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1. Die Schul⸗Einrichtung betreffend. Zum Unterricht und Erziehung in der Schul⸗Anſtalt köͤnnen nicht mehr als hoͤchſtens 6 der Eleven angenommen
werden. Außer dem Unterricht erhalten ſolche von der Stif⸗ tung Wohnung, Koſt, Waͤſche, Feuerung, Licht und Aufwar⸗ tung, ſo wie beſondere Pftege in Krankheitsfällen, wofuͤr im anzen jährlich 200 Rbthl. Silber (etwa 150 Rthlr. Pr. C.) trichtet werden. In der Regel ſollen alle Eleven bezahlen, doch ſind einige Freiſtellen fuͤr Soͤhne unvermoͤ⸗ gender Beamten und ſonſt wuͤrdiger Staatsdiener be⸗ ſtimmt, woruͤber ſich der Koͤnig die Dispoſition ſelbſt vorbehäͤlt. Die von der Direktion angenommenen Eleven muͤſſen die im Re⸗ glement naͤher beſtimmte Waͤſche, Leinenzeug und Kleidungsſtuͤcke mitbringen, und ſolche waͤhrend ihres Aufenthalts in der Stif⸗ tung in gehörigem Stande erhalten. Zur Aufnahme in die Schul⸗Anſtalt wird indeß erfordert, daß der Eintretende ſein 10tes Lebens⸗Jahr zuruͤckgelegt habe und nicht uͤber 16 Jahr alt ſey, daß er fertig Daͤniſch und Lateiniſch geſchriebene und gedruckte Schrift leſe, die Däͤniſche Sprache ohne bedeutende orthographiſche Fehler zu ſchreiben verſtehe, die vier Spezies rechne, von unbeſcholtener moraliſcher Auffuͤhrung ſey, und keinen bedeutenden 8 vorgaͤngiger Pruͤfung wird dem Eleven die Klaſſe angewie⸗ ſen, worin er aufzunehmen .— e Die Schule hat 4 Klaſſen, jede Klaſſe dauert gemein⸗ lich 2 Jahr, ſo daß alſo die ganze Schulzeit durch alle Klaſ⸗ ſen in der Regel ſich auf 8 ahr erſtreckt. Außerordentli⸗ Hcheer Fleiß und Fortſchritte koͤnnen hierbei jedoch eine Abkuͤr⸗ zung bewirken. b In der Schule wird in Sprachen: Daniſch, Latein, 2 Franzoͤſiſch, Deutſch, und Engliſch gelehrt und geuͤbt — in Wiſſenſchaften: Reltgion und Moral, Geo⸗ graphle, Geſchichte, Mathematik und Naturgeſchichte. Auch wird in den verſchiedenen Zweigen der Gymnaſtik, ſo wie im Zeichnen und Muſik Unterricht ertheilt. Im Hebraͤiſchen 88½ kein öffentlicher Unterricht gegeben, dagegen deſto mehr Fleiß und Zeit auf die lebenden Sprachen, namentlich Fran⸗ 1 Füfſſc und Deutſch verwendet. 1 Nach vollendetem Schul⸗Unterricht gehen die Eleven zur academiſchen Anſtalt uͤber; doch nur nach desfalls beſtandener Pruͤfung. ö 2) Die academiſche Lehr⸗Anſtalt. 8 . Auf der Academie werden die in den Schulen angefan⸗ genen Studien in der Lateiniſchen und Griechiſchen Philv⸗ ſogie, der Geſchichte, Natur⸗Geſchichte, der Daͤniſchen, Fran⸗ eſiſchen, Engliſchen und Deutſchen Literatur fortgeſetzt; wozu IKann noch theoretiſche und prakriſche Philoſophie, Phyſik und Aſtronomie kommen. Die Vorleſungen werden von dem Direktor der Acade⸗ mie und den dazu beſtellten Lectoren, in 3 Semeſtern gehal⸗ ten, ſo daß der akabemiſche Curſus in 11 Jahr beendigt
“ werden kann; — die Vorleſungen zu dem Beamten⸗Examen leiben indeß den Univerſitaten zu Kiel und Kopenhagen vor⸗
behalten. Wer von der Soroe⸗Akademie ſich zu einer der gedachten Univerſitäten begeben will, muß ſich deshalb zuvör⸗ derſt der philoſophiſchen Prüfung in Soroe unterwerfen; dieſe geſchieht öͤffentlich in Gegenwart ſämmtlicher Lehrer ünd ſonſtiger Zuhörer. — Während des akademiſchen Curſus werden die Akademi⸗ . 85 ſten gleichzeitig zu den ihrem Alter angemeſſenen gymnaſti⸗ ſſhhen Uebungen angefuͤhrt, als da ſind: Reiten, Fechten u. 8dgl. m.; eben ſo werden die in den Schulen begonnenen Alebungen im Zeichnen und der Muſik fortgeſetzt, wenn ſich oder Luſt dazu bei ihnen zeigt. in Hofmeiſter oder eigner Bediente wird auf der Aka⸗ „ demie eben ſo wenig als in den Schulen geſtatret. 16 *” Akademiſten bezahlen gleichfalls 200 Röthl. Silb. en 3) Das praktiſche Inſtitut fuͤr Ackerbau und b-. Forſtweſen. Sobald die Umſtände es erlauben, ſoll das mit der Aka⸗ demie verbundene prakriſche Inſtitut für Ackerbau und Forſt⸗ woeſen in Gang geſetzt den; die Haupt⸗Tendenz deſſelben liſt die Praxis, doch ſollen auch die erforderlichen theoretiſchen Wiſſenſchaften von den Lehrern der Akademie vorgetragen
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körperlichen Schaden an ſich trage. Nach Buͤrger⸗Kinder ohne Unterſchied Zugang.
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* 8. „. 4 werden. Zu dieſem Inſtitute ſollen vornehmlich Diejenigen zugelaſſen werden, welche nach ihrem zu Soroe beendigten Schul⸗ und akademiſchen Curſus ſich auf den Ackerbau und das Forſtweſen legen wollen. Da indeß deren Anzahl moͤg⸗ licherweiſe nur gering ſeyn duͤrfte, ſo ſoll das Inſtitut auch gegen Bezahlung von Auswaͤrtigen benutzt werden köͤnnen, wenn ſie die noͤthigen Vorkenntniſſe dazu beſitzen.
4) Die akademiſche Disciplin.
Ueber die von den Akademiſten waͤhrend ihres Aufent⸗ halts in der Anſtalt zu beachtenden Verpſtichtungen, erhalten dieſelben bei ihrem Eintritt gedruckte Anweiſungen. Ueber⸗ tretung dieſer Vorſchriften und ſonſtige Vergehungen werden vom akademiſchen Rath, der aus dem Director und aus ſämmtlichen Lectoren beſteht, unterſucht, eruͤgt und beſtraft. Die Strafen beſtehen in privater und öͤffentlicher Zurecht⸗ weiſung und Geldbußen von 2 bis 20 Rböthl. Silber, wel⸗ che der Akademie anheim fallen. Bei groͤberen Vergehen kann der Rath auf Verweiſung von der Akademie erkennen, woruͤber indeß jedesmal berichtet, und die Koͤnigliche Beſtä⸗ tigung eingeholt werden muß. 8
Zu den Unterrichts⸗Anſtalten zu Soroe haben uͤbrigens nicht nur adliche, ſondern auch nichtadliche, rechtſchaffene
Die bei der Academie angeſtellten Lehrer und Beamte ind von gewiſſen oͤffentlichen Abgaben und perſönlichen La⸗ en frei, und iſt der Stiftung zugleich Stempelpapier⸗ Frei⸗
heit bewilligt. Sie hat ferner ihr eignes Siegel, welches einen von der aufgehenden Sonne beleuchteten Phoͤnir vor⸗ ellt mit dem Motto: Redivivus lucg nova. Ueber dem Schilde befindet ſich der Koͤnigl. Namemgzug mit der Ueber⸗ ſchrift: D. G. Rex Daniae. Vand. et. Ce Keawrato⸗ Aca- demiecene Soranae.
Koͤnigliche Schauſpiele. Dienſtag, 2. September. Im Opernhauſe: Titus, große Oper in 2 Abtheilungen, mit Tanz; frei bearbeitet
nach: La Clemenza di Tito. Muſik von Mozart. (Mad. Fink, vom K. K. Hof⸗Opern⸗ Theater zu Wien, Sextus, als Gaſtrolle.)
898 Königsſtädtſches Theater. Dienſtag, 2. September. Zum Erſtenmale wlederhelt: Elodie, oder: Der Klausner auf dem wüſten Berge. Oper in 3 Akten; Muſik vom Ritter Caraffa. Zu dieſer Vorſtellung finden die hoͤheren Opernpreiſe ſtatt.
Berliner Börse. Den 1. Sepf. 1828.
Amtl. Fonds- und Geld. Cours-Zettel. (Preuſs. Cour.)
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2’SriefGeld. ammmsmmsannses Si.-Schuld-Sch.] 4 I1 93 1 92 %˖ [Pomm. Pfandbr.] 4 105 ½ — Pr. Engl. Anl. 184 5 103³½ 102¼ Kur- u. Neum. do. 4 m — 1107 Pr. Engl. Anl. 22 5 102 ½ 102¼ Schlesische do. 4 m—0 105 ½ Bo.Ob.incl. Liu. I 2 — 990 Pomnmn. Dom. do. 5 107¾ 1 Kurm. Ob- m.1.C. 4 91 ½ 91 ⅛ pi1shb. 40. 40. 5 1071 1 Neum. Int. Sch.do. 4 — 91 [Oupr. do. do. 1— 1 2 Berlin. Stadt-Ob.] 5 103 —ſnann C. d. Kmk — 52 1 51½ Konigebg. do. 4 91 ½ — 40. 40.4 Nmb.- 52 51 ¾ Danz. de in-Th. Z — 311 y— diio d. Nmt. — 53 52¼ Weapr. Pfab. A] 4 96 ½ — — 1 dito dio B 5 ½ — fIIoH. vollw. Duc — 19 ½ — grobim. Pos. dod 99] riedriched'or. — 131 1 — Oowtpr. Pfandbrf.] 4 — Discono —— 1 — Auswartige Börsen. London, 23. Augmet. ZZBZ .- 94 216 EE. Im geſtrigen Blatre dieſer Zeitung, in der Getreide⸗ Preis⸗Tabelle, unter den Rubriken: Weizen, Roggen ꝛc. iſt üͤberall zu ſetzen: „Schffl.“ ſtatt Sgr. 8 -
Redactene Johrn.
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