Musketenſchuß in ſeinem Arme, deſſen Aermel er aufſtreifte und nannte den Namen des Regiments, bei welchem er ſtand,

worauf der Herzog von Wellington ſeinem alten Kriegs⸗Ka⸗

meraden ſogleich ein Goldſtück ſchenkte. Am andern Mor⸗ gen wurde der Herzog von einem unverſchämten Menſchen angegriffen, welcher behauptete, er ſei mit ihm bekannt, denn er habe ihm während der Schlacht von Waterloo ein Glas Waſſer gegeben. „Fort Schurke,“ erwiederte Jener, „ich habe in meinem ganzen Leben waͤhrend eines Treffens kein Glas Waſſer getrunken.“ Als ſich der Betruͤger davon machte, ſah ihm der Herzog nach und rief ſeinen Begleitern zu: „der Kerl iſt gewieß niemals Soldat geweſen.)

In einer Morgen⸗Zeitung (den Morning⸗Advertiſer) findet ſich folgender Artikel: „Das Geruͤcht, daß der Graf Aber⸗ deen die Abſicht habe, um ſeine Entlaſſung zu bitten, iſt vielleicht nicht ſo ungegruͤndet, als Viele zu glauben ſcheinen. Die Behandlung, welche er bei mehr als einer Gelegenheit erfahren hat, er, der außer dem Herzog von Wellington und Hrn. Peel der einzige Mann von einigem Talent im Mi⸗ niſterium iſt, und der ſich in allen Verhältniſſen des Privat⸗ lebens durch Leutſeligkeit und Freundlichkeit eben ſo ſehr aus⸗ zeichnet, als er ſich durch ſeine Kenntniß der fremden Hoͤfe und durch ſeinen ſeinen Geſchmack in den Wiſſenſchaften und der Literatur hervorthut dieſe Behandlung, ſagen wir, wuͤrde ſchon lange Maͤnner von weniger zartem Gefuͤhl als Se. Gnaden abgeſchreckt haben; und wir koͤnnen aus glaub⸗ wuͤrdiger Quelle verſichern, daß der einzige Grund, welcher den edlen Lord an der Niederlegung ſeines Amts verhindert, das Verlangen geweſen iſt: keine Stöͤrung im Cabinet ſeines Herrſchers zu verurſachen. Wir vermoͤgen nicht, zu erfor⸗ ſchen, bis wie weit das nachherige Betragen des Ober⸗Be⸗ fehlshabers auf Se. Gnaden Einfluß gehabt haben moͤge; aber der Umſtand, daß ein Botſchafter bei einem fremden

ofe ohne ſein Wiſſen ernannt worden iſt, hat wahrſchein⸗

ſch ſeinen Wunſch, im Amte zu bleiben, nicht erhoͤht. Wir glauben, in der That, daß die erſte Nachricht, welche er von dieſer —2 erhalten hat, ihm durch den genann⸗ ten Diplomaten gegeben wurde, als er ſich en paszant nach dem auswartigen Amte begab, um ſeine Inſtructionen zu empfangen. as das andere Geruͤcht anbetrifft, daß ihm nämlich der Marquis v. Lansdown folgen werde, ſo koͤnnen wir nur daruͤber bemerken, daß dies moͤglich ſey; jedoch be⸗ trachten wir es keinesweges als wahrſcheinlich. Die Grund⸗ ſätze des Marquis wuͤrden ſehr wenig mit denen des Her⸗ zogs von Wellington übereinſtimmen, und da er ſich ſehr wenig begierig nach Aemtern bewieſen hat, die er fuͤglich entbehren kann, ſo halten wir dieſen Theil des allgemein ver⸗ breiteten Gerüchts fuüͤr ungegründet.“

Die ergiebigſte Kornerndte in Großbritanien ſeit 1817 war diejenige vom Jahre 1820, namlich 16 Millionen Quar⸗ ters Die diesjährige Erndte wird ſich nur, wie man ver⸗ muthet, auf zwei Drittheile jenes Jahres, naͤmlich auf 10,670,000, und nebſt Vorrath von vorjähriger Erndte, (758,007 Quarters) und Einfuhr aus Irland (445,000 Quar⸗ ters) zuſammen auf 11,870,000 Quarters belaufen. Nimmt man nun die Conſumtion auf 14,470,000 Quarters au, ſo ergiebt ſich ein Deficit von 2,500,000 Quarters. Dieſe An⸗ gahen ſind die des Herrn Jacob, welche indeſſen auf einem falſchen Fundamente gegründet ſeyn dürften; denn trotz der⸗ ſelben herrſchte am Donnerſtage auf dem Kornmarkte ein gaͤnz⸗ licher Stillſtand, und niemand wollte bei dem anhaltend ſchoͤnen Werter und den aus dem Innern eingehenden guͤnſtigeren Nachrichten kaufen. Die Preiſe waren daher fuͤr alle Ge⸗ treide Gattungen nominell.

„Der Mangel an Weisheit in unſern Korn⸗Geſetzen“, ſagt der Morning Herald, „wo nicht die Unnuͤtzlichkeit der⸗ ſelden, hat nie mehr eingeleuchtet als in dieſem Augenblicke; denn die durch die niedrigen Preiſe von beſchaäͤdigtem Korn verurſachte Durchſchnitts⸗Scale iſt ſo trüͤgeriſch, daß jene Geſetze in dem Augenblicke, wo ſie die Wirkung haben ſoll⸗ ten, einer Miß⸗Erndte entgegenzutreten, anſtatt deſſen ei⸗ nes der Uebel, denen ſie abhelfen ſollen, ſelbſt hervorbringen.“

Die Secretaire und anderen Beamten des Unterhauſes haben Befehl erhalten, ſich fuür den November zu ihren Geſchäͤften bereit zu halren, weil dann das Parlament zu⸗ lammenkommen wird. ſagt, es werde alsdann ein Ausſchuß gedildet werden, um üder die Anſpruͤche der Ka⸗ thollken Bericht abzufaſſen; darauf werde ſich das Haus bis zum Januar, wo die Abſtattung jenes Verlchtes erſolgen ſolle, vertagen.

Das Ruſſiſche trepriſe iſt mit 332 Portugie⸗ liſchen Flüchtl in St. Ives angekommün⸗ Der größte T derſelden beſteht aus conſtitutionellen Ca⸗

1

vallerie, und Infanterie⸗Offizieren. Sie werden nach Fal⸗ mouth abgehen.

Der Scotsman enthaͤlt einen langen Artikel üͤber die in Canada herrſchende Gaͤhrung, welche der von Irland bei⸗ nahe gleichkommt. Die Urſachen derſeiben ſind diejenigen, uͤber welche ſchon in der letzten Parlaments⸗Sitzung ſo viel debattirt wurde, naäͤmlich das Beſtreben, den Bewohnern der Colonie die proteſtantiſche Religion aufzwingen zu wollen, der Mangel einer von den Einfluͤſſen der Sectirer freien Univerſität, das mangelhafte Wahl⸗Syſtem fur die geſetz⸗ gebenden Haͤuſer, und die Bemuͤhungen, welche man darauf verwendet, mit aller Gewalt Britiſche Einrichtungen und Gewohnheiten geltend zu machen.

Von Fayal (einer der Azoriſchen Inſeln) ſind Nach⸗ richten bis zum 13. Auguſt eingelaufen. In politiſcher Hin⸗ ſicht bringen ſie, was die benachbarten Inſeln betrifft, nichts Neues mit. Terceira, Fayal, Pica und wahrſcheinlich alle Inſeln, außer St. Michael, halten feſt an Dom Pedro.

Zwei Schiffe, die man fuͤr Kaper haͤlt, hatten Fayal verlaſſen; das Engliſche Schiff Buſtard hatte von einem derſelben die Papiere gefordert, und da dieſe verweigert wur⸗ den, iſt es unter Segel gegangen, um den Fremden zu ver⸗ folgen; das andere Schiff war fruͤher von der Inſel abae⸗ ſegelt. Beide hatten 6 oder 7 Kauffartheiſchiffe, hauptſaͤch⸗ lich Portugleſiſche, gekapert.

Die Portugieſiſchen Conſtitutionnellen, welche ſich zu Portsmouth befinden, werden binnen Kurzem auf den fuͤr ſie ausgeruͤſteten Schiffen Minerva, Suſan, Lyra und Del⸗ phine nach Braſilten abgehen.

Der Vice⸗Admiral Sir Pulteney Malcolm iſt auf dem Wellesley am 25. Juli zu Malta angekommen, und am 2 nach Morea abgeſegelt, um Sir E. Codrington ab⸗ zulöoͤſen. .

Der Ausſchuß zur Unterſtuͤtzung der Spaniſchen und Italieniſchen Fluͤchtlinge fordert die Nation von Neuem zur Mildthaͤtigkeit fuͤr dieſe Ungluͤcklichen auf. Es befinden ſich jetzt derſelben, jedes Ranges und jeder Klaſſe, in Lon⸗ don che einzig und allein von der Guͤte der Englaͤnder abhängen.

Es hat hier eine Verſammlung zu dem Zwecke ſtatt ge⸗ funden, Mittel ausfindig zu machen, durch welche die Ar⸗ men beſchaͤftigt werden koͤnnten. Da die Beſchaͤftiqung der⸗ ſelben in den Manufakturen ſehr beunruhigende Reſultate gehabt hat, ſo hat man vorgeſchlagen, ſie für den Ackerbau zu gebrauchen. Man wird dieſen Vorſchlag näͤher in Er⸗ waͤgung ziehen.

Die fruͤher ſchon geaͤußerte Meinung des Polizei⸗Comi⸗ té’s von London, daß die ſtarken Getränke die Sieten derje⸗ nigen aufs aͤußerſte verderben und ihre Leidenſchaften ent⸗ flammen, denen ſie zur Gewohnheit geworden ſind, iſt jetzt durch das Criminal⸗Comité beſtaͤtigt worden. Dem Parla⸗ ment vorgelegten Angaben zufolge, ergtebt es ſich, daß nur in den drei letzten Jahren der Verbrauch fremder und in⸗ landiſcher ſtarker Getkaͤnke auffallend zugenommen hat. Die⸗ ſer betrug in den Jahren 1820, 1821 und 1822 im Durch⸗ ſchnitt in runden Zahlen 11,974,0 Gallons, und in den Jahren 1825, 1826 und 1827 im Durchſchnitt 24,540, ℳn; auf 1827 kommen 29, 36, 40, die, wenn man auch nach ei⸗ nem ſehr liberalen Maaßſtabe 6,000,000 fuͤr fruͤhere Schmug⸗ gelei, die jetzt nicht mehr ſtatt findet, abrechnen wollte, noch immer einen doppelt ſo ſtarken Verbrauch als im J. 1821 ausweiſen. Man hat bei dieſer Gelegenheit darauf aufmerk⸗ ſam gemacht, ob die Malz⸗ und Bier⸗Taxen nicht den Wer⸗ brauch der ſtarken Getraͤnke vergröoͤßern und zu gleicher Zeit das Brauen im Lande vermindern ſollten.

Die in Briefen von Korfu enthaltene (von uns letzthin mitgetheilte) Nachricht, daß 25 Transport⸗ Schiffe mit Le⸗ bensmitteln und Truppen von Alexandrien in Navarin an⸗ gekommen ſeyn ſollen, wird vom Courier bezweifelt, weil Navarin ſo ſtrenge blokirt ſey, daß kein Schiff mit Lebens⸗ mitteln und Truppen in den Hafen einlaufen könne.

Nach den letzten Berichten ans Dublin gewinnt der proteſtantiſche Brunswick Clubb täglich mehr Mitglieder und Unterzeichner fuͤr bedeutende Summen.

In einer neulichen Verſammlung der Freunde der buͤr⸗ gerlichen und rellglöſen Freiheit warf ein gewiſſer Hr. Mur⸗ phy dem Vorſitzer vor, derſelbe habe ihn ſpöttiſch gefragt, wie viel ihm die katholiſche Aſſociatlon 69 deren Vertheldi⸗ ger er ſich aufgeworſen hatte) bezahle? Der Vorſitzer leug⸗ nete, eine ſolche Frage gethan zu haben und trohte dem An⸗ klͤger, ihn binausbringen zu laſſen. Dieſer widerſetzte ſich dem Beſehle, worauf ſich ein ſo heftiger Wontſtreit under den Verſammelten erhob, daß dieſe, zur grohen Beluſtigung