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die Prinzeſſin von Oranien waren ebenfals am vorherigen Abende, von Ihrer Reiſe nach Deutſchland zuruͤckkehrend, im Haag angekommen. „ Se. Hoh. der Serzos Bernhard von Sachſen⸗Weimar
iſt vorgeſtern, aus Deutſchland kommend, hier durchgereiſt, um ſich nach Gent zu begeben. Daͤnemark. —
1n. Auguſt. Se. Koͤnigliche Hoheit
Kopenhagen. werden erſt im October
der Prinz Friedrich Carl Chriſtian 1 d. J. von ihrer nach der Schweiz und Italien unternom⸗ menen Reiſe hierher zuruͤckkehren.
Der Reichs⸗Statthalter von Norwegen, Graf v. Pla⸗ ten, iſt am 8ten d. wieder zu Chriſtiania eingetroffen.
Am 14ten d. iſt ein neues Linienſchiff von 84 Kanonen, welches den Namen Waldemar erhalten, zu Nyholm vom Stapel gelaſſen worden. 2
Am 25ſten d. wird die erſte in Norwegen erbaute Fre⸗ gatte im Marine⸗Etabiſſement zu Horten vom Stapel laufen. 8
* Befehlshaber der Ruſſiſchen Avantgarde, General Ruͤdiger, iſt ein geborner Juͤtlaͤnder. Deurtſchland. Muͤnchen, 18. Aug. Heute Vormittag um 11 Uhr
hatte die feierliche Schließung der Staͤnde⸗Verſammlung durch Se. Excellenz den Herrn Staatsminiſter des Innern
und der Finanzen, Grafen von Armanſperg, ſtatt. Nach Verleſung der K. Vollmacht zur Schließung der diesjährigen Sitzung der Stande⸗Verſammlung, durch Hrn. Miniſterial⸗ Rath von Wirſchinger, erfolgte durch eben Denſelben die Vorleſung des von Sr. Koͤnigl. Majeſtaät erlaſſenen, aus Bad Bruͤckenau vom 15. Aug. datirten, Abſchieds. Von dem Inhalte deſſelben bemerken wir zuvoͤrderſt in Anſehung der Beſchluͤſſe der Kammern uͤber die Geſetz⸗Entwuͤrfe, daß mehrere derſelben bereits fruͤher die Koͤnigl. Genehmigung erhalten hatten, und die desfallſigen Geſetze promulgirt wor⸗ den ſind; anderen aber wird jetzt resp. mit den von den Ständen beantragten Modiſicationen die Genehmigung er⸗ theilt. Mit Uebergehung deſſen heben wir aus dem Land⸗ tags⸗Abſchiede nur folgende Stellen aus: Die Competenz⸗ Conflicte betreffend. Indem die Stͤnde zu dem Geſetz⸗Ent⸗ wurfe uͤber die Competenz⸗Conflicte mehrere Modificationen vorgeſchlagen haben, durch welche das dem Koͤnige zuſtehende Recht der Bildung der öͤffentlichen Stellen und Behöͤrden und der Ernennung zu dieſen deſchraͤnkt werden ſoll, ſind dieſelben aus den Graͤnzen ihres verfaſſungsmäßigen Wir⸗ kungskreiſes herausgetreten. Wir ſehen Uns daher — in der treuen und feſten Bewahrung der Praͤrogative der Krone eine eben ſo heilige Pflicht, als in der gewiſſenhaften Auf⸗ rechthaltung und Beſchirmung der Rechte der Staͤnde und der einzelnen Staatsgenoſſen erkennend, — mit Bedaueru in die Nothwendigkeit geſetzt, dieſem Geſetz⸗Entwurfe Unſere Genehmigung zu verſagen, in welchem Wir den Stäͤnden und Unſerem Volke eine neue Gewaͤhr für die Handhabung der Geſetze und fuͤr die Befeſtigung des Rechts zu verleihen beabſichtigt hatten. Die Erfuͤllung Unſerer wohlmeinenden Abſichten und gerechten Erwartungen wird einem kuünftigen Landtage vorbehalten bleiben. — Die Ehren⸗Gerichte betreffend. Je lebhafter Wir bedauern, daß eine Vereinigung der Stände uͤber die gemeinſchaftliche Zuſtimmung zu dem an ſie gebrach⸗ ten Geſetz⸗Entwurfe, die Ehren⸗Gerichte betreffend, nicht Statt gefunden habe, um ſo mehr werden Wir Unſere be⸗ harrlichen Beſtrebungen dahin richten, dem mit der Re⸗ ligion, dem Sitten⸗Geſetze und der buͤrgerlichen Ord⸗ nung gleich unvertraͤglichen Frevel des Zweikampfs mit aller Kraft und durch ernſte Anwendung aller geſetz⸗ lich Uns zu Gebote ſtehenden Mittel Einhalt zu thun. — Die Ausſcheidung der allgemeinen Staats⸗Ausgaben von den Ausgaben der einzelnen Regierungs⸗Bezirke, und die Bildung der den letzteren zuzuwendenden Fonds betreffend. Den von den Staͤnden uns uͤbergebenen Geſammt⸗Beſchluß uͤber den Geſetz⸗Entwurf, die Ausſcheidung der allgemeinen Staats⸗Ausgaben von den Ausgaben der einzelnen Regie⸗ rungs⸗Bezirke, und die Bildung der den letzteren zuzuwen⸗ denden Fonds betreffend, haben Wir in Erwaͤgung gezogen, und demzufolge dieſem Geſetz⸗Entwurfe, ſo wie derſelbe ſich nunmehr nach den beantragten Modificationen geſtalten wuͤrde, Unſere Genehmigung nicht zu ertheilen beſchloſſen. — Die allgemeine Gewerbſteuer betreffend. Wir haben aus den Beſchluͤſſen der Staͤnde des Reiches entnommen, daß die beiden Kammern derſelben — obgleich einig unter ſich uͤber die Zweckmaͤßigkeit des, dem an ſie gebrachten Entwurfe des allgemeinen Gewerbſteuer⸗Geſetzes zu Grunde liegenden Prinzipes — ſich uͤber die Anwendung und die Ausführungs⸗
weiſe dieſes Prinet icht vereiniget haben, und debauern, Majeſtät werden am 23ſten Abends hier erwartet. Se Fasätset. * 2 n ürmars Fe. Mne r e t
daß deshalb das allgemein anerkannte Mißverhaͤltniß, in wel⸗
chem die bisherigen Gewerbſteuern unter ſich und zu den Steuern aus dem Grund⸗, Dominical⸗ und Hausbeſitze ſte⸗ hen, dermal nicht entfernt, und den in dieſer Hinſicht erho⸗ benen zahlreichen Beſchwerden nicht abgeholfen werden koͤnne. — Die allgemeine Erwerbſteuer betreffend. Die Erreichung Un⸗ ſerer Abſicht, an die Stelle der im Koͤnigreiche beſtehenden eben ſo verſchiedenen als mangelhaften Normen uͤber Per⸗ ſonal, und Erwerbſteuer eine einfache und gleichheitliche Be⸗ legung des Erwerbes herbeizufuͤhren, muͤſſen Wir einer ſpaͤ⸗ tern Zeit uͤberlaſſen, da ſich die Staͤnde des Reiches uͤber den an ſie gebrachten Entwurf eines allgemeinen Erwerbſteur⸗ Geſetzes nicht vereinigten. — Den Malz⸗Aufſchlag betref⸗ fend. Den von den Staͤnden beantragten Modiſicatio⸗ nen zu dem an ſie gebrachten Entwurfe des Malz⸗Auf⸗ ſchlags⸗Geſetzes, welche dieſes der Schulden⸗Tilgungs⸗ Anſtalt zugewieſene Gefaͤll mindern koͤnnten, haben wir Unſere Genehmigung nicht zu ertheilen beſchloſſen. — Die Antraͤge und Wuͤnſche der Kammer, desgleichen die durch dieſelbe Sr Maj. vorgelegten Beſchwerden ſind theil⸗ weiſe bereits erledigt worden, theils finden dieſelben im Ab⸗ ſchied ihre Erledigung, theils endlich ſollen dieſelben dem⸗ naͤchſt weiter beruͤckſichtigt werden. Am Schluſſe des Ab ſchieds heißt es: Indem Wir nun Unſeren Lieben und Ge⸗ treuen, den Staͤnden des Reichs, gegenwärtigen Abſchied ertheilen, blicken Wir mit Vergnuͤgen auf die Fruͤchte zuruͤck, welche waͤhrend der neunmonatlichen Dauer der Verſamm⸗ lung zur Reife gediehen ſind. — Ungern vermiſſen Wir unter dieſen Fruͤchten die Ergebniſſe eines auf die Entfeſſelung der landwirthſchaftlichen Induſtrie berechneten Culturgeſetzes. Wenn die Entwuͤrfe eines neuen Strafgeſetzbuchs und eines auf den Grundlagen der Oeffentlichkeit und Muͤndlichkeit ruhenden Geſetzes uͤber das Verfahren in buͤrgerlichen Rechts⸗ ſtreitigkeiten, nicht mehr zur Berathung gebracht werden konn⸗ ten, ſo erwarten Wir von einer kuͤnftigen Staͤndeverſamm⸗ lung, daß dieſelbe die ihr mitgetheilt werdenden Geſetzbuͤcher den vielſeitigſten Erwägungen und Pruͤfungen untergeben und zur moͤglichſten Vervollkommnung eines ſo wichtigen und umfaſſenden Werkes beitragen wird. Wohlgefällig erkennen Wir die ausdauernden Anſtrengungen, mit welchen beide Kammern ſich ihrem Berufe unterzogen, und Unſere landes⸗ vaͤterlichen Abſichten durch Beirath und Zuſtimmung vielfaͤl⸗ tig unterſtuͤtzt haben. Theuer ſind Unſerem Herzen die Uns von beiden Kammern geaͤußerten Geſinnungen der Treue, Ergebenheit und Anhäͤnglichkeit an Unſere Perſon und an Unſer Koͤnigliches Haus. Wir erneuern dagegen die Ver⸗ ſicherung Unſerer beſondern Koͤniglichen Huld und Gnade, womit Wir Unſeren Lieben und Getreuen, den Staͤnden des Reichs, ſtets gewogen bleiben. „ Muͤnchen, 19. Auguſt. Se. Hoheit der Herzog Maxi⸗ milian in Baiern ſind von Ihrer Reiſe nach Frankreich und England geſtern zuruͤckgekommen, und werden ſich von hier nach Tegernſee begeben. 1 Ingolſtadt, 19. Auguſt. Hier werden bereits alle⸗ Anſtalten getroffen, um das in der Geſchichte dieſer Stadt ewig denkwuͤrdige Feſt der Grundſteinlegung zum Feſtungs⸗ bau auf dem rechten Donau⸗Ufer mit angemeſſener Feier⸗ lichkeit zu begehen. Innerhalb des Donau⸗Thors und außer der Bruͤcke werden große Triumph⸗Pforten errichtet, und feſt⸗ lich geſchmuͤckt. Die Straßen, durch welche der Zug zur Grundſteinlegung geht, werden, ſo wie die Donau⸗Bruͤcke, mit Bäumen und Blumen dekorirt. Auf dem Bauplatze ſelbſt wird ein Altar zur Feldmeſſe und ein Zelt fuͤr Se. Maj. den Koͤnig errichtet. In der Naͤhe erbaut die Koͤnigl. Feſtuͤngsbau⸗Direction eine Tribune fuͤr angeſehene Fremde und Damen. Der, durch die faſt ununterbrochenen Gewit⸗ ter und Regenguͤſſe ſeit mehreren Wochen andauernde, hohe Waſſerſtand der Donau hat die Vorarbeiten der Feſtungs⸗ Bau⸗Direction zur Grundſteinlegung ſehr erſchwert, und haͤtte beinahe die Ausfuͤhrung auf den von Sr. K. Maj. feſtgeſetzten Zeitpunkt, den A4ſten d. M., unmoͤglich gemacht. Es ſind nun aber die Schwierigkeiten gehoben, und der nächſte Sonntag wird den ſo lange vermißten Schutz des Vaterlandes durch eine im Herzen deſſelben entſtehende Landes⸗Feſtung begruͤnden. Uebermorgen wird der im Dom⸗ linger Königl. Steinbruch in der Ortsmarkung Großmehring gebrochene und behauene Grundſtein, 420 Centner ſchwer, aus dem Steinbruche abgeholt und in feierlichem Zuge von der Schuljugend, den betreffenden Pfarr⸗Aemtern, der Land⸗ wehr⸗Cavallerie, dem Stadt⸗Magiſtrat, dem Koͤnigl. Land⸗ Priche⸗ und von der Koͤnigl. Feſtungsbau⸗Direction mit einer brheilung der techniſchen Compagnien begleitet, durch die
Stadt auf den Bauplatz gefuͤhrt werden. Se. Köͤnigl⸗
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