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einen nicht: hhergeſehenen und neuen Fall bedurfte es noth⸗
nmeendig eines neuen Geſetzes. Und da die Autorität Sr. Maj.
ſttes Geſetz unter allen civiliſirten
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Nachfolge Portugals in dem Augendlick,
die Erfuüͤllung Ubrig, naͤmlich zu proteſtiren,
ffeentlich vor den Augen aller Welt, Krone Portugals, 1b, Kaiſer von Braſilien und legitimen Koͤnig des beſagten Ko⸗ nigreiches, ſo wie
—Eiin Schreiben aus Konſtantinopel vom 26.
des Koͤnigs Johann VI. ſo voͤllig und unbeſchraͤnkt wie die ſeines
Durchl. Vorfahren des Koͤnigs Johann IV. war, ſo iſt das
Geſetz vom 15. November 1825 kund gemacht in Folge eines
Tractates, der ein heiliger und unverletzlicher Pact und hoͤch⸗ Nationen iſt) fuͤr Braſi⸗ lien und Portugal ein Fundamental⸗Geſetz geworden und das einzige, weſches (wie es auch geſchehen iſt) die Kron⸗ wo der Thron er⸗ ledigt worden, regeln durfte. 3
Nachdem wir ſo die Geſetzwidrigkeit der Entſcheidung der ſich ſo nennenden drei Stände des Koͤnigreiches, ſo wie die Falſchheit der, von ihnen fuͤr die Uſurpation angefuͤhrten Gründe in das hellſte Licht geſtellt, bleibt uns nur noch einer ſchmerzlichen und ehrenvollen Pflicht wie wir hiemit proteſtiren, oͤf⸗ wider die Uſurpation der welche veruͤbt werden wider Se. Maj. den wider Ihre hochgeliebte Tochter Donna Maria da Gloria; und uͤbergehen wir dieſen felerlichen Pro⸗ teſt der Allmacht des hoͤchſten Schiedsrichters uͤber die Reiche und der Gerechtigkeit aller Souveraine Europa’s. So geſchehen in London, den 8. Auguſt 1828.
Marq. v. Rezende. Visc. v. Itabayana.
Turkei und Griechenland. ul. (in der Allgemeinen Zeitung) enthäͤlt Folgendes: An Ibrahim Paſcha ſoll der Beſehl geſchickt worden ſeyn, Morea fort⸗ während beſetzt zu halten, und dieſen Befehl ſoll auch der Vicekoͤnig von Aegypten, ſeln Vater, erneuert haben. *) Somit ſcheinen die Hoffnungen, die man noch vor einigen
IKgagen in Pera fuͤr die Beruhlgung Griechenlands, und die
8 Sendung eines Tuͤrkiſchen Bevollmaͤchtigren nach Corfu
hegte, jetzt verſchwunden. In der Tuͤrkiſchen Armee, be⸗
8 ſonders in dem Lager bei Schumla, zeigt ſich hie und da
S SCo ſoll nach dem am 17. vorgefallenen Vorpoſtengefechte
Konſtantinopel vom
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ein 52 des alten meuterlſchen Janitſcharen⸗Geiſtes, und
ein Paſcha hat Muͤhe ſich Gehorſam zu verſchaffen.
ein Bimbaſcha, Chef eines Reuterregimentes, der nicht ganz
ſeine Schuldigkeit gethan hatte, und von Huſſein bedroht
wurde, ſich dergleſchen, ſo lieb ihm ſein Leben⸗ ſey, nicht mehrezu Schulden kommen zu laſſen, die Piſtole gezogen, und auf den Seraskier, ohne ihn zu treffen abgefeuert ha⸗ ben, worauf Huſſein Paſcha den Saͤbel zog, und dem Ver⸗ wegenen den Kopf ſpaltete. Das Reuterregiment, das ſei⸗ nen Chef raͤchen wollte, ſoll auf Huſſeins Befehl zuſammen gehauen worden ſeyn. Dem Paſcha von Iſaktſchla ward der Kopf abgehauen, und der Paſcha von Ibraila zu Schumla ins Gefängniß geworfen — Der Verluſt der un⸗ ter Selim III. erbauten Pulverfabrik, die nach einigen durch den Blitz, nach andern vorſäͤtzlich angezuͤndet wurde, und in welcher ſich 7000 Kilogrammen Pulver befanden, iſt in dieſem Augenblicke ſehr empfindlich. Der Großherr hat deren Wiederaufbau binnen einer Friſt von drei Monaten anbefohlen, und den bisherigen Direktor, Hrn. Simon, welcher das Ungluͤck hatte, durch die Exploſion ſeinen Sohn zu verlieren, für die Vollziehung dieſes Befehls verant⸗ wortlich gemacht. Der Großweſſier, welcher einige Tage krank war, iſt wieder hergeſtellt, und wohnte einer Divans⸗ Sitzung bei. Man hat dinr Geruͤchte, daß die Ruſſiſchen Truppen in Aſien Kars und Erzerum genommen hatten. Der Hamburger Correſpondent theilt als durch außer⸗ ordentliche Gelegenheit erhalten, folgendes Schreiben aus 28. Juli mit; Der Sultan hat dieſer Tage einen Verwandten des Vice⸗Koͤnigs von Aegypten nach Alexandrien abgeſchickt. Wie man vernimmt hat derſelbe ſtructionen mitgenommen, wonach Ibrahim Paſcha Be⸗ ehl erhalten ſoll, alle Unterhandlungen mit den Admiralen
der verbuͤndeten Geſchwader in Betreff der Raͤumung Mo⸗
rea's, ee und die Halbinſel in keinem Falle zu ver⸗ laſſen. as Antwort⸗Schreiben des Grafen Gullleminot hat den Divan ſo ſehr erbittert, daß er allen verſohnenden Schrit⸗ ten entſagt zu haben ſcheint. Aller Wahrſcheinlichkeit zufolge, wird demnach Ibrahim nur durch Waffen⸗Gewalt aus Mo⸗ reg vertrieben werden koͤnnen, was zu dedenklichen Verwicke⸗ lungen Anlaß geben duͤrſte, indem zwei von den verbündeten ake von den Waffen nicht gerne Gebrauch zu machen en.
*) Vergl. die mit letzterer Angabe im Widerſt chenden aus dem vnn; 5 in Nr. s8 SA.
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Vom Kriegs⸗Schauplatze nichts Officielles. / Pera iſt Alles auf unguünſtige Nachrichten gefaßt; die Moslemin träumen dagegen nur von Siegen. So viel iſt gewiß, daß ſie ſich bis jetzt in ihren Verſchanzungen bei Schumla gehal⸗ ten und tapfern Widerſtand geleiſtet haben. Gelingt es ihnen die Ruſſen bis zur ſchlechten Jahreszeit aufzuhalten, ſo iſt Conſtantinopel fuͤr dieſes Jahr gerettet, zumal da die Ruſ⸗ ſen dem Plan einer Landung beim Bosphorus entſagt zu haben
ſcheinen.
Vom 10ten bis 25ſten d. ſind hier 23 Oeſterreichiſche, 9 Sardiniſche und 2 Engliſche Schiffe, meiſtens mit Lebens⸗ mitteln und Waaren beladen angekommen.
— In einem andern (von demſelben Blatte mitgetheil⸗ ten) Schreiben aus Konſtantinopel vom 28. Jult heißt es: Seit einigen Tagen haben ſich hier große Beſorgniſſe ver⸗ breitet, und es iſt eine gaͤnzliche Stockung in den Nachrich⸗ ten vom Kriegs⸗Schauplatze eingetreten. Bekanntlich waren noch vor Kurzem Sieges⸗Nachrichten im Umlauf, die allge⸗ meine Begeiſterung unter dem Muſelmaͤnniſchen Volke er⸗ regt haben. Der Reis⸗Efendi hat Berichte uͤber dieſelben den Dragomans der verſchiedenen Geſandten mittheilen laſ⸗ ſen, aus denen, wie uͤbertrieben ſie auch ſeyn moͤgen, wenig⸗ ſteus hervorgeht, daß die Tuͤrken mit vielem Muthe käͤm⸗
pfen, ebgleich ſie ſelbſt bei Schumla Mangel und Roth jeder Art beſtehen müſſen. Seit drei Tagen hat der Reis⸗Efendi indeſſen nichts Neueres mitge⸗
theilt, obgleich er taͤglich Couriere aus Schumla erhält. Eigentliche Buͤllerins, wie es ſonſt in fruͤheren Kriegen zu geſchehen pflegte, ſind noch nicht am Pforten⸗Pallaſte ange⸗ ſchlagen. Die obigen Nachrichten hatten indeſſen zur Folge, daß die Bewaffnung der Hauptſtadt ſchneller von ſtatten ging; in mehr als 100 Bezirken iſt die junge Mannſchaft vollkommen geruͤſtet.
— Aus Smyrna vom 19. Juli wird (in der Allgem. Zeitung) gemeldet: Der Geſundheltszuſtand unſerer Stadt wird bei der drückenden Hitze ſehr bedenklich, und ein boͤs⸗ artiges Fieber, welches in wenigen Tagen den Tod nach ſich zieht, hat viele Menſchen hingerafft. Der vielgereiſte Nie⸗ derländiſche Commandant Van der Love iſt auch dieſer Krankheit unterlegen und vor wenigen Tagen hier geſtor⸗ den. Die Niederkaͤndiſchen und Franzöſiſchen Schiffe haben aus Fuͤrſorge unſre Rhede verlaſſen, und ſind in die offene See gegangen. Von Morea hoͤren wir, daß Ibrahim Paſcha die Halbinſel raͤumen, und nach Hauſe ziehen wolle. Aus Alexandria und Konſtantinopel meldet man aber, daß ihm der Befehl zugeſchickt worden ſey, Morea beſetzt zu behal⸗ ten. Es iſt alſo nicht wahrſcheinlich, daß die Pforte einen Bevollmaͤchtigten nach Korfu zu ſenden gedenke, um an den dortigen Conferenzen Antheil zu nehmen. Von Seite der Europaͤiſchen Admirale wurde Ales aufgeboten, um die Pforte dazu zu vermöͤgen, ſo wie ſie denn auch nichts verabſaͤum⸗ ten, um den Aegyptiſchen Feldherrn außer Stand zu ſetzen, ſich laͤnger in Morea zu behaupten. Sie ſuchten nicht allein ihm alle Zufuhren von Lebensmitreln abzuſchnelden, ſondern auch die nicht⸗Aegyptiſchen Truppen von ihm zu trennen. Was die Lebensmittel betrifft,ſo iſt Ibrahim Paſcha in dieſer Hinſicht wenig in Verlegenheit gerathen; er wußte ſie ſich im Lande zu verſchaffen. Die Weigerung der Alba⸗ neſer aber, ſeinen Befehlen ferner zu gehorchen, und ihre Vereinigung mit einem Griechiſchen Inſurgentenhaufen, in deſſen Mitte ſie ſich lagerten, ſoll ihn ſehr beunruhigt, und viel zu dem Entſchluſſe beigetragen haben, Morea zu ver⸗ laſſen. Viele dieſer Albaneſer ſollen ſich ſpäter unter den Schutz des Admirals de Rigyy geſtellt haben. — Von Kon⸗ ſtantinopel kommen uns die beruhlgendſten Nachrichten uͤbet die Kriegsbegebenheiten zu, allein aus Armenten lauten die Berichte traurig; es heißt, General Paskewitſch habe ſich der feſten Plätze Kars und Erzerum bemäaͤchtigt Die Pforte hat ſich neuerdings aller in dem Hafen von Konſtantinop befindlichen Getreideladungen um einen fixirten Preis vong 8 Piaſter fuͤr den Kilo bemaͤchtigt.
— Dieſelbe Zeitung enthält in den beiden neueſten Blüt tern folgende 88en; „Mittheilungen:
Trieſt, 6. Auguſt. Nach Privat⸗Brleſen aus Spres⸗ vom 8. Juli, deren Inhalt auch uͤber Ancoua, wo cin⸗ 96353 Fregatte einllef, beſtätigt wird, ſoll Modon ſn
olge einer Uebereinkunſt mit Idrahim⸗Paſcha, nachdem die Albaneſer geräͤumt, durch Engländer beſetzt werden. ſtaͤtigt ſich dieſes, ſo duͤrfte man wohl fragen, welche 5
gen von den erwarteten Franzoͤſiſchen Truppen belett wer
den ſollen?7 9. Auguſt. Nach Schiffer⸗Ausſagen ſoll Ibre
Trieſt, G him⸗Paſcha von ſeinem Vater die Erlaubniß erhalten haben
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