Mann an Todten und Verwundeten. Der General⸗Maſor

Kupryanow, welcher den Feind zuruͤckgedraͤngt und die Gaͤr⸗ ten beſetzt hatte, wurde ebenfalls zweimal leicht verwundet. Am 6ten (ieten) traf der General⸗Lieutenant Uszakow mit der 2ten Brigade der 7ten Infanterie Dwiſion aus Mangalia ein und ſchloß ſich an das Corps des Gene⸗ ral⸗Adjutanten Grafen Suchtelen. Die Operationen des öten Infanterie⸗Corps ſind ſehr vortheilhaft. Der General⸗ Mazjor Geißmar, welcher in der kleinen Wallachei ſteht, er⸗

fuhr, daß ein feindliches Corps von 10,000 Mann mit einer 1

bedeutenden Artillerie und den von Wlodin abgeſandten Ka⸗ nonler⸗Boͤten verſehen, die Abſicht habe, ihn dei Kalafate anzufallen. Er beſchloß, obgleich ſein Corps nicht ſo ſtark war als der Feind, ihm entgegen zu gehen. Nach einem hartnäckigen Kampfe wurde der Feind in die Flucht geſchla⸗ gen und ließ 400 Todte auf dem Platze, worunter ſich Emir⸗

Aga befand. K 8 8 Am Sten (Loſten) iſt das öte und 7te InfanterieCorps, ſo wie das Hauptquartier in der Richtung nach Schumla aufgebrochen, das 3te Corps hat den Weg in gerader Rich⸗ tung dahin genommen, das 7te Corps ader, dei welchem ſich der Chef des General⸗Stabes Sr. Maj. befindet, nahm die Richtung links auf dem Wege, welcher nach Konſtantinopel führt. Das fliegende Corps des General⸗Maſors Cysciew batte dagegen Befehl erhalten, die Wege von Ruſtſchuk nach Stliſtria zu beobachten. Der Feind, welcher ſich fortwaͤhrend und beinahe ohne Widerſtand zuruͤckzog, blied auf den erſten Anhöͤhen vor Schumla am Fluſſe Pravadi ſtehen. Am dten (20 ſten) beſetzte er dieſe vortheilhafte Stellung mit einer Ca⸗ vallerie⸗Maſſe von ungefähr 10,0„% Pferden und mit Artillerie. Das 7te Corps, welches den feindlichen rechten Fluͤgel zu umgehen ſuchte, ſtieß auf ſeine Vorpoſten und griff ſie an, und es gelang unſerer Infanterie und Artillerie dieſen rechten Fluͤgel zu⸗ ruͤckzuwerfen und den Feind aus ſeiner Stellung zu vertrei⸗ ben. Das 3te Corps, welches im Centrum operirte, ging uͤber den Fluß Pravadi, griff ebenfalls den Feind an und ſchiug ihn. Auf dem rechten Fluüͤgel wies die zte Huſaren Diviſion, welche von der 1ſten Diviſion der Jäger zu Pferde unterſtützt wurde, den Angriff des Feindes zurück, welcher in dieſen Gefechten geſchlagen wurde und ſich mit großem Verluſt unter die Mauern von Schumla zurückzog. Die vom Feinde aufgegebene Srellung hat das ate und 7it Corps noch dieſen Abend eingenommen, und lehnt ſich unſer linker Flügel an den Weg, welcher von Schumla üder Karnqhab nach Konſtantinopel fuͤhrt. Unſer Verluſt iſt Unbedeutend. Jedoch haben wir den Flügel⸗Adjutanten Oberſt Read zu be⸗ dauern, welcher in dem Augenblicke von einer Kanonen⸗Kugel⸗ getroffen wurde, als er mit großer Tapferkeit und Dienſt⸗ Eifer beſchäftigt war, eine Batterit zur Beſchießung des rech⸗ ten feindlichen Fluͤgels aufzuſtellen. Trotz der druͤckenden Hitze haben unſere Truppen ſämmtliche allgemeinen und ein⸗ zelnen Bewegungen wahrend dieſes Gefechts mit der groͤß⸗

ſten Genauigkeit ausgefuüͤhrt.

8 8 Frankreich. 11“ 8 Pairs⸗Kammer. In der Sitzung vom 1. Auguſt. * legte der Finanz⸗Mtniſter die drei letztern, von der Deputir⸗ ten⸗Kammer angenommenen Geſetz⸗Entwuͤrfe vor; naͤmlich: den Geſetz⸗Entwurf wegen der 1,200,000 Fr. fuüͤr die geiſtli⸗ en Secundair⸗Schulen, den Geſetz⸗Entwurf wegen Abtre⸗ eAung der Elpſaͤlſchen Felder an die Sradt Paris, und das Ausgabe⸗Budget für 1839. Zur Pruͤfmng dieſes letztern wurde ſofort eine Commiſſion ernannt; ſie deſteht aus den Herzogen von Briſſac und v. Levis, dem Marquis v. La⸗ glace und den Grafen v. Ambrugeac, Chaptal, v. la Ville⸗ gontier und von Rougé. Der naͤchſte Sitzungstag iſt noch angeſetzt.

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8

Deputirten⸗Kammer. In der Sitzung vom 1. Auguſt, welche um 12 ½ Uhr eröffnet ward, wurden die Ve⸗ rathungen üͤber das Einnahme⸗Budget fortgeſetzt. Es waren Anfangs kaum 60 Mitglieder der Kammer gegenwaͤrtig. Auf der Miniſterbank beſanden ſich die Miniſter des Innern und des Handels. Herr Pas de Braulieu, Deputirter des De⸗ b partements des Nordens, hatte ſchon Tages zuvor den Vor⸗ lag gemacht, den Einfuhr⸗Zoll von Steinkohlen aus den Miederlanden in das von thm repräſentirte Dept., von 33

88 . *

2 2 a 11 Centimen fuür das Hectolitre als auf denjenigen Be⸗

trag herabzuſetzen, welchen dieſer Artikel, ſobald er auf der Maas .1. auf der Moſel in Frankreich eingefüͤhrt wird, zu entrich⸗ ten hat. Hr. B. Morel, gleichfalls Deputirter jenes Depts., ſſchloß ſich dem Antrage an, da die inländiſchen Steinkohlen⸗ Gruben zur Beſriedigung der Bedürfniſſe der nöͤrdlichen Departements nicht hinreichten. Nachdem der Redner die die, ſeiner Anſicht nach, aus jener ungleichen

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ements ber die Poſt⸗Taype.

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beſtieg der Handels⸗Mini dem Vorſchlage des Hrn. Pas de Beaulieu zu widerſetzen. Es koͤnne, meinte er, unmoͤglich die Abſicht der Kammer

ſeyn, ein Zollgeſetz durch dergleichen Amendements gleichſam

zu improviſiren. Der Antrag wurde hierauf verworfen. Hr. Pataille erhob ſich nachdruͤcklich gegen das Prohlbi⸗ tiv⸗Syſtem, und bezeichnete mehrere Artikel, deren hohe Be⸗ ſteuerung die Nachdarſtaaten zu Repreſſalien veranlaßt, und dadurch die gegenwärtige uͤble Lage der Weinbauer herbeige⸗ fuͤhrt haͤtte. Hr. Audry de Puyravault ließ ſich uͤber die indirecten Steuern vernehmen. Hr. A. v. Leyval àußerte, daß es allerdings ſehr unangenehm ſey, wenn man beſorgen muͤſſe, die Geduͤld der Kammer zu ermuͤden, indeſſen uͤber⸗ biete die Nothwendigkeit, ſeine Pflicht zu erfuͤllen, doch jede andere Betrachtung, und nicht von einer Verſammlung, deren Feſtigkeit und Weisheit einer halbjährigen Sitzung einen ſo gwoßen Glanz geliehen habe, laſſe ſich erwarten, daß ſie dem poſitiven Intereſſe des Landes noch einige Mi⸗ nuten mehr verweigern werden. Nach dieſem Eingange ließ der Redner ſich weitläuftig uͤber den Verbrauch des Weines im Inlande aus, deſſen Abnahme er lediglich in der hohen Thor⸗Acciſe und in der gleichmäßigen Erhebung derſeiben, die Weine moͤchten gut oder ſchlecht ſeyn, ſuchte. Der Marquis Doria ſchilderte ebenfalls die bedrängte Lage der Weinbauer, und hielt nicht nur dieſelbe fuͤr eine Folge der von einigen Nachbarſtaaten angewandten Repreſſalien, ſondern glaubte auch, daß die uͤbercriebenen inneren Adgaben dazu nicht wenig beigetragen haätten. Nachdem noch Herr Humblot Conté üder die Getrank⸗Steuer ſeine Meinung abgegeben hatte, verlangten mehrere Stimmen den Schluß der Discuſſion. Dieſer wurde aber auf die Bemerkung des Generals Sebaſtiani, daß man unmoöͤglich eine Discuſſion, die nur eden erſt begonnen habe, ſchon wieder ſchließen koͤnne, ver⸗ worfen. Die Herren Potteau d'Hancarderie und von Salnt⸗Aulatre nahmen ſich der Weinbauer an, und be⸗ zeichneten mehrere Mißbraͤuche und Bedruͤckungen, deren ſich die Beamten bei Erhebung der indirecten Steuern ſchuldig machten. Der General Sebaſtiani ſtellte einige Betrach⸗ tungen über die Beſteuerung des Bieres und des Ciders an. Mehrere Amendements wurden hierauf verworfen, und die Verfammlung ward aufs Neue ungeduldig, Hr. Sappey verlangte nur 4 Minuren zur Entwickelung eines Amende⸗ „Nehmen Sie fünf!“ rief man ihm von der rechten Seite zu. (Gelächter.) Herr Sappey bemerkte hierauf, daß von den 37,367 Gemeinden, die es in Frankreich gebe, 35,587 mit 2 Millionen Einwohnern keine Poſt⸗Expedition häͤtten, und die Correſpondenz wöchent⸗ lich einmal durch Boten beſorgen laſſen muüͤßten. Der Red⸗ ner glaubte, daß ſich dieſem Uebelſtande dadurch abhelfen laſſen wüͤrde, wenn man die General⸗Poſt⸗Verwaltung ermäͤchtigte, von allen ſolchen Briefen, die ſie in den Gemeinden, wo es keine Poſt⸗Expedition giedt, durch ihre Factoren den Adreſ⸗ ſaten einhandigen läßt, ein Porto von 10 Centimen zu er⸗ heben. Die vFnegen ſollten alsdann zugleich unentgeltlich mitbefördert werden. Der Miniſter des Innern erklärte, daß er weit entfernt ſey, das Gute und Nuͤtzliche in den

Vorſchlaͤgen des Hr. Sappey beſtreiten zu wollen; es ſey

wenig könne er annehmen, daß wenn die Franzöſiſche Lotte⸗

Beſteuernng fuͤr das Land entſtänden, hervorgehoben hatte,“

indeſſen unmöglich, die beſtehenden Tarifs durch ein bloßes Amendement zu vperändern; die Bemerkungen des vorigen Redners wuͤrden indeſſen in Erwägung gezogen werden, und die Regierung wuͤrde ſich beeilen, den bezeichneten Uebeln abzuhelfen. Hr. Sappey nahm hierauf ſein Amendement wieder zuruͤck. Nach einigen allgemeinen Bemerkungen des Marquis v Vaulchier uüber die Poſt⸗Verwaltung ging man zu den Lotterien uüber. Hr. Benj. Deleſſert ver⸗ langte, daß vom 1. Januar k. J. ab, die Zahl der zährli⸗ chen Ziehungen alljahrlich vermindert, und die kleinen Einſaͤhe aͤnzlich verboten wuͤrden. Der Finanz⸗Miniſter, welcher ſo eden aus der Pairs⸗Kammer angelangt war, hielt dieſen Antrag fuͤr unzulaͤſſig und glaubte, daß, wenn man die Lorterien allmälig eingehen laſſen wollte, die fremden Lotterien an ihre Stelle treten wuͤrden. r. Carl Dupin meinte, daß es nur einen Grund geben könne, ſich dem Vorſchlage des Hrn. Deleſſert zu widerſetzen, naäͤmlich den, daß bei einer bedeu tenden Verminderung der Einnahme dieſe letztere zur Be⸗

tung der Ausgaben nicht mehr hinreichen ; er ſei⸗ nerſeits theile indeſſen dieſe Anſicht nicht, ſondern habe viel⸗ mehr die Ueberzeugung, daß die 55 Millionen, die das Volk durch die Lotterie eindüße, der Conſumtion zu gute kommen, und daß dadurch wieder eine Erhöhung in der Einnahme der indirecten Steuern herbeigefuͤhrt werden wuͤrde; eben ſo

rie eingehe, das

in fremde Lotterien ſetzen werde: einige hohe Einſe

le könnten vielleicht über die Graͤnze ge⸗

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die Rednerbühne, n ſich