8 Vermiſchte Nachrichten. 8

8 Ueber die Kalmuücken lieſt man in der St. Petersburgi⸗

ſchen Zeitung Folgendes:

Kalmuͤcken (Helöͤt, Eluths, Eluthen) machen den merk⸗

8. wuüͤrdigſten Zweig des Mongoliſchen Völkerſtammes aus.

Sie ſelbſt behaupten ihre älkeſten Wohnſitze zwiſchen dem

8 Koko⸗Noor (blauen See) und Tibet gehabt zu haben. Lange 8 vor Dſchingis⸗Chan ſoll dieſes Volk, der gröͤßte und maͤch⸗

tigſte Theil von Oeloͤt, gegen Weſten bis nach Klein⸗Aſien einen Heereszug gethan, und ſich dort und um den Kaukaſus perloren, der Ueberreſt aber, welcher in der großen Tartarei geblieben war, von ſeinen Tartariſchen Nachbaren den Na⸗ men Chalimik (Abtruͤnnige) erhalten haben. In der That nennen ſich die Kalmuͤcken auch noch heut zu Tage Chalimik, obgleich Oeloͤt, welches Wort daſſelbe bedeuter, noch immer ihre eigenthuͤmliche Benennung iſt.⸗ Sie theilen ſich, wenig⸗ ſtens ſeit Zerruͤttung der Mongolzſchen Monarchie, in vier verſchiedene Hauptzweige, die ſich Coſchot, Derbet, Soongar und Torgot nennen. Der größte Theil der Coſchotiſchen Kalmüͤcken hat ſich in und um Tibet und am Koko⸗Noor erhalten, und ſoll nach Zerſtoͤrung der Soongariſchen Kal⸗ mücken unter Chineſiſchem Schutze geblieben ſeyn. Der klei⸗ nere Theil dieſes Stammes war ſchon lange zuvor an den Irtiſch gezogen, und gerieth endlich unter die Herrſchaft der Joongariſchen Horde, mit welcher er gemeinſchaͤftlich an den Kriegen gegen China Theil nahm, aber auch zugleich mit der⸗ ſelben zerſtreut wurde. Die unter Chineſiſcher Hoheit noch jetzt vereinigte Horde der Coſchoten wird auf 50, Fpfe geſchäͤtzt. Ihren Namen Coſchoten (Krieger, Helden) ſollen ſie durch ihre Tapferkeit unter Dſchingis Anführung erworben haben. Da auch ihr Fuͤrſtenſtamm ſeinen Urſpruug unmittelbar von des großen Dſchingis Bruder ahleitet, ſo behaupten ſie aus bei⸗ den Gruͤnden den erſten Rang unter den Kalmäckiſchen Stämmen. Ein geringer Theil derſelben, erwa 18,000 Fa⸗ milien, hat ſich 1759 an der Wolga niedergelaſſen, und frei⸗ willig die Ruſſiſche Oberherrſchaft anerkannt. Die Syvon⸗ gariſchen Kalmuücken machten dei der Zerſplitterung der Mongoliſchen Monarchte mit den Derbeten nur einen einzi⸗

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letzten Zeit ſehr vermehrt. Noch iſt in eben der Statt⸗ halterſchaft eine kleine Colonie mohammedaniſcher Kalmüͤcken vorhanden, die aus einzelnen Proſelyten welche die Kirgiſen gemacht und unter ſich aufgenommen haben, entſtanden ſind.

Königliche Schauſpiele. Sonntag, 17. Auguſt. Im Schauſplelhauſe: Die B Luſtſpiel in 1 Aufzug, von Th. v. Koͤrner. Hierauf: Hans Sachs, dramatiſches Gedicht in 4 Abtheilungen, von Deim⸗ hardſtein. (Mad. Pann: Kuniqunde, als letzte eern In Charlottenburg: Der Schwätzer, Luſtſpiel in 5 theilungen, von Weidmann. (Neu einſtudirt.) (Hr. Na vom Stadttheater zu Breslau: Baron St. George, Gaſtrolle.) Hierauf: Nehmt ein Exempel daran! Lu in 1 Aufzug, vom Dr. C. Toͤpfer. Montag, 18. Auguſt. Im Schauſpielhauſe, zum ſtenmale: Vormund und Muͤndel, Schauſpiel in 5 I von E. Raupach.

Königsſtadtſches Theater.

Sonntag, 17. Auguſt. Sargines. Komiſche Oper 2 Akten; Muſik von Päͤr.

Montag, 18. Auguſt. Zum Erſtenmale wieder Der Schleier, Luſtſpiel in 4 Akten, nach dem Jtalieni des Federici, frei bearbeitrt von Vogel. Hierauf: Br. köpfchen. Komiſche Oper in 1 Akt; Muſeik von Boyel

Dienſtag, 19. Auguſt. Oberon, Koͤnig ner Elfen. miſche Zauber⸗Oper in 3 Akten.

Berliner Börse. Den 16. August 1828.

Amtl. Fonds. und Geld. Cours Zettel.

(Preu ſs.

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en Stamm aus, der ſich ſpaͤterhin unter zwei uneinigen vFwgrr Vradern aus ihrer Faralehanee theilte. Mef⸗ Hordn iſt 8 8 4 1889 8 4 es, die ſich im 17ten und zu Anfange des vorigen Ihehes. Pe Enat Al 2 3 ſ102 [8.-1n-n⸗he 49, 4 derts einen großen Theil der übrigen Kalmückiſchen S mme, 590 b ncITiu.UII21- 909 [pomm. Dom. do.] 5 beſonders die Choſchot, Derbet und Choln unterwür fig Kurm 0 b. m. 1.C 4 91 ½ 91 [M1nrkl. 40. 40 5 machte, und mit den Mongolen ſowohl, als mit dem Chi⸗ —ön, 8 c—† 91 2— 40. 49 5 neeſiſchen Reiche blutige Kriege führte, welche ſich aber mit b 2 4 284— 2 ihrer gänzlichen Unterjochung und Zerſtreuung endigten. naen . 3 10, ½ h SbeIen Sie galten für die tapferſte, reichſte und v Horde. e 1-vs 4 1 Die Berbetiſchen Kalmuücken, welche ihre Weldepläte Wenpr. PIdb A] 4 1 M anfaͤnglich in der Gegend des Koko⸗Noor hatten, zogen von—an ano 5. 4 96, HoH voHlw. D+ da wegen der Mongoliſchen Unruhen gegen den Irtyſch, Grolck. Pos. 40 4 99 ½ rgedrich d'or. und theilten ſich hierauf in zwei Haufen. Einer derſeiden Oupr. Pſandbel. 4 9. 1. D.910 pereinigte ſich mit den Soongaren, und wurde mit dieſen epgrgesrenr am Ende aufgelöſet; der andere ließ ſich am Ural, Don und A an der Wolga nieder, und ein großer Theil derſelben ver⸗ 1 einigte ſich daſelbſt mit den Torgoten, trennte ſich aber noch⸗ Amaberdam.. ſ. mals wieder von denſelben. Die Torgotiſchen (Wol ai⸗ dieo 30 . [2 Me. ſchen) Kalmücken ſcheinen ſich ſpäter, als die üͤdrigen 89 *ℳ 82 e. Kalmückiſchen Zweige, zu einer beſondern Horde gebildet zu 1 82 8* 3 Ib —₰ hahen. Gleich anfangs trennten ſie ſich von den unruhigen pen. .. .. e Soongaren und ließen ſich an der Wolga nieder, ven Sr[AISeeee 180 [2 Ar. Fer Zeit ſie von den Ruſſen, denen ſie ſich bereits 1615 un⸗ Aotzbarg..... E“ 150 Pl. [2 mue. rerworfen, die vr.Ie. ve,. 6 .1 . 8 19 I. 3 ur 1770 zogen ſie in die Soong und begaben ſich un⸗ nnse .S .U.. ter 1eenee Schuh, wo man aber gleich anfangs ſtrenge Fraubfurt 2. M. WZ.. .. . 150 . [2 Ar - M. 6 F Zies mme Pauerdburg. N .. 100 Rbl. [3 Web⸗ Mlaaßregeln gegen ſie nahm. Alle dieſe verſchiedenen Staͤm ir2 EN 100 Rbl. [13 WdA. ſianden ehemals, oder ſtehen noch jehzt, unter ihren eigenen Chans, die der Regierung, unter welcher die orde lebt, Cr Börsen nur mittelbar durch Tribut unterthan ſind. Au gieht es Auswäürtite 5 . Aine Colonle geraufter Kalmüͤcken, denen die Ruſſi⸗ deeer42*n. 11. Aegasg. on äcce Reglerung beſonders im Orenburgiſchen Gebiete der O.err. 57 Neral. 91 Daan 89121 * 82 20 1001 Keathalterſchaft Uſa ein fruchthares Gebiet, nebſt der Stadt 174 Pa ual. Ne Stawropol eingerumt har. Dieſe Colonte hat ſich in der UHamb. Ceriße. 84¼. 2*

Gedruckt bei Hapn.