tereſſen von obigen 42,000 fl. ſogleich ausgezahlt und ſo Huͤlfsbeduͤrftigen ſogleich Unterſtuͤtzung gereicht werden.“

Se. Maj. der Koͤnig von Baiern haben bereits (wie daſſelbe Blatt meldet) das Modell des am Ludwigsplatze aufzuſtel⸗ lenden Monuments fuͤr die im Ruſſiſchen Feldzuge gebliebe⸗ nen 40,000 Baiern, eine einfache Piramide aus Erzguß, zu genehmigen geruht.

Die Chefs der Haͤuſer Rothſchild zu Paris und Lon⸗ don ſind am 8. Auguſt zu der fruͤher angekundigten Zuſam⸗ menkunft ihres Hauſes, mit ihren Familien in Frankfurt

agetroffen. Oeſterreich. Wien, 8. Auguſt. Ihre Majeſtaͤt die Frau Herzogin Parma reiſt morgen auf die Kaiſerl. Familien⸗Herr⸗ ſchaften in Ober⸗Oeſterreich, wo Sich Ihre Majeſtaͤten der Kaiſer und die Kaiſerin ſchon befinden. Man erwartet Se. K. K. Hoheit den Erzherzog Rainer, Vice⸗König in JJ. K. K. Hoheiten den regierenden Herzog von Modena und den Prinzen Wilhelm von Preußen, Sohn Sr. Ma⸗ jeſtat des Koͤnigs, zur Zeit des Lagers bei Traiskirchen, in Wien; Sie werden in der Kaiſerl. Burg abſteigen.

In der Abweſenheit Sr. Maj. des Kaiſers werden die Arbeiten zur Verſchoͤnerung Wiens mit verdoppelter Thäͤtig⸗ keit betrieben, um Se. Majeſtaͤt bei Allerhoͤchſt Ihrer Zu⸗ rüͤckkunft mit der Vollendung der an den Feſtungswerken zwiſchen dem Schotten⸗ und Neu⸗Thore entworfenen Ver⸗ änderungen zu uͤberraſchen. Geſtern fruͤh iſt die Giraffe in Schoͤnbrunn angekommen, wohin alſo eine Menge neu⸗ gieriger Menſchen ſtroͤmt.

Schweiz.

Aus der Schweiz, vom 10. Auguſt. In den erſten Tagen dieſes Monats traf der Koͤnigl. Spaniſche Geſandte, Brigadier⸗General de Toledo aus Bern in Zuͤrich ein, um ſein vom 8. Juli datirtes Rekreditiv dem Präͤſidenten der Tagſatzung zu uͤberreichen. Dieſer Geſandte hat nach kaum einjährigem Aufenthalte die Schweiz wieder verlaſſen, und damit findet ſich, wie das Abrufungs⸗Schreiben beſagt, um des geringen Beduͤrfniſſes willen und aus Gruͤnden ſtrenger Oeconomie, auch die Spaniſche Legation bei der Eidgenoſſen⸗ ſchaft fuͤr einſtweilen aufgehoben. Der Tagſatzung ward das Rekreditiv des Geſandten vorgelegt und ungefähr gleichzeitig auch die von ihm fruͤher unterm 21. Juni aus Bern an den Vorort gerichtete Note, welche uͤber die durch Aufſtellung von Handels Conſulaten bei den als in Rebellion und Anar⸗ chie befindlich geſchilderten Spaniſchen Colonieen in Amerika geſchehene Anerkennung ihrer Unabhaͤngigkeit Beſchwerde fuͤhrt, und insbeſondere auch gegen die Ernennung eines Schweizeriſchen Conſuls in Mexico, des Herrn Lavaters aus Zuͤrich, foͤrmliche Proteſtation einreicht. Directe Nachrichten aus Mexico geben Kunde von der feſtlichen Inſtallirung die⸗ ſes Schweizeriſchen Handels⸗Conſuls und von der dabei ſtatt gefundenen Aufpflanzung der Schweizeriſchen Fahne im Con⸗ ſulat⸗Hauſe. Der Franzoͤſiſche Botſchafter, Baron v. Ray⸗ neval, hat durch Note vom 27. Juli dem Vorort ſeine Ab⸗ reite nach Paris, wohin ihn der Dienſt des Koͤnigs ruft, angezeigt, und daß waͤhrend ſeiner Abweſenheit der Ritter von Horrer als Geſchaͤftsträger der Legation vorſtehen werde. Der nun bekanntlich in den Koͤnigl. Geheimen Rath ernannte und in Abweſenheit des Miniſters mit dem Portefeuille der auswaͤrtigen Angelegenheiten beauftragte Botſchafter hat vor ſeiner Abreiſe die Erwartung und den Wunſch, an ſeinen Geſandſchafts⸗Poſten zuruͤckzukehren, verſchiedentlich ausge⸗ ſprochen. Ueber die angekuͤndigte Aufloöſung der capitulir⸗ ten Regimenter in Koͤniglich Niederländiſchem Dienſt haben die Kantone ihre bei der Tagſatzung verſammelten Ge⸗ ſandtſchaften zu gemeinſamem Rathſchlage inſtrulrt und es iſt, in Folge mehrerer ſtatt gehabrten Conferenzen, vor wenigen Tagen ein gemeinſames Antwort⸗Schreiben an den Geſandten, Ritter von Reinhold, erlaſſen worden, welches, wie man hoͤrt, im Weſentlichen verſchiedene Recla⸗ mationen im Intereſſe und zum Vortheile der zu entlaſſen⸗ den Truppen enthält. Nach einer Unterbrechung etlicher Monate haben die Bevollmaͤchtigten von Baiern und Wür⸗ temberg, die Herren v. Malzen (Miniſter⸗Reſident) und v. Meyer, dem Praͤſidium der Tagſatzung angezeigt, daß ſie zu Fortſetzung der Unterhandlungen uͤber die Handelsver⸗ haͤltniſſe beider Staaten mit der Eidgenoſſenſchaft neue Voll⸗ machten empfangen haͤtten, worauf denn auch die eidgenöͤſſi⸗ ſchen Commiſſarien (die Herren v. Meyenburg, v. Muralt, v. Zellweger) fuͤr die neu anzuhebenden Conferenzen in Zuͤrich eingetroffen ſind. Vor etlichen Wochen ſchon hatte, in Er⸗ wartung einer deſinitiven Regulirung der in Unterhandlung Uiegenden Zoll⸗ und Handelsverhältniſſe zwiſchen der Schwei und den Koͤnigkeichen Würtemberg und Baiern, die Koͤnigl.

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Baleriſche Regierung, in Vorausſetzung der gegenſeitig de⸗ dungenen Begünſtigungen und Conceſſionen, eine proviſo⸗ riſche Verfuͤgung einer Zollerleichterung getroffen, wovon der

Koͤnigl. Baleriſche Miniſter⸗Reſident dem Vororte zu Han⸗

den der Staͤnde Kenntniß gegeben hat. Tuüüͤrkei und Griechenland.

Die Allgemeine Zeitung meldet aus Semlin vom 3ten Auguſt: Nachdem Mahmud Paſcha die aus den Serviſchen Feſtungen kommenden Bosnier gezwungen hatte, ſich in das Innere von Servien zuruͤckzuziehen, kehrten Letztere dennoch nach einigen Tagen zuruͤck und uͤberfielen, nachdem ſie unter⸗ halb Zwornik die Drina paſſirt hatten, das Lager des Mah⸗ mud Paſcha. Tags darauf ſammelte aber Mahmud ſeine Truppen, griff die Meuterer neuerdings an, und noͤthigte ſie, uͤber die Drina zuruͤckzugehen, wo ſie bei Waliero ein Lager bezogen, und Streifpartheien im Lande herumſchick⸗ ten, um alle Bosnier an ſich zu ziehen. Bis zum 18. Jul. ſtanden die Inſurgenten, ohne von den Tuͤrkiſchen Truppen beunruhigt zu werden, noch bei Waliero. Es iſt zu vermu⸗ then, daß die den Bosniern im Lande ſelbſt zu Gebote ſte⸗ henden Streitkraͤfte jenen der Tuͤrken uͤberlegen ſind, und Letztere zwingen werden, Bosnien zu verlaſſen, wo dann die Vereinigung mit den in Servien ſtehenden aufruͤhreriſchen Bosniern bewerkſtelligt werden wird.

Ein Schreiben aus Konſtantinopel vom 26. Juli (in demſelben Blatte) enthalt die (letzthin bereits von uns mitgetheilte) Nachricht von dem Auffliegen der gro⸗ ßen Pulver⸗Fabrik bei Aſadli, der groͤßten im Reiche, mit dem Bemerken, daß der Sultan befohlen habe: daß 500 der reichſten ſchismatiſchen Armenier und 500 der reichſten Griechen den Schaden erſetzen ſollen.

Jenes Blatt meldet ferner aus Buchareſt, 26. Juli: Der Geſundheits⸗Zuſtand unſerer Stadt beſſert ſich taͤglich. Ein Theil des Belagerungs⸗Geſchuͤtzes von Brallow hat die hieſige Gegend paſſirt, um vor Giurgewo, wo die Tuͤrken hartnäckigen Widerſtand leiſten, verwendet zu werden.

Dieſelbe Zeitung enthält aus Alexandrien, 18. Junt Folgendes: 1

Unſer Paſcha wurde von der Pforte auf ſeinem Poſten beſtaätigt, was demſelben viel Geld fuͤr Geſchenke koſtete, ob⸗ gleich kein Mitbewerber gegen ihn auftrat. Die Eintreibung der Contributionen durch ganz Aegypten dauert mit großer Strenge fort, und bringt die Einwohner faſt zur Verzweif⸗ lung, beſonders die Landleute, welchen, außer ihrem Ver⸗ moͤgen, durch die wiederholten Rekrutirungen auch noch die Arbeiter und damit die Mittel und der Muth, den Feldbau fortzuſetzen, entzogen werden. Die Einwohner verſchiedener Doͤrfer im Delta haben ihre Häuſer verlaſſen, die Erndten in Brand geſteckt, und ſich nach Syrien gefluͤchret. Die⸗ ſer Tage kamen zwei Schiffe des Paſchas, welche ſeinem Sohne Ibrahim Kriegs⸗Beduͤrfniſſe zufuͤhren ſollten, aber durch die alliirten Kriegsſchiffe daran verhindert wurden, hie⸗ her zuruͤck; eins derſelben hat durch erhaltene Kanonenſchuͤſſe gelitten. Heute traf auch eine Engliſche Kriegs⸗Brigg in drei Tagen von Navarin hier ein, mit einem Abgeordneten von Ibrahim Paſcha, der von ſeinem Vater Verhaltungs⸗ Befehle verlangt, was er in ſeiner peinlichen Lage thun ſolle, nachdem er durch die Blokade⸗Geſchwader eingeſchloſ⸗ ſen, und von der Pforte verlaſſen ſey, auch unter ſeinen Truppen ſich Unzufriedenheit zeige. Er wuͤnſcht deshalb mit ſeiner Armee nach Aegvpten zuruͤckzukehren. Durch Zufall kam gerade heute der Paſcha hier an.

Die Allgemeine Zeitung enthaͤlt auch nachſtehendes Privat⸗Schreiben:

Joniſche Inſeln, 20. Juli. Was geſchehen mußte, wenn ſich die Pforte nicht in die Stipulationen des Tracta⸗ tes vom 6. Juli fuͤgte, war vorauszuſehen, wenn man einen Blick auf die politiſche Lage Europa’'s warf, und die Ver⸗ hältniſſe beruͤckſichtigte, welche es den drei großen Maͤchten zur Pflicht machten, dem Blutvergießen zwiſchen den beiden ſtreitenden Partheien ein Ende zu machen. Was aber ge⸗ ſchehen wird, wenn die Haupt⸗Bedingung des Tractates vom 6. Juli erfuͤllt, und Morea von den Aegyptiern und Türken freiwillig iu einem Augenlicke geraͤumt werden ſollte, wo die Pforte im Allgemeinen der Beguͤnſtigungen des bezeichneten Tractates verluſtig zu ſeyn ſcheint, und ſich nicht in der Lage befindet, denſelben ohne Ruͤckhalt anzuerkennen, iſt eine an⸗ dere Frage, und duͤrfte bei den bevorſtehenden Conferenzen zu Korfu wohl in Erwägung genommen werden. Grie⸗ chenland ſoll nach dem Londoner Tractate von der Pforte abhangen und in einer Vaſallen⸗Stellung bleiben, es ſoll nur eine Municipal⸗Freiheit genießen, und der Pforte

einen Tribut ehlen, woruͤber eine gegenſeitige Ueber⸗ eMremseereeee.