EC1111. Eöö. 2s 92½ „verſichert ſogar, daß der General Barradas, Anfuͤhrer der

Erxpedition und geweſener Unterhaäͤndler auf der Tierra firma, zum Oberbefehlshaber auf der Inſel ernannt worden iſt. Der Koͤnig wird, wie es heißt, am 27ſten Madrid ver⸗ laſſen und nach der Koͤnigl. Reſtdenz im Escurial abgehen. Man ſpricht von mehreren Dekreten, die vor der Abreiſe des Koͤnigs erſcheinen wuͤrden; ſie ſollen die Reduction der klei⸗ neren Reinigungs⸗Junten, einige Verſetzungen der General⸗ Capitaine der Provinzen und die Aufmunterung der Indu⸗ ſtrie zum Inhalte haben. Man beſchaͤftigt ſich mit dedeu⸗ tenden Reformen im Hausſtaate des Koͤnigs. Der Marine⸗ Miniſter wird dem Koͤnige bald ein Reglement uͤber die Bureaux ſeines Miniſteriums vorlegen. Nach Briefen von dder Inſel Léon ſind die Franzoſen im Begriff dieſelde zu raͤumen. Eine Compagnie Spaniſcher Kanonktere iſt auf der⸗ ſelben angekommen, um das geſammte Material, der auf dder Inſel befindlichen Artillerie zu uͤbernehmen. 8 Tuͤrkei und Griechenland. 8 Aus Buchareſt, vom 9. Auguſt wird (in oͤffentlichen Blͤttern) gemeldet: Die Peſt iſt hier gänzlich verſchwunden, uund der öͤffentliche Verkehr geht wieder ſeinen Gang. 1 iſt ſeinem Falle nahe.

2 Der Courrier de Smyrne (vom 26. Juli) enthält Fol⸗ gendes: Eine in Tuͤrkiſcher Sprache erſchienene Schrift, 8 8. von allen gebildeten Muſelmäͤnnern, die ſie geleſen

haben, ſebhr geſchefe wird, circulirt ſeit einigen Tagen in Konſtantinopel. Sie hat zum Zweck, darzuthun, daß das religiöſe Geſetz, welches gebietet, das durch Gewalt der

Waffen Gewonnene auch nur durch Krieg ſich entreißen zu aaſſen, nicht verletzt werde, wenn Morea in die von den vermittelnden Maͤchten gewuͤnſchte Verfaſſung trete, da die⸗ ſes Land nicht im Kriege, ſondern durch Vertraͤge mit den Venetianern an die Pforte gekommen ſey. Dieſe koͤnne alſo, ohne ſich ſelbſt zu nahe zu freten, die ihr in Folge des Londoner Tractats gemachten Anerbletungen annehmen. Dieſe Schrift ſoll in den Haͤnden ſaͤmmtlicher Miniſter der

Ppfeorte ſeyn, und ihr Inhalt von denſelben gebilligt werden. 8 Die am 25ſten d. M. (in Smyrna) angekommene Frranzöoͤſiſche Brigg „Clairon et Reine“ bringt folgende Nach⸗ cichten aus Alexandrien bis zum dten d. M.: Die Engliſche Kriegs⸗Brigg „Rifleman“ iſt von Korfu mit Briefen von Dbrahim Paſcha eingelaufen, in welchen letzterer ſeinen Va⸗ 5 8 ter um Erlaubniß bittet, Morea verlaſſen zu duͤrfen, da ſei⸗ ner Armee alle Lebensmittel mangelten und die ſirenge Vlo⸗ kade ihn auf keine Huͤlfe hoffen leße. Der Vice⸗Koöͤnig ſſccheint ſehr beſtuͤrzt zu ſeyn und will neue Befehle der Pforte abwarten. In Alexandrien glaubt man allgemein, er ſich nie gegen den Willen des Sultans beſtimmen werde. Alle von Navarin zuruͤckgekehrten Schiffe ſind wie⸗ dder in Stand geſetzt und dilden immer noch eine ziemlich liimmpoſante Macht. Ein Handelshaus hat 15,500 Ballen Beaumwolle von der neuen Erndte, zu 12 ſchweren Piaſtern den Centner, gekauft. Man glaudt, daß dieſer Ankauf fuͤr Schweizeriſche Haͤuſer gemacht worden iſt. Mehemet⸗Ali will, wie man ſagt, die Sendungen auf ſeine Rechnung eaeinſtellen und die verſchledenen Produkte Aegyptens, welche 8 bis jetzt noch dem Monopol unterworfen ſind, am Platze verkaufen. Dies wuͤrde eine große Verbeſſerung im Handel des Landes ſeyn. Morgen ſegelt ein zahlreiches Convot unter Bedeckung der Oeſterreichiſchen Goelette Fenice ab. Die Nachrichten aus Syra gehen bis zum 21. Juli, und melden, daß man in Aegina mit jedem Augenblicke die Ankunft eines Engliſchen diplomatiſchen Agenten erwartete. Bei der Wähl der Demogeronten auf der Inſel Poros ind einige unbedeutende Unrußen vorgefallen. Der Oberſt Feabvier wurde in Syra erwartet; man glaubt noch immer, daß er eneſchloſſen ſei, Griechenland zu verlaſſen. Die letz⸗ ten Zeitungen aus Aegina vom 10 Juli enthalten nichts von Wichtigkeit. 1 In ſeinem Blatte vom 2. Auguſt meldet der Courrler de Smyrne Folgendes aus Hydra unterm 20. Juli: 8 Der Praͤſident hat hieſer Inſel auf 2 Monate Hafen⸗ Freiheit bewilligt, um ſie fuͤr die Verluſte zu entſchädigen, welche ſie waährend der durch die Peſt herbeigeführten Blo⸗ kade erlitten. Aber dieſe Enrſchädigung iſt illuſoriſch, da aller Handel zerſtoͤrt iſt und nur ſolche Schiffe im Hafen eeimlaufen, die ſtuͤrmiſche Witterung dazu noͤthigt, oder die über die Lage der Dinge Erkundigungen einziehen wollen. Der Franzöſiſche Oberſt Dentzel, iſt ſeit ſechs Monaten bei dem General Church, der ihn von der Regierung gleich⸗ fealls zum General hat ernennen laſſen. Man ſagt, er werde zum Ober,⸗Befehlshaber der Taktikos, welche der Oberſt Hei⸗ ddegg organiſirt hat, ernannt werden. Fabvier ſcheint Grie⸗ chenland verlaſſen zu wollen, der Praͤſident ſoll aber beab⸗

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ſichtigen, ihm den Ober⸗ Befehl ſaͤmmtlicher, ſowohl regulairer als irregulatrer Truppen anzubieten und den General Church zur Ruͤckkehr nach Neapel zu bewegen. Die wenigen Soldaten des alten regulairen Corps, welche noch in Methana ſind, werden ſich mit den in den Maga⸗ zinen befindlichen Vorräthen nach Napoli einſchiffen und das Lager von Methana definitiv verlaſſen. Am 15. Juni ſollte die National⸗Verſammlung eroͤffnet werden, der Praͤſident hat aber die Sache aufgeſchoben. Dieſe Beſtimmung und die Aufloͤſung des geſetzgebenden Koͤrpers hat einen unguͤn⸗ ſtigen Eindruück auf die Gemuͤther gemacht. Jedoch hoffen die Verſtändigen, daß der Praͤſident ſich ganz mit der innern Conſolidirung des Staats und der Geſetze beſchaäͤftigen wird, ſobald Morea geraͤumt iſt und das Gebiet des Griechiſchen Staats beſtimmte Graͤnzen erhalten hat. Man glaubt all⸗ gemein, daß die Ruͤckkehr des Praͤſidenten von ſeiner Reiſe nach Korfu eine intereſſante Epoche Griechenlands bezeichnen und zum Theil das kuͤnftige Schickſal dieſes Landes beſtim⸗ men wird.

Die Griechiſche Biene gieht in No. 70 folgende Nachrichten aus Platania in Ober⸗Meſſenien vom 23. Juni:

Am 16ten d. M. marſchirte eine Abtheilung der Aegyp⸗ tiſchen Armee nach Pyrgos in Elis, ohne den Bewohnern etwas Uebles zuzufuügen. Dieſelbe iſt noch dort und kauft zu ziemlich hohen Preiſen Lebensmittel auf, zu deren Verkauf die Einwohner gezwungen werden. Etwa 870 gefangene Grie⸗ chen, groͤßtenthells Gatunioten, ſind am 15ten d. M. von Modon in Gargaliano, einem Dorfe in Arkadien, angekommen. Es ſind die ungluͤcklichen Ueberreſte von den Griechen, welche im Fort Climutzi gefangen wurden, und deren ſich Ibrahim jetzt aus Mangel an Lebensmitteln entledigt. Außer den Spuren einer langen und harten Selaverei bringen dieſelben noch die Peſt mit, von welcher neun unter ihnen angeſteckt ſind. Die Verwal⸗ tung des Departements hat ſie ſogleich von aller Verbindung abgeſondert und die noͤthigen Geſundheits⸗Maaßregeln ge⸗ troffen. Wegen Mangel an Lebensmitteln wird man ſie nach Gaſtuni ſchicken, wo ihre Verwandten ihnen einige Huülfe leiſten koͤnnen. Seit Ende vorigen Monats mach⸗ ten ſich die aufrüͤhreriſchen Tuͤrken in Koron zum Abzuge bereit und wollten die Feſtungen in der Gewalt der Tuͤrken des Landes laſſen. Sie haben ſogar die Magazine geöͤffnet und die Lebensmittel vertheilt; jedoch ſind ſie bis jetzt noch nicht ausgeruͤckt. Die in den drei Feſtungen Meſſenlens ſte⸗ henden Tuͤrken benehmen ſich gegen die Griechen wie bei einem Waffenſtillſtande. Weder in Koron noch in Navarin

ſoll die Peſt herrſchen, dagegen ſoll dieſe Krankheit, mit

Hunger gepaart, in Modon große Verheerungen anrichten.

Ueber den ſchon oͤfter erwaͤhnten Abzug der Alba⸗ neſer aus Modon enthält die Griechiſche Biene folgende Angaben: s

Aegina, 2. Jult. Die Albaneſer in Modon, welche die Feſtung verlaſſen und nach ihrer Heimath zurüͤckkehren wollen, haben, wie man ſagt, nach Nauplia Parlamentaire geſchickt, um mit dem Präͤſidenten Griechenlands daruͤber zu unterhandeln, wie ſie ſicher durch das Griechiſche Gebiet

ziehen koͤnnen.

Aegina, 14. Jul. Ungeföähr 2500 aufrühreriſche Al⸗ baneſer ans Modon wendeten ſich nach Patras. Dem Stra⸗ tegen Nititas, dem ſie begegueten, zeigten ſie an, daß ſie über Patras nach dem weſtlichen Griechenland ziehen woll⸗ ten, wo ſie viele ihrer Landsleute finden und mit dieſen nach Hauſe zurückkehren wuͤrden. Auf ihr Geſuch gab dieſer ihnen eine Bedeckung mit und ſie ſetzten nun ihren Marſch fort. Bei dem Paſſe von Klidi angekommen, fanden ſie einige Regimellter Arabiſcher Infanterie und Cavallerie, und es kam zu einem mörderiſchen mehrſtuͤndigen Gefechte, durch welches die Albaneſer gezwungen wurden, ſich auf dem Wege nach den Engpaͤſſen von Korinth zuruͤckzuziehen. Es iſt nicht bekannt, ob die Araber ſie verfolgen. Leute, die aus Arka⸗ dien und anderen Gegenden des Peloponnes kommen, herich⸗ ten, daß die aus Modon ausgeruͤckeen Albaneſer mit Einſchluß von 800 Mann Reiterei, faſt 3000 Mann ſtark waren. Ibca⸗ him, von ihrer Abſicht, nach Patras zu gehen, unterrichtet, ließ die Wege dahin von ſeinen Arabern beſetzen. Nach den Ge⸗ fecht von Klidi zogen die Albaneſer nach Karitene, vo ſich der General Kolokotroni befand, der ſeinem Sohne Génnéos und dem Strategen Nikitas den Auftrag gab, ſie fis zu den Engpäſſen von Korinth zu geleiten. Die ChKarchſe von Zerva hat Megara am 7. Jull verlaſſen; die abrigen dort gelagerten Truppen ſollten ſich am 9. Juli al den Marſch begeben. Ein Theil der Truppen war beſtiumt, die wich⸗ tigſten Poſitionen in den Engpaͤſſen währen! des Durchmar⸗

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