doch vermehrte das Zuſtroͤmen neuer Coen allen die Baarvorraͤthe der Bank beträchtſich. Die Urſachen dieſes Andranges ſind bekannt genug. Deun mit der Verminderung der Preiſe al⸗ ler Art verminderte ſich ganz natuͤrlich der Bedarf an Capi⸗ tal, und ein bedeutender Theil deſſelben ſucht, frei geworden, Anlegung in den Bank⸗Anſtalten. Dieſer Umſtand bewog die Reglerung, nach dem Beiſpiel der fruͤheren Jahre einige An⸗ leihen zu nuͤtzlichen oͤffentlichen Bauten und Unternehmungen zu machen. Zugleich wurden zur Deckung verſchiedener Kriegs⸗Aus⸗ gaben, wozu Summen in Banknoten erforderlich waren, noch 6,700,000 R. angeliehen. Doch verurſachte dies keinen Aufenthalt in der Befriedigung von Privat⸗Anleihen aus der Leihebank, welche, wie auch fruͤher, zum bedeutenden Abſluß
bank, dient. Im Laufe des Jahres 1827 ſind in die Leihbank auf Zinſen eingetragen: in Silber 8137 R. 70 Kop., in Bank⸗ ſſign. 60,326,217 R. 10 ¼¾ Kop.; darunter mit fünfprocen⸗ tigen aus der Handelsbank 13,900,00,0 R., und aus dem Lombard 3,000,000 R. Zuruͤckgezahlt ſind: in Silber 18,359 R., 29 Kop., in Bank⸗Aſſig. 45,584,432 R. 97 ⅞ Kop. Im Jahre 1827 betrug der reine Ge⸗ winn der Leihebank: in Gold ... . in Silber .. . in Bankaſſ...
971 R. 87 1,889 ⸗ 54 ¼ 1,995,735 „ 424¾ ,
Das Journal de St. Petersburg enthaͤlt folgende intereſſante Notizen daruͤber. Die Kirche 8 des heiligen Iſaak des Dalmatiers wurde von Peter dem 3 Großen 1710 zum Gedaͤchtniß ſeines Geburtstages geſtiftet.
Die Kaiſerin Katharina II. ließ das Gebaͤude, welches wie⸗
1 derholt eine Beute der Flammen geworden war, wieder auf⸗ bauen und mit Marmor bekleiden; dieſe 1768 begonnene Ar⸗
beit war bei dem Tode jener großen Fuͤrſtin noch nicht vol⸗ lendet. Ihr Nachfolger ließ die Kirche, um ſie bald fuͤr den Gottesdienſt einweihen zu koͤnnen, einſtweilig beendigen, in⸗
genommen wurden. Der Kaiſer Alexander entſchloß ſich 1818, dieſelbe nach einem ausgedehnteren Plane umzubauen; aber erſt im Jahre 1825, nach mehreren Abänderungen, er⸗ hielt dieſer Plan die Genehmigung Sr. Maj. Nach dem⸗ ſelben hat die Kirche 340 Fuß Länge und 2988 Juß Preite im Lichten. Ueber der Mitte erhebt ſich ein, von einem of⸗
108 Fuß beträgt. Grundflaͤche bis zur Kugel, welche das Kreuz traͤgt, iſt 317 9 Aus dieſen Dimenſionen erſieht man ſchön, daß nächſt
anet Peter in Rom, die Iſaaks⸗Kirche unter die erſten Tempel der Chriſtenheit gezählt werden wird. Dieſes groͤßtentheils auf Granit gegtuͤndete Monument, wird außen mit grauweißem Marmor bekleidet werden. Das N. wird mit 188 Szulen und Pilaſtern von herrlichem
armor aus den Finnländiſchen Bruͤchen geſchmuͤckt wer⸗ den. Die Sockel und Capitäler werden aus vergoldeter Bronze ſeyn; die Woͤlbungen, in abgerheilten Feldern mit Malereien, Skulptur Werken und Vergoldungen verziert, werden an Reichthum und ſchöner Anordnung Alles darbie⸗ ten, was man in den ſchönſten Kirchen Italtens bewundert. Dem Willen des Kaiſers Alexander gemaͤß, bletbr der Theil der alten Kirche, in dem ſich die Sacriſtei befand, unange⸗ taſtet. Die groͤßte Zierde des Gebäͤudes aber werden vier prachtvolle Saͤulen⸗Hallen ſeyn; zwei derſelben werden jede aus 16 Szulen beſtehen und ganz nach dem Muſter des ſchoͤnen Porticus des Agrippa (am Pantheon in Rom) an⸗ geordnet werden. Die Saulen⸗Hallen der Nſaaks⸗Kirche werden dieſem Meiſterwerke alter Baukunſt in der Anord⸗ nung, in der Harmonle der Verhältniſſe und dem Reichthume des Materials gleich kommen, und an coloſſaler Größe ſie übertreffen. Die 48 Säulen, aus denen dieſe Vorhallen beſtehen werden, ſind aus einem einzigen Stuͤcke und haben 56 Fuß Hoͤhe, alſo 9 Fuß mehr als die Säulen am Pan⸗ rheon; ſie beſtehen cus roͤthlichem Granit und ſind an den Ufern des Finniſchen Meerbuſens, zwiſchen Friedrichsham und Wiborg, gewonnen worden; ²0 derſelben ſind auf dem Arbeits⸗Platze, die noch fehlenden werden in Kurzem dahin gebracht werden. Die erſte dieſer Säulen wurde am 20 ſten März dieſes Jahres, in Gegenwart Ihrer Mazeſtäten des aalſers und der Kaiſerin, des Großfürſten Thronfol⸗ ggers, des Großfüͤrſten Michael und der Prinzen Wilhelm
von Preußen und Friedrich von Würtemberg aufgeſtellt. Sobald der dirigirende Architect den Befehl des Kaiſers er⸗ halten hatte, wurde durch drei Glockenſchlaͤge das Signal gegeben; im lick war die Saͤule in egung, und nach 45 Min d ſie auf ihrer Grundlage. Se. Kat⸗
der brachliegenden Kaſſen⸗Vorraͤthe, beſonders der Kommerze
6 8 Der Bau der Nſaaks⸗Kathedrale wird mit der gröͤßten b hätigkeit fortgeſetzt.
dem einige Dimenſionen, beſonders die der Kuppel, kleiner
fenen Saͤulengange umgebener Dom, deſſen Durchmeſſer Die ganze Höhe des Gebaändes von der
ſerl. Majeſtaͤt gab dem Architecten eine Platina⸗Medaille mit dem Bildniſſe des Kaiſers Alexander, um ſie während der Operation in eine zu dieſem Zwecke angebrachte Vertie⸗ fung der Vaſe zu legen. Se. Kaiſerl. Maj. bezeugten den Mitgliedern der Commiſſion, dem dirigirenden Architeecten, Auguſt von Montferrand, und ſeinem Gehülfen, Anton Adamini, Ihre Allerhöͤchſte Zufriedenheit. Die Maſchinen, welche zur Aufrichtung dieſer ungeheuren Saͤulen angewen⸗ det werden, ſind einfach und in der Hauptſache wenig von denen verſchieden, deren ſich Fontana zur Aufſtellung des Obelisken auf dem Sanct Peters⸗Platze unter Sixrtus V. be⸗ diente. Wenn gleich das Gewicht dieſes Obelisken das un⸗ ſerer Saulen uͤbertrifft, ſo ſind doch bei Errichtung der letz⸗ teren groͤßere Schwierigkeiten zu beſtegen, indem jede Saͤule bei ihrer Aufrichtung gerade die Achſe ihrer Baſis einneh⸗ men muß, und darauf zu ſehen iſt, daß die Zwiſchenraͤume der Saͤulen ganz gleich und die Richtungs⸗ Limen gerade ſeyen. Alle dieſe Schwierigkeiten wurden glücklich uͤberwun⸗ den. — Dergleichen Unternehmungen galten, wie bekannt, bei den Aegyptiern, deren Rieſenbauten die Welt noch au⸗ ſtaunt, fuüͤr hoͤchſt wichtig. Nach Plinius brauchte Rhamſes, Koͤnig von Aegypten, 20,000 Mann, um den Obelisken auf⸗
Kop. I — der jetzt in Rom dem Lateran gegenuͤber ſteht. Es iſt 1
ekannt, welche Wichtigkeit Sixtus V. auf die Errichtung ſeines Obelisken legte, und daß ſich aus allen Theilen Italtens Zu⸗ ſchauer zu dieſem Schauſpiele einfanden. Man brauchte dadei 40 Spillen, 140 Pferde und 800 Menſchen; bei der Errichtung der Saͤulen der Iſaakskirche waren 16 etſerne Spillen nach einer neuen Einrichtung des verſtorbenen General⸗Lieutenants Bétancourt, jede von 8 Mann in Bewegung geſetzt, hin⸗ reichend, dieſe Maſſen, deren jede nahe an 300,000 Pfund wiegt, zu erheben. Das Ruͤſtzeug iſt ſo vollkommen einge⸗ richtet, daß man waͤhrend der Operation auch nicht das ge⸗ ringſte Knarren des Holzwerkes höͤrt. Die Stuüͤcke aus de⸗ nen es beſteht, ſind ſo zuſammengeſetzt, daß ſie ohne Scha⸗ den aus einander zu nehmen ſind, um bei den drei andern Portiken gebraucht zu werden. Seit dem 20. Maͤrz ſind die 16 Szͤulen des einen Profyls mit gluͤcklichem Fortgange aufgeſtellt worden. Ihre Koͤnigliche Hoheiten, der Prinz von Oranien und der Herzog Alexander von⸗Wuͤrtemberg wohnten der Errichtung der dritten und zwoͤlften Saͤnle bei, und geruhten Denkmuͤnzen unter dieſelben zu legen.
Ganz vor kurzem geruhten auch Ihre Majeſtaͤt die Kaiſerin Mutter in Geſellſchaft Ihrer Kaiſerl. Hoheit der Großfür⸗ ſtin Maria, deren Gemahls, des Großherzogs von Sachſen⸗ Weimar, und der Prinzeſſin Tochter Auguſte, Koͤnigliche Hoheiten, der Aufrichtung einer Saͤule deizuwohnen und Ihre hohe Zufrledenheit mit der Ausführung zu erkennen zu geben. Funfzehnhundert Arbeiter ſind ſeit mehreren Jah ren bei dieſem Baue beſchaͤftigt. Frankreich.
St. Cloud, 3. Aug. Heute nach beendigtem Miniſter⸗ Rathe bewilligten Se. Majeſtaät dem Kanzler und den Se⸗ cretalren der Pairs⸗Kammer eine Audienz, und emp aus den Händen des Erſteren die von dieſer Kammer einer ihrer letzteren Sitzungen angenommenen 3 Geſe wuüͤrfe, wodurch dem Kriegs“, dem See⸗ und dem 5 Miniſter auf ihre vorjährigen Budgets nachtraͤgliche Zuſe bewilligt werden. Unmittelbar darauf hatte auch Hr. R. Collard, an der Spitze des Buüreau's, die Ehre, dem das geſtern von der Deputirten⸗Kammer angenommene nahme Budget zu uͤberreichen. Um 3 Uhr beehrten Majeſtaͤt, in Begleitung des Dauphins, der Dauphine der Köͤniglichen Kinder, das Fiſcherſtechen, welches heute der Seine, den Cascaden gegenuͤber, ſtatt fand, mit 81¹ Gegenwart. Der Herzog von Vordeaur vertheilte die Pre
Vorgeſtern gab der Koͤnigl. Preu⸗
an die Sieger. Paris, 5. Auguſt. ziſche Geſandte Frelherr v. Werrher zu Ehren des Geburte⸗ tages ſeines Monarchen ein großes diplomatiſche Mittagsmahl. „Man verſichert,“ ſagt der Courrier frangais, „daß di Expedition nach Morea nicht rein militatriſch ſeyn, ſondern daß ſie auch den Kuüͤnſten und Wiſſenſchaften zu Gute kom men wird. Eine aus Kuͤnſtlern und Gelehrten beſtehende Commiſſion ſoll, wie ehedem in der Expedition nach Aegoh⸗ ten, dem Generalſtaabe beigegeben werden, um in Griechen⸗ land diejenigen Denkmäler des Alterthums, die dem Vanda lismus der Tuͤrken entgangen ſind, aufzuſuchen und Nach forſchungen auf allen den Punkten anzuſtellen, wo de lei⸗ chen noch nicht Statt gefunden haben, und wo ſich eine Au beute erwarten laͤßt. Plrs was zu Tage gefördert wird, ſol ſorgfäͤltig geſammelt und ſpäͤter durch den Druck bekaunt ge macht werden.“
Daſſelbe Blatt will wiſſen, daß die zweite Ueberſchi funs