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4 1 1“ — gabe zu entrichten, ſo war es zu einem Prozeſſe ge den ſie in erſter Inſtanz verloren hatten. Nach einer Appel⸗ lation an den Koͤnigl. Gerichtshof, hat dieſer nunmehr „in Betracht, daß die gedachten Theater nur in Folge einer Au⸗ toriſation von Seiten der Regierung beſtehen, und daß dieſe Autoriſation ihnen nur unter der Bedingung bewilligt wor⸗ den iſt, dafuͤr eine Abgabe an die große Oper zu entrichten; in Betracht ferner, daß die hieraus fuͤr die kleinen Theater entſpringende und ihre ganze Exiſtenz bedingende Verpflich⸗ tung von ihnen uͤbernommen, auch vor wie nach der Wie⸗ derherſtellung der Monarchie erfuͤllt, und, da ſie zu Gunſten einer Privat⸗Anſtalt freiwillig eingegangen worden, als ein Privat⸗Abkommen, nicht aber als eine Auflage zu betrachten iſt, mithin der 48ſte Artikel der Charte den gedachten Thea⸗ tern nicht zu Gute kommen kann,“ das Urtheil des Zucht⸗ polizei⸗Gerichts beſtaͤtigt und die Appellanten zur Gelobuße und in die Koſten verurtheilt. 8 Aus Calais meldet man unterm 15ten, daß von ſechs, Tages zuvor aus dem Hafen ausgelaufenen Fiſcherkaͤhnen, vier in der Nacht durch heftigen Sturm an die Kuͤſte gewor⸗ fen worden ſind, wodurch dreizehn Seeleute, faſt lauter un⸗ bemittelte Familienvaͤter, das Leben eingebuͤßt haben. Großbritanien und Irland. London, 19. Aug. Der heutige Courier meldet: Der Nachfolger des Herzogs von Clarence — nicht ernannt. ter Herzog von Wellington, Hr. Peel und einige andere ö ſind abweſend, und auf Depeſchen, welche nach einem entfernten Theile des Landes*) geſendet worden ſind, kann noch keine Antwort eingegangen ſeyn. Daſſelbe Blatt enthaͤlt Folgendes: Es ſtand nicht zu er⸗ warten, daß die Britiſche Regierung es bei bloßen Gegen⸗ vorſtellungen gegen die Behandlung und Verhaftung zweier Englaͤnder zu Liſſabon, Sir John Doyle und Lieutenant Young, bewenden laſſen wuͤrde. Am letzten Sonuabend datte eine Deputation von Subſcribenten bei Lloyds eine Zuſammenkunft mit dem Grafen von Aberdeen, in welcher ſie um Einſchreiten der Engliſchen Regierung zu Gunſten des Herrn Youngbaten, der ſich durchaus in keine oüitiſ Angelegenheiten gemiſcht habe, ſondern wabrſchennich ein Opfer einiger nichtswuͤrdigen Individuen geworden ſe⸗ deren betruͤgeriſche Handels⸗Opedationen er dei ” ſeiner Pflicht, als Agent vieler Londoner Kauft . deckt habe. Die Antwort des Grafen v -vvgen &☛ wie ſich von einem Britiſchen Miniſter der auswa 2* gelegenheiten erwarten ließ. Er hoffe * werde nicht glauden, daß die Regierung E Maj 8112. ſchimpflichen Bruch 8 die gierung Sr. Maj. einen ſo 1 er zwiſchen England und Portugal be⸗ 2 als ſich in dem Falle des Herrn Young — det habe, ohne den Britiſchen Conſul zu den Perſondh en jetzt die Regierung Portugals handhaben⸗ ze aschne en Gegenvorſtellungen in den ſtaͤrkſten Ausdruͤcken aus Liſſabon ſae⸗ ſey vor dem Abgange der letzten Depeſchen ohne Wirkung n mehr als einmal geſchehen, jedoch leider vom answärteg⸗ In wenigen Tagen aber werde man daſelbſt den erwüͤnſchten C2nnn⸗ eine Mittheilung empfangen, welche Sir John Doyle haceng, ſowohl fuͤr Herrn Young als fuͤr gieſiſchen e —— 8 — in derſelben der Portu⸗ pe oſen, 2672 — eeen nen nicht die r 8 hen, auf Folgen FFP Schritte geſchaäͤ⸗ ſeyn muͤßte; da in Fällen, wie dieſe Natur vorbereitet Rechte Britiſcher Unterthanen beei leſe, wo die Freiheit und die rung Sr. Maj. entſchloſſen fecraͤchtigt wuͤrden, die Regie⸗ zen 2 v, nicht mit ſich ſcher⸗ e ourier giebt Nr. 225. der Algens. Preni Qhe (von uns bereits in Proteſtation des Viscount Nrabayana sertung mitgetheilte) ezende gegen die Uſurpation der Po⸗ des Marquis von In den Anmerkungen, mit welchen ortugieſiſchen Krone.
dies Document begleitet, ſpricht ſich angeführte Blatt
gemacht habe: daß Rede ſtehenden
gegen des Infanten Betragen aus ſtärkſte Widerwille n⸗ ſchon ſo oft dargethan, „Prr haden, beizt echt und Geſetz keine Anſpruͤche auf —
von Portugal machen konnt’ S Thron ma ſe, daß es ermuͤdend ſ⸗ 1 bg Veweisgründe zu wiederholen. enn nben. — ſeyn ſollten, ſo endzne oc⸗ „ — eilte Proteſt deren ſehr treff⸗ 1 nicht noͤthig i 1 ffend, ſo daß es ſtellen. ſt, noch weitere Betrachtungen daruͤber 5.
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Die Fregatten Pyramus und Galathea ſind aus Liſſa⸗
2 Fabrſch
8asa h einlich Schottland, wohin Lord Melville abge⸗
kommen,
Der oriſirt, ſeine
bon zu Devonport angelangt. Die Graͤfin d⸗Alva nebſt Fa⸗
milie iſt mit dem Pyramus gekommen. Liſſabon war dis
zum 8. Auguſt ruhig und in duͤſterer Stimmung — der Handel faſt gaͤnzlich zernichtet — die Schatzkammer leer — die Gefaͤngniſſe voll. Zu Portsmouth iſt ein Portugieſiſches Fahrzeug mit 149 Conſtitutionellen und vier Damen aus Corunna angelangt. Andere Fahrzeuge ſollten bald folgen und es werden Mittel herbeigeſchafft, um alle jene Ungluͤck⸗ lichen von Spaniens ungaſtlchen Kuͤſten zu entfernen. Die angekommenen Couſtitutionellen beſchreiben die ihnen in Spa⸗ nien wiederfahrene Behandlung als rauh und fuͤhllos. Man drohte ihnen, ſie ins Gefaͤngniß zu werfen, oder an Dom Miguel auszuliefern, wofern ſie ſich nicht innerhalb eines Monats hinwegbegeben wuͤrden. — Der Portugieſiſche Con⸗ ſul zu Portsmouth hat ihnen die groͤßeſte Aufmerkſamkeit geſchenkt und ſich zu allem erforderlichen Beiſtande erboten. — Die Expedition nach Madeira wird, den Schiffs⸗Nach⸗ richten zufolge, erſt in einigen Wochen ſegelfertig ſeyn. Selbſt Solche, die bloß bei den Partheiungen von 1820 betheiligt waren, haben jetzt in die Liſſaboner Gefaͤngniſſe wandern muͤſſen. Die Eigenthums⸗Confiscationen in Portugal ſchrei⸗ ten in immer groͤßerem Maaße vorwaͤrts. — Die Fregatte
Galathea hat Befehl erhalten, Lord Strangford nach Riov“.
Janeiro zu bringen. Es ſind den Miniſtern Vorſtellungen wegen der in ouro zuruͤckzulaſſenden Kriegsſchiffe gemacht worden. Die erhaltene Antwort ſoll dahin gelautet haben, daß Befehle ertheilt worden waͤren, alle Schiffe ſowohl aus deim Dour als aus dem Tajo zuruͤckzurufen. Das Geſchwader, welches bei Porto ſtationirt war, iſt bereits angekommen; es beſteht aus den Koͤniglichen Schif⸗ fen Cordella und Britomart. In Lloyd's hat man ſie als aus Liſſabon kommend angegeben, was aber ein Irrthun
ſt, denn ſie kommen vom Douro und waren am 13ten von
dort abgeſegelt. 58*
Der Courier laͤßt es ſich angelegen ſeyn, denjenigen
Franzoͤſiſchen Blaͤttern zu widerſprechen, welche behaup⸗
tet haben, es mangele an Eintracht zwiſchen England,
Oeſterreich und Frankreich, beſonders in Betreff der Ex⸗
pedition nach Morea, und es haͤtte eine lebhafte Discuſ⸗ ſion zwiſchen den Geſandten von England und Oeſterreich und Herrn von Rayneval ſtattgefunden. „Die Expedition,“ ſagt er, „iſt im Einverſtaͤndniß mit uns verabredet worden und wird auch ſo ausgefuͤhrt werden. Frankreich hat keine von den unſrigen getrennten Intereſſen. Jene Unternehmung hat die Ausfuͤhrung des Londoner Tractats, aus dem ſie entſproſſen iſt, zum Zweck.“ .
Es geht hier das Geruͤcht, als werde die Neapolitani⸗ 3
ſche Reglerung den groͤßeſten Theil ihrer Seemacht gegen Tripolis ſenden, da ſie nicht beabſichtige, der Regentſchaft jenes Staats noch ferner Tribut zu zahlen.
Von dem Ruſſiſchen Admiral⸗Schiffe, welches bei Secilly ein heftiger Windſtoß von der uͤbrigen Escadre trennte, hat man noch keine Nachrichten. Als man es zuletzt ſah, hatte es blaue Lichter, als Nothzeichen, angeſteckt. Man hofft, daß es in einen Franzoͤſiſchen Hafen eingelaufen ſey. Die übrigen Schiffe werden noch mehrere Tage zu Plymouth bleiben muͤſſen.
Am 9. Auguſt iſt das von Colombo kommende Schiff Alexander, auf welchem ſich Sir Hudſon Lowe befand, 3 Meilen unter Graveſend durch einen Windſtoß auf die Seite geworfen worden. Sir Hudſon iſt jedoch in den Dowus ans Land geſtiegen und man hat, noch Hoffnung, die ſehr bedeutenden, auf dem Fahrzeuge befindlichen Guͤter zu retten.
Der Herzog von Wellington iſt am Freitage zu Chel⸗ tenham angekommen. 3
Am Sonntage ward der Geburtstag der Herzogin von Kent, welche ihr 42ſtes Jahr zuruckgelegt hat, gefeiert. 2
Se. Koͤnigl. Hoheit der Herzog von Glouceſter ſind a vergangenen Mittwoch zu Portsmouth eingetroffen.
Zu Woolwich wird jetzt ein Linſenſchiff von 120 Kano nen, Trafalgar genannt, und ein Dampfboot von 700 Ton nen Laſt erbaut. Es haben ſeit einigen Wochen bedeutend Reductionen im Koͤnigl. Arſenal ſtatt gefunden. 5
Das Plymouth Journal erklaͤrt die aus einem Blatte von Exeter entlehnte Cletzthin mitgetheilte) Erzaͤhlung von der wunderbaren Rettung des Grafen von Northesk dur die Herzogin von Sachſen⸗Meinungen fuͤr ungegruͤndet. 1
Die Morning Chroniele ſagt: Es geht das Geruͤcht, daß Graf Grey zum erſten Lord der Admiralität ernannt
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und daß die katholiſche Emanicipation in der naͤchſten Par⸗
lamentsſitzung zu einer Regierungs⸗Maaßregel gemacht wer⸗ den ſolle.