gewiß unterſagt haben wuͤrde, als Diener der Krone aufzu⸗ treten; drittens endlich, weil, was nicht unbeachtet bleiben koͤnne, Hr. Dawſon nach Ablegung jener Erklaͤrung ſeinen bedeutenden Poſten noch länger behalten habe. „Die Oran⸗ gemänner,“ faͤhrt das genannte Blatt fort, „nennen ſich treu, tapfer und disciplinirt. Wem ſind ſie aber treu? Nicht dem Könige und dem Lande, nur der Sache des Schimpfes, der Selbſtſucht, der Ungerechtigkeit und der Unterdruͤckung. Sie ſind wuͤthend, weil ſie ſchwach ſind; die Katholiken aber gemäaͤßigt und ruhig, weil ſie ſich ihres ſteigenden Ueberge⸗ wichts bewußt ſind.“ 1 ve Die Mirglieder der Synode zu Munſter haben in ihrer letzten Verſammlung eine Adreſſe an den Marquis v. Ang⸗ ea beſchloſſen, in welcher ſie ihm zu ſeiner Ernennung zum Lord⸗Lieutenant Gluück wuͤnſchen und feſte Anhaͤnglichkeit an alle Grundſätze der Verfaſſung verſprechen. In ſeinem Ant⸗ wortsſchreiben äußert er ebenfalls den Willen, nach der Auf⸗ rechthaltung dieſer Verfaſſung zu ſtreben, und auf alle Weiſe Irland's Gluͤck zu befoͤrdern, wobei er ſich mit vollem Ver⸗ frauen auf die Hülfe der Presbyterianer verlaſſe. Wir koͤnnen, ſagt die Morning⸗Chronicle, einem Zeitge⸗ noſſen, dem Standard, Glauben beimeſſen, wenn er uns verſichert, daß die Iriſchen Proteſtanten hoͤchſt entſchloſſene Eiſenfreſſer ſeyen. Kuͤhn und tapfer ſind ſie ohne Zweifel. Zwei hundert Jahre lang ſind ſie auf die armen Katholiken gehetzt worden. Irlands Zuſtand iſt der Preis, den wir für ihre Grauſamkeit bezahlt haben. Fern ſey es von uns, die kriegeriſchen Neigungen dieſer Tapferen in Zweifel zu jehen. Es moͤchte vielleicht möglich ſeyn, Irland mit 50,000 ann zu beſetzen und mit dieſer Garniſon und den ſechs Mal 50,000 Orangiſten die Katholiken zu unterdrückan. Aber Schottland kann mit 500 Mann beſetzt werden, und wir hoffen den Tag zu erleben, wo 1000 fuür Irland hinreichen werden. Guter Gott! Soll eine der ſchoͤnſten Inſeln in der Welt fuͤr immer eine Garniſon vnn 50,000 Mann haben und der Schauplatz der Unterdruͤckung von 6 Millionen ſeyn? Wir wuüͤnſchen Irland mit England gleichgeſtellt zu ſehen. Im ganzen übrigen Europa leben Katholiken und Proteſtanten friedlich und gluͤcklich neben einander, warum ſoll dies nicht auch in Irland geſchehen? Deutſchland Frankfurt, a. M., 25. Auguſt. Ihre Kaiſerliche Ho⸗
heit die Frau Großfürſtinn Helena ſind geſtern Abend Un⸗
ter dem Namen einer Graͤfin von Romanoff und in Be⸗ gleitung Höchſt Ihver Tochter der Großfuͤrſtinn Marie hier angekommen und im Gaſthof „zum Roͤmiſchen Kaiſer“ ab⸗
geſtiegen.
2 8 der trafen geſ 2 auf der urchreiſe von Bad Brüͤckenau nach Galbach in Schweinfurt ein, und wurden von den erfreuten Bewohnern dieſer Stadt mit allen er⸗ denklichen Zeichen der Huldigung und Verehrung empfan⸗ gen. Nachdem Se. Königl. Majeſtat die Aufwartung der Beamten und des Stadtrathes angenommen, den verſchie⸗ ſchiedenen Erzeuguiſſen der Schweinfurter Fabriken, Manu⸗ facturen und Gewerde, die in dem Vorſaale vor den Koͤ⸗ niglichen Zimmern aufgeſtellt waren, und mehrere theils hier theils in der Naͤhe befindliche Fahriken beſucht hatten, ſetzten Hoͤchſtdieſelden Ihre Reiſe nach Gaſbach unter abermaligem Abfenern des Geſchüͤtzes und dem Schalle der Glocken, wei⸗ ter fort. — Um 4 Uhr Nachmittags kamen Se. Koͤnigl. Mazeſtät in dem graͤftichen Schloſſe zu Gaibach an, und wurden hier von dem Grafen v. Schöͤnborn dem das Glück zu Theil wurde, von einem ſo huldvollen Koͤnige beſucht u werden, ſo wie von deſſen bereits verſammelten uͤbrigen 1 ſehnlichen Gaſten mit den tiefſten Chrfurchts, und Freude⸗ Bezeigungen, unter dem Donner des Geſchuͤthes und dem Ge⸗ läute aller Glocken ſeierlichſt empfangen, und in die mit fuͤrſt⸗ licher Pracht eingerichteten Salong eingefuͤhrt. In dieſem Mo⸗ mente wurde die auf den Zinnen des Schloßthurms aufgepft
Koͤnig
Wimpel mit den graͤflichen Hausfarben: Roth und Gelb, — t einer andern vertauſcht, die aus den Valeriſchen Natio,
naiſasdn. Blau ö etzt Gebieter ſey. aufgehobener Tafel fuhren Se. M
der Kömg, von den übrigen hohen Sehens d . Reihe der Eaguipagen begleitet, nach der Conſtitu⸗ tions⸗ le, und nahmen auf der dort errſchteren Tri⸗ bune auf einem praͤchtigen Armſeſſel Platz. Hier nun, innerhald eines großen, mit Tauſenden von Menſchen gebil⸗ deten Kreiſes, hielt vorerſt Se. Durcht. der Hr. Reichs⸗ rath Füͤrſt von Wallerſtein eine, dem beabſichtigten Feſte der Einweihung der nunmehr vollendeten Conſtitutions, Säule anpaſſende Nede, worauf dann der Hr. Pfarrer Schleiß an die feſtlich gekleidete männliche und weibliche Jugend
andeutete, wer
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2 uͤber Sinn und Deutung dieſes Weihfeſtes eindringende Worte geſprochen. Unter der Rede deſſelbden wurden an 8 Juͤng⸗ Unge und 8 Maͤdchen, die alle in der Volkstracht der acht Baieriſchen Kreiſe bekleidet waren, und zwar an die erſten 8 Uhren, mit der Abbildung der Conſtitutions⸗Saͤule auf der Ruͤckſeite, und an die 8 Maͤdchen goldene Kreuze als An⸗ denken vertheilt. Mehrmal wiederholter Vivat⸗Ruf und das harmoniſche Spiel eines ſtark beſetzten Militair⸗Muſik⸗Chors beſchloſſen den denkwuͤrdigen Akt. Waͤhrend jetzt bereits in
dem graͤflichen Hofgarten beim näͤchtlichen Dunkel mancher⸗ lei brillante Illuminationen, großartige Transparente, auf den Schutz unſeres weiſen Koͤnigs fuͤr Kuͤnſte und Wiſſen⸗ ſchaften, fuͤr Handel und Gewerbfleiß ſich beztehend, die Augen der unüuͤüberſehbaren Menge ergoͤtzten, und in weiter Entfernug umher auf der Halburg, laͤngs des Steigerwal⸗ des, zu Zeulitzheim, Wipfeld ꝛc. große Feuermaſſen auch die ferne frohe Theilnahme der Bewohner Baierfrankens artön. 88 deten, ging der Koͤnigl. Feierzug von der Anhoͤhe, in das Innere des Schloſſes zuruͤck. Doch nach kurzer Weile und Erho⸗ 5 lung daſelbſt erhob ſich der Zug abermals auf jene Anhoͤhe, um die 8 indeß angezuͤndete Oriſlamme des Kandelabers auf der Fage.
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tionsſäule zu ſchauen, deren bedeutſames Feuer eine herrliche * 3 Wirkung machte, und von Sr. Koͤnigl. Maſeſtät mit enthu-“- ſtaſtiſchem Gefuͤhte betrachtet und belobt wurde. Dies war der, Augenblick, wo der Koͤnig Sich das große Band des Baieriſchen Civil⸗Verdienſt Ordens vom Halſe nahm, und in den allergnädigſten Ausdruͤcken den Hrn. Reichsrath Gra- fen von Schoͤnborn, den edlen und hochherzigen Patrioten und Anhaͤnger der Conſtitution, damit zierte. Viele Hun-⸗; derte von Wagen und viele Tauſende von Neugierigen und Schauluſtigen waren nach Gaibach gekommen.
Se. Maj. der Koͤnig ſind heute Morgens ums b5 ½ Uhr von Gaibach uͤber Kitzingen, Marktbreit u. ſ. w. nach In⸗ golſtadt abgereiſet, wo Allerhoͤchſtdieſelben morgen den Grund⸗ ſtein zum neuen Feſtungsbau feierlichſt legen.
Nuͤrnberg, 25. Auguſt. Zur Begehung des erfreu lichen Namens, und Geburtsfeſtes Sr. Maj. des Koͤnigs, die bereits geſtern Abends mit einem glaͤnzenden Muſeums⸗ ball und einer paſſenden Feſtlichkelt im Theater eingeleite worden, fand heute Vormittags die gewoͤhnliche gottesdienſt liche Feier im Beiſeyn der K. Behöͤrden u. ſ. w. und ei: ner Abthellung der K. Linientruppen Statt. Die 8 bei — den hohen Namens⸗ und Geburtsſeſten IJJ. KK. MM.
uͤbliche große Parade des K. Militairs und der Laundwehr
mußte der anhaltend ſchlechten Witterung wegen unterblei⸗ ben. Nachmittags wurde auf der ſogenannten Peterhaide das Nationalfeſt in der Art eroͤffnet, wie es ſeit zwei Jah⸗ ren bereits begangen worden.
Tegernſee, 21. Auguſt. Geſtern Vormittags ſind Se. Hoh. der Herzog Marx zur Freude des geſammten Hofes hier eingetroffen. Die hohe Vermäahlung iſt nun auf den 9. September beſtimmt. X
Portugal. 1s
Der Globe giebt (naͤchſt den geſtern von uns mitgetheill! ten) noch folgende Nachrichten aus Liſſabon vom 8. Auguſt:
Herr Doyle und Herr YPoung find noch fortwaͤhrend gefangen, und uüͤber ihr kuͤnftiges Schickſal hoͤrt man nichts.
Des Grafen von Villafior Wohnhaus in Caes San⸗ tarem, das confiscirt worden war, iſt fuͤr 6900 Rs. ver⸗ kauft worden. 5
Die Trombeta ſinale vom 1ſten d. M. enthaͤlt einen Auszug aus einer in Liſſabon, unter Sanction der Regie⸗ rung Dom Miguels erſchienenen Schrift, in peicher der Ruhm, den ſich England im Spaniſchen Kriege gegen Buonoparte bei⸗ mißt, ſehr beſtritten wird. So heißt cs unter andern, die Englaͤnder hätten nie einen Sieg anders als mit den Spa⸗ niern vereint erkaͤmpft, und Spanien hͤtte in Cadix, Sa⸗ ragoſſa ſchon glänzende Triumphe gefeiert, ehe noch ei Englaͤnder auf Spaniſchem Boden erſchienen ſey; bei Co runna, wo ſte allein fochten, ſeyen ſie geſchlagen worden er⸗
Dieſelbe Zeitung vom 6ten enthält ein an die Portu gieſiſche Nation gerichtetes Manifeſt, worin ſich noch hef⸗ tigere Aeußerungen gegen England befinden. Wie lange, heißt es darin, ſollen wir noch ſchimpflicher Weiſe die eiſernen Feſſeln treuloſer Fremden tragen? Wie lange ſollen Fremde den todten Koͤrper unſerer Narion zerſleiſchen, ſich in unſerem Blute waͤlzen, uns Geſetze vorſchreiben und den Saamen der Zwietracht, der Immoralitaͤt und der Irreligion unter uns ausſtreuen? Es wuͤrde zu langweilig ſeyn, die unzähligen Eingriffe der Britiſchen Regierung, in Tractate herzuzaͤhlen, auf welche ſie ſich jetzt, mit einer verabſcheuungs⸗ würdigen, Heuchelei beruft, um uns zu unterdruͤcken. 3. . Aſien, Afrika und Amerika findet man die Beweiſe unſtes allmaͤligen Sinkens in Kuͤnſten, Wiſſenſchaften, Ackerbau,