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Kaiſer ſehr betrübt trauert. 12.22&

Nachdem der General⸗Adjutant Konſtantin Benkendorf Prawody eingenommen hatte, fertigte er Streif⸗Partheien auf dem Wege nach Aydos ab, woſelbſt ſie auf feindlichen Troß ſtießen. Ein Batalllon des Infanterte⸗Regimentes Herzog Wellington unter dem Commando des Fluüͤgel⸗Adjutanten Ba⸗ ron Dellingshauſen, attaquirte denſelben, konnte ihn aber nicht nehmen, weil es in dem engen Defilé nicht moͤglich war, die Packwagen umzuwenden, aus denen derſelbe be⸗ ſtand. Daher wurde dieſer Troß faſt ganz vernichtet.

In dieſem Augenblicke brachte Sr. Majeſtaͤt der Adju⸗ tant des Admiral Greigh die in Anapa erbeuteten 29 Fah⸗ nen. Er war zu Schiffe nach Kuͤſtendſhi gekommen. Der Admiral hatte ſich angeſchickt, bald nach der Abreiſe dieſes Courjers, mit der Flotte nach Varna zu gehen.

Rußland.

St. Petersburg, 8. Auguſt. Am 27. Juli hatte Herr O⸗Suliyan de Graß die Ehre als Geſchaͤftsträͤger Sr. Maj. des Koͤnigs der Niederlande, Ihrer Maj. der Kaiſe⸗ rin Mutter vorgeſtellt zu werden und am 3ten Auguſt d. J. wurde dem Fuͤrſten von Hohenlohe⸗Kirchberg, außerordent⸗ lichem Botſchafter und bevollmäͤchtigtigten Miniſter Seiner Majeſtaät des Koͤnigs von Wuͤrtemberg, der fuͤr eine Zeitlang ſeinen Poſten verläßt, ſeine Abſchieds⸗Audienz bei Ihrer Maj. in eben jener Sommer⸗Reſidenz gewährt. Alus Nicolajeff, 29. Juni wird gemeldet. Das Linien⸗ ſchiff Tſchesma von 84 Kanonen und die Brigg Mingrelien

von 16 Kanonen, beide auf hieſigen Werften gebaut, ſind am 25ſten und 27ſten d. M. vom Stapel gelaſſen worden. Der Tſchesma wird durch den Bug und den Timan ins Schwarze Meer und nach Otchakoff gehen, wo er ausgeruͤſtet

werden ſoll. Man wird keine Kameele dazu noͤthig haben, da der Fluß Ingoul durch die Sorgfalt des Admirals Greigh eine hinreichende Tiefe erhalten hat. Seit dem Fruͤhjahr hat es hier viel geregnet; das Getreide iſt ſchoͤn, und in einigen Gegenden hat die Endte bereits begonnen. Leider die Heuſchrecken die Felder ſehr; der harte Win⸗ Pbte Eier dieſes ſchädlichen Inſekts nicht zerſtoͤrt, wie Odeſſa, 14. Jul. Das Dampfſchiff Ode in Ni colajeff gebaut und fuͤr die g. v. F. mit der Krimm beſtimmt, iſt vorgeſtern hier angekommen; 24½ 7 vorzüglicher Bauart. Wir hoffen, daß es am . , Fahrt nach der Krimm bereit ſeyn ria), ven —3, Sonntage nach Kozloff (Eupato⸗ a sbrsen⸗ Falta am ſuͤdlichen Ufer ſegeln und von Foſt negich 9 Obeſſe zuruͤckkehren wird. 19 * wir ungeheure Wolken von Heu⸗ nieder. Bis jete eönaen, „manchen Gegenden laſſen ſie ſich der von wens uns gläcklich ſchäßen, denn ihrer ſehr —+₰ e Schaden iſt im Verhaͤltniß zu In unſeren Hafen ſi e. * Lonſtantinopel 2 erereichiſche Schiffe aus Tagen, der Eroe in 5 Tagen und 8 hat die Fahrt in 7 gemacht. Alle drei 8* mit Vallaſt 4 Tagen ran Pairs⸗Kammer. In 1 worin der Marquis v. Paſtoren n weſenden Kanzlers den Vorſitz fuͤh an die Stelle des ab⸗ abgeſtatter; der erſte von dem Graſen, den,3, Berichte den Geſetz⸗Entwurf wegen der 1 —₰ Malleville, uͤber chen Secundair⸗Schulen; der 288n” far die geiſt⸗ meon über den Geſet⸗ Entwurf wegen vn dem Grafen Si⸗ ſchen Felder an die Stadt Paris; und der Elyſaͤl⸗ Grafen Mollien, uüber das Einnahme, Budger gpon dem mer wollte ſich am 12ten uͤber die beiden —— Die Kam⸗ berathen und ſich gleichzeitig den Bericht üͤber Entwuͤrfe * abſtatten laſſen. as Ausgabe⸗

g vom 9. Auguſt,

Paris, 11. Auguſt. Der Moniteur 88 Reiſe⸗Route des Köͤnigs, in der ö c 2 (um geſtrigen Blatte der Staats⸗Zeitung) mitget ac. cchur mit dem Unterſchiede, daß danach der Deupin 9 Prs mit Sr. Mazj. hierher zuruͤückkehren wuͤrde e Herzogin von Berry befand ſich am 3ten d M in Saint⸗Sauveur, konnte aber der ſchlechten Witte⸗ wegen nur ſelten Ausſluͤge in die Umgegend m 4ten wollte J. K. H. das Bad Vareges deſuchen 8 x i die Stelle des in den Ruheſtand verſetzten Oberſten rafen von Laurencin, iſt nunmehr der Oberſt von der In⸗ anterte und Adſutant des Dauphins, Herr von Levis, Her⸗ 18, 2nn Ventabour, zum Kommandeur des 54ſten Linien⸗ Regiments ernannt warden. 1“

wenn Ibrahim nun aber dieſes Land freiwillig raͤumt, ſo erſcheint die Expedition unnüͤtz. Schon vor drei Tagen ſprach man hier und da von Ausſetzung der Expedition und Gegen⸗Beree.

75 8 g5 8 2 Der Erzbiſchof von Rheims, Cardinal von Latil, iſt um

Steun d. M. nach ſeinem Erzbisthume zurückgekehrt.

Man verſichert, daß der oberſte Kriegs⸗Rath ſich, mit Bewilligung des Dauphins und im Einperſtaͤndniſſe mit dem Kriegs⸗Miniſter, mit einer voͤlligen Umſchmelzung des bishe⸗ rigen Militair⸗Syſtems beſchaͤftige. Wie es ſcheint, ſo wer⸗ den die ſchon ſeit langer Zeit von den erfahrenſten und une terrichtetſten Milltalrs getheilten Anſichten, der neuen Zuſam, menſtellung des Heeres zur Grundlage dienen, und wird die militairiſche Macht hinfuͤhro aus einer activen und einer Re⸗ ſerve⸗Armee beſtehen. Zur Ausfuͤhrung dieſes Plans wird man aber, um in den Graͤnzen des Budgets des Kriegs⸗Mi⸗ niſteriums zu bleiben, ſich ohne Zweifel genoͤthigt ſehen, die Dauer des activen Dienſtes zu verkuͤrzen. b

Hr. Dupin der Aeltere, deſſen Geſundheit durch die An⸗ ſtrengungen der diesjaͤhrigen langen Sitzung ſehr gelitten hat, iſt vor einigen Tagen nach ſeinem Devartement (der Niévre) zurüͤckgekehrt. Hr. Benj. Conſtant wurde, auf ſei⸗ ner Reiſe nach den Baͤdern zu Baden, am 9ten oder 10ten d. M. in Strasburg erwartet. 5

Ueber den Stand des Getreides gehen aus verſchiedenen Gegenden Frankreichs ſeit einiger Zeit guͤnſtigere Nachrichten ein. Aus Bourg (Dept. des Ain) meldet man, daß, nache dem die Witterung ſich gebeſſert hat, die Erndte, mit Aus⸗ 2 nahme einiger oͤrtlichen Verluſte, reichlich zu werden verſpreche; eine Folge davon ſey, daß in der dortigen Gegend der Markt⸗ preis des Getreides ſeit Anfang d. M. wieder allmalig falle.

Aus Luc im Departement des Var, meldet man unterm gten d. M., daß ſeit Menſchengedenken in der Provence keine ſo große Duͤrre geherrſcht habe, als gegenwaͤrtig. Seit drei Monaten iſt weder in Aix noch in Antibes auch nur eiin Tropfen Regen gefallen, ſo daß die Baͤume bereits anfan⸗ gen, ihr Laub zu verlieren. 1

In Folge der Beſchlagnahme zweier Nummern der Ga⸗ zette de France iſt der verantwortliche Herausgaber dieſes Blattes vor den Inſtructions⸗Richter geladen worden; die Gazette iſt angeſchuldigt, zu Haß und Verachtung der Ree⸗ gierung aufgereizt zu haben. .

Der Conſtitutionnel enthält unter der Rubrik: S. richten aus Morea, folgenden Artikel: „Man verſichert, daß Briefe von ſehr neuem Datum und großem Intereſſe ſo eben aus Griechenland in Paris angekommen ſind. Der 4 Admiral von Rigny ſchreibt, daß auf ſein Anſuchen iihh 800 gefangene Griechen ausgeliefert worden ſeyen, daß 3000 8* Albaneſer, die zu der Aegyptiſchen Armee in Morea gehöͤr⸗ * ten, ſich anheiſchig gemacht haben, nicht mehr gegen die Griechen zu fechten, und daß Ibrahim Paſcha ſelbſt feierlichh verſprochen habe, das Land zu raͤumen und mit ſeinen Truge;— pen nach Aegypten zuruͤckzukehren. Sollten dieſe Nachrich⸗ ten, deren Authenticitat man uns verbuͤrgt, ſich beſtaͤtigen, ſo wird die beabſichtigte Expedition nach Griechenland an Hinderniſſen viel, an Wichtigkeit aber nichts verlieren. Wähhe. rend ſie dem Kraftaufwande, welchen die Halsſtarrigkeit des Sultans vielleicht erneuern moͤchte, ein unuͤberſteigliches Hin-.. derniß entgegenſtellt, wird ſie den militairiſchen und politi tiſchen Character behalten, den wir ihr bereits beigelegt ha⸗- ben. Wir wiederholen es: das Heer fuͤhlt ganz die Wich⸗ tigkeit des ihm gewordenen Auftrages; es wird den Erwar⸗ tungen Frankreichs entſprechen, das ſich gluͤcklich fuͤhlt und ſtolz darauf iſt, die Civiliſation heute aufs Neue an einem Orte zu verbreiten, welcher fruͤher die Wiege derſelben war. Die Gazette de France beunruhlgt das Lob, welches wir der Erhebung des mülitairiſchen Geiſtes in Frankreich ertheilt ha⸗ ben. Sie allein konnte ſich daruͤber wundern; aber ſie muß ſich daran gewöͤhnen, denn trotz aller ultramontaniſchen Wuͤnſche beſtehen unſere Bataillone aus Offizieren und Sol⸗ daten, und nicht aus Buͤßenden und Congreganiſten.“

Der Courrier frangals ſtellt uͤber die muthmaßliche Räu⸗ mung Morea's von Ibrahim Paſcha folgende Betrachtun⸗ gen an: „Die Generale ſind abgereiſt, die Regimenter verſammelt, die Transportſchiffe gemlethet. Könnten aber bei alle dem nicht Umſtaͤnde eintreten, welche die * ruͤckgaängig machten? Wenn z. B. der Zweck, den man vor Augen hatte, als man die Expedition beſchloß, ſchon 2 8

reicht waͤre, noch ehe dieſelbe unſere Ufer verlaſſen haͤtte, wuͤrde man nichtsdeſtoweniger auf die Einſchiffung be, ſtehen, und wuͤrde letztere alsdann, in den Augen die, ſer oder jener Macht, die ſich dadurch beunruhigt ſieht,

wohl noch als hinlaänglich gerechtfertigt erſcheinen? 8. 11n““ geſtandene Zweck der Expedirion, ihre aintliche Beſtimmung, war, Ibrahim⸗Paſcha zur Raͤumung Morea's zu zwingen;