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.. Liverpooler Zollhauſe 20,000 Pfund an Zollgeldern be⸗ zahlt und eine Eingabe uͤber eine ſo große Parthie roher Baumwolle gemacht, wie ſie ſchwerlich in irgend einem Zoll⸗ heauſe der Welt auf einem einzigen Papier jemals ſtatt ge⸗

funden hat.

In einer Verſammlung von Gewerbsherren der Haupt⸗

ſteadt iſt beſchloſſen worden, den ungluͤcklichen Webern von Kidderminſter Unterſtuͤtzung zu verleihen. Die Giraffe befindet ſich im ſehr gefährlichen Krankheits⸗

Zuſtande. Die Koͤnigl. Aerzte haben deshalb eine lange Be⸗ rathung gehalten. v

Im Allgemeinen gehen noch immer betrüͤbende Nachrich⸗ ten uͤber die Erndte ein. 1

In einem Engliſchen Blatte wird die Behauptung auf⸗ geſtellt, das naſſe Wetter dieſes Sommers, mithin das Ver⸗ dderben der Erndte, rühre von den vielen Dampfſchiffen her, deren zu den Wolken ſteigende Dämpfe das Gleichgewicht der Luft ſtoͤrten. Im Globe wird indeſſen dieſe ſonderbare Bemerkung laͤcherlich gemacht.

Laut Briefen aus Rio⸗Janeiro wird der Kaiſer ſich wohl zum Frieden bequemen muͤſſen, da er keine Truppen hat, auf welche er ſich verlaſſen kann. * Der Americaniſche Tarif hat den Bankerott von fuͤnf ddeer bedeutendſten den Vereinigten Staaten

verurſacht. Dies hat alle uͤbrigen Kaufleute, beſonders die welche mit Indien in Handels⸗Verbindungen ſtehen, in Schrecken geſetzt.

Jamaica⸗Blaͤtter bis zum 2. Juli bringen die Nachricht, daß in der Naͤhe von Cuba ſich mehrere Piraten haben blicken laſſen. Man ihnen zwar nachgeſetzt, indeſſen ſind ſie Iiſhren Verfolgern bis jetzt immer entgangen.

Aus Calcutta wird gemeldet, daß am 16. Januar ein Lootſen⸗Fahrzeug in Kedgeree mit einer Menge Hindoo⸗Pil⸗ grimme eingelaufen iſt, die es in offener See aufgenommen hatte. Auf elenden unbedeckten Boͤten beabſichtigten ſie ſich nach der Inſel Saugor zu begeben, um den jährlich um dieſe Zeit dort ſtatt findenden Feſtlichkeiten beizuwohnen, waren aber von der Kuͤſte weg uUnd in die See getrieben mwoorden, wo ſie 9 Tage lang gegen die Wellen und gegen 2 und Durſt kaͤmpfen mußten, bis jenes Lvootſen⸗ ahrzeug ſie aus ihrer Noth errettete.

Der Morning⸗Herald meldet: Es wird weder auf frem⸗ den noch auf einheimiſchen Weizen ſpeculirt. Der Grund

iſt, daß die Kaufleute durch das gegenwärtige Durchſchnitis⸗ P reis⸗Syſtem abgehalten werden, fremden Weizen zu kaufen,

da nur wenig dergleichen, mag auch die bevorſtehende Erndte 8 noch ſo ſchlecht ausfallen, eingefuͤhrt werden kann. Sollte ſelbſt ein großer Theil der diesjaäͤhrigen Weizen⸗Erndte in Egngland ſo beſchaͤdigt ausfallen, daß dieſer Weizen zum

2 der Futtergerſte verkauft werden muß, ſo wuͤrde die⸗

er Umſtand dennoch, anſtatt die Einfuhr zu befoͤrdern, ſie im Gegentheile dadurch verhindern, daß die Durchſchnitts⸗ Preiſe niedrig erhalten werden. Um zu beweiſen, weich eine Beſchaffenheit es mit dem gegenwaͤrtigen Durchſchnitts⸗Preis⸗ Spyſteme hat, brauchen wir nur eine einzige Thatſache anzu⸗ führen. Seit den letzten 6 Wochen iſt Weizen um 8 Sh. pr. Quarter geſtiegen, danach haben ſich die Aggregat⸗Durch⸗ ſcchnitts⸗Preiſe nur um 6 Pence pr. Quarter gehoben ein

Steigen, welches den Einfuhrzoll gerade ſo hoch läßt, als er

es vor der Preis⸗Erhöhung war.

London, 16. Auguſt. Geſtern gab der Herzog von Suſſer dem Herzoge von Clarence ein prächtiges Mittags⸗ mahl.

Der Herzog von Wellington iſt geſtern nach Chelten⸗ ham abgegangen

err Peel iſt am Donnerſtag Abend aus Brighton hier eingetroffen, und hatte geſtern eine lange Zuſammen⸗ kunft mit dem Lord⸗Kanzler.

Der Preußiſche und der Braſiliantſche Geſandte hat⸗ ten an demſelben Tage Zuſammenkuͤnfte mit dem Grafen Aberdeen im auswärtigen Amte, woſelbſt auch Viscount Strangford und Sir John Doyle Geſchaͤfte verrichteten. 8 Der Herzog von Cumberland wird auf ſeiner Reiſe

nach Berlin den Koͤnig der Niederlande im Haag beſuchen.

Pebun Leopold iſt in Paris angekommen.

ord Angleſea iſt bereits von Dublin nach Tipperary abgereiſ't. 8 8 Das Herbeiſtroͤmen Iriſcher Arbeiter nach England deanuert noch immer fort. Neulich erregten ungefähr 900 deerſelben einen Aufſtand, weil man ihnen die Stoͤcke, welche ſſie mit ſich fuͤhrten, genommen hatte. Nur mit vieler Mühe koonnte man ſie beſaͤnftigen.

85 2. 2 1 . 1 * S TTE Prreberlande. 4

Bruͤſſel, 16. Auguſt. Die drei jungen Prinzen, Soͤhne des Prinzen von Oranien K. H., ſind am 13. d. M.

in Begleitung Ihres Gouverneurs, des Baron Conſtant de

Villars, in Amſterdam angekommen und haben die Blinden⸗ Anſtalt, die Königl. Werfte, das Muſeum, und die beiden Kirchen beſucht, in denen die Monumente der großen Admi⸗ rale Hollands ſich befinden. Am Abend ſind JJ. HH. nach Soetsdyk zuruͤckgekehrt.

Die Wittwe van Beeck⸗Calkoen aus Utrecht hat Sr. Maj. dem Koͤnige das Original des beruͤhmten Tractats uͤberreicht, der am 12. Febr. 1577 zwiſchen den General⸗ Staaten der Niederlande und Don Juan d-⸗ Auſtria abge⸗ ſchloſſen wurde, und unter dem Namen des immerwähren⸗ den Edicts bekanut iſt. Dieſes laͤngſt fuͤr verloren gehal⸗ tene Document hat ſich unter den Papieren der Familie Calkoen gefunden. Se. Maj. hat es wohlwollend aufge⸗ nommen und zur Aufbewahrung unter den anderen wichti⸗ gen diplomatiſchen Documenten in's Staats⸗Archiv gegeben.

Das Schiff Sophia Dorothea, das vor kurzem aus Batavia in Antwerpen angekommen iſt, hat Nachrichten aus Java bis zum 15. Maͤrz gebracht, welche aber wenig De⸗ tails uͤber den Krieg enthalten. Die Unruhen in dem öſtti⸗ chen Theile von Java ſind durch die letzte Niederlage, welche der muthige Tommogong Djocjo Negoro dem Anfuͤhrer der Rebellen, Sosro di Logo, beigebracht hat, geſtillt worden, und in Rembang war die Ruhe voͤllig hergeſtellt.

Amſterdam, 16. Auguſt. In Staats⸗Papieren ſind in den juͤngſten Tagen wenig Geſchäfte gemacht und blieben die Preiſe durchgängig faſt ohne Veränderung. Engliſche Fonds ſind etwas gewichen, ohne daß man einen Grund dafüͤr auzugeben weiß.

Der Stand von Colonial⸗Waaren iſt unverändert ge⸗ blieben und geht darin nur ſehr wenig um. Die hieſige Handel⸗Geſellſchaft hat zu Antwerpen, Rotterdam und hier wiederum 76,000 Ballen Java Kaffe, 3500 Ballen Suma⸗ tra und Braſilianiſchen dito, 17,000 Kiſten Thee und einige hundert Faͤſſer Spezereien gegen die erſte Haͤlfte vom Octo⸗ ber in öͤffentlichen Verkauf gelegt, da dieſes jedoch erwartet wurde, hat ein ſo anſehnlicher Verkauf keinen merklichen Einfluß auf die Preiſe gehabt.

Das fortwährende Regenwetter hat geſtern wieder eine bedeutende Preis⸗Erhöhung in faſt allen Getrelde⸗Sorten zur

Folge gehabt, wobei Weizen mit Fl. 10 à 15, Roggen Fl. 4 à 6, Gerſte Fl. 4 und Hafer mit Fl. 10 höͤher wie am juͤngſten Markttage bezahlt wurden und im Ganzen recht jebhafter Umſatz ſtatt fand. Folgende Preiſe wurden ange⸗ legt: fuͤr 126pfñỹndigen bunten Polniſchen Weizen Fl. 270, 124pfüͤndigen weißbunten Köͤnigsberger Fl. 265, 129 pfuͤndi⸗ gen Roſtocker Fl. 255, 127pfüͤndigen rothen Koͤnigsberger unter Schloß Fl. 230, 118. 123pfündigen Preußiſchen Rog⸗ gen anfangs des Markts Fl. 152. 162, ſpaͤter 119pfundiger 1. 155, 120pfündiger alter dito Fl. 158, ſpärer wurden 8 160 geboten, 107. 109pfündige Wismarſche Gerſte Fl. 132.136, 82.85. 90pfündiger feiner Hafer Fl. 92.102. 110. Deutſchland.

Frankfurt a. M., 18. Aug. Die an allen Haupt⸗ andelsplaͤtzen theils feſtſtehende, theils nur zum Steigen ich bewegenden Courſe aller Sorten von Staats⸗Effecten, mußten auch wohl an unſerm bei dem Papiergeſchäft bethei⸗ ligten Platz lebhafte Wirkung hervorbringen. So war denn auch in der That im Lauf der verwichenen Woche anſehnli⸗ cher Umſatz und die Preiſe, beſonders der Oeſterr. Effecten, zogen mit jedem Tage etwas mehr an. Geſchäftsleute und Capitaliſten wetteiferten in Anlegung bedeutender Summen, wozu noch kam, daß der anhaltende Geld⸗Ueberfluß und nie⸗ drige Disconto der Speculanten aufs Steigen den Muth friſch erhielt, und ſo die ungewoͤhnliche Erſcheinung ſteigen⸗ der Courſe mitten unter großer politiſcher Verwickelung im⸗ mer feſteren Grund zu faſſen, ein Ruͤckfall aber faſt nicht denkbar ſcheint. Gedachte Speculanten kauften ziemliche

Poſten gegen baar und gaben 8. zu 3 pCt. jährlicher Zinſen

in Depot, wozu ſich ſtets Gelegenheit findet. Die 5 ½ Ao⸗ talliques gingen wahrend dieſer Woche von 93 auf 94 ½¼ Bank⸗Actien von 1284 auf 1291, Partial von 122¼ auf 123, 190 Fl. Looſe von 151 ¾ auf 152 ½&, und blieben zu dieſen Courſen willig begeht. Metalliques auf Lieſerungen waren geſucht. Es fanden ſich aber wenige Verkaͤufer. Das Ver⸗ trauen auf den hohen Stand der Effecten nimmt ſo ſehr zu⸗

daß die Baiſſters ganz verſchwinden und das Feld der Spe.-

culation nur von den denſfere geſace wird. Fuͤr Badiſche 50 Fl. Looſe zei arkes Geſuch, ſie gi er 1 8 voſe zeigte ſtar . gingen dah

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