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mehr mit einander in Zwiſt leben. Darauf gingen ſie in Frieden auseinander. Herr Lawleſſ verläßt in dieſer Woche Dublin, um den Frieden in der Provinz Ulſter zu predigen. Herr O Connel iſt nach Cork und Galway abgereiſt; er wird einige Zeit von Dublin entfernt bleiben. 12
Im Suͤden Irlands thut ſich die Inſubordination des Bauernſtandes auf eine beunruhigende Weiſe kund. Die Bauern ſollen, authentiſchen Nachrichten luſolge. das Z4ſte Regiment zu Buttevant angegriffen haben. Die Obrigkei⸗ ten von Cork, Limerick und Tipperary fuͤrchten fuͤr den Frieden. 1 Die Times enthält folgenden Artikel: „Jeden Tag nimmt in Irland die Meinung mehr uͤberhand, als wolle Lord Angleſea's Regierung die Neomanry von Ulſter aufloͤ⸗ ſen und ihrer Waffen berauben. Die Aufloͤſung der Iri⸗ ſchen Yeomanry ſollte eigentlich ſchon vor 20 Jahren ſtatt⸗ geſunden haben. Allein das Geruͤcht einer ſolchen Abſicht von Seiten der Regierung hat, wie es ſcheint, alle Ueber⸗ reſte der Orange⸗Preſſe und der Orange⸗Parthei in Irland in Flammen nrſes Sie beginnen, den Staat mit dem Un⸗ gehorſam gegen ſeine Befehle und mit der Verweigerung, die Waffen auszuliefern, zu bedrohen. Waͤre die Neomanry von Ulſter ſo zuſammengeſetzt, daß ſie zur Erhaltung des Einklanges und der Freundſchaft zwiſchen Katholiken und Proteſtanten diente — das heißt, beſtände ſie nicht einzig und allein aus Mitgliedern der proteſtantiſchen Kirche — ſo wäre vielleicht ein Grund vorhanden, die Nothwendigkeit ihrer Entlaſſung abzulaäͤugnen. 2 ſie aus Orange⸗Maͤnnern beſteht, daß ſich der Geiſt der Orange⸗Parthei in ihr concentrirt, daß ſie jeden Katholiken beleidigt, endlich, daß ſie allein Waffen hat, während die Katholiken nicht nur dieſe, ſondern auch eine militairiſche Organiſation entbehren. Sie iſt auf dieſe Weiſe die beſtän⸗ dige Veranlaſſung zu einem Parthei⸗Kampfe. Wer kann deſ⸗ ſen Ausgang vorausſehen? Wir rathen der Regierung des Königs nicht, denſelben mit der Emancipation zu endigen; wir rathen ihr, mit der Emaneipation den Anfang zu ma⸗ chen, denn es iſt kein Augenblick mehr zu verlieren.“
Ein furchtbares Werkzeug, ſagt daſſelbe Blatt zur Befoͤr⸗ derung der religioſen Freiheit in Irland wird die Errichtung von Local⸗Clubs ſeyn, um die Wahl liberaler Repraͤſentan⸗ ten im — Lande zu ſichern, und alle, welche ſich nicht verpflichten fuͤr die Emanipation und gegen eine unfreundliche Regierung zu ſtimmen, von der Erwählung auszuſchließen. Wenn die Regierung des Köͤnibs geneigt iſt, gegen Irland — aber noch viel mehr gegen die Engliſche Krone und Kirche — redlich zu handeln — ſo beſchwoͤren wir ſie zum hundertſten Male, das gute Werk zu beſchleunigen, ehe das Tageslicht ſie verlaͤßt und dunkle Nacht ſie überraſcht.
Zu Dublin vermuthet man ſehr ſtark, der Herzog von Wellington wünſche ſehr, die katholiſche Frage beendet zu ſehen und ſuche deshalb ſeinen Einfluß beim Koͤnige zu be⸗ nutzen. Er ſoll ſchon fruͤher erklärt haben, die Sache muͤſſe mit dem Papſte abgemacht werden. Man glaubt, er beab⸗ ſichtige ein Concordat mit dem heiligen Stuhle. Lord An⸗ gleſea legt den Miniſtern die Beruhigung Irlands in jedem an ſie gerichteten Schreiben dringend ans Herz.
Das Gericht der Grafſchaft Limerick iſt jetzt damit be⸗ ſchäftigt, einen Todtſchlag zu unterſuchen, weicher bei einem Gefechte zwiſchen den beiden Partheien „Collees“ und „Ris⸗ cavallas“ vorgefallen iſt. Hr. O Connell (meint ein Cor⸗ reſpondent der Times) wird ihnen wahrſcheinlich Medalllen des Befreier⸗Ordens zuſchicken, welche an andern Orten ſchon ſo viel zur Einigung der Partheien beigetragen haben.
Die Katholiken bauen eine Kirche zu Tuam. Unter den ubſcribenten befindet ſich auch George Dawſon Esg., Schwager des 88 Peel und vermeintlich ein großer Par⸗ theimann. Dieſe Thatſache wird unter den Orangemännern großes Aufſehn machen. werden ſollte, rettete die Herzogin von Sachſen⸗Meinungen dem Grafen von Northeſk das Leben. Dieſet war naͤmlich in dem Glauden, der Zeitpunkt wo das Schiff losgelaſſen werden ſollte, ſey noch nicht ſo nahe, auf eine dem Fahr⸗ zeuge gegenüͤberliegende Platform geſtiegen. Plötzlich fing das Schiff an, ſich gegen die See zu bewegen, und riß in ſeinem ſchnellen Laufe die Platform mit ſich fort, von wel⸗ cher die Herzogin den Grafen wenige Augenblicke vorher mit dem Ausrufe: „Mplord, ich habe ihr Leben gerettet,“ hatte.
r. Taylor, eines der thätigſten Mitglieder der Engli⸗ ſchen Bank, iſt neulich vom Pferde geſtürzt und in Folge dieſes Unfalls geſtorden.
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Allein es iſt bekannt, daß
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Die naue Zoll⸗Acte iſt vorgeſtern in Ausführung ge⸗
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Die Subſcription fuͤr das dem neuen Biſchof von Lon⸗ don zu machende Geſchenk betraͤgt ſchon 500 Pfd.
Die Schach⸗Parthie zwiſchen den Clubs von London und Edinburg hat ſich zum Vortheil der letzteren entſchieden.
Der Gemuͤths⸗Zuſtand des Moͤrders Corder war ſeit ſeiner Verurtheilung ſehr ſchwankend. Zuweilen ſchien er ſeine ungluͤckliche Lage zu vergeſſen, waͤhrend er zu anderen Zeiten, wenn er zufällig ſeine Blicke auf ſeine veraͤnderte Kleidung fallen ließ, ſchneidend zuſammenfuhr, ſich aͤngſtigte und ſich der Verzweiflung uͤberließ. Am 10ten wohnte er bem Gottesdienſte in der Capelle ſeines Gefaͤngniſſes bei. Am 11ten Vormittags ward er hingerichtet. Er war kurz vor ſeinem Tode ſehr erſchoͤpft und fürchtete ſein Schickſal. Ueber 14,000 Perſonen, groͤßtentheils Weiber, und zwar viele ſehr anſtaͤndig gekleidet, wohnten der Hinrichtung bei.
Laut Nachrichten aus Ceylon bis zum 1. Maͤrz war Contre⸗Admiral Gage auf dem Schiffe Java dort angekom⸗ men. Der Gouverneur von Ceylon hatte ſich nach Arippo begeben. .
— Die Brigg Victory iſt in einer Entfernung von 800 Meilen von Barbados in Brand gerathen und dadurch zer⸗ ſtoͤrt worden. Der Capitain 2 die Mannſchaft haben ſich in einem Boote nach jener Inſel gerettet. 9164
In 1. Naͤhe — Syöney in Neu⸗Suͤd⸗Wales iſt eine Silbermine entdeckt worden. Die Stadt nimmt taͤglich an Bewohnern zu und vor Kurzem hat man angefangen, ein Theater zu bauen. Der Gouverneur Darling iſt nicht ſehr
beliebt. Niederlande. Sga;
Bruͤſſel, 14. Aug. Die taͤglich im Haag erſcheinen-⸗) den Buͤlletins uͤber das Befinden J. K. H. der Prinzeſſin Friedrich der Niederlande und der neugebornen Prinzeſſin lauten fortdauernd guͤnſtig. 3
Die geſtrige Staats⸗Courant enthält das Programm der Feierlichkeiten, die bei der Taufe der jungen Prinzeſſin ſtattfinden werden. Die Taufhandlung wird danach am naͤchſten Montag, den 18ten d. M., in der großen St. Ja⸗ tobs⸗Kirche im Haag auf das feierlichſte vollzogen werden.
Ein Großbritaniſcher Cabinets⸗Courier iſt geſtern, von London kommend, mit Depeſchen nach St. Petersburg hier durchgereiſt.
Rotterdamm, 6. Aug. Der Herzog Bernhard von Sachſen⸗Weimar, der von Sr. Majeſtät zum General⸗ Gouverneur unſerer oſtindiſchen Beſitzungen ernannt iſt, wird ſich nicht, wie es fruͤher hieß, am Bord des für Ba⸗ tavia beſtimmten Dampfſchiffs der Atlas begeben, ſondern erſt nach dem naͤchſt bevorſtehenden Abgange deſſelben in einem Segelſchiffe folgen. Unter den Perſonen des Gefſol:. ges Sr. Pohas befinden ſich mehrere ſeither in Sachſen: Weimarſchen Dienſten ſtehende Officiere, (v. Germar, v. Boineburg und v. Hayne) die den Prinzen als Adju⸗ danten begleiten.
Deutſchland.
Mainz, 5. Auguſt. Nie ſah man eine größere Le⸗ bendigkeit von Fremden und Reiſenden in unſerer Stadt, als dieſen Sommer; kein Tag vergeht, wo man ſie nicht 4+ ſchaarenweiſe aus allen Theilen Europa's ankommen und abgehen ſähe. Der Dampfſchiffahrt allein verdankt man 8 dieſen heilſamen Wechſel gegen ehemals. Der Einfluß, den .S. dieſer Umſtand auf die erwerbende Klaſſe unſerer Stadt ausuͤbt, iſt kaum zu berechnen, und ſchon aus dieſem Ge⸗ 22 ſichtsunkte allein betrachtet, verdient das Inſtitut der * 2 Dampfſchiffahrt, das uͤbrigens ſeine wohlthaäͤtige Influenz auf die commerztellen Beziehungen täglich vermehrt, ſchon die beſondere Aufmerkſamkeit und den Schutz der Regierungen. So guͤnſtige Reſultate aber auch die Dampfſchiffahrt zwi⸗ ſchen hier und Koͤln, ruͤckſichtlich der Annehmlichkeit, der Schnelligkeit, der Sicherheit und des finanziellen Ertrags liefert; ſo unguͤnſtig ſiel der erſte Verſuch, dieſe Anſtalt 88
zwiſchen hier und Frankfurt einzufuͤhren, aus. Das hierzu e beſtimmte Dampfboot „die Stadt Frankfurt,“ entſprach 2 keineswegs der Erwartung; nach einer kurzen, langſamen Fahrt im gewoͤhnlichen Dienſte, wurde es vorerſt unbrauch,, bar, und liegt nun ſeit vier Monaten im hieſigen e unbenutzt. Der Keſſel ſoll zu klein und die Maſchine be. ſchwach ſeyn. Eine Aenderung an Erſterem ſoll Uindeſſes ziemlich gͤnſtige Folgen gehabt haben, ſo daß mit der bea... vorſtehenden Meſſe auch dieſes Schiff wieder Sass *„+½ dienſt antreten wird. — Von der ſeit dem Jahre 1819 hier reſidirenden Central⸗Unterſuchungs⸗Commiſ ion befindet 72 nur noch Ein Mitglied, der Koͤnigl. Baleriſche Miniſterial⸗ iun hier andern bareits vor ſ
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