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ſcherzes und Spaßes erblickt. Wir wußten wohl, daß obgleich ſie in der Scheinheiligkeit ihres Gleichen ſucht, ſie die Maske des Kummers und Schmerzes doch bald abwer⸗ fen wuͤrde.“

Man verſichert, daß der Herzog von Chartres, äͤlteſter

ohn des Herzogs von Orleans, binnen kurzem zum Gene⸗ ral⸗Oberſten der Dragoner ernannt werden, und den Gene⸗ ral⸗Major Baudrand vom Ingenieur⸗Corps zum Adjutanten erhalten wird. .

Der Graf v. Makartic, einer der Deputirten des De⸗ partements der niedern Seine iſt am 19ten d. M. auf ſei⸗ nem Schloſſe zu Tötes unweit Dieppe mit Tode abgegangen.

Unter den Zöglingen, die kuͤrzlich in den verſchiedenen hieſigen Gymnaſten Preiſe davon getragen haben, befinden ſich Griechen, Tuͤrken, ein Perſer, Aegyptier, mehrere Mu⸗ latten und ſogar ein Neger aus den neuen Suͤd⸗Amerikani⸗ ſchen Staaten.

In dieſen Tagen iſt hier ein aus Madrid kommender Spaniſcher Courier durchgereiſt, welcher dem Grafen v. Ofa⸗ lia in London den Befehl uͤberbringt, ſich unverzuüglich als Koͤnigl. Spaniſcher Botſchafter am Franzoͤſtſchen Hofe nach Paris zu begeben; es ſcheint faſt, als ob Hr. v. Ofalia ſich Anfangs geweigert habe, den ihm uͤbertragenen neuen Po⸗ ſten anzunehmen.

Aus Havre wird vom 20. Auguſt gemeldet: Der Bri⸗ gade⸗General Palharès, den der Gouverneur von Madeira nach London geſchickt hat, um bei der Engliſchen Regierung Huͤlfe nachzuſuchen, iſt im Begriff auf der Braſilianiſchen Fregatte „Eliſabeth“ nach Funchal zuruͤckzukehren und wird auf ſeinem Wege Terceira, die einzige Dom Pedro treu ge⸗ bliebene Azoriſche Inſel, beruͤhren. Nach einem aus Exe⸗ ter datirten Briefe des Generals hat er von den Engliſchen Miniſtern nichts erlangen koͤnnen. Dennoch wird die „Eli⸗ ſabeth,“ durch Unterſtuͤlung mehrerer nach England gefio⸗ henen Portugieſen mit Kriegs⸗Munition und Geld verſehen werden und eine bedeutende Anzahl ausgezeichnerer und ent ſchloſſener Offiziere nach Madeira hinuͤberfuͤhren. Der Courrier Frangais fuͤgt zu dieſer Nachricht hinzu, daß nach einem Briefe aus Portsmouth der Graf von Itabayana nach ſeiner letzten Proteſtation der Engliſchen Regierung ange⸗ teigt habe, Dom Pedro laſſe ein Geſchwader ausruͤſten, das iſſabon blokiren ſolle.

Großbritanten und Irland. London, 23. Aug. Die Times, welche ſich (wie wir gemeldet haben) ſchon fruͤher heftig gegen Lord Strangford und deſſen Miſſion nach Braſilien ausgeſprochen hatte, fährt iin ihren Angriffen gegen denſelben fort. Der diplomatiſche Character des Lords (bemerkt ſie) iſt jetzt genugſam bekannt, um überall nach ſeinem Werthe geſchaäͤtzt zu werden, und wenn Se. Gnaden den Kaiſer von Braſtlien beläſtigen ſoll, ſo muß eine abſichtliche Beleidigung damit bezweckt werden. In ſolch' einem Falle wird, wie wir hoffen, Se. Braſiliani⸗ ſche Majeſtaͤt denſelben Sinn offenbaren, wie der Kaiſer von Rußland, und Se. Gnaden werden ſich aus Rio mit glei⸗ chen Ehren⸗Bezeugungen entfernen, wie die waren, weiche deren Abreiſe von St. Petersburg auszeichneten.“ In einem an den Herausgeber deſſelben Blattes ge⸗ richteten Briefe lieſt man Folgendes: „Da Lord Strangford im Begriff iſt, nach Braſilten abzureiſen, ſo wuͤrden Sie mich verbinden, wenn Sie ihm bemerklich machten, daß er zu ſeinen Portugieſiſchen Studien bei ſeinem früͤheren Au⸗ fenthalte zu Rio einige ſeltene Buüͤcher aus des verſtorbenen Koͤnigs Johann Privat⸗Bibliothek benutzt hat. Er ſtand

ſogar in ſolcher Gunſt bei Sr. Maj., daß ihm urde, dieſelben in ſeinem eigenen Hauſe zu leſen. Dutch irgend

Abreife⸗ ſie zur geben, zwar kein ſehr eifriger Leſer

einen Zufall vergaß er bei ſeiner und Se. 89 I waren, aber doch koſtbare Werke liebten, beklagten ſich uͤber dieſe Nachläͤſſigkeit. Fuͤr die Wiedererlan derſelben, die dramatiſchen Werke des beruͤhmten Gli Vin⸗ cente, waren Hoͤchſtdieſelben ſo ſehr bemuͤht, daß ſte mehrere Nachfolger des Lords beauftragten, wegen der Sache an ihn zu ſchreiben. Da ich verſichert bin, daß das Zuruͤckbehalten dieſes Buchs ein bloßer Zufall iſt, ſo bitte ich Se. Gnaden, wenn ſte daſſelbe noch nicht zuruͤckgeſtellt haben ſollten, es mit nach Rio zu nehmen. Ein alter Diplomat.“ 8 Dis Antwort, welche Lord Aberdeen am 12. Jull einer 8 Londoner Kaufleute wegen der Portugieſiſchen Angelegenheiten ertheilte, und in welcher er aͤußerte, daß nur dieſenigen Britiſchen Unterthanen ein Recht auf von Seiten ihres Vaterlandes häͤtten, welche ſich nicht me Worten oder Thaten gegen Dom Miguel erklart haͤtten, it jetzt in einer Ueberſetzung in den B von Liſſabon

ſaͤmmerlichen Klagen ſelbſt nur einen Gegenſtand des

E111“““ EZIE““ und Porto erſchienen. Die dortigen Engländer ſind ſowohl deswegen, als auch wegen der Zuruͤckziehung der Britiſchen Schiffe aus den Portugieſiſchen Haͤfen, in die höͤchſte Be⸗ ſtuͤrzung verſetzt worden. Die Times begleitet die Mitthei⸗ lung des Briefs, in welchem dies angezeigt wird, mit einer dringenden Aufforderung an die Miniſter, ihre ungluͤcklichen Landsleure nicht laͤnger in Unruhe und Ungewißheit ſchmach⸗ ten zu laſſen, ſondern ihr Eigenthum und ihre Perſonen wirkſam zu beſchuͤtzen. .

Der edle Staats⸗Secretair fuͤr die auswaͤrtigen Ange⸗ legenheiten, bemerkt daſſelbe Blatt, erklaͤrte vor Kurzem im Oberhauſe, als die Rede von den Portugieſiſchen Angelegen⸗ heiten war, daß die Freunde Englands eher in der Faction der Abſolutiſten, als unter den Fahnen der in Portugal he⸗ findlichen conſtitutionnellen Parthel zu finden wären. Haͤtte dieſe Behauptung ihre Richtigkeit, ſo wuͤrde ſie der ſchnei⸗ dendſte Sarcasmus gegen die Engliſche Politik ſeyn; doch gluͤcklicherweiſe liefern die bisherigen Thatſachen, welchen Einfluß auch in dieſer Hinſicht die Verwaltung des edlen Lords in Zukunft haben moͤge, ein ganz verſchiedenes Re⸗ ſultat. Wenn man alle Pamphlete, die ſeit den letzten zwei Jahren aus der Apoſtoliſchen Preſſe hervorgingen, unter⸗ ſucht, ſo wie die, von den Freunden Dom Miguels erlaſſe⸗ nen Manifeſte wenn man ihre fanatiſchen Zeitungsblaät⸗ ter durchgeht ihr Betragen beruͤckſichtigt und die Sprache, die ſie gegen unſere Landsleute führen, ſo ent⸗ deckt man uͤberall einen tiefgewurzelten Haß gegen Eng⸗ land, eine haͤmiſch feindſelige Geſinnung gegen Englands Intereſſe, und eine Art von rohem Inſtinkt, uns alles moͤg⸗ Uiche Uebek anzuthun. Ein Engländer, ein Freimaurer, ein Atheiſt oder ein Dämon, ſcheinen in ihrem Woͤrterbuch von gleicher Bedeutung zu ſeyn. Unſere Miniſter werden als eine Rotte Jacobiner geſchildert; unſere Kaufleute als be⸗ truͤgeriſche und geldgierige Monopoliſten, und unſere Poli⸗ tik ſo dargeſtellt, als ob ſie keinen andern Zweck habe wie den: eine egoiſtiſche Ruhmſucht dadurch zu befriedigen, daß ſie Alles zu deſorganiſiren und in Verwirrung zu bringen trachte. Um dieſe Aeußerungen zu rechtfertigen, giebt die Times ausfuͤhrlich eine (bereits fruͤher erwaͤhnte) Proclamation des Marquis von Chaves vom Januar d. J. und ſbegleitet die⸗ ſelbe mit folgender Schluß⸗Bemerkung: Die Macht der Thot⸗ beit kann nicht weiter gehen nnd in verabſcheuungswürdige⸗ ren Farben kann ſich der Haß der Facrionen nicht zelgen. Und doch iſt es dieſelbe Parthei, die eine ſolche Sprache fuͤhrt, welche wir nach der Meinung unſeres Staats⸗Secre⸗ talrs die Freunde Englands nennen ſollen, während wir dle getreuen, loyalen und aufgeklaͤrten Mnner, die durch unſer Beiſpiel zur Annahme der liberalen Inſtiturlonen ihres Sou⸗ verains bewogen wurden, ihrem Schickſal und der ihrer war⸗ tenden Rache uüͤberlaſſen.

Die Communication zwiſchen Madeira und Liſſabon iſt gänzlich abgebrochen, ſo daß einige Perſonen auf jener In⸗ ſel Briefe mit dem Schiffe Peace nach England geſchickt haben, um ſie von dort aus nach der Hauptſtadt Portugals befördern zu laſſen. Die Times aͤußert: „Es iſt kein Por⸗ tugleſiſches Schiff irgend einer Art vor Madeira. Was ſoll nun aus der von unſerer Regierung ſo förmlich anerkannten effectiven Blokade werden?“ s 1

In einer hier ſtatrgehabten Verſammlung mehrerer, mit der Marine in Verbindung ſtehender Perſonen, aͤußerte ein Hr. Peter Laing, als Vorſitzer, es ſey nothwendig, daß bei dieſer wichtigen Gelegenheit die Unterthanen Sr. Maj. darauf hinwirkten, daß Se. Koͤnigl. Hoheit in deren Amte bllehen. Demnaͤchſt ſchlug er mehrere Reſolutionen vor, welche Dankſagungen an den Herzog fuͤr ſeine Verwaltung der Marine enthielten und einſtimmig angenommen wurden.

Die Morning Chronicle behauptet, der Herzog von Cla⸗ rence habe ſich ſeiner perſoͤnlichen Ehre wegen verpflichtet geſehen, ſein Amt —2x die Miniſter hätten naäͤmlich den unter ihm ſtehenden alitätsrath ſich ſelbſt verant⸗ wortlich und ſo von ihren Befehlen abhaͤngig machen wollen; da indeſſen Se. Köͤnigl. unbeſchadet ihrer und der guten Meinung der Nation, dies nicht hätten zugeben koͤnnen, ſo ſey unverzuͤgliche Reſignation die Folge geweſen.

Trotzdem, daß der Courier und die Iriſchen Orangiſten zu wiederholten Malen erklaͤrt haben, hr. Dawſon habe nicht in ſeiner Rede zu Derry als Organ des Herzogs von Wellington geſprochen, bemuͤht ſich die Times, das theil zu beweiſen, nerzer, ene. weil Hr. Dawſon nicht

daran gedacht haben ſeine Billigung der Emancipa⸗ tion auszuſprechen, ohne vorher den Herzog von Wellington daruͤber zu benachrichtigen; und dann, weil in dieſem Falle der wenn er den, den Kathollken zu bewilligenden

38,etase⸗ abgeneigt geweſen waͤre, ſeinem Seerrtair