Schule fuͤr die Kinder aus der Bretagne und Normandie zu ſtiften. Auch ſpreche man von der Gruͤndung einer aͤhn⸗ lichen Anſtalt in Dover fuͤr die Kinder gus Belgien und dem Franzoöͤſiſchen Flandern. — Der Conſtitutlonnel meint: daß es ein gar leichtes Mittel gebe, dem Unweſen zu ſteuern, wenn man naͤmlich den im Auslande von den Jeſuiten erzo⸗ genen jungen Leuten den Eintritt in alle Militair⸗ und Ci⸗ vil⸗Aemter verſchließe. 2* † t
12— Aev vhemlic gewiß zu ſeyn⸗, ſagt der Cour, rier frangais, „daß die Expedition nach Morea in Napoli di Romania landen werde, obgleich üͤber das Nachtheilige eines ſolchen Planes bei allen aufgeklärten Militairs nur eine Meinung herrſcht. Der Hauptzweck der Expedition iſt, den Peloponnes von der Gegenwart Ibrahims und ſei⸗ nen Streifzuüͤgen im Innern des Landes zu befreien. Die Aegyptier halten aber den weſtlichen Theil von Morea beſetzt; ſie lagern bei Navarin, Tripolitza und Modon, welche Plaͤtze ſich noch in ihren Handen befinden. Es wuͤrde daher min⸗ deſtens ein Zeitverluſt ſeyn, wenn man in Napoli di Roma⸗ nia landen wollte; denn um von dort aus den Feind aufzu⸗ ſuchen, muͤßte man mit großer Muͤhe ein erſchoͤpftes, unbe⸗ bautes und mit Hinderniſſen aller Art uͤberſaetes Land durch⸗ ziehen. Das Sicherſte wäre daher ohne Zweifel, wenn man gleich, den Aegyptiern gegenuͤber, bei Navarin oder Koron landete. Iſt ein anderer Plan beſchloſſen worden, ſo laͤßt ſich erwarten, daß er hiernach geaͤndert werden wird.’“
Das Journal des Doébats theilt aus dem Pröcurſeur de Lyon folgendes Schreiben aus Toulon, vom 22. Juli mit: „Wir wiſſen auf officiellem Wege, daß die Piemonteſer ei⸗ nen Geſundheits⸗Cordon am Var gezogen haben. Die Nach⸗ richt davon iſt im Hauptorte unſeres Departements geſtern angekommen. Saint⸗Laurent du Var iſt mit Guͤterwagen, Waaren und Reiſenden uͤberfuͤllt, welche nicht uͤber den Var haben gehen können. Man bezweifelt, daß dieſer Schritt die Billigung unſerer Regierung erhalten werde. Bereits wiſſen wir, daß einige Regimenter nach Grenoble zu mar⸗ ſchieren, daß die Militair⸗Verwaltungsbehörde Proviant in unſerer Stadt einkauft, und daß der Befehl eingegangen iſt, ſich auf den Empfang des Kriegsmaterials vorzubereiten. — Vor einigen Tagen haben die Fahrzeuge Cicogne und Huſſard von Mahon kommend, Depeſchen gebracht, die un⸗ mitteldar nach Paris abgeſchickt wurden. Ueber die Algieri⸗ riſchen Angelegenheiten verlautet nichts, und wahrſcheiulich werden ſie ſobald noch nicht beendigt werden. Die Baya⸗ dere, welche von Alexandrien, und die Fregatte Iphigente, die von Corfu kommt, langen in dieſem Augenblick auf un⸗ ſerer Rhede an.“
Die Gazerte de France ſchreibt Folgendes aus Toulouſe vom 26. Jult: Geſtern Morgen um 2 Uhr iſt hier eine Eſtaffette aus Paris mit Depeſchen an den General⸗Lieute⸗ nant angekommen, der die zehnte Militair⸗Diviſion komman⸗ dirt. Auf Veranlaſſung dieſer Devpeſche iſt heute Morgen eine Gebirgs⸗Batterie von hier nach Toulon abgegangen. Eine zweite Batterie derſelben Gattung wuͤrde ebenfalls ab⸗ gegangen ſeyn, wenn ſie marſchfertig geweſen waͤre; ſie wird aber zum 1. Auguſt mit zwei Compagnien des achten Fuß⸗ Artillerie⸗-Regiments nachfolgen. Dieſe Truppen ſollen ſpa⸗ teſtens am 21. Auguſt in Toulon anlangen. Der ſchleunige Abmarſch derſelben hat zu verſchiedenen Muthmaßungen Anlaß gegeben; das Wahrſcheinlichſte iſt, daß ſie beſtimmt ſind, an einer Expedition gegen Algier Theil zu nehmen
Siebenzig Gemeinden des Bezirks Langres im Departe⸗ meut der obern Marne ſind am 17. v. M dergeſtalt vom Hagelſchlage mitgenommen worden, daß jede Nürtat auf irgend eine Erndte zerſtoͤrt iſt. Man berechnet den Verluſt auf 4 bis 5 Millionen Franken.
Aus den noͤrdlichen Gegenden Frankreichs meldet man daß, wenn das Regenwetter nicht bald aufhöre, es ſo gut als gar keine Erndte geben werde. Das Getreide iſt bereits ſehr im Preiſe geſtiegen..
Von Goethes dramatiſchen Werken, ins Franzöͤſiſche üͤbertragen und mit einer biographiſchen und literariſchen No⸗ tiz üͤber den Dichter begleitet von A. Stapfer, iſt hier eine zweite Ausgade in vier Bänden in 8vo (Preis 14 Franken)
erſchienen. b 6 Großbritanien und Irland. London, 30. Jult. Man ſagt, der Marquis von An⸗ gleſea habe aus Irland ſehr wichtige Depeſchen an die Mi⸗ niſter geſchickt, und ſey nicht geſonnen, ſein Amt langer zu bekleiden, wofern jene nicht waͤhrend der Parlaments⸗Ferien Maaßregeln zu Gunſten der Katholiken ergreifen wuͤrden. — Die Gemuͤthsbewegung der Bewohner von Fermoy dauert noch fort, und wird durch die Unterſuchung der letzten Un⸗ ruhen, beſonders wegen der dabei vorgefallenen Toͤdtungen
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und Verwundungen, nur noch mehr angereitzt.
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1 Zahlreiche Fremde ſtroͤmen herbei, um der Unterſuchung beizuwohnen. Das dort ſtehende Regiment iſt bemüht, die Ruhe durch fortwäͤhrend herumſtreifende Patrouillen aufrecht zu erhalten. Die Oppoſitions⸗Blaͤtter behaupten trotz des Widerſpruches des Courier, daß zahlreiche Truppen nach Irland gehn. In der letzten Verſammlung der katholiſchen Aſſociation behaup⸗ tete Hr. O' Connell: es ſey der Regierung unmoͤglich, di 8 Aſfoclation zu unterdruͤücken, üͤbrigens wären jedoch die 8 ruhen in Irland von den Engliſchen Blaͤttern ſehr uͤbertrie⸗
ben worden. .
Ein Iriſches Blatt, der Ballina Impartlal erzaͤhlt folgende ſonderbare Begebenheiten: Am Morgen des 9ten dieſes ging der Pfarrer dieſer Stadt, (Ballina) begleitet von einem Pfeifer und von Mehreren ſeiner Beichtkinder, durch die Straßen, um den Sieg des Herrn O Conell zu feiern. Bald vermehrte ſich ſein Haufe durch viele Katho⸗ liken, welche der Prieſter, indem er ſich der ſchmäaͤhligſten Sprache gegen die Proteſtanten bediente, anredete. Er be⸗ gann ſogar, entflammt von fanatiſchem Eifer, auf offener Straße vor ſeinen entzuͤckten Begleitern zu tanzen Am⸗ Abend des 13ten bemäuͤhte er ſich, durch Bitten und Dro⸗ hungen Illumtnationen und Freudenfeuer zu Wege zu bringen. Ein Poltzeibeamter, der des Anzuͤnden der Freu⸗ denfener verhindern wollte, ward vom Poͤbel angefallen und verfolgt, und an dem folgenden Sonntage ermahnte der Geiſtliche ſeine Zuhoͤrer in der Kirche, wohl an diejeni⸗ gen zu denken, welche nicht illuminirt haͤtten. Selbſt die wenigen dort lebenden Proteſtanten mußten, um vor An⸗ griffen ſicher zu ſein, ihre Haͤuſer erleuchten und ſich ganz ruhig verhalten. — Vor kurzem wurden einige Leute zu Coolcarny des Nachts von einer bewaffneten Rotte über⸗ fallen, und gezwungen zu ſchwoͤren, daß ſie ſofort die Graf⸗ ſchaft verlaſſen wollten.
Die Times iſt eins von denjenigen Blaͤttern, die hin⸗ ſichtlich der Rede, mit welcher das Parlament prorogirt worden iſt, mit den (geſtern mitgetheilten) Anſichten des Courlers keineswegs übereinſtimmen. Dieſe Rede (ſagt jenes Blatt) kann in ihrem Zuſammenhang mit unſeren auswär⸗ tigen Intereſſen als eine Fortſetzung derjenigen Politik, oder vielmehr des Syſtems betrachtet werden, welches waͤhrend der Sitzung ſo erfolgreich angewendet worden iſt, des Syſtems näͤmlich, nach welchem man das Engliſche Volk noͤthigt, durch eigene Conjecturen die große Luͤcke auszufuͤllen, welche Sei⸗ ten der Regierung uͤberall gelaſſen wird, wo es darauf ankaͤme, uͤber die fuͤr ein unabhaͤngiges Volk wichtigſten Angelegenheiten aus officieller Quelle Auskunft zu ertheilen. Obgleich die An⸗ gelegenheiten des Weſtens und Oſtens von Europa in der Rede Sr. Maj. eroͤrtert werden, ſo iſt es doch, wenigſtens fuͤr uns, unmoͤglich zu entdecken, in welchen Verhältniſſen dies Land mit den Maͤchten, die namentlich und gerade zu in jenem Documente aufgefuͤhrt werden, ſteht oder ſich zu ſtellen I1 Begriff iſt. Dem Lande wird in der That verſichert, daß die Bmuͤhungen der an der Convention vom Juli 1827 theilnehmenden Partheien, um die Zwecke jenes wichtigen Vertrages zur Ausfuͤhrung zu bringen, fortgeſetzt werden und daß die jenem Tractate zu Grunde liegenden Abſichten unveraͤndert geblieben ſind. Dies ſind jedoch Worte, welche eine naͤhere Erklarung verlangen. Wenn die Bemühungen der verbuͤndeten Maͤchte, Griechenland zu unterſtuͤtzen, unux.— ablaͤſſig ein ganzes vergangenes Jahr feortgedauert haben, wie iſt es moͤglich, daß eine Tuͤrkiſche Armee noch den Mi«.“ litaärbeſitz Morea's feſthaͤlt? Mit Ruͤckſicht auf Portugal iſt zwar wenig geſagt worden, was nicht ſchon bekannt war, indeſſen koͤnnen wir nicht laͤugnen, daß man aus der Sprache *½ der Koͤniglichen Miniſter Etwas und zwar etwas tröſtendes ſchlleßen darf. Auf die Erklärung des Koͤnigs von England darf man gewiß die Hoffnung bauen, daß, wenn Dom Pedro je⸗ nen Grad activen Denſles und Schutzes noͤthig hat, den man nach den Anforderungen der Britiſchen Intereſſen und der Britiſchen Ehre ihm verleihen muͤßte, er in ſeiner Noth keinem Engliſchen Miniſter, ſelbſt nicht Lord Aberdeen, welcher gelernt 1n] Miguels Werkzeuge mit den Freunden Britaniens zu ver.— wechſeln, Gleichguͤltigkeit vorzuwerfen haben werde. In 1“] treff unſerer inneren Angelegenheiten bezieht ſich die Rede da die Kornbill, als eine Maaßregel, welche „angemeſſe⸗ nen“ Schutz fuͤr heimiſchen Kunſtſleiß mit „gehoͤriger“ Vor..— ſicht gegen die Folgen einer Mißerndte verbinde. Wir fuͤrch ten, daß in der Praris ſich dieſe Ausdruͤcke nicht als glück.. lich gewaählt bewaͤhren moͤchten, daß die B. ſchüͤtzung des Monopols mehr als „angemeſſen”“ und die Vorſicht gegen
wuͤrdig, daß man von der Aufhebung der Teſt⸗Acte nicht die geringſte Notiz genommen hat, gleich als wenn irgend eine
eine Hungersnoth weniger als „gehöoͤrig“ ſey. Es iſt merk⸗
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