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Parlaments⸗Stimmen — wir haben ſie! Braucht er Solda⸗ ten — der Orange⸗Mann wird ihm das Blut der Katholi⸗ ken, der Kathollk ſein eigenes geben. Die Ereigniſſe ſelbſt ſind unſere Vertheidiger geworden. Die Ruſſiſche Drommete ſchmettert zu unſern Gunſten. Von Conſtantinopel hoͤrt man den Ruf: „Befreit Irland!“ Und auf Frankreichs Flagge, welche von den Schiffen der Tapferen weht, die nach Morea gehen, ſieht das Fernrohr des Geiſtes das Wort: „Emancipation.“ — Hr. O Connell erktaͤrte in derſelben Verſammlung, die Orangiſten ſchienen mit Lord Angleſea unzufrieden zu ſeyn; derſelbe brauche ihm aber nur einen Auftrag zu geben, und in Tipperary allein wuͤrde er in einem einzigen Tage ſo viel Männer zuſammenbringen, als hin⸗ reichten, die ganze Orange⸗Armee in die See zu treiben.
In der Morning⸗Chronicle findet ſich folgender Artikel: „Wit ſind von einem Manne von hohem Range ermaͤch⸗ tigt, zu melden, daß der Herzog von Wellington ſich vor 4 Jahren der Brendigung der katholiſchen Frage guͤnſtig ge⸗ zeigt hat. Er ſagte damals, er ſehe keine Schwierigkeit, die Katholiken zu gleichen Rechten mit den Proteſtanten zu⸗ zulaſſen, wenn man nur in ein Conkordat mit dem Papſte treten koͤnnte. Dies iſt um ſo wichtiger, da daraus hervor⸗ geht, daß des Herzogs Meinung uͤder dieſen Gegenſtand nicht neu iſt, und da ſich danach vermuthen laͤßt, daß er er den — der Katholiken ernſtlich zugethan ſey.“
Der Courier iſt ſehr unzufrieden mit dem traurigen Ausgange, welchen die Verſammlung der Juden neulich ge⸗ nommen hat. Ueber das Beſtreben, denſelben Befrelung von ihren bisherigen Unfaͤhigkeiten zu verſchaffen, ſpricht ſich das genannte Blatt jetzt ganz anders aus als fruͤher, wo es die Emancipatton der — als etwas Nothwendiges darzuſtellen ſuchte: „Die Juden,“ ſagt er, „wollen nicht, daß man ihren Namen mir irgend einem buͤrgerlichen oder religiöſen Streite in Verbindung bringe. Sie laſſen ſich nicht gern in Secten und Parthelungen verwickeln. Sie entbehren lieber Sicherheiten, als daß ſie Privilegien auf das Riſico, —,ö, oder Katholtken laͤſtig zu werden, erwerben. ſchts beunruhigt ſie mehr, als die Gewißheit, daß der Triumph dieſer oder jener Klaſſe zu ihrem eigenen fuͤhren werde. Sie brauchen nicht zu triumphiren. Sie müͤſſen in Frieden und Eintracht mit allen Klaſſen leben und verlangen Nichts als Sicherheit ihres Eigenthums und Vermoöͤgens und Ungeſtoͤrtheit ihrer Religlons⸗Uebung. Sie haben die Empfindungen des Menſchen und koͤnnen deshalb
egen den Werth der Privilegien, von welchen man ſie aus⸗ chließt, nicht gleichgültig ſeyn; ſie haben aber auch zugleich die Furcht und die Serupel des Juden und fuͤhlen, wie ſehr geſährlich es fuür ihren Stamm und ihre Religion iſt, ſich mit den Secten einer mächtigeren Glaubens⸗Memnuncg ent⸗ weder zu verbinden oder zu veruneinigen.“
Daſſelbe Blatt rügt Hru. O Connell, weil er neulich eine Stelle aus Shakespeare's Macdeth falſch angefuͤhrt
be. Es iſt die Stelle, wo Lady Maczuff ihrem Sohne agt, es kaͤmen viele Scehen auſ einen ehrlichen Mann. „In der That,“ hatte Hr. O Connell hinzugefuͤgt, „kommen in England drei Schurken auf einen ehrlichen Mann.“
Der Herausgeber der Dubliner Evening, Mail gerieth neulich mit einem Herrn O Keefe, den er in ſeinem Blatte einen Spion genannt hatte, auf oͤffentlich er Straße in Kampf. Die Sache wurde mit einigen derben Schlaͤ⸗ gen und Srößen ahgethan. 1
Die Chelvenbam⸗Chronicle beſchuldigt eine katholiſche Schulhalterin in jenem Orte, daß ſie zahlreiche Proſelyten mache; ſie ſoll 50 Erwachſene und mehrere Hundert Kinder bewogen haben, zum katholiſchen Glauben uüͤberzutreten.
Hler eingelaufene Demerara Bläͤtter ſind voll von Kla⸗ gen über die haͤufigen Seeraͤubereten, welche in den Sae. Gewäſſern vorgehen. Am 15. Jun. ward das von Bahia nach Alrona beſtimmte Schiff „Von Buch“ von einem Cor⸗ ſaren unter Columbiſcher Flagge geplündert.
Der Spaniſche Schooner Briſtolll iſt mit hundert Por⸗
tu Lonſtitutionellen, meiſtens Studenten von Coim⸗ 8* P. zu einem Frelwilligen⸗Corps vereinigt hanten, angekommen.
In einer vor ehaltenen Verſammlung der Actionairs der S82. r en. Afabese Geſsrczact 2 tete der Secretair, das ſich die Einnahme der Compagnie in den 6 letzten Monaten auf 45,427 Pfd, die Ausgabe auf 33,510 belaufen habe. Die activen Schulden be⸗ tragen 5000
Die ſonderbape Eisbergen in der Näͤhe
von des Vorgebirges — giebt hier zu der Be⸗ ſergniß Anlaß, daß mehrere von den nach jener Gegend ge⸗
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n hen man keine Nachricht hat, In verſetzt ſeyn moͤchten. 27
Die Subſeription fuͤr ein, dem beruͤhmten Philoſophen Dugald Stewart zu errichtendes, Monument betraͤgt bereits
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elchen
ffen, bedeutende Gefahr
1000 Pfd., —
Zu Penang kamen, wie der Courier meldet, vor einiger Zeit 1300 Malaien aus dem benachbarten Siameſiſchen Ge⸗ biete an, welche aus ihrem Vaterlande geflohen waren, weil die Siameſiſche Regierung die Aushebung einer gewiſſen Zahl junger Leute von 13 bis 16 Jahren angeordnet hatte. Man ſoll die Abſicht gehabt haben, dieſelben im Pallaſte des Koͤnigs von Siam als Goldſchmiede und andere Hand⸗ werker zu gebrauchen.
LCoord Ordel, welcher im erſten Regierungs⸗Jahre Georgs III. ins Parlament getreten war, iſt im 88ſten Jahre ſeines Alters geſtorben. Zur Zeit der Union war er Sprecher des Iriſchen Unterhauſes⸗ 1
In Van⸗Diemens Land ſind zwei Banken errichtet. — Es mangelt daſelbſt noch ſehr an Geiſtlichen. Die Ein⸗ gebornen veruͤben noch zuweilen furchtbare Gräuelthaten und uͤberfallen ſehr haͤufig die Coloniſten und deren Heerden. Auch die Norfolk⸗Inſel iſt jetzt zu einer Verbrecher⸗Coloni umgeſtaltet worden. ₰ Die Territorial⸗ und politiſchen Schulden der Oſtindi⸗ ſchen Compagnie betragen, nach einer fuͤr das letzte Jahr (bis zum Mai) gemachten Berechnung, 12,019,657 Pfd. Sterl., waͤhrend die Abgaben für dieſe Zweige ſich nur auf 1,759,361. Pfd. Sterl. belaufen. Dagegen betragen die Fn,S0.6⸗ nur 1,596,332 Pfd. Sterl. und die aus dieſem Zweige bezogenen Einkuͤnfte 23,552,608 Pfd. An verzinslichen Bons der Compagnie circulirten im Mai 3,780,475 Pfd. Sterl. (zu 4 pCt.); an unverzinslichen 15,417 Pfd. Sterl. Die Total⸗Balance zu Gunſten der Compagnie iſt 7,900,088 Pfd. Sterl.
Der Bericht des, wegen der Criminal⸗Verbrechen nieder⸗ geſetzten, Ausſchuſſes iſt vor Kurzem publicirt worden. Der Ausſchuß macht beſonders darauf aufmerkſam, daß ſich zwar die Vergehungen im Allgemeinen in den letzten Jahren ver⸗ mehrt haben, ſchwere Verbrechen aber nicht mehr ſo häufig vorkommen als früher. „Nie’, heißt es in dem Berichte, „war die Sicherheit des Leibes und Lebens größer, als ſie es jetzt iſt. Das Eigenthum genießt freilich keine gleiche Sicherheit; aber ſogar in dieſem Punkte kommen nicht ſehr viele Rechts⸗Verletzungen vor, welche zum Ruin der verletz⸗ ten Perſon gereichen, oder das Eigenthum im Ganzen ernſt⸗ licher Gefahr ausſetzen.“ Die Moruing⸗Chronicle bemerkt uͤber den letzten Punkt: „Adam Smith theilt die Einwoh⸗ ner eines Landes in nicht producirende und producirende Klaſſen. Unter die erſteren rechnet er die Geiſtlichen, die Juriſten und die Soldaten, welche von dem, was die Uebri⸗ gen produziren, leben; aber er vergaß die Diebe — eine ziemlich zahlreiche Klaſſe, welche der Gemeinheit beträchtliche Abgaben auferlegt.“
Eine Haupt⸗Urſache der Vermehrung der Verbre⸗ chen iſt wohl die Unbeſtimmtheit der Strafen. Im Jahre 1826 wurden von 1,200 zum Tode Verurtheilten nur 57 hingerichtet; uͤber die Beſtrafung der uͤbrigen 1,141 er⸗ ſchien kein Bericht In dem Bezirk von Scaffold in Tan- caſhire kam 1801 auf 410 Menſchen eine Verhaftung wegen eines oͤffentlichen Verbrechens; 1811 kam eine auf 409; 1821 eine auf 150 1827 aber eine auf 138 Menſchen.
Die Morning⸗Chronicle rezenſirt den Bericht, welchen Hr. Charles Dupin an ſeine Conſtituenten über die Sützung der Franzoͤſiſchen Kammern von ises abgeſtattet hat. Sie ſagt, man finde darin, wie in allen ſeinen Schriften, viele werthvolle Belehrungen, aber auch manche Anſichten, welche mehr den Charakter der Leidenſchaft als den des ruhigen For⸗ ſchens truͤgen. Namentlich nennt ſie ſeine Aeußerungen uͤder die Jeſuiten uͤbertrieben. 4
Calcutta⸗Blaͤtter bis zum 19. Maͤrz berichten, daß der oberſte Gerichtshof Bengalens ein Geſetz gegeben hat, wo⸗ nach Niemand, der mit der Compagnie in Verbindung ſteht, Eigenthuͤmer oder Herausgeber eines Zeitungsblattes wer⸗ den darf. Die Times ſpricht ſich ſehr tabelnd darühder aus, daß man die geringe Freiheit der Rede und der Preſſe, b welche von jeher in Oſtindlen exiſtirt habe, nun noch mehr beſchränke. 1 A⸗
In dem Berichte des Ausſchuſſes, wegen der Jagdge⸗ ſetze, wird unter andern geſagt, die ungeheure Vermehrun der Vergehungen gegen jene Geſetze, rühre nicht ſo ſehr von d vergroͤherten Strenge der darauf geſetzten Strafen als viele’ mehr von der zahlreichen Vermehrung des Wildes ſelbſt her.
Fuͤnf Juden, welche in London zum chriſtlichen Glauux— ben uͤbergetreten ſind, haben Herrn ei praͤchtigin