſfen geuͤbt, Chawaßen angeworben, Pferde in Re⸗ quiſition geſetzt, und der Großweſir bereitet Alles zu ſeinem Aufbruche vor, der jedoch erſt dann erfolgen duͤrfte, wenn die Poſitionen des Valkan⸗Gebirges, und ihr Schluͤſſel, das verſchanzte Lager von Schumla uͤberwältiget oder umgangen werden ſollten. Dort bietet jehoch Huſſein Paſcha Alles auf, um kräftigen Widerſtand zu leiſten, und es werden ohne Unterlaß Truppen, Munition und Geſchuͤtz dahin abgeſendet. So iſt am 3ten d. M. Mehmed Emin Paſcha von Konieh mit 6000 Mann aus Klein, Aſten hier eingetroffen, und am sren nach dem Lager von Schumla aufgebrochen. Am aten kam Sert Mehmed Paſcha von Wan mit 3000 Mann hier an, und ſetzte ſeinen Marſch nach Schumla ſort. Derwiſch Paſcha von Philippopel, welcher in der letzteren Zeit im Exil zu Bruſfa gelebt hatte, iſt wieder in ſeinen vorigen Rang eingeſetzt, und mit dem Auftra⸗ fin Corps zur Vertheidi⸗ gung der Gebirgs⸗Paͤſſe bei Philſppopel anzuwerben und dort aufzuſtellen, nach ſener Gegend abgeſendet worden. Vorzüglich aber ſind es die zahlreichen und wohlgeübten Ka⸗ nontere und Bombardiere, welche, mehrere Tauſend Mann ſtark, nach den am meſſten bedrohten Punkten abgegangen ſind. Endlich da die Pforte, nach den bisherigen Bewegun⸗

en des Ruſſiſchen Heeres, beſorgt, daß Varna bald ernſt⸗

haft bedroht werden könnte, ſo iſt der Kapudan Paſcha, Inzet Mehmed, mit einem bedeutenden Corps Infanterie und Cavallerie am 3ten 8 M. nach Varna abgegangen, um die dortige Beſatzung zu verſtarken, und den Ober⸗Be⸗ ſehl dei Vertheldiguns dieſes Platzes zu uͤbernehmen.

Das Commande über die am Eingange des Vosphorus vor Anker liegende Flotte fuͤhrt, während ſeiner Abweſenheit, der Kapudana Bes (erſte Admiral der Flotte) Muſtapha Bei, welcher ſich in der Schlacht von⸗ Navarin durch ſeine Tap⸗ ferkeit ausgezeichnet hatte. Die Batterien und feſten Schlöͤſ⸗ ſer des Bosphorus ſind in gutem Vertheidigungsſtande, und dinlänglich mit Truppen und Geſchuͤtz verſehen, um im Falle eines Angriffs kräftigen Widerſtand leiſten zu koͤnnen. Ob⸗ wohl einſge Ruſſiche Kriegsſchiffe ſich von Zeit zu Zeit bis in der Nähe des Bosphorus zeigen, ſo haben doch bisher keine Landungen oder Angriffe von Bedeutung hier Statt gefunden. Eben ſo wenig ſcheint bis ſetzt ein anderer Ueber⸗ Zang uͤder die bei Iſaktſcha am 8. Inni bewerk⸗ .— 8

g als

ſtelliget worden zu ſeyn*). Ueberhaupt verlautet über die Stellungen der beiderſeitigen Armeen und uͤber die Vorfäͤlle hier ſo wenig, daß es aͤußerſt ſchwer halt, etwas Zuverläſſiges daruͤber zu erfahren. 1 In der Hauptſtadt herrſcht fortdauernd Ruhe und se., nung; die Regierung richtet unter den gegenwaärtigen Um⸗e⸗, ſtänden ihr beſonderes Augenmerk auf Herbeiſchaffung der nöthigen Getreide⸗Vorraͤthe, und, da in mehreren Gegenden des Reichs die Erndte nicht ergiebig ausgefallen, oder durch 8 Schwärme von Heuſchrecken verwüſtet worden iſt, ſo hat die Pforte die Schifffahrt nach den Ruſſiſchen Häfen des Schwarzen Meeres wieder freigegeben, jedoch unter der Be⸗ dingung, daß die fremden Schiffe einen Theil ihrer Ladun⸗ gen zu billigen Preiſen an die hieſigen oͤffentlichen Magazine abtreten ſollen. 8 Ueberdies ſucht die Pforte auch die Zahl der Conſumen, ten zu vermindern; ſo wurden in der verfloſſenen Woche Fer⸗ mane verleſen, nach welchen allen unverheiratheten Griechi⸗ * ſchen Handwerkern und Arbeitsleuten befohlen ward, die Hauptſtadt zu verlaſſen und in ihre Heimath zuruͤückzukehren, ein Befehl, welcher jedoch wegen der dagegen erhobenen Vor⸗ Ausfuͤhrung bald

ſtellungen hinſichtlich der Schwierigkeit der darauf zuruͤckgenommen wurde. 8

Der Geſundheits⸗Zuſtand iſt hier fortwährend von der befriedigendſten Art. b 4

Daſſelbe Blatt enthaͤlt unter der Rubrik: Nachrich⸗ len aus Smyrna Folgendes:

Die K. K. Escadre hat vom 1. Januar bis 30. Junt d. J. vier und dreißig Convoi's gegeben, und dabei 332 Kauffahrer aller Flaggen escortirt, und zwar: Oeſterrelchi⸗ ſche 258, Engliſche 7, Franzöſiſche 7, Joniſche 10, Neapo⸗ iitaniſche 1, Paͤpſtliche 1, Ruſſiſche 10, Sardiniſche 32, Schwediſche 2, Spaniſche 1, Toscaniſche 3. Von dieſen 332 Kauffahrern fallen nur 63 auf das zweite Vierteljahr, was die eingetretene Stockung des Handels anzeigt. Der Seeraub hat betraͤchtlich nachgelaſſen; noch aber liegen alle

Elemente deſſelhen bereit, und in den Gewäſſern von Rho⸗

dus und Salonick zeigen ſich haͤufig Raubſchiffe. Priſen hat die K. K. Escadre in der obgedachten Epoche vier gemacht, 9 zwar eine Brigg und drei Goeletten; erſterer war das Magazin und der Sammelplatz der Raͤäuber im Golf von Salonick; eine von den Goeletten war eine ſchwimmende Falſchmuͤnze⸗Fahrik, die beiden andern hatten die Papiere in Hrdnung, und wurden wieder freigegeben.

In einem Schreiben aus Buchareſt vom 1 ⁄. Juli (in der Allgemeinen Zeitung) heißt es: Die neueſten offiziellen Nachrichten aus dem Kaiſerlichen e verkuͤndigen außer der Einnahme von Mangalia und Anapa auch jene von Tulcza, wo eine Beſatzung von 2000 Mann und mehr als 80 Kanonen in die Haͤnde der Sieger ſielen. Man ver⸗ mißt bei den meiſten Tuͤrkiſchen Beſatzungen, jenen hartnaͤk⸗ kigen Muth, durch welchen ſie ſich fruͤher in Vertheidigung auch der unbedeutendſten feſten Plätze ſo ſehr auszeichneten und dadurch das Vorruͤcken eines feindlichen Heeres erſchwer⸗ ten. Das Armee⸗Corps des General⸗Licutenants Roth be⸗ findet ſich nunmehr ganz auf dem jenſeitigen Donau⸗Ufer. Die große Communikations⸗Bruͤcke uͤber die Donau bei Olte⸗ niza iſt noch nicht vollendet; es duͤrſte auch noch einige Zeit dauern, bis ſie gäͤnzlich hergeſtellt ſeyn wird. Die Beſatzun⸗ gen von Sültſtria und Gturgewo ſcheinen ſich ernſtlich ver⸗ theidigen zu wollen, Letztere hat einen nachdruͤcklichen Aus⸗ fall gemacht, und dem Blokade⸗Corps einigen Schaden zu⸗ gefuͤgt. Man erwartet das ſchwere Geſchuͤtz aus Ibrall, um die foͤrmliche Belagerung von Giurgewo zu beginnen.

Meriko

In der (letzthin bereits erwaͤhnten) Rede, mit welcher der Proͤſident Guadelupe Victoria am 21. Mai d. J. den Mexicaniſchen Congreß ſchloß, heißt es unter andern: Zu Anfange des Jahres und in der zweiten Periode des Unions⸗ Congreſſes, befand ſich die Repudlik in einer Criſis, und un⸗ ſere Einrichtuugen, die wir freudig beſchwuren und die all⸗ gemeinen Beifall gefunden hatten, ſahen ſich einem heftigen Angriff ausgeſetzt. Die Mexicaniſche Nation erlangte ihre

*) Von dem lim Ruſſiſchen Armee Bericht v .Juli. Nr. 197. der Staats-Zeitung gemeldeten) 24 S Uebergange des General Roth konnte man am 10. Juli in Kon⸗ ſtantinopel noch keine Nachricht haben.

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