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Mmgponopols, welches er namentlich fuͤr die oͤſtlichen Departe⸗ maents fuͤr ſehr nachtheilig hielt. Hierauf wurde die allge⸗ meine Discuſſion geſchloſſen, und man ging zu den einzel⸗ nen Artikeln des Geſetzes uͤber, nachdem der Praͤſident den ddoppelten Vorſchlag gemacht hatte, die Berathungen fuͤr ddiesmal am nächſten Sonnabend nicht durch einen Petitions⸗ Bericht zu unterbrechen, und ſich in den naͤchſten Tagen um Punkt 12 Uhr zu verſammeln, um endlich mit den Geſchaͤf⸗ ten zu Ende zu kommen. Der iſte Artikel handelt von den indirecten Steuern, welche, den beſtehenden Geſetzen gemäͤß, in dem naͤchſten Jahre wie bisher erhoben werden ſcoollen. Herr Couderc verlangte, daß der bisher von den zeitungen entrichtete Stempel für ſaämmtliche Departements, mit Ausnahme derer der Seine, der Seine und Oiſe, und der Seine und Marne, auf die Hälfte herabgeſetzt werde. Herr Jars unterſtuͤtzte dieſen Antrag, welcher, wie er ſich Außerte, von einer Kammer, die die Preſſe frei gegehen, und vpon einem Miniſterium, das ſich zu der öͤffentlichen Meinung halten zu wollen verſprochen habe, unmöͤglich verworfen wer⸗ den koͤnne. Die Preßfretheit ſey zwar Jedermann zuerkannt worden, aber nicht Jedermann werde ſich derſelhen er⸗

8 4 freuen koͤnnen, wenn nicht ein Unterſchied zwiſchen den Zeitungen der Hauptſtadt und denen der Departements geemacht wuͤrde; ſchon habe die Kammer das bisherige Ppribvilegium dadurch herabgeſetzt, daß es die Cautionsſumme nach den Localitaͤten feſtgeſtellt habe. Eben ſo muͤſſe aber auch noch der Stempel nach der Wichtigkeit des betreffenden b. [— und des Ortes ſeiner Publication berechnet wer⸗ den; denn jede Auflage die nicht im Verhältniſſe mit dem 2 Pprroducte ſtehe, von welchem ſie erhoben werde, ſey ungerecht. Der Redner ſuchte hierauf zu beweiſen, daß der Zeitungs⸗ Stempel in den Departements, obgleich eine Centime gerin⸗ gerr als der fuͤr die Hauptſtadt, doch ungleich druͤckender als dieſer ſey, da die Zeitungen in den Provinzen nur hoͤchſtens 1000 Abon⸗ nenten hatten, und hiemit ihre Koſten nicht wuͤrden decken koͤnnen, wenn nicht die Behörde durch Inſertionen und ſon⸗

ſtige Verguͤnſtigungen ihnen zu Huͤlfe kaͤme. Man brauche, fügte Herr Jars hinzu, nicht zu befuͤrchten, daß bei einer Ermäßigung des Stempels der Schatz leiden werde, da man

die Staats⸗Einnahme nicht ſowohl auf hohe Steuern, als

Hauf die Vervielfältigung der Erzeugniſſe und auf die Erleich⸗ terung der Conſumtion baſiren muüͤſſe, und es ſonach nicht immer die Einnahme verringern heiße, wenn man die Auf⸗ lazgen ermaäͤßige. nnung an, woraus er den Schluß ziehen wollte, daß bei einer Heerabſetzung des Zeitungs⸗Stempels der Ausfall durch eine groͤßere Verbreitung der beſtehenden, und durch die Stiftung naeuer Zeitungen reichlich gedeckt werden, wogegen, wenn der bisherige Stempel beibehalten wuͤrde, die Zeitungen mehr

ab als zunehmen, und in den Departements, wo Peraus

und Willkuͤhr am meiſten zu Hauſe waͤren, die öffentliche Meinung zuletzt nur noch einige ſpärliche und unzuverläſſige Organe haben wuͤrde; hierzu komme noch, daß die Oeffent⸗ lichkeit in dieſem Augenblicke um ſo nöͤthiger ſey, als man keine voͤllige Uebereinſtimmung zwiſchen dem Miniſterium und den Unter⸗Behoͤrden wahrnehme, und als ſich, bei der Unzufrieden⸗

heit, die ſich uͤber gewiſſe Geſetze und Verordnungen kund gege⸗

ben habe, nicht wohl vorausſehen laſſe, welche ſtrafbare Un⸗

ternehmungen, fern von der Hauprſtadt und während des

8 Schluſſes der Kammern, in den Provinzen bsen die Lan⸗ 18 des⸗Geſetze gewagt werden möchten. „Bewilligen Sie da⸗ heer!“ ſo ſchloß der Redner, „den Provinzial⸗ Blaͤttern die Erleichterung, deren ſie bedürfen; treffen Sie, bevor Sie licch trennen, dieſe letzte, den Volksfreiheiten guͤnſtige Verfuͤ⸗ gung, und ſie wird wahrlich nicht die unwichtigſte ſeyn, da ſie dem geſammten Frankreich zu gute kommt; kroͤnen Sie auf olche Weiſe eine Sitzung, die ſowohl durch ihre unmittelba⸗ ren Folgen, als durch den Einfluß, den ſie auf die Zukunft ausuͤben wird, gleich ruhmwuͤrdig iſt.“ Hr. Bourdeau, General⸗Director des Regiſtrtrungs⸗Weſens, bemerkte, daß dder Vorſchlag des Hrn. Jars eine Einnahme, die ſich auf 2 Milllionen belaufe, allzuſehr vermindern und ganz eigent⸗ lcch ein neues Privilegium begruͤnden wuͤrde. Der Stempel ſey uͤberdies im Vergleiche mit dem in England be⸗ *ſrehenden, ſehr unbedeutend. Herr Jars aͤußerte, daß ſich die von den Pariſer Zeitungen gezahlten Summen zu denen dder Provinzial⸗Blaätter wie 423 zu 23 verhielten; auch könn⸗ ten dieſe ohne eine Unterſtuͤtzung von Seiten der Praͤfektu⸗ reen nicht heſtehen und der Précurſeur de Lyon (ein li⸗ * berales Blatt) ſtehe im Begriffe ganz einzugehen. Als bei dieſen Worten eine Stimme zur Rechten: deſto beſſer! rief, wandte der Redner ſich nach dieſer Seite mit den Worten:

8 Glauben Sie ja nicht, meine Herren, daß es der Allge⸗ einen Zeitung von Lyon Leimnem Blatte der Congre⸗] man ſie auf die

Hiernach ſtellte der Redner eine Berech⸗

ZI 1 2 gation) beſſer gehe.” Herr Carl Dupin unterſtuͤtzte gleich⸗ falls den Antrag des Herrn Couderc; dieſer wurde inzwi⸗ ſchen, auf die Bemerkung des Finanz⸗Miniſters, daß es ſehr gefährlich ſey, die beſtehenden Geſetze durch dergleichen Amen⸗ dements veraͤndern zu wollen, mit ſchwacher Stimmen⸗Mehr⸗ heit verworfen. Den Reſt der Sitzung füͤllten die Herren Cabanon, Saglio und Pas de Beaulieu mit weit⸗ läuftigen Betrachtungen uͤber das Zollweſen, denen indeſſen die Verſammlung ſo wenig Aufmerkſamkeit ſchenkte, daß der größte Theil ihrer Reden verloren ging.

St. Cloud, 31. Jult. Geſtern nach Beendigung des Miniſter⸗Rathes ertheilte der Koͤnig und demnäͤchſt auch der Dauphin, dem General⸗Lieutenant Marquis Maiſon eine Privat⸗Audienz. Heute vor der Meſſe empfingen Se. Maj. aus den Händen des Präͤſtdenten der Deputirten⸗Kammer das von derſelben angenommene Ausgabe⸗Budget fuüͤr 1829, ſo wie den Geſetz⸗Entwurf, wodurch die Elyſälſchen Felder und der Platz Ludwigs XVI. der Stadt Paris überlaſſen werden.

Paris, 2. Aug. Der Meſſager des Chambres giebt die nachſtehende, angehlich ziemlich vollſtändige Ueberſicht der Streitkräfte, die ſich nach Morea einſchiffen ſollen:

Generalſtab. Ober⸗Befehlshaber: Der General⸗ Lieutenant Marquis Maiſon, Chef des Generalſtabes; der General⸗Major Durleu; Unter⸗Chef: der Oberſt 52 Ge⸗ neral⸗Intendant: der Baron Volland; General⸗Zahlmeiſter: Herr Firino. 1 ran.

Das Armee⸗Corps wird aus dret Brigaden beſtehen, näͤmlich:

Erſte Brigade. Commandeur: der General⸗Major Vicomte Tibuttius Sebaſtlani; das 8. Linien⸗Regiment, Oberſt Salpervick; das 16., Oberſt Vorgarelli d'Iſon; das 27., Oberſt Cublères; das 3. Jaͤger ⸗Regiment zu Pferde, Oberſt Faudoas.

Zweite Brigade. Commandeur: der General⸗Ma⸗ jor Baron Higonet; das 29. Linten⸗Regiment, Oberſt Dela⸗ chau; das 35., Oberſt Rulhieres; das 42., Oberſt Laſerre.

Dritte Brigade. Commandeur; der General⸗Ma⸗ jor Schneider; das 58. Linien⸗Regiment, Oberſt Duquesnol; das 54., Oberſt v. Laurencin.

Artillerie. 4 Compagnien des 5. und 8. Regime zu Fuß, nebſt 2 Berg⸗Batterten, unter dem Oberbefehle Oberſt⸗Lieutnants Lahitte.

Ingenleur⸗Corps. 2 Compagnien des 2. Sapeur⸗ unter dem Oberbefehle des Oberſt’ Lieutnalits

ndoy.

Die beiden erſten Brigaden werden zuſammen eingeſchifft, und ſollen binnen kurzem von Toulon aus unter Segel ge⸗ hen; die dritte Brigade wird erſt in einiger Zeit nachfolgen. Die Generale Higonet und Sebaſtiani haben ſich bereits auf den ihnen angewieſenen Poſten verfügt; der General Maiſon wollte heute in Begleitung der Herren Trezel und Volland abreiſen. Der Conſtettitionnel meint, daß in der obigen Liſte der Oberſt Fabvier zwar nicht mit aufgeführt, deſſen Ernen⸗ nung aber nichts deſto weniger als gewiß zu betrachten ſey, und daß einer der ernannten Brigade Commandeurs das Commando ſpaͤter an Herrn Fabvier abgeben werde.

Der Courrier Francals glaubt, daß zu den Berathun⸗ gen uͤber das Einnahme⸗Budget in der Deputirten⸗Kammer, 2 bis 3 Tage hinreichen, und daß alsdann beide Kammern ſofort werden geſchloſſen werden; nur bedauert er, daß von den im Laufe der dieszährigen Sitzung eingegangenen 1670 Bittſchriften nur 600 zur Sprache gekommen ſind und die uͤbrigen 1000 ſonach in den Archiven vergraben bleiben, da die Kammer ſich immer nur mit den im Laufe der Jahres⸗ ſitzung eingegangenen Bittſchriften zu beſchäftigen pflegt, jene 1000 Eingaben mithin nicht wieder zur Sprache kommen.

Das Journal des Débats ſagt mit 8⸗ auf die Pro⸗ rogation des Engliſchen Parlaments: die lußrede gleicht der Sitzung, welche durch dieſelbe beendet worden iſt; die Sprache derſelben iſt furchtſam wie die auswärtige Rolle, die England ſeit den letzten ſechs Monaten ſpielt. Mit Hin⸗ weglaſſung der beleidigenden Aeußerung üͤber den Sieg von Navarin entläßt der Herzog von Wellington die Pairs und die Gemeinen, wie er ſie empfangen hatte; der einzige Un⸗ terſchied iſt der: daß er ihnen im Februar Hoffnungen an⸗ kündigte und daß er ſich am Ende des Juli uͤber Thatſachen beklagt. Die Engliſchen Miniſter wiſſen nicht, wie ſie ſich über die Angelegenheiten im Orient ausdruͤcken ſollen: ihre

allein beweiſt, daß ſie keinen Entſchluß gefaßt haben. d es die Schwierigkeiten und Verwickelungen der Sache ſelbſt? oder ſoll die innere Lage Englands dieſes Zauder erklären? Die Frage iſt ohne Zweifel wichtig, aber ellen will, welche ernſtere

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