Corſikanern geolldeten Venta's beigetreten wären und daß die Regierung ſie vöͤllig aus dem Auge ließe. Dieſe Be⸗ hauptung wird jetzt von dem Meſſager des Chambres wi⸗ derlegt. „Es befinden ſich,“ ſagt dieſes Blatt, „in dem Bezirke von Baſtia nur ſieben Italläner, welche ſich aus politiſchen Gruͤnden bewogen gefunden haben, ihr Vaterland zu verlaſſen; ein einziger von ihnen bewohnt Baſtia. Dieſe Fremdlinge haben aber, ſeit ihrer Ankunft auf der Inſel, ſtets ein lobenswerthes Betragen beobachtet, da ſie wohl wiſſen, daß von einem ſolchen die Fortdauer des Schutzes, den ſie unter den Franzoͤſiſchen Geſetzen genießen, abhäͤngt. Uebrigens hat auf Corſika niemals eine Carbo⸗ nari⸗Venta, noch irgend ein anderer Verein äͤhnllcher Art, beſtanden.“ “”“]
Die am 17ter von Toulon abgegangene erſte Abtheilung der Expedition nach Morea beſtand aus den beiden erſten Brigaden, etwa 9000 Mann. Der Geunecral T. Sebaſtiant befindet ſich am Bord der Amphitrite, und der General Hi⸗ gonet auf der Iphigenia. Der General Schnelder ſollte mit der aus 3000 Mann beſtehenden dritten Brigade am 20ſten oder Ltſten nachfolgen. 5. 8
Das Franzoͤſiſche Schiff „le Céron“ iſt unterm 12ten Mai d. J. von dem Tribunale erſter Inſtanz zu Fort⸗Royal
(Martinique), wegen getriebenen Sclaven⸗Handels, con⸗ ſfliscirt worden. 88 2 3 . Der Graf von Peyronnet iſt vor einigen Tagen von —hhier nach Bordeaur abgereiſt.
Unter den Reiſenden, die in der vergangenen Woche, aus England kommend, in Calais gelandet ſind, befindet ſich
auch der Braſtlianiſche Geſandte am Oeſterreichiſchen Hofe, Marquis von Rezende, welcher nach Wien zuruͤckkehrt. Großbritanien und Irland.
London, 20. Auguſt. Die Times augurirt aus der Reede des Hren. Dawſon die gluͤcklichſten Folgen fuͤr die Ka⸗ etbholiken, und ſtellt die Vermuthung auf, daß er ſeine Mei⸗ nnung nicht ganz ohne Uebereinſtimmung mit dem Herzoge von Wellington ausgeſprochen habe, „deſſen amtlicher SSecretair“ er ſey.
8 Der Globe ſagt: die Rede des Hrn. Dawſon, Unter⸗ Staats⸗Secretairs und Parlamentsgliedes fuͤr die Grafſchaft Londondery, die er in Derry hielt, iſt von gro weil ſie einen Beweis liefert, welchen Eindy ſtand gegenwärtig auf die befangenſten C beſonders auf die Perſonen, die Theil an ing neh⸗ men. Es ſind nur wenige Monate her, daß Herr Dawſon lals der Erſte und gewiß der geſchickteſte und populairſte Mann der Orange⸗Parthei in Irland angeſehen ward. Doch die Begebenheiten der letzten Zeit haben in ſeinen Geſinnun⸗ gen eine ſolche Veroͤnderung hervorgebracht, daß er in einer Zerſammlung von Orangiſten von einigen leidenſchaftlichen — Mitgliedern derſelben ausgeziſcht wurde, obgleich er hoffent⸗ 8 lich mit ſeiner Meimung bel den Gemäßigten Eingang ge⸗ 16 unden hat. Dieſe Melnung erklärte ſich laut für die ka⸗ 87 tholiſche Emancipatlon; ſie iſt es, (fährt jenes Blatt fort) die wir ſeit Jahren der Engliſchen Nation einzuſtößeen be⸗ müht waren, und die auch gewiß von dem größeren Theil derſelben als richtig anerkannt wird. Wir können nicht zu⸗ ruͤckgehen und eben ſo wenig ſtill ſtehen — wir hahen den g Katholiken zu viel eingeräumt, um ihnen Gerechtigkeit verſa⸗
gen zu dürfen, und es iſt zu ſpät, die Ungerechtigkeiten, un⸗ ter denen ſie leiden, burch den Plan zu vermehren, ihre Kraft zu beſchraänken. Der Gedanke an die Möglichkeit, die FAlſſoclation zu unterdruͤcken, ſcheint als eine Alternative ge⸗ faßt worden zu ſeyn, um die Gefahr zu mindern, welche durch das Verkuͤnden dieſer Wahrheit erregt wurde. Herr Daw⸗ ſpon wuürde, wenn er gezwungen worden waͤre, geſagt haben, ſdaß man ſchon 2ꝙ habe, die Aſſoctation zu unterdruͤk⸗ ö1““ daß dieſer Verſuch aber vergebens geweſen ſey, und daß wenn man ihn wiederholen wolle, und er auch dann nicht ge⸗ läͤnge, der ganze Plan ſich als völlig nutzlos ausweiſen würde. Die Aſſociation gruͤndet ihre Kraft nicht auf Privilegien, ſon⸗ dern auf die Vereinigung von Mannern und auf die ſinnungen
gan welche ſie appellirt. Wo auch nur drei oder vier energi⸗ ſche Irlander zuſammentreten, um uͤber die Ungerechtigkeit, dile ſie erleiden muͤſſen, zu ſprechen, da iſt die Aſſoclation. Sie wiekt nicht auf indirecte oder moſtiſche Weiſe, ſondern dbderuft ſich öͤffentlich auf das Gefuͤhl der Kathollten. Kann man das verhindern? Kann man Katholiken daran hindern, bei den Parlaments⸗Wahlen Anreden an ihre Glaubensgenoſſen man es kathollſchen Rechtsgelehrten verbie⸗
zu halten? Kann en, in den Gerichtshoöfen zu ſprechen? Kann man katholi⸗ ſche Geiſtliche daran hindern, vom Altar zu lhren Gemeinen
Wenn man es O Connell auch verbieten könnte,
u reden.
liegenden Geg d aufhielten, daß ſie den daſelbſt von den zu Tauſenden zu ſprechen, wie will man ihn hindern, an
Millionen zu ſchreiben. Vielleicht koͤnnte man einwenden, daß es leicht ſey, einer heftigen Sprache Einhalt zu thun. Was will das aber ſagen? Eine heftige Sprache iſt nicht das Uebel, das man zu fuͤrchten hat. Die Katholiken wer⸗ den immer gemaͤßigter in ihren Ausdruͤcken, je unbeſtreitba⸗ rer ſich ihre Kraft vergroͤßert. Als Herr V. Fitzgerald den Kampfplatz von Clare mit einer nichtsſagenden Minorität verlaſſen mußte, fuͤhrte man gegen ihn die artigſte Sprache. Die Geſetze bieten jetzt denen freies Feld dar, welche die Urheber aufruͤhreriſcher oder libelliſtiſcher Ausdruͤcke zu verfol⸗ gen geneigt ſeyn moͤchten, und doch wird Niemand verfolgt.
Jetzt wollen wir Herrn Dawſon's andere Alternative in Betrachtung ziehen, näͤmlich die Abſicht, die kathollſche Emancipation wirklich ins Leben treten zu laſſen. Hat Hr. Dawſon dieſe Abſicht in der That, ſo muͤſſen wir voraus⸗ ſetzen, daß auch die uͤbrigen Glieder der Regierung von der Nothwendigkeit einer ſolchen Maaßregel voͤllig uͤberzeugt ſind. Herrn Dawſon's Rede muß die Meinung bekräaͤftigen, daß der Herzog von Wellington eben ſo angelegentlich dieſe Sache zu beendigen wuͤnſcht, denn dieſelben Begebenheiten müſſen auf gleiche Weiſe auf alle Männer eingkwirkt haben, die den Zuſtand des Landes beruͤckſichtigen, und nicht allein ihre Vorurtheile und Leidenſchaften. „Ich muß“, bemerkte
Hr. Dawſon unter Andern in ſeiner Rede, „in meinen aus⸗
gebreiteten Verhaͤltniſſen, und bei dem hohen Poſten, den ich bekleide, es wiſſen, wie innig Englands Intereſſe mit der Wohlſahrt Irlands in Verbindung ſteht.“ Der Herzog von Wellington kann die Lage der Dinge wenigſtens eben ſo genau kennen, und es wird uns ſchwer, vorauszuſetzen, daß er groͤßere Vorurtheile zu überwinden haben ſollte, als Herr Dawſon, oder weniger Muth, eine veränderte Mei⸗ nung zu bekennen, und ihr gemäͤäß zu handeln.
Außer Herrn Dawſon iſt (wie ein Correſpondent der Dimes bemerkt) auch Lord Angleſea der Emancivation guüͤn⸗ ſtig, und man hofft allgemein, daß des Herzogs von Wel⸗ lington Grundſatze ſich ebenfalls zum Vortheil der Katholiken geändert haben. Hr. O'Gorman Mahon hat nebſt mehre⸗ ren anderen Mitgliedern der Aſſociation Dublin verlaſſen, um die mit einander in Streit legenden katholiſchen Par⸗ theien zu verſöhnen, und ſeine Abſicht ſcheint unter dem Beiſtande der Geiſtlichen vollkommen erfuͤllt zu werden. Die Hanpt⸗Anfuͤhrer der verſchiedenen Partheien werden mit den Inſtgnien des Befreier⸗Ordeus bekleidet. Hr. O.* ell hat ſich von Neuem, außer durch ſeinen Aufruf an d oh⸗ ner von Tralee, auch durch eine Rede bemerklich gemacht, welche er bei einem oͤffentlichen, ihm zu Ehren in der Stadt Cork gegebenen, Gaſtmahle gehalten Sie war in ſeinem gewohnlichen Styl abgefaßt, und hauptſächlich gegen die Frevraata gerichtet. „Dieſe“, meinte er, „ſind keine wahren
roteſtanten, weil ſie den Uebrigen verweigern, ihre freie Meinungen zu aͤußern; und keine wahren Chriſten, weil ſie den erſten Grundſatz des Chriſtenthums, ihre Mitbruͤder zu liehen, vernachlaͤſſigen. Die elende Tory⸗Faction in England
wird ſich immer den Anſpruüͤchen der Katholiken widerſehen; aber wenn noch in dem Engliſchen Volke ſeldſt ein Funke Engliſchen Geiſtes lebt, ſo wird es uns zu Huͤlfe kommen.
faſt
England kann ohne uns nicht beſtehen, denn Irland von allen Nationen ſein einziger Freund, da ſogar P es wagt, ihm Hohn zu ſprechen, ſeine Unterthanen kerkern, und ſich ſeiner Schiffe zu bemäͤchtigen. Ab duͤrfen nicht in der Selaverei bleiben; beginnen wir eihelc neuen Kampf; ich werde die Drommete der Auferſtehebich fuͤr Irland ertoͤnen laſſen; Irlands Genius iſt nicht t er ſchlaͤft nur. Ich werde das Werk der Aufregun nen. Verbindet Euch mit mir, und die uns feindlt theien ſind nicht mehr!“
Den Irlaͤndiſchen Zeitungen zufolge fehlt es nicht an guͤnſtigen Gelegenheiten, um die Weeeanagſe zu erneuern, durch deren kluge Leitung die Kathollken eine ae repraͤſentative Organlſation zu erzielen hoffen. . Cuffe, ein Mitghed der Orange⸗Parthei und Deputirter des Fleckens Tralee, iſt geſtorden und ſchon ſind die Katholiken in Be⸗ wegung, um ſeinen Nachfolger zu waͤhlen, oder wenn ihnen dieſer — nicht gelingt, den Erwählten auf das aͤußerſte zu bekimpfen. Aus der umermüdlichen Feder des Herrn O Connell iſt ein Brief erſchienen, der, wenn er auch nicht ſehr klar die Gruͤnde zu einem wiederholten Wahltriumph für die Liberalen auseinanderſetzt, doch wenigſtens in Bezug auf die Geſchichte von Tralee ſolche Thatſachen und ſoſche Argumente liefert, daß ihnen, wenn dieſe Geſchichte dem Par⸗ lamente vorgelegt wird, kein Haus der Gemeinen, vielleicht auch kein Oberhaus, ausweichen kann, ſobald von einer künf⸗
al
tigen Wahl⸗Bill fuͤr beſagten Flecken die Rede iſt. Man