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hen, aber der gemeine Mann werde ſeine 12 Sous nicht jenſeits des Fühe hes wandern laſſen. 2. Auguſtin Pe⸗ rier unterſtützte den Antrag des Hrn. Deleſſert. Der Be⸗ richterſtatter Graf von la Vourdonnaye gab zwar im Allgemeinen zu, daß die gehäſſige und unmoraliſche Lotterle⸗ ſtener uͤber kurz oder lang abgeſchafft werden mſſe, hielt aber den gegenwaͤrtigen Augenblick, wo Frankreich eine Anleihe von 80 Millionen eroͤffnen wolle, und wo vielleicht noch an⸗ dere Anleihen nöthig werden moöͤchten, nicht fuͤr geeignet, die
taats⸗Einnahme freiwillig um 12 bis 13 Mill. Franken zu vermindern; aus dieſem Grunde, fuͤgte der Redner hinzu, habe die Commiſſion ſich auch darauf beſchraͤnkt, den Wunſch zu erkennen zu geben, daß die Regierung im Laufe des Jah⸗ res 1829 einige Glücksräder eingehen laſſe. Der obige An⸗ trag wurde hlerauf mit ſchwacher Stimmen⸗Mehrheit ver⸗ worfen, und es kam die Reihe an die der Univerſitäͤt zu ent⸗ richtenden Gebühren. - 1 dieſe Gelegenheit um abermals auf die Congegrationen zu⸗ ruͤckzunkommen. Der Miniſter des Innern, ſagte er, habe jüͤngſt geaͤußert, daß es im Lande Corporationen gebe, die ſich mit dem oͤffentlichen Unterrichte beſchaͤftigen, und geſetzlich verboten ſeyen. Daraus aber, daß das Geſetz die geiſtlichen Congregationen nicht anerkenne, gehe noch keinesweges hervor, daß es dieſelben verbiete; es gebe in Frankreich viele Aſſociationen; warum wollte man die geiſtlichen unterſagen? Man ſpreche ſtets von der Ausfuͤh⸗ rung der Univerſitäts⸗Geſetze; er habe indeſſen ſtatt ſolcher nichts als reglementariſche Verfügungen gefunden, und da⸗ nach habe Frankreich eine Univerſitaͤts⸗Erziehung, welche ſich bloß auf Verordnungen grüͤnde, und eine eiſtliche Erztehung, wo dieſes ebenfalls der Fall ſey; man d efe daher nicht be⸗ haupten, daß bei der Wahl zwiſchen Geſetzen und Ver⸗ ordnungen, man ſich fuͤr die erſteren habe entſcheiden muͤſ⸗ ſen; vielmehr habe man nur einer Verordnung den Vorzug über die andere gegeben, und dabet ſehr ſchlecht gewaͤhlt. „Der Miniſter des Innern“ ſo ſchloß der Redner, „hat uns erklärt daß die Miniſter allein die Verantwortlichkeit hinſichtlich der beiden Verordnungen vom 16. Juni üͤber⸗ nehmen. Dies war überflüſſig. Wer von uns häͤtte auch nur auf den Gedanken gerathen koͤnnen, den perſoͤnlichen Anſichten eines Monarchen, deſſen Tugenden und erhabene Geſinnungen wir kennen, Verfuͤgungen zuzuſchreiben, welche eine große Anzahl von Familien in Unruhe verſetzt, die re⸗ ligiöos geſinnten Maänner betruͤbt, und die Freunde der Mo⸗ narchie für die Zukunft beſorgt gemacht haben. Weit ent⸗ fernt, die Königliche Autoritaͤt anzugreifen, ſagen wir viel⸗ mehr, wie unſere Väter: „wenn der Köͤnig es wüßte!“ (heftiges Murren) Unſere Klagen werden indeſſen zuletzt doch zu den Ohren des Monarchen gelangen, und wir ge⸗ ben daher die Hoffnung nicht auf, daß derſelbe, beſſer bera⸗ then, alsdann die Verordnungen zurüͤcknehmen werde, die ihm von ſeinen Miniſtern entriſſen worden ſind.“ Hier⸗ auf wurde der erſte Artikel des Einnahme⸗Budgets, welcher von der indirecten Steuern handelt, angenommen. Die Grundſteuer, die Perſonal, und Mobiltar,Steuer, die Thuͤr⸗ und Fenſter⸗Steuer und die Patent⸗Steuer gaben zu kei⸗ ner erheblichen Discuſſion Anlaß. Die geſammte Ein⸗ nahme für 1829 wird, dem Iten Artikel zufolge, auf 986,158,821 Fr. berechnet. Hier hat indeſſen dle Commiſ⸗ ſton zahlreiche Amendements in Vorſchlag gehracht, wonach jene Abſchätzungs Summe ſich auf etwa 975 Milltonen ermäͤ⸗ bigen wüͤrde. Der Finanz⸗ Miniſter beſtritt die Richtigkeit der von der Commiſſion aufgeſtellten Berechnungen hinſicht⸗ lich des Ertrages der indirecten Sreuern, und behauptete daß dieſelbe dabei von irrigen Vorausſetzungen ausgegangen ſey. Herr Carl Dupin glaubte dagegen, daß der Finanz, Mi⸗ niſter ſtatt des fuͤr Frankreich ſehr nachtheiligen Jahres 1827, das Jahr 122 hatre zur Norm nehmen muſſen, wie ſol Des auch die Commiſſion gethan habe. Hr. Leelere de Beaulieu trat dieſe. Meinung dei. Der Graf von 14 Bourdonnaye beruͤhrte bei dieſer Gelegenheit abermals das angebliche Deſicit, und brhauptete, daß daſſelbe nichts Neues ware, und daß man daher eben nicht politiſch gehan⸗ delt hatte, ſo viel Aufhebens davon zu machen. Das eigent⸗ liche Deſicit belaufe ſich gegenwärtig nur auf 21 Millioiten, Auf dieſe Aeußerung beſties ſofort der Finanz⸗ Miniſter die ühne; er muͤſſe ſich wundern, aͤußerte er, wie man in eine rein finanzielle Frage die Politik habe mit einmi⸗ ſchen zwenn man fortwäͤhrend dabei beharre, der Kammer erdichtete Einnahmen und erdichtete Berechnungen aufzuſtellen, ſo werde wenigſtens er niemals politiſch genug ſeyn ſich zu einer
ſolchen Verſtell bben; er habe nie behauptet, daß ſich das —2 2* e — Jahre herſchreibe, ſondern nur daß Millionen in den Staats⸗Kaſſen fehlen; die —
Herr von Sainte⸗Marie benutzte
jeſen 16 Sous 2 Liards (erwa 6 Sgr.) 2 des Juli galt das vierpfuͤndige 8e%. Been 1n der leten — 14* 8 9—
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ſey eine Thatſache; uͤbrigens moͤge man ihr einen Namen geben, wie man wolle; eine zweite Thatſache ſey aber die, daß jenes Deficit ſich durch die gewöͤhnliche Einnahme nicht decken laſſe, und daß man daher zu dieſem Behufe irgend ein anderes Mittel ausſindig machen müſſe, ſey es nun durch eine außerordentliche Credit⸗Bewilligung oder durch eine An⸗ leihe; daß dieſes Mittel keine Schwierigkeiten finden werde, dafuͤr buͤrge ihm das gluͤckliche Vernehmen, welches zwiſchen der Regierung und den Kammern beſtehe; fuͤr die Erhaltung des Staats⸗Credits verlaͤnge er keine andere Buͤrgſchaft, ſo wie es nie ein beſſeres Mittel geben werde, um Europa zu beweiſen, daß Frankreich eine maͤchtige Nation ſey, ſobald deſſen Regierung ſich auf die oͤffentliche Meinung ſtuüͤtze. Der Graf von la Bourdonnaye entgegnete, daß Frank⸗ reichs Deputirte ſich in einer ſehr ungluͤcklichen Lage befinden wuͤrden, wenn ſie, um die Einigkeit zwiſchen der Regierung und den Kammern zu beweiſen, ſich in alle Forderungen der Regierung blindlings fuͤgen muͤßten: denn waͤre dem ſo, ſo wuͤrde die Repraͤſentativ⸗Verfaſſung nur ein bloßes Hirngeſpinnſt ſeyn. Grade die freie Mei⸗ nung ſei das Weſen dieſer Verfaſſung, und nicht durch fort⸗ waͤhrende Zugeſtaͤndniſſe werde die Kammer ihre Einigkeit mit der Regierung darthun; dieſe Einigkeit könne nur einen Zweck haben: das allgemeine Beſte; dieſes werde aber nicht dadurch beſördert, daß man üͤber die Lage der Finanzen Be⸗ ſorgniſſe errege und dadurch den Staats⸗Credit ſchwäche; nicht dadurch, daß man ſeine Grundſätze aufopfere, beweiſe man ſeine Einigkeit mit der Regierung; daß die rechte Seite der Kammer es mit den Miniſtern gut meine, habe ſie an dem Tage bewieſen, wo die Anleihe der 80 Millionen votirt worden ſey; haͤtte ein Zwieſpalt zwiſchen der Kammer und der Regierung ſtatt gefunden, ſo wuͤrde er ſich damals gezeigt haben; aber er und ſeine Freunde, von der⸗ ſelben Ueberzeugung beſeelt, haͤtten bei dieſer Gelegenheit ihre monarchiſchen Geſinnungen, von denen ſie ſich niemals entfernen wuͤrden, klar bewieſen, und ſonach mit den Mi⸗ niſtern geſtimmt; niemals wuͤrden ſie ſich aber den Anſichten dieſer letztern unterwerfen, um ihre eigene Ueberzeugung und ihre Stimmfreiheit aufzugeben.“ Nach einer Entgegnung des Grafen Sebaſtiani wurden die Abſchätzungen der Commiſſion, hinſichtlich des Ertrages des Regiſtrirungs⸗We⸗
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ſeus * der ndirecten Steuern verworfen, und die Sitzung um 6 ½ Uhr aufgehoben. Paris, 3. Auguſt. Der geſtrige Monlteur enthäͤlt
nunmehr das Geſetz wegen Auslegung der Geſetzgebung nach zwei Caſſations⸗Urtheilen. Daſſelbe iſt aus St. C 30, Jult datirt, und vom Großſtegelbewahrer contraſigqnirt. In dem Zeitraume vom 1. Jull bis zum 1. Auguſt ſind abermals 181 neue Emigranten⸗Entſchädigungs⸗Anſpruͤche bei der Regierung angemeldet worden. In derſelben Zeit ſind 296 fuͤr guͤltig defunden und deren Eintragung in das große Buch der oͤffentlichen Schuld verfuͤgt worden. Der Geſammt⸗ Betrag der eingeſchriebenen Liquidationen bellef ſich am Ende 8 des vorigen Monats in Kapital auf 706,905,350 vee Renten auf 21,207,389 Fr.; er hat ſich ſonach ſeit dem 1. 11.““ wieder um mehr als 11 Millionen Fr. gehoben. b In die (geſtern gegebene) Ueberſicht der Streitkräfte, welche ſich nach Morea begeben, iſt bei der dritten Brigade 2s das 40te Linien⸗Regiment, Oberſt v. Mylius, einzu?x, ſchalten. 1 Nach einem Schreiben aus Lille, in der Gazette de France, hat die Inſtallirung des Unterrichts, Comité's fuͤr Lille, welche auf den 31. Juli feſtgeſetzt war, nicht ſtatt fin⸗ den koͤnnen, indem der Dechant von Saint⸗Etienne ſich wei⸗ gerte, als alteſter Pfarrer der Stadt, dabei den Vorſitz Fuöu. fuͤhren, und ſich darauf ſtuͤtzte, daß der Biſchof von Cambral uͤber die Ernennung zweier Mitglieder Comi 8—
3 des Comité’s, die demſelben nach der Köͤnigl. Verordnung zuſteht, nichts be. kannt gemacht habe.
Dem Courrier⸗francais zuſolge, ſoll der Erzbiſchof von 4 8 Mitglleder fuͤr 8⸗
Rouen, Groß⸗Almoſenier von Frankreich, die bereits von ſei⸗ ner Seite geſchehenen Ernennungen der Unterrichts⸗Comité's 2 1
Der Phare bu Haypre meldet, daß die (mehrerw I Ruſſiſche Flotte in der Nacht vom 30. zum neh Senedan den Kanal gegangen iſt. 8
Dem (im geſtrigen Blatte von uns Verzeichniß der Getreide⸗Preiſe gemäͤß, iſt
mitgetheilten - die Einfuhr für
* Bet der Angabe des Preiſes eines pieryeenn 3 6 ſa, hebe ige n unſer geſiiges Blatt ein Ircchane digen, Vrgee ſager des Chambres uͤbergegangen; ſtatt 26 Sous 2 — *% 4
i Paris nur 15