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Durchlaucht der Herr Feldmarſchall Fuͤrſt Wrede und meh⸗ rere Herren Generale der Armee werden bei der Feierlichkeit, wie man vernimmt, ebenfalls zugegen ſeyn. Das Programm uͤber dieſelbe iſt bereits ausgegeben.
Portugal.
Das Fahrzeug Swift hat Depeſchen und Briefe bis⸗ zum 4. Auguſt von der Inſel Terceira (nach London) ge⸗ bracht. Der Inhalt der Letzteren iſt folgender: „Das 5te Jaͤger⸗Regiment, welches ſich von jeher der guten Sache geneigt zeigte, hat Dom Pedro als einzigen geſetzmaͤßigen Köͤnig ausgerufen. Dom Miguel's Anſpruͤche wurden durch eine Rebellen⸗Parthei unter dem damaligen Gouverneur un⸗ terſtützt, aber das genannte Bataillon ſtellte den tapfern Hauptmann J. Gruntino Dios an ſeine Spitze und ver⸗ nichtete die Empoͤrer. Die Inſel genießt jetzt einer vollkom⸗ menen Ruhe und man ſieht nicht mehr, wie in den Tagen des Mai, die Flagge der maͤchtigen Engliſchen Nation von den Rebellen auf den Richtplatz aufgeſteckt, noch Moͤnche und Geiſtliche, welche in den Straßen rufen: „Es lebe Miguel, Tod Dom Pedro.““
Der Londoner Courier meldet: Briefe aus Porto (welche bis zum 10. Aug. reichen) geben eine Schauder erregende Beſchreibung von dem Verfahren des Unterſuchungs⸗Tribunals in jener Stadt. Ein Buch iſt eroͤffnet worden, in welches jede Anklage, von wem ſie auch herruͤhren moͤge, aufgenommen wird. Die von der Regie⸗ rung gegebenen Vollmachten gehen ſo ins Detail, daß ſie jeden Bewohner Porto's, ſowohl Einheimiſche als Fremde, treffen. Trotz der kurzen Zeit, ſeit welcher dieſe Schreckens⸗ Regierung beſteht, ſind ſchon viele und bedeutende Guͤter, beſonders Wein — ohne Hoffnung auf Wiedererlangung fuͤr den rechtmäͤßigen Eigenthuͤmer — eingezogen worden. Die Beſtuͤrzung zu Porto iſt furchtbar und graͤnzenlos; die Ge⸗ ſchaͤfte ſtocken; jeder ſucht, aus Furcht, den Neid der Regie⸗ rung zu erregen, ſein Geld los zu werden, ſo daß Alle arm — wirklich arm ſind. Fortwaͤhrend werden Perſonen arre⸗ tirt; Viele verlaſſen das Land; Andere verſtecken ſich.
Die hier eingegangenen
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„Rom, 13. Aug. Auf der hieſigen Gemäaͤlde⸗Ausſtellun zeichnete ſich ein Bild von Wilbelm Henfen aus e. aus, welches Chriſtus und die Samariterin am Brunnen darſtellt. Die Figuren ſind uͤber neun Palmen hoch und das Ganze iſt in dem großen Style der klaſſiſchen Italie⸗ niſchen Schule gehalten. Der Kopf des Erloͤſers, welcher ſihend dargeſtellt iſt, iſt von ausgezeichneter Schoönheit. Die Famariterin, eine hohe, kraͤftige Geſtalt, lehnt ſich auf den Sas und ſcheint in tiefes Rachdenken uͤber die goͤttlichen Worte verſunken. Die Landſchaft und die Apoſtel, welche
im Hintergrunde ſtehen, bilden mi er Vorderſcene ei harmoniſches 7 Mlbes müt der ſcene ein
b Tuͤrkei un d 4 Ein Schreiben a Griechenland.
der aus Hermannſtadt vom 3. Auguſt (in Ren hülsemeinen Zeitung) enthaͤlt Folgendes: In den Fuͤr⸗ S an; Arb.Moldau und Wallachei) ſind viele Bauern zu Siliſtria requiriti fuͤr die Belagerungen von Schumla und dieſem Ende b rt, und mehrere tauſend Bauern haben zu after, Lord 8* die Donau paſſirt. Der Engliſche Bot⸗ Philipp von Niher. nrg, beſand ſich in Gallacz, der Prinz halten hatte, wird amen ſich einige Tage in Gallacz aufge⸗ tier angekommen ſeyn. Juli im Ruſſiſchen Hauptquar⸗ Buchareſt eine Sea. „Herr von Stourdza, der unfern Peſtfälle ſich verminderren bnung Begen hatte, it, 8 8 Die Ruſſiſchen Garden haben uchareſt zuruͤckgekehrt. nigen, auch ſollen andere Corps aus dem J. glich zu v— 2 and aufbrechen; man glaubt daher ekhnern von 8 noch in — Laͤnge ziehen wird. „ daß der Feldzug ſich — Aus Trieſt vom 13. Augu b .
Ilan⸗ gemeldet: Es heißt in 8 —— ge 8 mabim Paſcha ſich zwar anſchicke, Morea 88 2— — den n a von ſeinen Truphen beſchben feſten plüt⸗ nur ürkiſchen Truppen uͤbergeben wolle, und * be — die Admirale und den Grafen Capodiſtrias aß E-c — e. an die Griechen wuͤnſchte) een Zu⸗ 2n zu Navarin auf das Beſtimmteſte Fheszebe Zu⸗ geſp — habe. Wenn daher Ibrahim⸗Paſcha vit ſei 2 jegyotiern Morea raͤumt, ſo wuͤrden Tuͤrken ſeine enen einnehmen, und die ge Stelle
noch nothwendig a Franzoͤſiſche Expedition den⸗
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1 8 zur Unterſuchung der Bant⸗Angelegenheiten iſt, dem Rio⸗Herald vom 16. Juni zufolge, ein Ausſchuß niedergeſetzt worden. Hoffentlich ſind dieſelben nicht ſo verzweifelt, als Viele fuͤrchten, jedoch mag das Reſultat dennoch traurig ge⸗ nug ſeyn. — Daſſelbe Blatt enthält eine amtliche, mit dem Namen des Marquis von Aracaty unterzeichnete Erkläͤrung des Kaiſers, wonach viele von den vor den Admiralitaͤts⸗ Gerichtshof geſtellten Schiffen freigeſprochen, die Fahrzeuge Henry und Iſabella, George, Coquito, Jao Salvador, Cou⸗ rier, Jules, John und Matllda aber ein fuͤr allemal con⸗ demnirt ſind. — Eine Nachſchrift zum Rio⸗Herald enthaͤlt ohne Angabe der naͤheren Umſtaͤnde, ein Verzeichniß von den neuen Miniſtern, woraus hervorgeht, daß das Braſtlia⸗ niſche Miniſterium eine gaͤnzliche Veraͤnderung erlitten haben muͤſſe. Folgendes iſt das Verzeichniß: Bernardo Pereira Vasconcelles fuͤr die Juſtiz; J. C. Pereira fuͤr das Innere; J. Concalves Ledo fuͤr die Finanzen; Cordeira fuͤr den Krieg; Marquis v. Aracaty fuͤr die auswaͤrtigen Angelegenheiten; Marq. v. Paranagua fuͤr die Marine. Das Dlorio Flu⸗ minenſe bis zum 18. Juni incl. erwaͤhnt keiner Miniſterlal⸗ Veraͤnderung. . 1 —
Der Courier will aus Briefen von Rio de Janeiro wiſſen, daß die Unruhen der Deutſchen und Iriſchen Trup⸗ pen bedeutend uͤbertrieben worden ſeyen. b
Dem Globe zu Folge iſt zu Rio Janeiro die Ruhe vollkommen wieder hergeſtellt. In den Gefechten mit den Aufruͤhrern ſind uͤber 200 Menſchen, unter andern zwei ihrer Offiziere, welche ihnen den Sold vorenthalten haben ſollen, umgekommen. ,. 94 5i. *
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Die Fregatte Volage iſt aus Callao, welches ſie An⸗ fangs Mal verlaſſen hat, angekommen. Die neue Conſtitu⸗ tion von Peru war am 20. April beſchworen worden, allein es war zweifelhaft, wie lange ſie dauern wuͤrde.
Merico. 8*
Den neueſten Nachrichten aus Mexico zufolge (bis zum
30. Junt) hat ſich die innere Ordnung des Freiſtaates ſehr zu ihrem Vortheil geaͤndert. Die Armee iſt wohl gekleidet, bewaffnet und beſoldet. Auch die Polizei der Hauptſtadt hat ſich bedeutend gebeſſert. Die Spaniſchen Moͤnche, welche exilirt ſint, haben Mexico von vielen gefaͤhrlichen und hin⸗ terliſtigen Feinden befreit. Bei der bevorſtehenden Praͤ⸗ ſidenten, Wahl moͤchte wohl General Guerrero zu dieſer Wuͤrde befoͤrdert werden.
Haity.
Berichte aus Haity vom 4. Juli (in Londoner Bläͤt⸗ tern) geben eine vollſtaͤndige Ueberſicht der Grundlage, auf welcher dieſe Republik von Frankreich anerkannt worden iſt. Die einzelnen Punkte dieſer Anerkennung wurden der geſetz⸗ gebenden Gewalt der Republik vorgelegt und es ſcheint aus ſelbigen hervorzugehen, daß die Haityer in allen ihren Ver⸗ haͤltniſſen zu Frankreich, von Seiten der letzten Macht, als zu den am meiſten begüͤnſtigten Nationen betrachtet werden ſollen. Von den finanziellen Huͤlfsquellen Haity's macht man eine ſehr unvortheilhafte Schilderung; im Handel ſoll eine vöͤllige Unthaͤtigkeit herrſchen, obgleich nach gewiſſen Europaͤlſchen Manufactur⸗Waaren Frage iſt, deren Entbeh⸗ rung taͤglich fuͤhlbarer wird. Die Kaffee⸗Erndte iſt nur ge⸗ ringe in Quantitaͤt geweſen, und dieſer Umſtand, in Verbin⸗ dung mit der Nothwendigkeit, befrachtete Schiffe beladen zu muͤſſen, hat den Preis dieſes Artikels in die Höͤhe 252 ben. Faſt alle im Laden begriffene Schiffe ſind nach ver⸗ ſchiedenen Haͤfen von Frankreich beſtimmt.
Wiſſenſchaftliche Nachrichten.
Die, uͤbrigens ſehr achtbare, Zeitſchrift: Der Staats⸗ mann, von Pfellſchifter, enthaͤlt (Auguſt⸗Heft 1827. S. 381.) eine hoͤchſt ſeltſame, aus unkundiger Feder gefloſ⸗ ſene Kritik der vom Koͤnigl. Miniſterium des oͤffentlichen Unterrichts ausgegangenen Empfehlung der, von den Pro⸗ feſſoren Heeren in Goͤttingen und Ukert in Gotha her⸗ ausgegebenen Geſchichte der Europaͤiſchen Staaten. Der Staatsmann haͤlt ſich daruͤber auf, daß bei dieſer Em⸗ pfehlung geaͤußert worden, „daß die Namen der Herausgeber und Mitarbeiter“ (der Staatsmann fuͤgt hier hinzu; Rot⸗ tek, Muͤnch, Schellner!! „fuͤr die wuͤrdige Ausfuhrung dieſes zeitgemäͤßen Werkes buͤrgen. Es iſt eine alte Regel,“ (bemerkt er ferner) „die Haut nicht zu verkaufen, bevor
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