ſich in folgender Art:
„Dieſer geiſtliche Feldzug wird mit
Gluͤcklicherweiſe ſind die Koͤpfe zu aufgeklart, als daß ſich befuͤrchten ließe, es werde bei dem Kampfe auch nur ein Tropfen Bluts fließen. Der Wider⸗ ſtand der Geiſtlichen wird auf die Nation auch nicht den mindeſten Eindruck machen, und die wohldezahlten und wohl⸗ genährten Martyrer werden das Schlachtfeld geſund und un⸗ verletzt verlaſſen. Noch bis zum Monat October hin, wo die beiden Verordnungen in Ausfuͤhrung kommen, muß Frankreich ſchon darauf gefaßt ſeyn, ſich täglich mit jenen unwuüͤrdigen Haͤndeln, welche den geiſtlichen Stand in den Augen der Völker ſeltſam herabſetzen muͤſſen, behelligt zu ſehen. Der Clerus, welcher beſtaͤndig klagt, daß man es an Achtung gegen ihn fehlen laſſe, ſollte bedenken, daß Nie⸗ mand mehr als er ſelbſt dieſe Achtung zerſtoͤrt. Er laͤßt ſich nicht anders mehr als durch Proteſtationen vernehmen; er proteſtirt ohne alle Ueberlegung in den Tag hinein; fuͤrchtet er denn nicht, daß das Publikum zuletzt gegen ſeine Prote⸗ ſtationen ſelbſt proteſtiren wird, und hat er jene große Prote⸗ ſtation des 16. Jahrhunderts vergeſſen, welche durch die Mißbrauche des Roͤmiſchen Hofes herbeigefuͤhrt wurde, und woran zuletzt ſeine ganze Macht ſcheiterte.“
Mittelſt Rundſchreibens vom 4ten d. M. hat der Erz⸗ blſchof von Paris öffentliche Gebete fuͤr das Aufhoͤren des anhaltenden Regenwetters angeordnet. Vom 6ten bis zum 14ten d. M. ſoll zu dieſem Behufe bei allen Meſſen das Gebet pro fructibus terrae gehalten werden. In mehreren Dioͤceſen haben die Biſchöͤfe ähnliche Gebete veranſtaltet.
Der Conſtitutionnel kommt, bei Mittheilung des (in Nr. 202. der Staats⸗Zeitung enthaltenen) Kriegs⸗Berichts der Ruſſiſchen Armee vom 14ten v. M., auf das fruͤher von der Quotidienne verbreitete und von der Lyoner Allgemeinen Zeitung wohlgefällig wiederholte Geruͤcht von einer angebli⸗ chen Riederlage der Ruſſen bei Schumla zuruͤck. „Das Buͤlletin vom 14ten“, ſagt das genannte Blatt, „wird jene beiden Zeitungen eines Beſſern belehren. Es bleibt aber im⸗ mer ſelkſam, welche Vorliebe unſere Jeſuiten fuͤr die Türken bßen Beweiſt dieſe entſchiedene Neigung für die Muſel⸗ maͤnner, zum Nachtheile der Chriſten, nicht klar und deutlich, daß unſere Liguiſten wahre Phariſaäer ſind?
Die Quotidienne und das Journal du Commerce wollen Briefe aus London vom 5. d. erhalten haben, wonach die dortigen Spaniſchen Bevollmaͤchtigten Grafen von Alcu⸗ dia und Ofalia nach mehreren Conferenzen mit Lord Aber / deen die Angelegenheit wegen der Forderungen Englands an Spanien mittelſt eines Abkommens von 900,000 Pfd. Sterl. in baarem Gelde gluͤcklich beendigt haben ſollen.
Großbritanien und Irland.
London, 9. Aug. Geſtern Nachmittag war ein zwei⸗ ſtuüͤndiger Cabinets⸗Rath verſammelt. Nach Beendigung des⸗ ſelben hatte der Franzöſiſche Botſchafter, welcher ſchon am Vormittage mit dem Herzoge von Wellington und dem Gra⸗ fen Aberdeen zuſammengekommen war, von Neuem eine Conferenz mit dem Letzteren. — Im auswärtigen Amte lie⸗ fen Depeſchen, von Sir Frederik Lamb, von unſerem ſandten zu Madrid, und im Colonial⸗Amte von den ver⸗ ſchiedenen Statthaltern der Weſtindiſchen Inſeln, ein.
Der Herzog von Cambridge und die Herzogin von Glou⸗ ceſter kamen geſtern aus Brighton hier an. — Der Herzog von Cumberland fuhr am Nachmittage deſſelben Tages nach Windſor zum Koͤnige. .
Wir hoͤren, ſagt die Morning⸗Chronicle, daß der Oeſterreichiſche Geſandte über Paris die beſtimmte Nach⸗ richt erhalten hat, der Paſcha von Aegypten habe ſeine ganze Macht aus Morea zurüͤckberufen. Man meint, dieſe Benachrichtigung habe in den Geſinnungen hoher den Stand der Frage wegen Morea's ſo ſehr ge⸗
ndert, daß man ſich bemuͤhen werde, das Abſegeln der Fran⸗ zöͤſiſchen Expedition zu verhindern. Auf der andern Seite geht das Geruͤcht und zwar verbreitet es ſich bei gewiſſen Perſonen mit erſtaunenswürdigem Vertrauen — daß man mit Macht danach ſtrebe, den Krieg zwiſchen Rußland und der Tuͤrkei ſofort durch Unterhandlungen zu beenden. In der Eity glaubt man allgemein daran, daß die Expedition nach Morea werde aufgegeben werden, und in Folge von Gegenvorſtellungen, welche die Britiſche Rägterunz ge⸗
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ee Dublin⸗Evening⸗Poſt berichtet, daß die Deomanry von Irland beſonders in der Provinz Ulſter ſehr ſtark ſey, wo dieſelbe an hei⸗Feſten Aufzuͤge gehalten und Par⸗ thei⸗Lieder geſpielt, und ihre Schwerdter, ſtatt die Ordnung damit aufrecht g halten, in das Blut ihrer Mitunterthanen — habe. Lerd Angleſey, bemerkt dies Blatt, hat d einen nach der Zahl ihrer Mitglieder und nach ihren Waſ⸗
jedem Tage impoſanter.
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fen forſchenden Befehl das Corps und alle Orangiſten in Schrecken geſetzt. Sie muͤſſen zum Beſten des Friedens ihre Waffen herausgeben, und dies geſchieht mit der Abſicht, der Conſtable⸗-Macht mehr Wirkſamkeit zu verleihen und die Polizei auf einen mehr ſubordinirten und militairiſchen Fuß zu ſtellen. Einige von der Neomanry erklären, ſie wuͤrden ihre Waffen nicht ausliefern, alleln ſie werden gezwungen werden.
In der letzten Verſammlung der katholiſchen tion aͤußerte Hr. O'Connell, nachdem er das unpartheiiſe Verfahren des Marquis von Angleſey ſehr gelobt hatte, das Land ſey jetzt ruhig und der allgemeine Friede werde nur
noch durch eine Rebellion der Orange⸗Parthei gegen des Kö⸗
nigs Repraͤſentanten geſtoͤrt. Das Volk habe ſeine Macht und ſeine Abſicht, ſich nicht taͤuſchen zu laſſen, bei der Wahl für Clare gezeigt. Jene Macht ſey nur durch fortwaährende Aufregung, dieſe Aufregung nur durch die Einſammlung der kathollſchen Abgabe dewirkt worden. Er trage daher auf eine noch genauere Erhehung derſelben an. Er werde nicht eher zufrieden ſeyn, als bis 50,000 Pfund jährlich zuſammen käͤmen, und wenn man den Betrag jener Summen erreicht habe, ſo muͤſſe die Emanczpation bewilligt werden.
Es iſt kuͤrzlich eine Petition gegen Herrn O Connells Wahl in Irland abgefaßt worden. Die Times nennt die⸗ ſelbe thöͤricht, weil gegen die Guͤltigkeit der Erwählung nur unzureichende Gruͤnde angefuͤhrt ſeyen, und über üͤſſig, well die moraliſche Gewißheit vorhanden ſey, daß die perſönliche Unfähigkeit des gelehrten Herrn, im Parlamente zu ſitzen, fruͤher werde dargethan werden, als man die Sache der Unterſuchung eines beſonderen Ausſchuſſes übergeben koͤnne. Uebrigens meint das angefuͤhrte Blatt, daß Herr 9 Connell die rechte Zeit zur Durchfuͤhrung ſeiner Anſprüche verfäumt habe. Am rathſamſten, faͤhrt es fort, iſt es fuͤr die Kathollken, wenn ſie liberale Proteſtanten fuͤr das Par⸗ lament erwählen, gegen deren Wahl man nichts einwenden
kann, und von denen ſich ein jeder verpflichtet, nie einem
Miniſterium ſeine Stimme zu geben, welches nicht die Eman⸗ cipation zu einer miniſteriellen Sache macht.
Hr. O'Connell hat gedroht, zu bewirken, daß dem Flecken Tralee ſein Wahlrecht genommen werde, weil die Parlaments⸗ Stellen fuͤr denſelden regelmäßig verkauft worden ſeyen.
Die Morning⸗Chroniele meint, dies ſey ein höͤchſt kitzlicher
Fall, da man noch nie eine ganze Stadt des Verkaufs der Parlaments⸗Stellen beſchuldigt habe. Selbſt in Eaſt⸗Retford hatten immer nur einzelne Tonſtituenten Geld genommen nicht, wie in Tralle der Fall ſeyn ſoll, der ganze Flecken.
Das Wiederaufleben der Orange⸗Logen, iſt ſchon durch ein feſtliches Mittagsmahl zu Dublin gefeiert worden. Un⸗ ter andern ward auch die Geſundheit des Herzogs von Wel⸗ lington ausgebracht.
Im Globe lieſt man Folgendes: Unter den Portugie⸗ ſiſchen Anhaͤngern Dom Pedro'’s in dieſem Lande wird er⸗ zähit, daß der Kaiſer, nach Empfang von Depeſchen vom General Saldanha, durch welche er von Dom Miguel’s Verfahren in Kenntniß geſetzt worden, unmitteldar den Enr⸗ ſchluß gefaßt habe, thaͤtige Maaßregeln gegen ſeinen Bruder zu ergreifen, und daß er mit dieſer Abſicht an die Regterun⸗ gen Großbritaniens, Fraukreichs und Oeſterreichs rinen Brief geſendet habe, um ſie zu erſuchen, ihre Macht zu ſeinen Gun⸗ ſten zu verwenden, und die legitime Autorität des Hauptes des Hauſes Braganza aufrecht zu halten. (S. das Ratſon⸗ nement des Couriers im vorgeſtrigen Blatte unſerer Zeitung. Dieſer Angabe zufolge iſt dieſes Geſuch zu Paris wohl auf genommen worden, und es iſt wohl glaublich, daß Fr⸗ ſiſche Truppen zu Verfuͤgung des Kaiſers geſtellt moͤchten; waͤhrend man verſichert, daß dae Geſuch von ſerer Regierung nicht nur mit Kälte aufgenommen wo iſt, ſondern daß ein edler Lord, welcher bei mehr als
elegenheit ganz offen ſeinen Widerwillen gegen con tionnelle Regierungen ausgeſprochen hat, nach Braſilien ſendet werden ſoll, um wo moͤglich Dom Pedro zur kennung Dom Miguel’'s zu vermöͤgen. Obgleich die angefüͤhr⸗ ten Perſonen dieſe Erzahlung mit vielem Vertrauen mittheilen, ſo dedarf ſie dennoch der Beſtaͤtigung; jedoch erlangt ſie einen Anſchein von Wahrſcheinlichkeit durch das Betragen, wel⸗ ches unſere Regierung gegen Sir F. Lamb, waͤhrend er Ge⸗ ſandter in Portugal war, deobachtet hat. Collte es wahr ſeyn, daß Frankreich ſich erhoten habe, Portugal mit Trup⸗ pen beizuſtehen, ſo koͤnnte ſowohl jenes Land, als auch Spa⸗ nien, dem directen Einfluß der Franzoͤſiſchen Reglerung unterworfen werden.
Die Times enthält in brem Börſen⸗Berichte die (letzt⸗ hin aus dem Courier von uns mitgethellten Nachrichten üͤber
die Beſtürzung der Einwohner von Porto, wegen der Con⸗
ar.