Vorſchlag in Ausfüͤhrung zu bringen. Beſtimmtes läßt ſich nicht angeben. Lord Angleſey hatt eine Conferenz mit Sir John Byny, dem Befehlshaber der Iriſchen Truppen und mit Baron Tuyll, dem Aufſeher der Tonſtabel⸗Polizei.

Lord Angleſea hat ſeine Abſicht, ſeine Guͤter in der Grafſchaft Louth zu beſuchen, in Folge einer Unpäßlichkeit aufgeben muͤſſen, wird aber in den näͤchſten Tagen im Stande ſeyn, die Reiſe anzutreten. Man hofft noch immer zu Dublin, daß der Lord Groß⸗Admiral Cork und vielleicht Dublin in dieſem Sommer beſuchen werde.

Das 92ſte Hochlaͤnder⸗Regiment iſt von Belfaſt uͤber Dublin nach Fermoy abgegangen. 2 1—

Die Dublin⸗Evening⸗Poſt meldet, daß die zweite Re⸗ formation, welche beſtimmt war, die Emancipation der Ka⸗ tholiken durch die Mittheilung einer geiſtigen Emancipation uͤberfluͤſſig zu machen, fehlgeſchlagen iſt. Die Proteſtanten in Irland bemerkend, daß die den Katholiken zu machende Mittheilung einer evangeliſchen Freiheit, welche mit einem

ezwungenen Bibelleſen beginnen ſoll, nur die Wirkung at, eine engere Verbindung zwiſchen den Prieſtern und dem Volke hervorzubringen, wovon die letzten Wahlen ein nur zu genuͤgendes Beiſpiel liefern haben alle Luſt zu einer auf ihre Unkoſten bewerkſtelligten Reformation verlo⸗ ren; und demzufolge ſcheint es, daß die Obrigkeiten, ſowohl prokeſtantiſche als katholiſche, ſich den Arbeiten der zweiten Reformatoren widerſetzt haben. Die Morning⸗Chroniele meint, ſie habe nie ſehr ſanguiniſche Hoffnungen von dem Gedeihen derſelhen gehegt.

Am verfloſſenen Freitage fand eine Verſammlung des Devon⸗Whig⸗Clubb's ſtatt, in welcher die Mitglieder ihre Freude uͤber die Aufhebung der Teſt⸗ und Corporations⸗Aete ausſprachen. Grundſätze der religieuſen Freiheit unter den Englaͤndern noch nicht weiter ge jehen waͤren, und daß dieſelben in die⸗ ſer Hinſicht noch weit hinter der Heiligen Allianz, zu wel⸗ cher ſie ſich in einen ſo directen Gegenſatz geſtellt hatten, zuruͤckgeblieben ſeyen.

Der Courier ereifert ſich uͤber den (geſtern erwähnten) Briefwechſel zwiſchen dem Grafen von Shrewsbury und Lord Roſſmore, worin der Letztere eine ihm angebotene Par⸗ lamentsſtelle der zu leiſtenden Eide wegen ausſchlägt. Unter andern heißt es in dem angefuͤhrten Blatte: „Unſer Haupt⸗ zweck, ſagt der edle Graf, ſoll der ſeyn, das Engliſche Volk zu unterrichten und zu erleuchten, und dazu kann ich keine paſſendere Maaßregel finden, als die Repraͤſentation Irlands ſolchen Maͤnnern anzuvertrauen als Lord Roſſmore!! Das Publikum, welches weder von dem einem noch von dem andern etwas weiß, wird uͤber die beſcheidenen Aeußerungen dieſer beiden edlen Perſonen lachen, welche ihre Koͤpfe zu⸗ ſammenſtecken, um das Volk von England zu unterrich⸗ ten und zu erleuchten. Von dem edlen Grafen koͤnnen wir nicht ſprechen, wohl ahber haben wir das Vergnüuͤgen, Lord Roſſmore etwas Weniges zu kennen. Wir ſahen ihn mit Hunt zuſammen und hörten ihn auch reden und wir behaupten, daß wir niemals einen Mann hoͤrten, der went⸗ ger faͤhig war, uͤber irgend einen Gegenſtand Auskunft zu geben. Mag es von ausgezeichneter Dummheit oder von ausgezeichneter Beſcheidenheit herruͤhren, das wiſſen wir nicht, aber ein ſo ſchwerfälliger und undurchſichtiger Koͤrper iſt bisher nie in unſerer Hemiſphaͤre erſchienen, und dies iſt der glänzende Stern, auserkoren, das begluͤckte Engliſche Volk zu erleuchten!“

Heute Nachmittag war ein Cabinets⸗Rath verſammelt.

Am 4ten ging Se. Koͤnigl. Hoheit der Lord Groß⸗Ad⸗ miral zu Plymouth an Vord der Royal Sovereign Pacht, welche in Begleitung der Fahrzeuge Procris, Meteor und Lightning gegen Oſten ſegelte. Die Schiffe Alligator und Badger gingen mit Depeſchen zur See. Eins von ihnen, wo nicht auch das andere, iſt nach Braſilien beſtimmt.

Vorgeſtern Morgen ging der Herzog von Cumberland nach der Hounslow⸗Heide, um uͤber das 15te Huſaren⸗Regi.

ment Revue zu halten. 8 Viscount Mell⸗

Prinz Leopold iſt nach dem Continent, ville nach Schottland abgereiſe t

Am 6ten ging das Paketboot Salamander mit dem Her⸗ zoge Marximilian von Vaiern nach Calais ab.

Die Teppich⸗Manufactur zu Kilmarnock bluͤht jetzt im⸗ mer mehr auf, wahrſcheinlich in Folge des zu Kidderminſter durch die Widerſpenſtigkeit der Weber verurſachten Still⸗

ſtandes. In einem Briefe an den Herausgeber der Morning⸗ Chronicle tadelt der bekannte Edward Blaquière, welcher

von Neuem nach dem Mittelmeer geht, um Griechenlands

Schickal in der Nihe zu beobachten, jenes Blatt fuͤr das

*

Der Praͤſident beklagte ſich jedoch, daß die

1) Lancaſhire, Cheſhire,

Lob, welches es der Ernennung eines Conſuls für Griechen⸗ land von Seiten der Britiſchen Regierung vorzüglich deshalb angedeihen laͤſſt „weil man bisher die Griechiſchen Angele⸗ genheiten nur durch das Medium intereſſirter Partheien, von Don Quiyotiſcher Einbildungskraft hingeriſſener Maͤn⸗ ner oder in ihren Hoffnungen getaͤuſchter Abentheuer erfah⸗ ren habe

Der aus dem Griechiſchen Freihelts⸗Kampfe wohlbe⸗ kannte Gefaͤhrte und Freund des Odypſſeus, Edward Tre⸗ lawny iſt aus Griechenland zuruͤckgekehrt und befindet ſich jetzt in der Gegend von Devonſhire.

Der Liverpool Mercury theilt folgenden Brief eines ſeiner Correſpondenten mit. Die meiſten Tageblaͤtter haben gemeldet, daß die Franzoͤſiſche Regierung den Vorſchlag ge⸗ than habe, die von mehreren Britiſchen Manufactur⸗Gegen⸗ ſtänden erhobenen Abgaben herabzuſetzen, wenn wir die Ab⸗ gaben auf Franzoͤſiſche Weine mit denen auf die Portugieſi⸗ ſchen gleichſtellen wollten. Ich kann mit Gewißheit und nach unzweifelhaften Nachrichten aus Paris verſichern, daß jene Angabe ungegruüͤndet iſi. Kurz bevor Hr. Huskiſſon aus dem Miniſterium trat, begannen Unterhandlungen, um die Handelsverbindungen beider Länder auf liberalere Grund⸗ lagen feſtzuſtellen, wobei die Franzöͤſiſche Regierung ihn Ab⸗ gaben auf Engliſche Waaren von deren Grundſaͤtze der Re⸗ duction unſerer auf Franz. Weine und Branntweine geleg⸗ ten Abgaben abhaͤngig zu machen geſonnen war. Es iſt ge⸗ wiß, daß, wenn die alte Verwaltung am Ruder geblieben waͤre, etwas der Art abgeſchloſſen ſeyn wuͤrde; allein das Einverſtändniß der beiden Cabinette iſt jetzt nicht freund⸗ ſchaftlich genug, um ein ſolches Reſultat wahrſcheinlich zu machen.

Der Courier warnt alle Schiffe, mit Cigarren nach Frankreich zu gehn, weil mehrere Fahrzeuge, welche deren in den Cajüten verborgen gehabt, bedeutende Geldſummen haäͤtten zahlen muͤſſen, um ſich vor Conſiscation zu retten.

In der Verſammlung zur Bildung des neuen Koͤnig⸗ lichen Collegjums in London war unter andern einmuͤthig beſchloſſen worden, daß der Zutritt zu allen Vorleſungen uͤber hoͤhere Wiſſenſchaftsgegenſtaͤnde, unter gewiſſen noch zu beſtimmenden Bedingungen, einem Jeden erlaubt wer⸗ den ſolle. Dieſer Beſchluß veranlaßte die Zeitung, John Bull, zu der Aeußerung, daß man von den zuerſt vorge⸗ ſchlagenen Grundſaͤtzen bei Errichtung dieſes Collegiums abgewichen waͤre, und ſein Verſprechen ohne Scheu gebro⸗ chen haͤtte. Hieruͤber äußert ſich ein Correſpondent des Couriers folgendermaßen: Das Koͤnigliche Collegium wird nichts anders ſeyn, als eine Inſtitution der Kirche von England. Alle Glieder deſſelben, nicht nur der Chef, die Profeſſoren und alle audere Beamte, ſondern alle Knaben und Juͤnglinge ſollen gehalten ſeyn, die Kirche zu beſu⸗ chen, und ihren Religionsunterricht den Lehrplätzen der Engliſchen Kirche gemaß empfangen. Der Sinn obigen Beſchluſſes iſt mithin nur der, daß der Verwaltungsrath des Collegiums die Macht habe, erwachſenen Perſonen, bei denen die gewoͤhnliche Erziehung ſchon vollendet iſt (keine Knaben und Junglinge), die Erlaubniß zu ertheilen, einen Curſus uüber hoͤhere Wiſſenſchaften, wie Aſtronomie und Chemie, beizuwohnen, eine Erlaubniß, die ſedem Frem⸗ den in Orford und Cambridge bewilligt wird, nur mir dem Unterſchiede, daß ſelbige auf beiden letzten Univerſitäten; nicht beſonders geſucht werden darf, waährend zum Zutritt ins Königliche Collegium die ſpezielle Bewilligung des Ver waltungsrathes unumgänglich erforderlich iſt.

Graf Cawdor hat in einem Schreiben an den Lord Kanzler die Mißbraͤuche und Inconſequenzen der Local⸗Ge⸗ richtshöfe von Wales in einem grellen Lichte dargeſtellt. Acht Richter von den großen Sitzungen werden in Wales unter⸗, halten, und dennoch wird uͤber die wichtigſten Sachen in Eng⸗ land entſchieden, waͤhrend die Myriaden geringfuͤgiger Rechts⸗ ſtreitigkeiten den Advocaten in den Grafſchafts⸗Gerichten, do die Unter⸗Sheriffs praͤſidiren, reichliche Nahrung zufließen laſſen. Die ſtreitenden Partheien ſehen ſich haͤufig genoͤthigt, den von einem Sitzungs⸗Orte zum andern reiſenden Gericht⸗ hof foͤrmlich zu verfolgen und außerdem 40 bis 50 Meilam weit zu ſchicken, um Documente ingroſſiren und Abſchreitze herbeiſchaffen zu laſſen. Graf Cawdor ſchlaͤgt vor, den 4 richtsbezirk von Orford zu theilen und aus dieſem und Bn⸗ les zwei neue zu machen. Er wuͤnſcht, daß Lancaſter van Nord⸗Bezirke, der jetzt zu groß iſt, weggenommen und vgr⸗ ford dem Mittellande hinzugefügt werde. Die beiden neun Gerichtsbezirke wuͤrden dann folgende Grafſchaften umfaſſa: Shropſhire, Straffordſhire, Noth