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zur Allgemeinen Preußiſchen StaatsZeitung Nr. 215.

ſe naͤmlich in einem Nonnenkloſter in Coimbra in welches ſie lebte, verhaftet hatte, ward ſie bieher gebracht, und aller Vorſtellungen ihrer zahlreichen, zur reſpectabelſten Claſſe ge⸗ hoͤrigen Verwandten ohngeachtet, welche fuͤr ſie ein Fis⸗ niß erhaten, wo ſie allein ſeyn und friſche Luft ſchopfen öͤnnte, in den Limoeiro mit den verrufenſten Frauensperſo⸗

en zuſammen ein leſperrt. Noch bevor dieſes geſchah ward e ans außerſte Ende der Stadt, und von dort aus unter fortwährenden gräßlichen Inſultirungen einer dazu gemie⸗ theten Rotte liederlichen Geſindels durch ganz Liſſabon

Das Braſtlianiſche bewaffnete Fahrzeug, das vor dem Bgoboner Hafen kreuzte und ein nach den Azoren ſeegelndes Schiff als gute Priſe erklärte, weil es einen Paß von Mi⸗ guei dem Erſten unterzeichnet hatte, Piea⸗ ſich ſeitdem meh⸗ reremal wieder; doch von den zwei Briggs, welche dieſem Fahrzeuge nachgeſandt wurden, verlautet nichts, und wahr⸗ ſcheinlich werden ſie ſich in Acht nehmen, den Feind da zu uchen, wo er wahrſcheinlich zu finden waͤre, denn unſere lotte macht keine große Liebhaberei vom Fechten, ſelbſt wenn ſo ſtark iſt als ihr Gegner. e Expedition nach Madeira wird wirklich ausgeruͤſtet. arbeitet auf das eifrigſte an den Kriegsſchiffen und der roviant für 2000 Mann ſſt ſchon hereit, doch jetzt muß die ruppenzahl vermehrt werden, da ein Schiff von St. Mi chael die Nachricht mitgebracht hat, daß Terceira dem Bei⸗ piel Madeira's folgend, dem neuen von Portugal geſandten ouperneur den Zugang verſagte. Beide Inſeln ſcheinen feſt zu Gunſten Dom Pedro's entſchieden zu haben, da Tackira von Madeira eine Abrheilung Cagadores, ie ein ganz vorrreffliches und höchſt loyales Corps bilden, nd in Madeira in Garniſon ſtehen, als Verſtaͤrkung ſeiner Rülitair⸗Macht gefordert hat; Terceira iſt der Sitz der Re⸗ 1 * der ganzen Inſel⸗Gruppe. Es iſt üͤbrigens eine ſpe⸗ ſelle Commiſſion ernannt, die 8. der Expedition ein⸗ chiffen und alle die ſich gegen Miguel bewaffnet ha⸗ en, a 89. tt Die heutige eerte en ine Abſchrift der an der orſe und an allen a Bekanntma⸗ chung, in der um Beiträge für Dom zel gehbeten wird; da ſie aber ulcht die deabſichtigte Wirkung hat, ſo erwarret man dald eine ngene Tontributton, denn Geld muß er haben, und ſeinen Credit hat er ſowohl wie ſein nicht geach⸗ erer Finanz⸗Miniſter ganzlich verloren. Die 5pCtige Anleihe ſe vor Miguels Ankunft 82 pCt. werth war, gilt jetzt keine 5 mit Einſchluß eesse Zinſen, welche die Junta dos zu zahlen 4p Tiige, die 42 notirt ſteht, fin⸗ dazu keine Kauſer, da ſie ſtark ausgeboten wird. ie chreibungen auf die Arſenal⸗ Beſoldungen, welche die zu 2 pCt. zu discontiren pflegte, ſtehen 80 pCt. Ver⸗ ſt ohne Kaäͤuſer zu finden. Mit einem Wort, die Regie⸗ ungs⸗Paplere ſind zu keinem Preiſe zu realiſiren und zahl⸗ loſe Familien dadurch in das größte Elend verſetzt. as ergeld verkiert 2 ½ pCt.; dieſes iſt zum täglichen Umſatz, o gering er auch iſt, unentbehrlich. Wenn aber die Re⸗ Kterung wie man ſagt, neues Papiergeld ausgeben will, ſo wird die ganze Maſſe deſſelben eden ſo gewiß zu Nichts her⸗ bfinten, als Zutrauen unvereinbar mit einer tyranniſchen Regierung iſt.

Von den nöͤrdlichen Gränzen ſind Nachrichten eingelaufen. Nach einigen ſind die Gefluͤchteren in Gallicien gur auſgenommen worden; andre behaupten das Gegencheil und noch andre ſagen, daß ſie ſich zu einem weiten Einfall in Portugal fertig machen, auch ſollen Trup⸗ ßen von Porro nach Braga unterwegs ſeyn, um jene zuruͤck⸗

zurufen. des Landes giebt ein Bild der

Verwirrun . gedliche Fab. in Porro iſt die der Ermattung; und auf alle, zum Auslaufen aus dem Embargo gelegt worden. Aus gegen das Tyran⸗ noch zu ſchreiben ſehen. Die auserwaͤhlte ocheetgien ecder Mann, noch Weid, noch Kind, und Farbe es auch ſeyn moge, iſt vor

Nation

Feinde ſicher und da durch d 1 Lree o jedes zur -2 benommen iſt, 2 —— 82 Kaufſeute a. gepluͤndert werd

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keine zuverläſſigen

nicht einmal ſich i 8 8 zur S.nn

Die zwei Portugieſiſchen Briggs, von denen 4 Rede war ſind zuruͤckgekehrt ohne den Braſillaniſchen Kaper gefunden zu haben. Einige kleine Fahrzeuge brachten Ge⸗ fangene von Porto die als der Regierung gehörig keinem Embargo unterlagen wie die 1 Schiffe.

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Im neueſten Blatte des Oeſterreichiſchen Beobachters (vom 8. Auguſt) lieſt man Folgendes:

Ueber die in Bosnien in der letzten Halfte des verfloſſe⸗ nen Juni⸗Monats ſtattgefundenen Vorfälle, worüber bisher nur unverbuͤrgte und zum Theil falſche Geruͤchte, wie das von der Ermordung des Statthalters dieſer Provinz Ahbdu⸗ rahman⸗Paſcha, im Umlauſe waren, enthält nachſtehendes Schreiben von der Bosniſchen Gränze vom 12. Juli folgende Angaben: „Am 19. Juni hatte der Statthalter von Bos⸗ nien (Bosna⸗Valeßi) Abdurahman⸗Paſcha, durch einen Ka⸗ pidſcht⸗Baſchi, einen Ferman aus Konſtantinopel erhalten, worin ihm, unter Mittheilung des von der Pforte erlaſſenen Kriegs⸗Manlfeſtes, beſohlen wurde, mit 40,000 Mann Vos⸗ niern, wovon die bereits neu organiſirten Truppen vor dem Abmarſch auch mit den neuen zu dieſem Behufe angekom⸗ menen Monturen bekleidet werden ſollten, theils nach der Drina zur Beobachtung der Servier, thells durch Servien nach Widdin aufzubrechen. Abdurahman⸗Paſcha kündigte an, daß dieſer Ferman am folgenden Tage, den 20. Junt, in der großen Moſchee zu Serajewo (Bosna⸗Serai) vöorgeleſen werden ſollte, wobeil die Bimbaſchl (Oberſten) der neuen Truppen, ſo wie die Capitani und Beg's der Seimen und Spahis, mit Deputationen ihrer Orta’s, zu erſcheinen haͤt⸗ ten; allein die Capitani und Beg’s gaben dem Abdurahman⸗

aſcha den Wunſch zu erkennen, daß die Vorleſung des 2 im Lager bei Serajewo durch einen Molla geſche⸗ en möchte, damit die Worte des Sultans von allen im 4 befindlichen Truppen vernommen werden köͤnnten; auch daten ſie den Statthalter, in eigner Perſon dieſer Feierlich⸗ keit beizuwohnen, was er ihnen auch verſprach. Abdurah⸗ man,Paſcha, welcher Argwohn geſchöpft zu haben ſcheint, hlieb ſedoch in Seraſewo zuruück und ſchickte ſtatt ſeiner ei⸗ Uen Bimbaſcht mit dem Molla ins Lager, welches ungefaͤhr eine halbe Stunde welt von der Stadt enrtfernt iſt. Artillerie⸗ Salven verkuͤndigten den Auszug des Bimbaſcht aus der Feſtung, der mit allem Pompe, von den Garden Abdurahma⸗ Paſchas umgehen, mit dem Molla, im Lager erſchien, und daher für den Statthalter ſelbſt, den der größte Thell der Truppen gar nicht perſönlich kannte, gehalten wurde. Als die Vorleſung des Fermans durch den Molla beendigt war, brachen die im Lager verſammelten Truppen in wuͤnſchungen gegen den Sultan und gegen Sööhrahnen Fe⸗ ſcha aus, den einen Verräther nannten. in demſe Augenblicke ſielen auch von mehreren Seiten Flintenſchuüſſe g9, den Bimbaſcht und den Molla, die augenblicklich todt zur Erde ſtürzten; zu gleicher Zeit wurden die zur Beklei⸗ dung der neuen Truppen ins Lager geſchickten Monturen von den wuͤthenden Aufruͤhrern in Stuͤcke zerriſſen und ver⸗ brannt. Die Garden des Paſchas ſeuerten nun auf die Rebellen, mußten aber, mit Hinterlaſſung von ſechszig Tod⸗ ten, der Uebermacht weichen. Hierauf ſcn ſich das ganze Lager in Bewegung nach Serajewo, um anch die Haustrup⸗ pen des todt geglaubten Abdurahman⸗Paſcha zum Abzuge und zur Uebergabe der Schlöſſer an die Rebellen zu zwin⸗ gen. Abdurahman⸗Paſcha aber, von den Vorfällen im La⸗ ger bereits unterrichtet, ließ das Thor des Schloſſes T ham ſchließen, worauf den ganzen Tag hindurch belder aus Kanonen und Kleingewehr gefeuert wurde, wobel g ſeitig mehrere hundert Mann auf dem Platze blieben. Am fünften Tage nach dieſen Vorfällen wurden Unterhandlun⸗ en zwiſchen Abdurahman⸗Paſcha und den Rebellen naphe, in Folge deren dem Statthalter und ſeinen truppen freler Abzug unter der Bedingung geſtattet w daß derſelbe in Zukunft ſeine Reſidenz, gleich ſeinen Vorgan⸗ gern, in Travnik aufſchlagen, und Vosnien nach dem alten Herkommen regieren ſolle, in welche ingungen Abd man⸗Paſcha einwilligte, und noch Ta 924 29. Juni, mit ſeinen Haustruppen und ſeinem Travnik aufbrach. Der Kiaſa des Bosna⸗Val 5,— 4 Tage vor dem Ausbruche des Aufſta 4.——— indes mit einer A⸗

von 4000 bis 500 =%½ Mann von ewo nach gebrochen, wo er ſich mit Beha ngen 84 -8 n