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8 8 . 858 8 88 2 8 1 8 8 zur Allgemeinen Preußiſchen Staats⸗Zeitung Eööqp.““

verhehlen, und daß die Schiffs⸗Eigenthuͤmer, welche der Con⸗ fiscation unterworfene Individuen aus dem Lande gefuͤhrt haben oder fuͤhren werden, zu 400,000 Reis Geldſtrafe ver⸗ urtheilt, oder drei Jahre auf die Galeeren nach Afrika ge⸗ ſchickt werden ſollen. Ein Koͤnigl. Deecret befiehlt der Muͤnzverwaltung, neue Stuͤcke von 50 Reis zu ſchlagen, mit der Inſchrift auf einer Seite: „Michael I. Portugaliae et Algarbiorum rex,“ und auf der andern: „Publicae utilitati.“ b Die Quotidienne meldet ehen daher vom 16. Auguſt: Die Conſtitutionellen haben das Geruͤcht von der nahen Ab⸗ reiſe der Spaniſchen Geſandtſchaft zu verbreiten geſucht. Eine ſolche Behauptung erſcheint in einem Augenblick als ſchaal, wo Spanien aus allen Kraͤften zum Triumph der Legitimität in Portugal beitraͤgt. Ganz Europa kennt die Geſinnungen jenes Hofes in dieſer Beziehung, und nie hat eine engere Freundſchaft zwiſchen beiden Hoͤfen geherrſcht, als gerade jetzt. Die Mittheilungen zwiſchen beiden Cabi⸗ netten ſind äußerſt lebhaft, und der Spaniſche Geſandte ge⸗ niezt die ganze Gunſt unſers jungen Souverains.

Tuͤrkei und Griechenland.

Der Hamburger Correſpondent enthaäͤlt Nachſtehendes:

„Schreiben aus Konſtantinopel vom 14. Au⸗ guſt. (Durch außerordentliche Gelegenheit. Alles hat hier zu den Waffen gegriſſen. Die meiſten Tuͤrkiſchen Buden ſind geſchloſſen; aller Handel und Wandel ſtockt. Am 7ten des Kloen Safer (am 20ſten Auguſt) heißt es jetzt, ſoll der Sandſchackt⸗Scherif aufgeſteckt werden, und der Sul⸗ tan ſein Lager bei Remiſch⸗ Paſcha beziehen.“

Ein Schrelben aus Ancona vom 18. Aug. (in der All⸗ gemeinen Zeitung) enthält Nachſtehendes: Nach Briefen aus Korfu ſcheint es, als ob Ibrahim Paſcha nicht freiwillig das Feld rͤumen, und Morea vor Ankunft der Franzoöͤſi Erpedition verlaſſen wolle. Dagegen heißt es in B aus Poros, der Aegyptiſche Feldherr werde Griechenland unverzuͤglich verlaſſen, und die Griechiſche Regierung ſey davon ſo überzeugt, daß ſie ſich bereits mit Verſteigerung der Hafen⸗Abgaben von Navarin, Modon und Koron be⸗ ſchaäftige. Ein Engländer habe ſchon ein Gebot auf die Pacht des Tonnen⸗Geldes für die in den Hafen von Na⸗ varin einlaufenden Schiffe gemacht, das er nach einem zehn⸗ ſährigen Durchſchnitte vor Ausbruch der Inſurrection be⸗ rechnete. Auch ſoll das Terrain in der Umgebung von Na⸗ varin an Fremde, die es zum verbeſſerten Weinbau benutzen wollen, auf 100 re in Erbpacht gegeben worden ſeyn. Ibrahim Paſcha hat jedoch bis zu dieſem Augenblicke noch kein Transport⸗ aus Alexandrien erhalten, und wenn ihm auch nach dem Abfalle der Albaneſer, und in Folge der unter den Arabern eingeriſſenen Krankheiten, nur wenige

ruppen üͤbrig ſeyn mögen, ſo duͤrfte er doch hoch eine ziem⸗ liche Anzahl von Schiffen gebrauchen, um alle in der letzten eit zuſammengepluͤnderten Effecten, die er ungern in den Haͤnden der Europaͤer zurüͤcklaſſen würde, nach Hauſe zu bringen. Die Befehlshaber der von Türkiſchen Truppen be⸗ ſetten Plätze ſollen durch das verbreitete Geruͤcht von dem orſtedenden Abzuge Ibrahim Paſcha's mit dem Aegypti⸗ ſchen Heere, ſehr beunruhigt ſeyn und ſich auf lange Zeit verproviantiren ſuchen, was einen verdoppelten Druck

Die Griechiſche Biene enthält Folgendes aus Aegina

20. Jull:

Der . Capitain Haſtings hatte vor ſeinem Tode auf Zante den Wunſch ausgeſprochen, in Griechiſcher Erde begraben zu ſeyn. Der Präſident Griechenlands, welcher bel der attung deſſelben perſoͤnlich 69 e zu ſeyn wuͤnſcht,

t deshalb befohlen, die Leiche nach Aegina zu bringen⸗ es iſt nun geſchehen; ſie iſt auf einer Schweizeriſchen Kanomier⸗ Sch nach Lutrakl bei Korinth, von da aber über den ſthmus nach Aegina gebracht worden, woſelbſt ſie von dem reunde deſſeiben Georg Finlay bis zur Ruͤckkehr des Pra⸗ denten von dem weſtlichen Ufer Grlechenlands aufbewahrt verden wird. Das Dampfſchiff Perſéverance wird jetzt von

Capitain Falanga, der als Lieutenant unter Haſtings Rente, befehligt.

Sdbd,⸗Amerika. Die Morning⸗Chronicle enthalt Folgendes aus Bnenos⸗ Uhres vom 14. Juni 8 ia.

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Verſchwoͤrung entdeckt worden. Es waren aus den dahin

Ofſiziere dieſer Compagnien und brachte ſie zu dem Bekennt⸗

Hier will man wiſſen, daß die Braſilianiſche Flotte ſich einer völlig ausgeruͤſteten Brigg bemaͤchtigt habe; eine Art von Brigg ſoll in Monte⸗Video eingebracht worden ſeyn, 1“ wie der Schooner Expreß von Rio. Die erſte Abtheilung der Blokade⸗Flotte, die aus 22 Segeln beſteht, liegt unter Befehl des Admirals Grenfell 12 Meilen von Buenos⸗ Ayres; die 2te, aus 6 Segeln beſtehende, hatte Enſenada, und die 3te Point, Indio verlaſſen. Man befuͤrchtete hier S. einen Angriff der Braſilianer auf die Stadt, weil dieſelben 1“ eine ſtarke Macht auf dem Strome aufgeſtellt hatten, Wund bei jeder geringfuͤgigen Gelegenheit Parlamentaire einſandten.

Es iſt Befehl ertheilt worden, den Schooner Shillelah von Baltimore, der nach Monte⸗Video gebracht worden war, auszuruͤſten und ihn ſas Braſilianiſchen Flotte ſtoßen zu laſſen.

Der Cours auf England iſt 17 ½ Pence Sterling fuͤr den deasſ Muͤnze. Unt i ſchwarzen Truppen von Patagonien iſt eine

gebrachten gefangenen Sclaven zwei Compagnien, jede zu 40 bis 50 Manun, gebildet worden. Dieſe hatten den Arg⸗ wohn des Gouverneurs auf ſich gezogen: er examinirte einige

niß, daß es deren Plan geweſen wäͤre, Alle zu ermorden, die ſich nicht mit ihnen vereinigen wuͤrden, zwei der beſten Schiffe auszuruͤſten und nach Monte⸗Video zu ſegeln. Ein Sergeant ward zur Strafe erſchoſſen und 4 Soldaten er⸗ hielten jeder 150 Hlebe.

Im Hafen von Patagonia befinden ſich auf den Schifſfe⸗ fen 450 gefangene Seclaven; ſie ſollen ſich wohl befinden und gut gehalten werden, ſo wie auch die ſchwarzen Sol⸗ daten; letztere ſind ziemlich qut gekleidet. 27 Perſonen (Sela⸗ ven und Braſilier) ſind entwiſcht.

Eine Depeſche vom General Rivera aus Taim vom 109. Mat datirt, berichtet der Regierung, daß er Santa Fe mit dem Territorium von Buenos⸗Ayres vereinigt habe. In laconiſchem Styl erklärt er, ſich aller Artillerie, Kriegs⸗-Mu⸗ nition, Fahnen und Pferde bemäaͤchtigt und Friede, Gluͤck . und Freiheit in Santa Fe hergeſtellt zu haben. 5

Was den Frieden betrifft, ſo iſt es 22 darüber

etwas Beſtimmtes voraus ſagen zu koͤnnen; Perſonen, die fuͤr wohl unterrichtet gelten, wollen nicht daran glauben,

wenn ſich nicht England und Amerika einmiſchen. Die letz⸗

ten Vorſchläge des Kalſers von Braſilien ſind von der Art,

daß unſere Regierung ſie nie annehmen kann, wenn ſie ſich

nicht in ewige Kriege verwickeln will. Unſere Lage iſt hoͤchſt traurig; aller Credit und alles Zutrauen ſind hin; und ſtaͤnde es auch in der Macht unſerer Stadt, einen Frieden für uns allein, auf die Grundlage des Braſiliſchen Vorſchlages zu machen, ſo wuͤrden Santa Fe und Cordova es nimmer zu⸗ geben, die Banda Oriental unter des Kalſers Botmaͤßigkeit zu ſehen. Was am meiſten fuͤr die Fortſetung des Krleges . ſpricht, iſt die ſeit einigen Tagen ſtatt gefundene Verſtärkung des Blokade⸗Geſchwaders; 27 Segel ſind egenwäͤrtig im Hafen zu zaͤhlen. Ohne Englands Dazwi chenkunft wäre

Alles beſſer gegangen; aber der Engliſche Geſandte in Rio 8 ſpielt ein tiefes, verborgenes Spiel, und es ſcheint kelnem Zweifel unterworfen zu ſeyn, daß England Abſichten 11uöu“ Monte⸗Video habe. Im Angeſichte unſers Hafens nahmen die Braſillaner eine ſchoͤne von Liverpool kommende WNIIp]]

Nachrichten von Lima melden die gänzliche Zerſtorung der Stadt Truyillo.

Der Congreß ſollte von St. Jago nach Valparaiſo ver⸗ legt und am 15ten d. M. eröͤffnet werden. Man iſt zu die⸗ ſer Maaßregel geſchritten, um dem Einfluſſe des Parthei⸗« geiſtes vorzubeugen, und den groͤßeren Thei der Deputirten von St. Jago von ihren dortigen Amtsgeſchaäften zu treu⸗ 5 nen, indem man ihnen die Erlaubniß bewilligte, ſich ganz allein den ihnen uͤbertragenen neuen und wichtigeren Pflich⸗ * teu zu widmen. 8

2 R. Nugent, der Britiſche Conſul war in Begriff Chilt zu verlaſſen und waͤhrend ſeiner Abweſenheit iſt Herr John White von der Regierung als ſein Stellvertreter an, erkannt worden. 8—

Durch einen Beſchluß vom 5. April iſt Valparaiſo als Hauptſtadt des See⸗ Departements und mithin als der eina zige Hafen erklaͤrt worden, der von fremden Kriegsſchiffen ſalutirt werden, und der ſie wleder ſalutiren darf.

eneral Borgono hat die von Pincheira angefuͤhrten