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ſchen Depots abgeſchnitten werden kann; vielleicht in der Ge⸗ gend von Patras. Die hieſigen Engländer behaupten näͤm⸗ lich, was uns ſehr zweifelhaft ſcheint, dieſe Expedition ſolle nur in dem gleichen Sinne, wie die bisher angeordnete Blo⸗ kade, ausgefuͤhrt und keine Feindſeligkett damit verbunden werden. Es werde alſo von dem Aegyptiſchen Feldherrn al⸗ lein abhaͤngen, ob er die Franzoͤſiſche Landarmee, die unge⸗ faͤhr aus 15,000 Mann beſtehen wird, durch Widerſtand zu einem feindſeligen Verfahren zwingen, und dadurch ihren Aufenthalt in Morea verlängern wolle; die Franzöſiſche Re⸗ gierung habe ſich verpflichtet, die Expedition in demſelben Augenblicke zuruͤckzurufen, wo der Zweck, fuͤr welchen ſie ausgeruͤſtet wurde, erreicht ſein werde. Nachdem bis jetzt die Aegyptiſchen Truppen, trotz der ſtrengſten See⸗Blokade, ernäͤhrt wurden, und ihre Lebensmittel von der Landſeite aus zu beziehen wußten, ſo nützten alle Anſtrengungen der vereinigten Geſchwader nichts, um die Stipulationen des Londoner Tractats in Vollziehung zu bringen, ſo lange nicht ein Mittel ausfindig gemacht wurde, welches ohne Blutver⸗ ießen die Raͤumung von Morea herbeifuͤhren muß. Die⸗ 2 Mittel iſt nun die bevorſtehende Expedition, und es lei⸗ et wenig Zweifel, daß die Befreiung Griechenlands von Fenbe Truppen in Kurzem dadurch bewirkt werden wird, und daß Ibrahim⸗Paſcha, der mehr aus Furcht vor Verant⸗ wortlichkeit, als aus eigenem Antriebe ſich in Morea zu hal⸗ ten bemüht war, die Gelegenheit benutzen wird, um ſich mit Anſtand aus der Verlegenheit zu ziehen. Die Aegyptiſchen Truppen müͤſſen in der letzten Zat ſehr zuſammengeſchmolzen ſeyn, da Ibrahim⸗Paſcha bei Gelegenheit der Conferenz zu Navarin Anſtand nahm, den Admirälen die zur Einſchiffung noͤthige Anzahl Schiffe anzugeben, und die Antwort auf ihre Frage mit den Worten zu umgehen ſuchte, daß ſein Vater ſchon wiſſe, wieviel Schiffe dazu erforderlich ſeyen. Es heißt, die zu Malta ſtationirten Engliſchen Schiffe hätten Befehl erhalten, nach Toulon zu ſegeln, um bei dem Trans⸗ port der dort verſammelten Franzoͤſiſchen Truppen nach Mo⸗

rea zu helfen. Braſilien.

Nach der Times iſt die Nachricht von dem Frieden zwiſchen Buenos⸗Ayres und Braſilien nicht ſo ganz un⸗ wahrſcheinlich, da der Cenſore Braſillero ſagt: „Wir koͤn⸗ nen unſere Leſer verſichern, daß die von Sr. Kalſerlichen Maj der Argentiniſchen Republik vorgeſchlagenen Friedens⸗ bedingungen angenommen und die Friedens Prälimmarien unterzeichnet ſind.“

Die Inſurrection der Deutſchen Truppen zu Rio⸗Ja⸗ neiro hat aufgehört, nur 500, von ihnen haben ſich noch verſchanzt. Die Deutſchen ſollen nach der Niederlaſſung am Rio⸗Grande, die widerſpenſtigen Irlaͤnder nach dem Vorgebirge der guten 15 gebracht werden.

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Die (bereits geſtern erwähnten) mit dem Schiffe Vo⸗ lage nach London gekommenen Nachrichten melden folgendes Nähere über das in Peru ſtattgehabte Erdbeben: Der durch den Erdſtoß verurſachte Schade war nicht ſehr bedeutend und nachdem es voruͤber war, ging in Lima alles ſeinen ge⸗ wöhnlichen Gang. Einige öffentliche Gebaͤude waren indeſ⸗ ſen ſo ſtark erſchuͤttert worden; daß man ihren Einſturz be⸗ fürchtete, weshalb die föͤrmliche Promulgation der vom Con⸗ greſſe abgefaßten Conſtitution vom 6. April bis auf den 19ten verſchoben werden mußten. Der Preis der Lebensmittel war in Folge des Eroͤbebens auf das Vierfache geſtiegen. Die Municipal⸗Beamten hatten deswegen eine Zuſammen⸗ kunft, um daruͤber zu berathſchlagen, wie eine Minderung derſelben zu bewirken ſey. Man kam zuletzt uͤberein, den Staats⸗Secretair um ſeine Mitwirkung zu bitten. Das Fort Callao muß bedeutenden Schaden erlitten haben, denn der Peruaniſche Miniſter der auswärtigen Angelegenheiten hat an die fremden Conſule eine officielle Note des Inhalts erlaſſen, daß wegen des unſicheren Zuſtandes jenes Forts in einiger Zeit die gewoͤhnlichen Begrüßungs⸗Schuͤſſe an fremde Schiffe nicht wuͤrden gelbſt werden koͤnnen. Die Sitzungen des Congreſſes waren ſedoch nicht unterbrochen

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worden. Die See war waͤhrend des Erdbebens plöͤtzlich un⸗ ruhig und truͤbe; vom Lande flog ein dichter Staub zu den Wolken.

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Vermiſchte Nachrichten. b.

Die Leipziger Zeitung meldet: Die Kaiſerlich Oeſterrei-“ chiſche Poſtverwaltung hat ſo eben einen Eilwagen⸗Cours von Insbruck aus nach Italien errichtet, mit welchem die Koͤnigl. Baierſche eine beſchleunigte Diligence in Verbindung ſetzt, welche jeden Sonntag, vom 7. September dieſes Jahres an, von Augsburg uͤber Weilheim, Seefeld nach Insbruck abgeht, hier am Montage Vormittags eintrifft und auf den von da am Montage 2 Uhr Nachmittags nach Botzen, Ve⸗ rona und Mantua abgehenden Eilwagen, ſo wie zu dem 5 Stunden ſpaͤter dahin abgehenden Packwagen influirt. Dieſe Eilpoſt trifft in Mantua ſchon Mittwochs Nachmittags 2 Uhr ein. Reiſende, die demnach mit dem Eilwagen am Dienſtage von Berlin, und Mittwoche von Leipzig und Dresden uͤber Hof und Nuͤrnberg mit dem Eilwagen abge⸗ hen, am Sonnabende Vormittags aber in Augsburg eintref⸗ fen, koͤnnen von da, nach ſtatt gehabter Ruhezeit, ſchon am nächſtfolgenden Tage ſchnell und bequem nach Tyrol und Italien weiter gehen. Die Perſonen⸗Taxe von Augs⸗ burg bis Insbruck betraͤgt nur 8 Fl. 16 Kr. Conventions Muͤnze. An dieſe * nach Italien ſchließt ſich auch eine von Muͤnchen am Sonnabende Abends mit dem Ge⸗ päcke der Reiſenden abgehende ſogenannte Eil⸗Diligence an. Die Reiſe⸗Effecten, welche am Sonntage in Berlin, am Dienſtage Abends in Leipzig und Dresden über Hof abgehen, treffen durch die Packwagen am Sonnabende Abends in Augsburg ein, und gehen am Sonntage von da nach Tyrol und Italten weiter. Am Montage Nachts trifft der Pack⸗ wagen und am Dienſtage Nachts der Eilwagen aus Italien in Insbruck ein, und Mittwoch früh geht die Diligence von da nach Augsburg und Muͤnchen ab, welche in Augsburg am Donnerſtage gegen Mittag eintrifft. Am Freitage geht der Eilwagen von Augsburg uͤber Nürnberg nach Hof, und bringt die Reiſenden am Montage nach Dresden und Leip⸗ zig, und am Dienſtage Nachmittags nach Berlin. Die eben⸗ falls Freitags aus Augsburg abgehenden Reiſe⸗Effecten kom-⸗ men am Dienſtage nach Dresden und Leipzig, und am Don⸗ nerſtage nach Berlin.

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Königliche Schauſpiele.

Donnerſtag, 28. Auguſt. Im Schauſpielhauſe: Der Schwätzer, Luſtſpiel in 5 Abtheilungen, von Weidmann. (Hr. Nabehl, vom Stadt⸗Theater zu Breslau: den Baron St. George, als Gaſtrolle.) Hierauf: Alexis und Suſetta, oder: Die Italieniſche Weinleſe bei Mont'oliverto, komiſches Bal⸗ let in 2 Abtheilungen, vom Koͤniglichen Balletmeiſter Titus.

Muſik von Michael Umlauf. (Mlle. St. 2 n: Su⸗ ſetta, und Hr. Stullmuͤller: Alexis. a en . K

Königsſtadtſches Theater.

Donnerſtag, 28. Auguſt. Auf Begehren: Oberon, Kö⸗ nig der Elfen. Komiſche Zauber⸗Oper in 3 Akten.

Zu dieſer Vorſtellung finden die höheren Opernpreiſe ſtatt.

Freitag, 29. Auguſt. Zum Erſtenmale: Der Brief aus Cadix, Drama in 3 Aufzügen, von A. von Kotzebue. Hier⸗ auf: Das Feſt der Handwerker.

e. Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 22. Auguet 4 Oezterr. 52 Metalliq. 91 ½, Bank-Actien 1305. Loose zu 100 Fl. 185. Pavtial-Oblig. 372. Huas.: Eagl. Anleibe 87½ Ruas. Anl.

Hamb. Certiſic. 84¼.

Wien, 22. Augum.

Metalliq. 93 ½ v. Bank-Actien 1071 7.

ßh Gedruckt bei Hahn. Redacteur John. 8 h A2 e.““ 2 tr 11.4818⁄ Sa. ee-.

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