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Unabhaͤngigkeit mit den groͤßten Anſtrengungen — ſie ſicherte ihre Freiheit durch die theuerſten Opfer, und auf eine Weiſe, daß ſie muthig jeder ihr drohenden Geſashe entgegen gehen konnte, um ihren Rang unter den civiliſirteſten und gluͤck⸗ lichſten Voͤlkern der Erde zu behaupten. Ein gluͤcklicher Er⸗ folg hat dieſe Wahrheiten in den Augen der Welt beſtätigt. Die Plaͤne der Unruheſtifter wurden einſtimmig verworfen; die Anarchie ſah ihre thoͤrigten Hoffnungen in Rauch auf⸗ gehen, und lernte ihre Schwaͤche kennen. Der Congreß und die Regierung erfuͤllten ihre Pflichten, und was den innern Frieden untergraben ſollte, diente nur dazu, ihn zu befeſtigen; der Gränz⸗Tractat mit den Vereinigten Nord⸗Amerikaniſchen Staaten iſt genehmigt und dem devollmächtigten Miniſter der Auftrag ertheilt worden, ihn zu ratificiren. Durch den, und zum Theil durch Einfluß von Speculanten, neuen Ta⸗ rif der Seezöoͤlle haben die Finanzen ſich etwas vermindert; doch habe ich nicht gehoͤrt, daß ſich die Zahl der Schiffe in unſere Haͤfen verringert haben ſollte; auch dauert der innere Handel mit ausgezeichneter Lebhaftigkeit fort. Gluͤcklicherweiſe konnten wir unſere Aufmerkſamkeit haupt⸗ ſäͤchlich auf die inneren Verhältniſſe der Republik richten; ſchon hat die Regierung auf das Angelegentlichſte dahin ge⸗ arbeitet in Hinſicht der Anleihen Alles zu thun, was die National⸗Ehre gebietet; ſie ward dabei auf das eifrigſte und uͤbereinſtimmendſte vom Congreß unterſtuͤtzt, und kann ſich verſichert halten, das vorgeſteckte Ziel endlich zu erreichen. Sie hat zu dieſem Ende den 8ten Theil der Einnahme von den Seezöllen zu Zahlung der Dividende und des Einſchuſ⸗ ſes im Tilgungs⸗Fonds beſtimmt, und zur Abfaſſung eines Geſetzes hieruͤber die noͤthigen Veranſtaltungen getroffen. Da dieſer Gegenſtand dringend iſt, meine Herren, ſo duͤrfte die Unterbrechung Ihrer Arbeiten nur kurz ſeyn. Die Armee iſt wohlverſehen und disciplinirt. Die National⸗ Flotte hat den Feind an der Küſte von Cuba geſchlagen, und die Brigg Guerrers ging in einer für uns glorreichen
Schlacht verloren. Den tapfern Vertheidiger unſerer Flagge
hat ſich die Nation dankbar bewieſen, und es iſt Befehl zur Erbauung eines neuen Schiffes gegeben worden, um das An⸗ denken unſeres Ruhmes zu erhalten, und die uns angethane Schmach zu raͤchen. Sollte ſich die verhaßte Spaniſche Flagge im Angeſicht unſerer Hafen zeigen, oder der Feind gar eine Landung wagen, ſo wird er gedehmuͤthigt und uͤber⸗ wunden werden. Die ausuüͤbende Gewalt hat die Macht dazu und die Nation ſteht mit Gut und Leben zur Verthei⸗ digung ihrer Gerechtſame da; unüͤberwindlich iſt das Volk, das feſt beſchloſſen hat, frei ſeyn zu wollen. Sie werden, meine Mitbuͤrger zu den Geſchaͤften zuruͤckkehren, welche ihnen die Nation als Pflicht, als Geſetz auferlegt hat. Das Land iſt Ihnen viel ſchuldig — kehren Sie mit dem genug⸗ Gefuͤhl zuruͤck, ihm gut gedient zu habeu.
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Berlin. Die Geſinnungen der treuen Ergebenheit und ehrfurchtsvollen Liebe gegen den erhabenen Landesvater ſpra⸗ chen ſich am geſtrigen Freudentage hier in gewohnter Weiſe aus. Die wiſſenſchaftlichen Anſtalten feierten denſelben durch öffentliche Vorleſungen und Reden. Bei der Koͤnigl Uni⸗ verſität wurden, nach der vom Profeſſor Boekh gehaltenen lateiniſchen Rede, die Gutachten uͤber die, auf die vorjaͤhrigen
Preis⸗Aufgaben eingegangenen Ausarbeitungen der hier Stu⸗
direnden verleſen und ſodann die neuen Preis⸗Aufgaben be⸗ kannt gemacht. Den Preis der theologiſchen Aufgabe erhielt der Studirende Bormann aus Potsdam; fuͤr die juriſtiſche Ausarbeitung ward dem Studioſus Blunſchli aus Zuͤrch der ganze Preis und dem Stud. Löwenberg aus Poſen der halbe Preis zu Theil; den Preis der philoſophiſchen Aufgabe er⸗ hielt der Stud. Liebelt aus Poſen und den der philologiſchen Aufgabe der Stud. Hoffmann aus Heſſen. Die medicimiſche Aufgabe war nicht befriedigend geloͤſt wordem und auf die phyſikaltſche gar keine Ausarbeitung eingegangen. — Im Joachimsthaliſchen Gymnaſium hielt der Profeſſor Con⸗ rad eine Rede uͤber das Thema: „Wie die Regierung
— 2 2₰ EE“ bb Friedrich Wilhelms auf die Belebung der Vaterlandsliebe einwirkt,“ und im Franzoͤſiſchen Gymnaſium ward von einem vormaligen Schuͤler dieſer Anſtalt, dem stud. philos. Rock⸗ ſtroh eine lateiniſche Rede gehalten.
In den wohlthaͤtigen Stiftungen waren Feſtmahle ver⸗ anſtaltet; die Zoͤglinge des Louiſenſtiftes wurden, wie bereits in fruͤheren Jahren, von der Wittwe des Banquiers Herz⸗ Beer, ihres verſtorbenen Wohlthäaͤters, in deren Wohnung im Thiergarten feſtlich bewirthet.
Die Wadzecks⸗Anſtalt verband mit der Geburtstags⸗Feier Sr. Koͤnigl. Majeſtät zugleich ihr Stiftungs⸗Feſt. Ein, von den 400 armen Kindern der Anſtalt geſungener Choral, in
welchem die zahlreich verſammelten Gaͤſte einſtimmten, eroͤff⸗ nete die Feier, worauf eine vom Prediger Bollert gehaltene, dem Tag entſprechende Rede und ſodann ein von den Kin⸗ dern vorgetragenes dreiſtimmiges Feſtlied ſolgte. Nachdem ſodann der Verſammlung die Jahresrechnung vorgelegt wor⸗ den und demnaͤchſt die Ziehung von 7 Actien zur weiteren Abloͤſung der auf dem Grundſtuͤck haftenden Schuld erfolgt war, wurde den Zöͤglingen der Anſtalt ein Feſtmahl gegeben. Die hieſige Garniſon feierte den Tag ebenfalls durch Feſtmahle, welche theils in den Kaſernen, theils in andern dazu paſſenden Localen veranſtaltet waren. Zahlreiche Privat⸗Ver⸗ eine waren gleichfalls zu feſtlichen Mahlen verſammelt, wo, wie uͤberall, die innigſten Wuͤnſche fuͤr das ſtete Wohl des geliebten Monarchen erſchallten. Im Köͤnigl. Opernhauſe wurde, nach Aufführung des Feſtmarſches von Spontini die (vorgeſtern angezeigte) Rede gehalten, ſodann ſolgte der den Preußen gewidmete Volks⸗ eeſang von demſelben Meiſter, worauf nach allgemeinem — das „Heil Dir im Siegerkranz“ unter Einſtim⸗ mung des zahlreich verſammelten Publikums, geſungen ward. Im Koönigl. Theater zu Charlottenburg wurde ebenfalls eine Feſt⸗Rede gehalten und im Koöͤnigſtädtiſchen das früher angezeigte Feſt⸗Spiel gegeben. Unter den IUluminationen, die am Abend Statt fan⸗ den, war auch diesmal die der Louiſen⸗Inſel im Thiergaͤrten
ausgezeichnet. . Kaonigliche Schauſpiele.
Dienſtag, 3. Auguſt. Im Opernhauſe: Der Barbier von Sevilla, komlſche Oper iu 2 Abthellungen, Muſik von⸗
Roſſini. (Hr. Sedlmayr: Bartholo, und Hr. Fiſcher, vom Theater zu Peſt: Figaro, als Gaſtrollen.) Flicha
Donnerſtag, 7. Auguſt. Im Opernhauſe: Otto von Wittelsbach, Pfalzgraf in Baiern, Trauerſpiel in 5 Abthell., von Babo (Hr. Eßlair: Otto von Wittelsbach, als Gaſtrolle.)
Königsſtaädtſches Theater. Dienſtag, 5. Auguſt. Zum Erſtenmale wiederholt: Di ſeelige Frau. Luſtſpiel in 1 Akt von F. W. Gubitz. Hier⸗ auf, zum Erſtenmale wiederholt: Emma. Ländliche Oper i 3 Akten. Muſik von Auber. de
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Berliner BSrse.. Den 4. August 1828.
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Amfl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preufs. Cour.])
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