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zur Allgemeinen Preußiſchen Staats⸗Zeitung Nr. 224.
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kurzer Zeit von 70 ½ auf 71 ¾ und läßt ſich darin noch ein FE.SSn erwarten. Für Baieriſche, Darmſtäͤdtiſche und Naſſauiſche 42 Oblig. war ebenfalls ſtete Kaufluſt zu bemerken. Preuß. Staats⸗Schuldſcheine waren, da ſich die Courſe derſelben in Berlin hoben, hier ſehr begehrt und wurden darin bedeutende Geſchaͤfte gemacht. Bethmanniſche 4 und 4 procent. Oeſterr. Oblig. geſucht. — Im Wechſel⸗ handel war die Woche üͤber viel Verkehr. Leipzig und Lon⸗ don etwas weniger beliebt als die andere Deviſen. Disconto 2 pCt. Geld. aees 4 11 15. Auguſt. Der proviſoriſche Ausſchuß der hier errichteten Lebensverſicherungsbank fur Deutſch⸗ land hat heute den Beſchluß gefegt. daß, da die vorläͤufigen Anmeldungen zur gegenſeitigen ſcherſtellung bis jetzt die Summe von Einer Million Dreizehn Tauſend Sechs Hun⸗ dert Thalern Preuß. Courant erreicht haben, die wirkliche Abſchließung von Verſicherungsvertrögen an dem Tage be⸗ ginnen ſoll, wo die erforderlichen Tauf⸗ und Geſundheits⸗ zeugniſſe eingegangen und geprüft ſeyn werden. Auch ſoll mit der Eröffnung der Bank die hoͤchſte Summe, die dann auf ein Leben verſichert werden kann, zugleich beſtimmt n 19. Auauſt. Das Engliſche Dampfſchiff vom 15ten aus London ee uns etwas ſchlechtere Lourſe. ſols, welche bis 86 gewichen waren, endigten 87 pCt.; Seſe g⸗ * 95 ½. ½; Däaniſche 3pCt. 61 ½; Engl. Por⸗ tug. von 1823 ſind von 54 ¼ auf 52 ½ herunter gegangen. Conſols hatten wegen des ſchlechten Wetters und dadurch geſteigerte Getreide Preiſe varirt, zugleich auch wegen des Schwankens der Couürſe ſremder Plätze. Portug. Obliga⸗ tionen wurden geruͤckt, indem die großen Gewaltthätigkeiten der jetzigen Regierung vermuthen laſſen, daß ſie auch die ausländiſchen Schulden nicht anerkennen wird.
Folgende auswärtige Courſe waren hier heute bekannt: Wien, 12. Aug. Bank⸗Actien 1065. Metalliq. 93 1; und Paris, 13. Aug. 72 Fr. 45 Cent.
Unſere Fonds waren heute mehr ausgeboten und wenig Kaufer. Die Capitaliſten kaufen nicht und Hauſſiers hat unſer Markt nur wenig. Ordres vom Auslande ſind auch nicht da, ſo daß das Geſchaft nur ſehr beſchränkt iſt; die
Boͤrſe endigte matt.
Gerrelde ſteigt in Folg Engliſchen Nachrichten und jeder Inhaber haͤlt ſich zur Beſter Weizen iſt indeß mit 134 Rehlr. bezahlt; Hafer ſteht 45 à 50 Rthlr. Contanten ſind auch geſtiegen, welche für Einkünfte von Getreide ver⸗ wendet werden. Am 1. Auguſt ſtanden Neue zwei Drittel 129 ½ und grob Courant 25 pCt., heute 128 ¾ und 24 pCt.
Ungarn.
Die Preßburger Zeitung vom 15. d. M. meldet: „Seit 14 Tagen iſt die Witterung bei uns zwar unbeſtaͤndig, im Ganzen genommen aber doch der Traubenzeitigung ziemlich förderlich. Die erſten reifen Trauben wurden hier am 23. v. M. fellgeboten. Man verſpricht ſich allgemein eine reiche Leſe, und auch die Guͤte des Weius duürfte, wenn wir warme Tage behalten, die jehige Erwartung übertreffen. Die Ernte der Winterfruͤchte iſt mehr als mittelmäßig gut ausgefallen; die Sommerfruͤchte, Gerſte und Hafer, gahen ein weit ge⸗ ringeres Ertraͤgniß. Alle Gartengewächſe, auch die Erdapfel, gedeihen trefflich, Obſt aber, beſonders Birnen, giebt es nur
9 7 1 ns. Italien.
Das Giornale del Regno delle Due Sicilie vpom 4. Auguſt enthält folgendes Konigliche Decret vom 28. Juli d. J.: Franz I. Von Gottes Gnaden Koͤnig deider Sicillen u. J. w. In Betracht, daß die ſogenannte Capazzoliſche Bande bei ihren letzten Streifzuügen im Bezirk von Vallo außer den Pluͤnderungen, Brandſchatzungen und andern Ausſchweifungen unſinniger Weiſe auch die Zerſtoͤrung und
eränderung der beſtehenden Regierung zur Abſicht hatte, und zu dieſem Behufe die Unterthanen anſtiftete, ſich gegen
e Königliche Gewalt zu bewaffnen; — In VBetracht, daß die kleine Gemeinde Bosco 3242 Bezirke die einzige war, die, anſtatt gerechten Abſcheu uͤber die ſchaͤndlichen und verbrecheriſchen Anſchlaͤge dieſer Bande an den Tag zu le⸗ geu, derſeiben anhänglich zeigte, und Alles, was in ih⸗ rem Vermögen ſtand, aufbot, um ihr Vorſchub zu leiſten, weshalb denn auch der General ſpector und Ober⸗Befehls⸗ haber der Gensd armerie, Marſchall del Carretto, Königlicher
Dorfe
Commiſſair, anordnet, daß ſelbe der Erde gleich gemacht wer⸗ 1 den ſolle; — Und da es Unſer Wille iſt, daß dieſe Zuͤchtit,. gung in ewigem Andenken bleiben moͤge, ſo haben Wir auf den Vorſchlag Unſeres Miniſter⸗Staats⸗Secretairs des — neren beſchloſſen, zu verordnen und verordnen wie folgt: Art. 1. Die Gemeinde Bosco, im Kreiſe Camerota, Bezirk von Vallo, im Principato Citeriore iſt aufgehoben. hr Name ſoll aus dem Grundbuch der Gemeinden des Koͤnige⸗ reichs ausgeſtrichen, und ihr Gebiet zu dem der benachbarten Gemeinde San Giovani a Piro geſchlagen werden. — Art. 2. Die Einwohner von Bosco koͤnnen ſich entweder zu San Glovani a Piro, oder wo es ihnen ſonſt beliebt, anſaͤſſig machen, doch duͤrfen weder ſie, noch andere, die Gebäude, aus welchem dieſe Gemeinde fruͤher beſtand, we⸗ der an dem Orte, wo ſie vormals ſtanden, noch auf einem anderen Platze des bisherigen Gebiets der Gemeinde, jemals wieder aufbauen. Art. 3. Unſer Miniſter⸗Staats⸗Secretair des Innern wird ein Inventarium der fahrenden und lie⸗ genden Habe anfertigen laſſen, welche den frommen weltli⸗ chen Stiftungen und Wohlthaͤtigkeits⸗Anſtalten gehoͤrt, und 5 Uns einen Vorſchlag in Betreff der Verwendung derſelben machen. Art. 4. Gedachter Miniſter⸗Staats⸗Secretair wird durch den Intendanten des Communal⸗Archivs und die üͤbri⸗ gen Communal⸗Fahrniſſe in Empfang nehmen, und der Ge⸗ meinde San Glovani a Pira uͤbergeben laſſen. Art. 5. Alle Unſere Staats⸗Miniſter und Staats⸗Secretaͤre ſind ein je⸗ der, ſo weit es ihm angeht, mit der Vollziehung gegenwär⸗ tigen Decrets beauftragt. Neapel, am 28. Jul 28. Franz. — Der Staats⸗Secretair und Praͤſident des Mini⸗ ſterial⸗Conſeils, De; Medicik. — Der Staats⸗Secretair des Innern: Marcheſe Amato.“
Spanien. 1
Die Quotidienne meldet aus Madrid vom 4. Auguſt: Eine bedeutende Anzahl von Perſonen des hoͤchſten Range hat ſich geſtern nach der Koͤnigl. Reſidenz von la Granja begeben. Folgendes ſind einige von Augenzeugen gegebene Detalls uͤber die Ankunft J. J. M.M. Die Infanten und Infantinnen fuhren zuſammen in einem Wagen bis zu dem Sta. Maria de Nieva, wo ſie J. J. M. M. traſen. Der Koͤnig umarmte Alle zaͤrtlich, den Infanten Don Car⸗ los aber zweimal. Der Koͤnig ſoll etwas magerer geworden ſeyn, aber ſich vollkommen wohl befinden; er ſah ſehr heiter aus. Am Abend fand eine herrliche Erleuchtung ſtatt, wow-“ bei unter andern die große Cascade im Park von acht tau⸗ . ſend bunten Lampen umgeben war. Etwa hundert Perſo⸗ — nen wurden zur Cour beim Koͤnige zugelaſſen. Vorgeſtern hat die Munſcipalitaͤt ihre Deputation nach la Granja ge⸗ ſchickt. J. J. M. M. werden am 11ten d. M. hier eintref⸗ fen und alle Anſtalten zu einem wuͤrdigen Empfange ſind getroffen. Der Hof wird, wie man ſagt, am 27ſten d. M. nach dem Escurial abreiſen. Vielleicht macht der Monarch eine neue Reiſe nach den ſuͤdlichen Provinzen, von Granada anfangend.
Geſtern hat der General⸗Inſpector der Koͤnigl. Frei⸗ willigen, Hr. Carhajal, uͤber die in der Hauptſtadt ſtehenden Revue gehalten. Dieſes Truppen⸗Corps wollte J. J. M. M. ein militairiſches Feſt geben, an welchem auch die Freiwilli⸗ gen Theil nehmen ſollten; dieſer Plan ſcheint jedoch aufge⸗ geben zu ſeyn.
Der ehemalige Intendant von Valladolid, Don Juſte Perez iſt zur Beſohnung ſeiner Dienſte als Ehren⸗Mitglied in den Kriegsrath berufen worden. Die Kaffeehaus⸗Polltiker ſprechen von einem Miniſter⸗Wechſel, der aber ſehr unwahr⸗ ſcheinlich iſt. Die Regierung iſt von mehreren Behoͤrden, beſonders aus Granada, von der Exiſtenz einer Freimaurer⸗ Correſpondenz unterrichtet worden.
Der geweſene Pförtner im Kriegs⸗Miniſterium Namens Tomaiſchi, ein Itallaͤner, iſt, wie verſichert wird, unter gu⸗ ter Bedeckung nach dem Schloſſe Montjui von Barcelona gebracht worden. Nach einigen wird er von dort aus de⸗ portirt werden, nach anderen aber ſo lange in Verhaft blei⸗ ben, bis er uͤber einige Verbrechen Aufſchluͤſſe gegeben hat, an denen er Theil genommen haben ſoll.
Portugal. Ueber die (geſtern erwäͤhnte) Expedition nach Madeira und den Azoren enthalt der Londoner Courier folgende nä⸗ here Angaben: . 8