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her mit Sicherheit zu einer neuen Auspraͤgung geſchritten werden, welche in den letzten Monaten des Jahres 1820 anfing, und bis in das Jahr 1822 fortdauerte. In dieſem etwan zweijaͤhrigen Zeitraum wurde die ungeheure Summe von 15,827,062 Pfund Sterling, in ganzen und halben Souverains ausgepraͤgt. .

Die erſte Ausmuͤnzung in den Jahren 18t7 und 1818 hatte gar keinen erheblichen Einfluß auf den Goldpreis im uͤbrigen Europa, weil die gepraͤgten Muͤnzen gleich nach der Ausgabe wiederum in Geſtalt von Barren auf den Markt kamen. Das Verhaͤltniß des Goldes zum Silber wird aus dem Stande der Friedrichsdore gegen preußiſches Kurant an der berliner Boͤrſe bei dem ſtatiſtiſchen Buͤreau fuͤr jeden Monat berechnet. Im Durchſchnitte der zwoͤlf Monate gab man fuͤr eine Mark reines Gold

im Jahte 1817 15, 131 Mark.

im Jahre 1818 . . . 15, 42 und im Jahre 1819 . . 15, 283

reines Silber

Aber die großen Ankaͤufe von Gold fuͤr Rechnung der Bank von England ſeit den letzten Monaten des Jahres 1820 erhoͤhten die Goldpreiſe auch in Deutſchland ſchnell. und betraͤchtlich, weil das aufgekaufte Gold nicht wieder auf den Metallmarkt zuruͤckkehrte, ſondern als Goldgeld im In⸗ nern des britiſchen Reichs im Umlauf blieb, und daſelbſt Banknoten erſetzte. In

einen Theil der dagegen eingezognen dem vorgedachten Durchſchnitte gab man zu Berlin fuͤr die Mark reines Gold im Jahre 1820 . . . 15,518 Mar? 4 188. b5 18223. 15 1824 .1578 2 18.8. b 3 81“ 11“ reines Silber Der franzoͤſiſche Feldzug in Spanien im Jahre 1823

veranlaßte eine ſtaͤrkere Nachfrage nach Gold in Frankreich, in deren Folge auch engliſches Gold wieder auf das feſte Land zuruͤckging. Dadurch, und durch die fortgeſetzte Ein⸗

ziehung der kleinen Banknoten von ein und zwei Pfunden,

auch wohl durch die fortwaͤhrende Steigerung der Volkszahl unnd des Verkehrs, wurden neue Goldpraͤgungen noͤthig, die in den Jahren 1824, 1825 und 18720 zuſammengenommen wiederum 14,542,455 Pfunde Sterling betrugen. Wenn dieſer neue große Ankauf von Gold nicht auch die Gold⸗ preiſe ſo ſchnell, wie im Jahre 1821, erhoͤhet hat, ſo ſcheint dieſes nur wohl darin zu liegen, daß nach Beendigung des Feldzuges in Spanien das Gold, welches dahin gegangen war, durch den natuͤrlichen Gang des Handels wieder nach England zuzuͤckfloß, und alſo keine außerordentliche Nach⸗ frage aufgeregt wurde. Ueberhaupt aber wird in Großbritannien das Weſen des Geldverkehrs zu richtig erkannt, um nicht dem Lande einen betraͤchtlichen Vorrath von baarem Goldgelde, als Grund⸗ lage des Kredits der Banknoten, ſorgfaͤltig zu erhalten. Die—⸗

ſes bezweckt insbeſondere auch die Feſtigkeit, womit gegen⸗ waͤrtig die Einziehung aller Banknoten unter fuͤnf Pfund Sterling wider die dringenſten Vorſtellungen der Intereſſen⸗ ten bei den kleinen Privatbanken aufrecht erhalren wird, die freilich mehr Papier ausgeben und mit mindern Koſten im Umlaufe erhalten koͤnnen, wenn ihre Noten auch im Verkehr unter fuͤnf Pfunden Sterling anwendbar ſind. Der verhaͤltnißmaͤßig geringere Betrag der Muͤnzkoſten, und die Schnelligkeit, womit große Summen in Golde aus⸗ muͤnzt, und alſo mit der Zeit auch Zinſen geſpart werden

oͤnnen, geſtattet es, dem Golde mit ſehr viel groͤßerer Leich⸗ tigkeit, als dem Silber,

die Geſtalt zu geben, worin es dem augenblicklichen Beduͤrfniſſe des Verkehrs am beſten dient. aus einer portugieſiſchen Goldmuͤnze wird eine engliſche, aus dieſer eine franzoöͤſiſche, aus dieſer eine ſpaniſche, und daraus

wieder eine engliſche; und dieſe vier Umwandlungen koſten

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zuſammengenommen nicht ſo viel, als eine einzige Umpraͤ⸗ gung von großen Silbermuͤnzen. Endlich moͤgen auch die vorgetragenen Thatſachen dafuͤr Zeugniß geben, wie gering die Schwankungen ſind welchen der Goldpreis durch Vermehrung oder Verminderung des Verbrauchs von Golde unterworfen iſt. In dem Zeitraume g- eines einzelnen Jahres, des Jahres 1821 naͤmlich, zog die ö Bank von England aus dem Goldverkehr der geſammten Handelswelt eine Maſſe von 227,266 Engliſchen Muͤnzpfun⸗ den 22 karatigen Goldes, das iſt 332,326 Mark reinen Gol⸗ des, um dieſelben in Engliſchen Goldmuͤnzen umzuwandeln welche dienen ſollten, einen Verkehr zu betreiben, der ſeit 24 Jahren nicht mit Golde, ſondern mit Papier betrieben wor⸗ den war. Dieſe Maſſe betrug mehr, als das Vierfache der einjaͤhrigen Ausbeute aus allen bekannten Goldwerken des Erdbodens in der Zeit ihres vollſten Betriebes, vor Ausbruch der Unruhen im mitlern und ſuͤdlichen Amerika. Sie wurde aus dem Umlaufe auf den Goldmaͤrkten gezogen zu einer Zeit, wo die bisher beruͤhmteſten und ergiebigſten Bergwerke ſchon ſeit einer Reihe von Jahren einen ſehr viel geringern Ertrag geliefert hatten. Es war zur Zeit ein neues Beduͤrf⸗ niß, wozu dieſe Goldmaſſe verwendet werden ſollte. Jedes andre bisher gewohnte Beduͤrfniß von Gold blieb daneben unverändert; keines derſelben, ſoviel bekannt iſt, minderte ſich gleichzeitig. Demohngeachtet iſt die hoͤchſte Wuͤrkung, welche man dieſem Ankaufe unter ſolchen Umſtaͤnden beilegen kann, daß er den Preis der Mark reinen Goldes von 15 ¾. auf 16 Mark reines Silber gebracht, und folglich von 1 auf 1„ 1018⸗ das iſt um 425 Prozent erhoͤhet habe; oder fuͤr unſern Markt, daß der Friedrichsdor, welcher ſeit einigen Jahren mit 5 Thalern gekauft wurde, auf etwas uͤber 5 ¾

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Koönigliche Schauſpiele.

Montag, 11. Auguſt. Im Opernhauſe: Beliſar, ro⸗ mantiſches Trauerſpiel in 5 Abthellungen, von Eduard von Schenk. (Herr Eßlair: Beliſar, als letzte Gaſtrolle.)

Dienſtag, 12. Auſtuſt. Im Schauſpielhauſe: Joſeph in Egypten, muſikaliſches Drama in 3 Abtheilungen; Muſik von Mehul. (Herr Fiſcher, vom Stadt⸗Theater zu Peſth⸗ Jacob, als Gaſtrolle.) Hierauf: Die beiden Tanten, komi⸗ ſches Ballet in 2 Abtheilungen, arrangirt vom Köͤnigl. Bal⸗ letmeiſter Titus; Muſik von Gyrowetz..

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Koͤnigsſtaͤdtſches Theater.

Montag, 11. Anguſt. Zum Erſtenmale: Der Schleier, Luſtſpiel in 4 Akten, nach dem Italieniſchen des Fede⸗ rici, frei bearbeitet von Vogel. Hierauf, zum Erſten⸗ male: Brauſekoͤpfchen, komiſche Oper in 1 Akt, nach dem Franzoͤſiſchen des Etienne, von Louis Angely. Muſik von Boyeldieu.

Dienſtag, 12. Auguſt. auf: Die umgeworfenen Wagen, komiſche Oper in Muſik von Boyeldien.

Drei Vaͤter auf Einmal. Hier⸗ 2 Akten;

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Auswartige

Amsterdam, 5. August. .

Bank-Actien 1300.

Oesterr. 5p Ct. Metalliq. 905. 100 Ff. 18 v. Part. Oblig. 372. Russ. Engl. Anl. 85 ⅛. Russ Apl. Hamb. Certif. 834. 8 E111u1“

Hamburg, 8. August. Oesterr. 5p Ct. Metalliques 934. Russ. Engl. Anleihe 90 .

Si. Petersburg, 1. August. Hamburg, 3 Mon. 9916. Silber-Rubel 3711. Kop.

centige Inscript. 88 ½.

Fünfpro-

Wien, 5. August. 58 Metalliq. 93 23. Bonk- 065 ½.