Kirchem Angehoͤrigen des Landes und fuͤr Freiburg insbeſon⸗ dere hat, war von dem hieſigen Magiſtrat und der Buͤrger⸗ ſchaft einmuͤthig beſchloſſen worden, durch ein in unſerer Stadt zu erbauendes Denkmal den erhabenen Stifter und Bexgruͤnder dieſer hochwichtigen Epoche, Se. K. H. unſern gnäͤdigſten Großherzog Ludwig, dankbarſt bei der Nachwelt u verewigen, und zu dieſem Endzweck jenes Monument mit der koloſſalen Statue Sr. K. H. aus Bronze oder Gußeiſen u ſchmuͤcken. Hoͤchſtdieſelben geruheten, die unterthänigſte ZBitte der Buͤrgerſchaft Freiburg, ein ſolches Denkmal er⸗ bheauen duͤrfen, zu genehmigen, und ſchon war Alles ſo weit vporgeruͤckt, daß die Ausfuͤhrung beginnen ſollte. Der Wunſch der hieſigen Mitbuͤrger des evangeliſchen Bekenntniſſes, eine neue, ihren Beduͤrfniſſen entſprechende Kirche zu beſitzen, — unnd der Wunſch der hieſigen Mitbuͤrger katholiſchen Glau⸗ bens, ihren Bruͤdern einen Beweis der Eintracht und reli⸗ glboſer Liebe zu geben, vveranlaßte nun die Buͤrgerſchaft, an Se. K. H., deſſen Vaterherzen das Gedeihen der kirchlichen Einrichtungen aller ſeiner Unterthanen gleich nahe liegt, die ebhrfurchtsvolle Anfrage zu ſtellen: ob es den hohen Abſichten ESr. K H. vielleicht noch mehr entſpraͤche, wenn die fuͤr das Denkmal beſtimmte Summe als erſter Fonds zum Bau einer evangeliſchen Kirche zur Verfuͤgung Sr. K. H. geſtellt wuͤrde. Hoͤchſtdieſelben geruheten hierauf nachſtehendes gnäͤ⸗ ddigſtes Handſchreiben zu erlaſſen: . 8. 8 An den Magiſtrat und Buͤrger⸗Ausſchuß meiner — getreuen Stadt Freiburg. 88 Wenn Ich der Bitte Meiner getreuen Stadt Freiburg, zum Gedaͤchtniß der fuͤr Meine katholiſche Unterthanen hoch⸗ wichtigen Epoche der Gruͤndung des Erzbisthums ein Mo⸗ nnument mit Meinem Bildniß errichten zu duͤrfen, ſeiner ͤ entſprochen habe, die Gefühle der Dankbarkeit ehrend: 2 gereicht es Mir doch zu hoͤherem und aufrichtigerem Ver⸗
— 2 Fes gnuͤgen, die Summe, welche zu dieſem Zweck verwendet wer⸗
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dden ſollte, als einen Beitrag zum Bau der neuen evangeli⸗ ſſchen Kirche anzunehmen, und damit zu einem Denkmal der
echtchriſtlichen Gefinnungen und der herzerhebenden Eintracht zwiſchen den verſchiedenen Glaubensgenoſſen zu beſtimmen, wovon die Bewohner Meiner guten Stadt Freiburg ein ſo
erfreuliches Zeugniß geben. Solche Wahrnehmungen ſind
Mir die liebſten Huldigungen. In voller Anerkennung des Ihnhaltes Ihrer desfallſigen Zuſchrift verſichere Ich Sie und Ihre Mitbuͤrger zugleich Meines Dankes und der Fortdauer Meines beſondern Wohlwollens. 88 Karlsruhe, den 13. Auguſt 1828.
Ihr wohlgeneigter Ludwig.
Nuͤrnberg, 17. Auguſt. Se. Hoh. der Herzog Mar miin Baiern trafen auf der Kückreife von London uͤber Brüſfei 1 und Frankfurt geſtern hier ein, nahmen das Nachtquartier im Gaſthauſe zum Batertſchen Hof, und ſetzten heute fruͤh
ddie Reiſe nach Muͤnchen fort. Am gleichen Tage iſt auch Se. Exec. der Graf Leon Porocki, Kaiſerl. Rſe Ge⸗
ſandter am Portugieſiſchen Hofe, hier angelangt und in dem⸗ Er begiebt ſich nach Paris,
ſelben Gaſthauſe abgeſtiegen uunm dort die weitern Inſtructionen ſeines Hofes aus Anlaß ddeer neueſten Ereiguiſſe in Portugal abzuwarten. Hamburg, 22. Auguſt. Es iſt die officielle Anzeige eingegangen, daß es die Abſicht der beiden Kriegs, Brigan⸗ tinen des Kaiſers von Marokko, welche abgelaufen ſind, ſey, die Flaggen der Maͤchte, welche in Tanger keine Conſuln halten, zu beunruhigen, ihr Haupt⸗Augenmerk aber ſey, den IJandel der Hanſeatiſchen Städte zu beläſtigen; aus dieſem “ Zeunze haben ſie ſich nach dem Norden gewendet, um alle Schiffe, welche ſie als Eigenrhum der obigen Staͤdte antref⸗ fen, aufzubringen. Portugal. Pariſer Blatter enthalten folgende Correſpondenz⸗Nach⸗ 1u richten aus Liſſabon vom 2. Auguſt: Unſere Gazeta macht Folgendes bekannt: 3 „Da die Diviſionen und Brigaden der Operations⸗Ar⸗ mmee bereits aufgeloͤſt worden ſind, ſ⸗ beſiehlt der Köͤnig, unſer Herr, als Ober⸗Befehlshaber der Armee, daß die Offiziere der Ge⸗ neralſtaͤbe der genannten Diviſtonen in die Stellung zuruͤck⸗ treten ſollen, die ſie vor ihrer Ernennung zum Dienſte des Generalſtabes einnahmen.“ . Ein Tagesbefehl, datirt aus dem Hauptquartier des Palaſtes vom 30. Jult, macht die Liſte der Officiere und Civil⸗Beamten der conſtitutionnellen Armee bekannt, die ſich gemeldet haben, um der Amneſtie theilhaftig zu werden. Man bemerkt darunter 1 Oberſten und 1 Capitain von der Artillerie, 3 Rittmeiſter, 4 Lieutehants und 2 Unter⸗Lieute⸗ nants von der Capallerte, und 18 Capitains, 17 Lleutenants
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und 12 Unter⸗Lieutenants von der Inſanterie; im Ganzen 66 Individuen. 3
Die Vorbereitungen fuͤr die Kroͤnung werden thäͤtig fort⸗ geſetzt. —
Der Graf la Tour Maubourg, zweiter Secretair der Franzoͤſiſchen Geſandtſchaft hat vor Kurzem Depeſchen er⸗ haten, die ihn zur Abreiſe beſtimmt haben, er wird morgen auf dem Packet⸗Boot nach London abgehen.
Die heutige Gazeta macht folgendes Decret bekannt: * „Der Koͤnig, unſer Herr, Ober⸗Befehlshaber der Armee
befiehlt, daß alle Officiere, die ſich bereits gemeldet oder ſich
noch melden werden, und das Heer der Rebellen erſt nach
dem 10. Juli verlaſſen haben, als Gefangene betrachtet und
in Sicherheit gebracht werden ſollen.“ (gez.) Der Graf de Barbacena, Chef des Generalſtabes. Türkei und Griechenland.
Nach einem Schreiben aus Konſtantinopel vom 26. Juli (in der Allgem. Zeitung) paſſiren nicht nur unaufhoͤrlich durch Adrianopel Kontingente aus den Europaͤiſchen Pro⸗ vinzen nach dem Lager vor Schumla, ſondern auch in der Näͤhe der Hauptſtadt langen beinahe taͤglich Truppenabthei⸗ lungen aus den Aſtatiſchen Statthalterſchaften an, unter welchen unlängſt ein Corps von ein paar Tauſend Mann Kurdiſcher Reiterei, angefuͤhrt von einer Amazone, ſich be⸗ merkbar machte. 1
— Ein Schreiben von der Donau vom 14. Aug (im Nuͤrn⸗ berger Correſpondent) enthaͤlt in Bezug auf den dermaligen Ruſſiſch⸗Tuͤrkiſchen Krieg unter Anderem Folgendes: „Die eigentliche Operations⸗Baſis dieſes Heeres (des Ruſſiſchen) iſt, in Folge ſeiner jetzigen Stellungen, die Meereskuͤſte und die untere Donau bis zum Einfluſſe des Pruth in dieſelbe. Denn die am linken Donau Ufer gelegenen Fuͤrſtenthuͤmer koͤnnen, ſelbſt abgeſehen von ihrer Begrenzung im Norden, um ſo weniger mit in dieſer Baſis begriffen werden, da Siliſtria, Giurgewo und andere an dieſem Strome befind⸗ liche Feſtungen noch in den Haͤnden der Tuͤrken, mithin die Communicationen mit den Gegenden jenſeits deſſelben noch keineswegs ungefährdet ſind. Nach den offiziellen Berichten war kuͤrzlich die Ruſſiſche Haupt⸗Armee in der Richtung von Varna und Schumna eingetroffen. Den allgemein aner⸗ kannten Grundſaͤtzen der Strategie gemäaͤß, wird ſie ihre Be⸗ wegungen gegen ihr muthmaaßliches Operations⸗Project (Konſtantinopel) nicht eher fortſetzen koͤnnen, bis ſie ſich jener beiden wichtigen Punkte bemaͤchtigt hat, da der eine und der andere, ſo lange ſie in feindlicher Gewalt ſind, ihre Verbindungs⸗Linien mit der Baſis bedrohen. Al⸗ lein Varna iſt in dieſer Beziehung noch wichtiger, weil ſich an deſſen Beſitz die Sicherheit der Communicationen der Landarmee mit der Flotte knuͤpft, ſie aber durch letztere ihre Haupt⸗Zufuhren erhaͤlt. Landwäris werden ihr dieſe ohne⸗ hin immer nur ſpaͤrlicher zugehen koͤnnen, je weiter ſie in ſüdlicher Richtung vorruͤckt. — Aus dieſer fluͤchtigen Skizze erglebt ſich von ſelbſt, an welche Grund⸗Bedingungen ſich die Erfolge des ganzen Femdnng⸗ knuͤpfen. Da die Ueberlegen⸗ heit der Ruſſiſchen Land⸗ und Seemacht eine unbeſtreitdare Thatſache iſt, ſo läßt ſich abſehen, daß die Schwierigkeiten, welche der Erfuͤllung der hier geforderten Grund⸗Bedingun⸗ gen etwa noch in den Weg treten moͤchten, demnaͤchſt uͤber⸗ waͤltigt, mithin dieſe Erfolge in rein⸗militairiſcher Hinſicht faſt unzweifelhaft erſcheinrn duͤrften.
„— Die Griechiſche Regierung hat drei Arten von Muͤnzen prägen laſſen; die erſte iſt von Kupfer, heißt Egida, und 600 derſelben machen eine Minerva; die zweite, von Sil⸗ ber gilt einen Talari; die dritte, ebenfalls ſilberne, hat den 99en: füͤnf Tenici, und koͤmmt an Werth einer Minerva
eich.
Vereinigte Staaten von Nordamerika.
Die neueſten Nord⸗Amerikaniſchen Vlaͤtter melden von einem großen Mittagsmahl, welches 8 Columbia, zu Ehren weier vom Congreß zuruͤckgekehrten Deputirten, unter dem
orſitze des daſigen Gouverneurs ſtatt gefunden hat. Einer jener Deputirten, Hr. Dufſie, hat bei dieſer Gelegenheit eine ſehr lange Rede gehalten, worin er eine traurige Schllde⸗ rung von den fuͤr die ſüͤdlichen Provinzen ſich eröffnenden Ausſichten gab. Eine zum Schutz und zum Beſten der Na⸗ tion erwählte Regierung, ſagte er unter andern, ſey ent ſchloſſen, Alles zu ihrem (der ſuͤdlichen Provinzen) Unter⸗ gange, und zu ihrer Vernichtung zu thun. Sie habe ihnen an 10 Millionen ſaͤhrliche Taxen auferlegt, ihren Handel zerſtoͤrt, ihre Vorraͤthe auf Nichts zuruͤckgebracht, ihre Be⸗ wohner in Schulden verſetzt und dieſe unertraͤglichen Laſten immer vergroͤßert, um eine Klaſſe feiler, wuͤthen⸗ der Pollti
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