11— . E11“ Z 1 4 11 . E1“ noch in der Stadt ſowohl, als in deren Umgebungen, und daß Muſtapha Paſcha den Feldzug gegen die Sphakioten

ſogar auf den Prinzeu⸗Inſeln ſehr ſtark verſpuͤrt.

Am 10ten 2 dem erſten Tage des Moharrem, dem Anfange des Mohamedaniſchen Monden⸗Jahres, hat im Serail die gewöhnliche Aufwartung der Miniſter und Großen des Reichs, wie auch des Hofſtaates Statt gefun⸗ den, wobei der Großweſir, der erſt von einer heftigen Krank⸗ heit geneſen war, zum erſtenmale wieder öͤffentlich erſchien. An demſelben Tage verkuͤndigten die Batterien des Seralls die Geburt einer Großherrlichen Prinzeſſin, welche den Namen Fatime Sultane erhielt. 1t

Ungeachtet der anhaltenden außerordentlichen Hitze ge⸗ nießt die Hauptſtadt fortwährend des beſten Geſundheits⸗Zu⸗ ſtandes; dagegen haben ſich in Smyrna verſchiedene boͤsar⸗ tige Krankheiten, doch nicht das Peſtuͤbel, gezeigt, welchen auch der Commandant der Niederlaͤndiſchen Escadre, Van der Loeff, in der Nacht vom 1ten auf den 12ten d. M. unterlegen iſt.

Ueber die (in Nr. 217. der Staats⸗Zeit. aus der all⸗ gemeinen Zeitung Griechenlands gemeldeten) Ereigniſſe auf der Inſel Kandia enthält der Courrier de Smyrne vom 5. Juli folgendes Schreiben aus Kanea vom 16. Juni: „Die militairiſchen Operationen, welche ſeit einem Monat auf un⸗ ſerer Inſel Statt gefunden haben, waren ſehr thaͤtig, und deren Reſultate ziemlich wichtig. Muſtapha Paſcha, welcher die Truppen befehligte, brach gegen die Mitte des Mai nach der Provinz Apokorona auf, um den Moreoten Chadſchi⸗ Michali, welcher mit hundert Reitern und ungefäͤhr tauſend Mann Fußvolk in der Provinz Sphakia gelandet hatte, zu nöthigen, ſein ſo oftmal erneuertes Verſprechen, die Inſel u raͤumen, zu erfüllen, wozu ihm die zur Fortſchaffung heiner Mannſchaft benöthigten Transportmittel geliefert wer⸗ den ſollten. Maſtapha Paſcha zog am 18. Mai an der Spitze von 2500 Aegyptiern und 1300 Kandioten, welche ihm Suleiman Paſcha unter der Anfuͤhrung ſeines Kiaja Beg geſendet hatte, unaufgehalten durch die Engſchluchten der Gebirge von Sphakia, und marſchirte gegen das von den Venetlanern am Seeufer angelegte Fort Frankokaſtello welches Chadſchi Michali in Verthadigungsſtand geſett hatte⸗ Dieſem Haͤuptling wurden neue Vorſchläge gemacht, die er verwarf und dem Parlamentair des Paſcha erwiederte, daß er entſchloſſen ſey, ſich zu vertheidigen. Der Griechiſche Capitain hatte vor dem Caſtell ſieben kleine Erdſchanzen auf⸗ werfen laſſen, welche auf Piſtolenſchußweite, jede von der andern, entfernt waren, und Parallel⸗Linien bildeten. Jede dieſer Schanzen hatte er mit 107 Mann beſetzt; er ſelbſt hatte ſich an der Spitze ſeiner Reiterei hinter den Verſchan⸗ zungen aufgeſtellt. Die Sphakioten hielten die Gebirge be⸗ ſetzt, und ſtanden bereit, ſich gleich nachdem das Gefecht ſich entſponnen haben würde, auf den Feind zu werfen. Der Kiaja Beg wurde nebſt 2500 M. beordert, ſie in Schach zu hal⸗ ten, der Paſcha ſelbſt an der Spitze von 1300 M. ſtuͤrzte ſich auf die Verſchanzungen. Die Gegenwehr war bartnaͤckig man ſchlug ſich Mann gegen Mann, aber nach 28 Minuten des möͤrderiſchſten Gefechts wurden ſaͤmmtliche Verſchanzungen erſtürmt und das kleine Reiter⸗TCorps unter Cha he Mi⸗ chall auf Befehl des Paſcha von 300 Mann aeeiheher Rei⸗ terei angegriffen. Dieſer Griechiſche Anführer that Wun⸗ der der Tapferkeit; er warf ſich einer der erſter 1 ter die Türken, und erlag von allen Seiten umzin 18₰ un 8. als bis er mehrere Feinde mit eigner A. 9 400 Griechen bliebe ſt zand erlegt hatte; 4 ch i auf der Wahlſtatt, die Uebr fen ſich ins Caſtell, wo ſie ſogleich capitulirten igen war⸗ zwei Griechiſche Goeletten, welche in jenen Gewäͤſſ⸗ und auf ten, gebracht wurden; einige davon aber, wel Dienſt des Paſcha zu treten wünſchten, wurden Araas 5 ten. Dieſer, dem es an Lebensmitteln zu m zurückbehal⸗

5 angeln anfiug, machte ſich bereit, wieder auf der Straße von Retti b⸗ zumarſchiren; die Sphakioten erwarteten ihn aber 2. b paß von Apokorona, an einem engen und von Abgru umgebnen Pfade hinter Felſen lauernd. Kaum 8 Vortrab, welcher aus Kandioten beſtand, voruͤber 29 iff begann, und die Türken in Unordnung“ Müſtapha Paſcha, dem bereits ein Pferd unterm Leibe ge⸗ ſallen war, ſtuͤrzte, den Säbel in der Fauſt, an der S 82 ſeiner Mannſchaft vorwärts, und bahnte ſich einen er verlor jedoch 500 Mann, welche in dieſer Engſchlucht —₰ toͤdtet wurden, und ſein ganzes Gepäck. Daß er ſich —2 einen gröͤßern Verluſt aus einer ſo gefahrlichen Lage gezogen verdankt er nur ſeiner perſoͤnlichen Tapferkeit. ieſe tleine Armee campirt gegenwärtig vier Meilen von Rettimo. Neue Aushebungen auf der Inſel haben ein 700 Mann ſtarkes Corps geliefert, und Suleiman Paſcha hat von neuem 1000 Mann von Kandia geſchickt. Man glaubt,

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der Reſt wird durch Privat⸗Subſcription aufgebr

ungeſaͤumt wieder eroͤffnen, und ſie in ihre Gebirge verfol⸗ gen wird. Ihren Aufſtand kann man bloß der Raubſucht beimeſſen, welche ſtets ihr herrſchender Charakterzug war; denn die friedlichen Raajas werden gegenwaͤrtig von den Tuͤrki-⸗ 8 ſchen Befehlshabern auf der Inſel ſehr milde und gerecht behandelt. Wirklich haben auch die Laxioten und Theriſſio“ ten, welche fuͤr die beherzteſten unter allen Bewohnern der hohen Gebirge Sphakias gelten, nicht gemeinſchaftliche Sache mit ihnen machen wollen, und geaͤußert, daß ſie mit ihrem Schickſale zufrieden waͤren. Muſtapha Paſcha, welcher fuür Mehmed Ali Paſcha (von Aegypten) commandirt, iſt einer der ausgezeichnetſten Maͤnner, die man unter den Tuͤrken treffen kann. Er vereinigt mit kriegeriſchem Muthe einen Ordnungsgeiſt und eine Mäßigung, welche bereits die heilſamſten Wirkungen hervorgebracht haben. Durch 112³²] Bitten und ſeine treffliche Verwaltung hat ſich der Franzoͤ⸗ ſiche Conſul bewogen gefunden, als Privatmann zu bleiben. „Was wuͤrde mein Gebieter ſagen,“ aͤußerte er gegen ihn, „wenn er erfuͤhre, daß ſich die Conſuln nicht auf mich ver⸗ laſſen haben, waͤhrend die in Syrien ſich nach Alexandria begeben haben.“ Er giebt ſich tagtäglich die ſorgfältigte Muͤhe, den Patronen der Joniſchen Schiffe, welche mit Kandia Handelsverkehr treiben, Recht zu verſchaffen, und bewegt ſie, daß ſie die Inſel mit allem, was ſie bedarf ver⸗ 8 ſehen. Trotz der Wachſamkeit der Engliſchen Kreutzer, welche alle Fahrzeuge, die ihnen aufſtoßen, viſitiren, ſind zwei Ladungen von Schlachtvieh und Butter von Bengaßi von einer Toskaniſchen Goelette und einem Malteſiſchen 8 Brigg hieher gebracht worden, welche Schiffe im Angeſicht zweler Fregatten und zweier Briggs vor Karabuſa vorbei⸗ egelten.“ 88 Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika. Schreiben aus Philadelphig, vom 6. Juti. Die 28 Tagesblaͤtter von Waſhington und Baltimore enthalten umm-m ſtaͤudliche Beſchreibungen der Feierlichkeiten, welche dort um aten d. M. dem großen Rational⸗Feſte zur Gedaͤchtniß⸗ 8— feier der Unabhaͤngigkeits⸗Erklaärungen am 4. Inlt. 1776 8 ſtatt gefunden haben. An beiden Orten hatte man dieſen Tag zur Grundlegung von Monumenten erſehen, die ſein Gedoͤchtniß den kommenden Geſchlechtern aufbewahren, und auf ſolche Weiſe große Erinnerungen aus der Vergangen⸗ heit, mir den Hoffnungen der Zukunft verknuͤpfen follten. Es war die feterliche Grundlegung des viel beſprochenen Ohlo⸗ und Cheſapear⸗Canal und der Baltimore⸗Ciſenbahn⸗ Werke, die beſtimmt ſind, das weſtliche Gebiet, jenſeit des Allegheni ⸗Gebirges, mit den oöͤſtlichen Staaten in Verbindung u ſetzen. 8 In Waſhington war es der Praſident der Vereinigten Staaren ſelbſt, welcher, begleitet von den hoͤchſten Staats⸗ Beamten wie auch dem diplomatiſchen Corps, und in Ge⸗ enwart von Tauſenden von Zuſchauern den erſten Graba4, ſüch fuͤr das erſte Werk verrichtete, und in Baltimore war es Herr Carrol, der letzte Ueberlebende der Unterzeichner der Unabhaͤngigkeits⸗Erklaͤrung, ein noch lebenskräftiger Greis von 90 Jahren, welcher den Grundſtein zur Eiſenbahn legte. Belde Werke, die ſich auf einer Strecke von 340 Engliſchen Meilen ausdehnen und die dreifache Kette des Alleghenik-.— Gebirges durchſchneiden ſollen, gehoͤren zu den großartigſten Unternehmungen unſeres Zeitalters. Die erſte Idee zu 48

8 18s 8

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Verbindung der weſtlichen mit den oͤſtlichen Gewaͤſſern, wurde ſchon von Waſhington gegeben, und insbeſondere während der letzten zehn Jahre, vom Gouverneur unterſtuͤtzt, mit ſtei⸗ gendem Eiſer verfolgt, weil man die Verbindung des aus⸗ gedehnten Flußgebiets des Miſſiſippt und den öͤſtlichen Staa“g ten, von denen es durch eine natuͤrliche Graͤnzſcheide getrennt worden, und hierdurch die wechſelſeitige Verflechtung ihrer materieller Intereſſen, zugleich als eines der ſolldeſten Unions⸗ Mittel betrachtete. Auch ſchmeichelte man ſich mit der Hoff⸗ nung, den Sitz des. Gouvernements, Waſhington, welches gegenwaͤrtig nur von dem Aufwande des Gouvernements und des diplomatiſchen Corps lebt, zu einem bedeutenden Handelsplatze zu erheben, und auf ſolche Welſe ſeiner Exi⸗ ſtenz eine ſelbſtſtaͤndige Baſis zu geben. Die practiſche Aus.⸗. fuͤhrung dieſer Idee, als Unions⸗Maaßregel, ſcheiterte indesßs bisher ſtets an der Mißgunſt der ſuͤdeöͤſtlichen Staaten, die davon keinen Vortheil ziehen wuͤrden, und erſt nach mehr⸗ mals wiederholten Verſuchen, wurde endlich in der letzten Congreß⸗Sitzung die Incorporation einer Actien⸗Geſellſchaft 8 zur Erbauung eines ſolchen Canals, und die ipti 2 2 . Seitens des 8 weck durchgeſetzt. Die Staaten von Penſilvanien und Vir⸗ ginien, hofft man, werden ſich gleichfalls 1ese eh. 1