ſtand Y de la Gubernacion und leiſtete die groͤßten Dienſte. Auch unter der legitimen Reglerung wurde ein aͤhnliches geſchaffen, war aber nur von kurzer Dauer, und die Geſchaͤfte deſſelben wurden dann an die fuͤnf Miniſterien und an die Ober⸗Po⸗ lizei⸗Intendantur gegeben. Eben ſo ſoll die Stiftung eines Comiteé's fuͤr die oͤffentliche Wohlfahrt im Werke ſeyn. Dieſe verſchiedenen Geruͤchte berechtigen zu der Hoff⸗ nung, daß eine Zeit der Wiedergeburt fuͤr Spanien nicht mehr fern ſey.
Ita kien. Neapel, 24. Aug. Geſtern kam auf einer Franzöſi⸗ ſſchen Kriegs⸗Brigantine, die in 4 Tagen die Ueberfahrt von Tcoulon gemacht hat, der Franzoͤſiſche Botſchafter, Herzog von Blacas⸗d'Aulps, Pair von Frankreich, mit ſeiner Fa⸗ milie hier an, und hat heute Morgen J. J. M. M. ſeine Aufwartung gemacht.
Tärkei.
Nach Privat⸗Nachrichten aus Odeſſa vom 19. Auguſt
(in der Allgemeinen Zeitung) wollten Se. Maj. der Kalſer Nikpolaus am 6. Sept. wieder bei der Armee eintreffen.
— Aus Buchareſt vom 15. Auguſt wird (in dem vor⸗ enannten Blatte) gemeldet: Leider haben ſich hier in den letzt verfloſſenen Tagen wieder einige Peſtfaͤlle ergeben, die man dem Ausſcharren von Kleidungsſtuͤcken zuſchreibt, welche aals der Anſteckung verdaͤchtig, um dem Verbrennen entzogen zu werden, von ihren Beſitzern vergraben worden waren. Deerr Praͤſes unſers Divans, Graf von Pahlen, hat ſich da⸗ her genoͤthigt geſehen, den hieſigen Archimandriten aufzufor⸗ dern, den Bannfluch uͤber diejenigen zu verhaͤngen, welche derlei vergrabene Kleidungsſtuͤcke wieder hervorziehen ſollten. -— Die Tuͤrkiſche Beſatzung von Giurgewo macht fortwaͤh⸗ rend Ausfaͤlle aufs Wallachiſche Gebiet, die jedoch von den Ruſſen ſtets mit Erfolg zuruͤckgeſchlagen werden.
. — Ein Handels⸗Schreiben aus Alexandria vom 6. Aug. enthaͤlt (nach dem obgenannten Blatte) Nachſtehendes:
8 Der Paſcha, welcher zu Ende v. M. hieher zuruͤck kam, ſooll aus Konſtantinopel wichtige Mittheilungen erhalten ha⸗ * ben, die ihn zu einer Conferenz mit dem Franzoͤſiſchen Con⸗ ſul veranlaßten. In dieſer Conferenz war, wie es heißt, ddie Rede von der Raͤumung Morea's; der Paſcha, welcher aus Konſtantinopel dringende Aufforderungen erhalten hatte, ſeine Truppen in Morea ſtehen zu laſſen, und den Vorſtel⸗ lungen der Maͤchte wegen deren Zuruͤckberufung kein Gehoͤr u geben, erklärte dem Franzoͤſiſchen Conſul, daß er ſich dem ſſchuldigen Gehorſam bahen ſeinen Oberherrn nicht entziehen, unndd daher Morea, ohne deſſen Einwilligung, nicht räͤumen eköoͤnne. Inwiefern dieſe Angabe gegruͤndet iſt, wird die Er⸗ fahrung lehren, ſo viel iſt gewiß, daß der Paſcha eine Brigg mmit Befehlen fuͤr Ibrahim Paſcha nach Modon abfertigte, uund daß der Franzöſiſche Conſul zu derſelben Zeit an den Grafen Gullleminot nach Korfu berichtete. Unfer Hafen iſt nun oͤde, ſund der Paſcha, noch der ein ige Handelsmann ddes Landes, ſieht ſich veranlaßt, große Baumwollen⸗Vor⸗ rathe aufzukaufen, um den Preis in der Höhe zu erhalten. Eb Hitze iſt außerordentlich, und wir leiden Mangel an Waſſer; ein ſehr bedenklicher Umſtand, wenn nicht bald Re⸗ 8 ggenwetter eintritt. Nachrichten aus Griechenland. „ Die neueſten Blaͤtter der Allgemeinen Zeitung von Grie⸗ chenland (bis 5. Jul.) enthalten (außer mehreren bekannten Nachrichten) einiges Naͤhere uͤber die innere Lage des Lan⸗ ddes. Ibrahim⸗Paſcha ertrug fortdauernd die doppelte Plage des Hungers und der Peſt mit Reſignation. Die Tuüͤrken Iin den drei Feſtungen lebten mit den Griechen wie in einem Waffenſtillſtande. 870 Gefangene, meiſt aus Gaſtuni, hatte eer ihrer Haft entlaſſen, und nach Arkablen geſchickt, da ihm ddie Mittel fehlten ſie zu ernähren. Sie kamen in Gargali⸗ mmon an, zu Grunde gerichtet von dem langen Elende der flurchtbarſten Sclaverei, und mit der Peſt behaftet. Die Regierung des Departements von Arkadien unterbrach alle Verbindung mit ihnen, und unterwarf ſie den ſtrengſten Ge⸗ ſetzen des Sanltaͤts⸗Cordons. Weder in Koron noch in Neo⸗ kaſtron (Navarin) ſoll die Peſt ſeyn, doch iſt (wie auch be⸗ reits aus der Griechiſchen Biene mitgetheilt worden) Modon und die Umgegend von ihr und dem Hunger eimgeſucht. Uebrigens iſt die Abſicht deutlich, weshalb LÄ8 ſich ge⸗ gen die Griechen friedſam benimmt, keine Gewaltthaͤtigkeit gegen ſie geſtattet, und die Gefangenen, ſtatt ſie nach ſeinem fruͤhern Gebrauch zu vertilgen, ihnen zurüͤckſchickt. Er hofft, ſich bei etwas geſichertem Verkehr zwiſchen ſeinen Leuten und den Griechen von der Habſucht dieſer gegen gute Bezahlung den Unterhalt zu erwerben, den ihm die Bloka
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ſeiner Küͤſten
i 8 ZE11.“““ bt. Schon; Ar I rereee ein ſolches Miniſterium unter dem Namen Miniſterium entzieht. Schon ſeit einiger Zet, heißt es in Nr. 44 vom
2. Juli, wurden aus Zante Lebensmittel nach Katakolon *) und Pyrgion (an der Kuͤſte von Elis) verfuͤhrt und in Magazine vereinigt, dem Vorgeben nach, damit ſie den dorthin gefluͤch⸗ teten ungluͤcklichen Griechen ſollten verkauft werden, in der That aber, um ſie dem Ibrahim zur Verfuͤgung zu ſtellen. An Verſuchen der Gewinnluſtigen, ihm zur See den Mund⸗ vorrath an ſeine Kuͤſten zu fuͤhren, hatte es zu keiner Zeit gefehlt; doch war die Wachſamkeit der ihn einſchließenden Geſchwader, beſonders des Griechiſchen, und ihr durch die Ausſicht auf reiche Beute geſchaͤrfter Eifer ſo groß, daß al⸗ lein Sachturis in kurzer Zeit nach einander ſieben Fahrzeuge aufgebracht hatte, die es verſuchten, mit guter Ladung die Blokade zu hintergehen. Unvermoͤgend alſo, von dieſer Seite ſich Vorraͤthe zu verſchaffen, hatte Ibrahim geheime Agen⸗ ten mit dem Auftrage aufgeſtellt, an den offenen Kuͤſten von Pyrgos jene Lebensmittel in Empfang zu nehmen. Sein Plan war, zur rechten Zeit die gehöͤrige bewaffnete Mann⸗ ſchaft dorthin abzuſchicken, und die Vorraͤthe durch ſie nach den Feſtungen bringen zu laſſen. Der Contre⸗Admiral Sach⸗ turis, davon unterrichtet, ſchickte deshalb die Goelette Aspaſia unter dem Capitain Adrian Joannu mit dem Befehle aus, ſich aller Lebensmittel in jenem Magazine, als feindlichen Eigenthums, zu bemäͤchtigen. Dieſer Befehl wurde genau vollzogen, und der ganze Vorrath auf vier Schiffe geladen, welche mit ihm nach Poros abgingen. Die Vorſteher dieſer Magazine, da ſie gemerkt hatten, daß die Aspaſia ſich auch ihrer Perſonen bemaͤchtigen wuͤrde, waren, ſobald dieſelbe ſichthar wurde, ſogleich verſchwunden. Kaum aber waren zwei Stunden vergangen, nachdem die Aspaſia ihren Auftrag vollzogen hatte, ſo eilten 2000 Araber herbei, um ſich der Lebensmittel zu bemaͤchtigen, fanden aber die Magazine leer. Die folgende Nummer meldet, daß die Aegyptiſche Macht bei Pyrgos ſtehen eblieben ſey, und ſich bemuͤhe, Lebensmittel aufzubringen. Sie kaufe dieſelben zwar, noͤthige aber die Widerſtrebenden mit Gewalt, ihnen zu ge⸗ ben, was ſie begehren. Wäͤhrend Ibrahim mit Hunger und Krankheit kämpft, bemuͤht ſich die Grlechiſche Regierung Ordnung und Sicherheit zu verbreiten, und den Anbau des Landes zu befoͤrdern. Die Pflanzung der Erdäpfel bei Ar⸗ gos, in einer huͤgelreichen Landſchaft an der See, wurde fruͤher von 400 Armen, Maͤnnern und Welbern, um das tägliche Brod beſorgt, ſpaͤter ſuchten mehr als 2000 andere dieſe Arbeit als eine Vergünſtigung. Es giebt elnen Begriff von der Fruchtbarkeit jenes Bodens, daß Stevenſon, der die Anpflanzung leitet, verſichert, der Ertrag werde zum wenig⸗ ſten ein ſechszigfacher ſeyn. Unter den vielen ſchweren Uebeln, welche der Praſident zu bekaͤmpfen hat, iſt der Wucher keines von den geringſten. Eine Verordnung dagegen vom 30. Juni ſucht das Verderbliche und Schaͤndliche deſſelben einzuſchaͤrfen, doch ſieht die Regierung ſich genoͤthigt (wie ebenfalls bereits aus der Griechiſchen Biene gemeldet wor⸗ den) 10 pCt. jährlich als geſetzlich zu geſtatten, bis die wach⸗ ſende Sicherheit das Vertrauen in jene verwilderten Ver⸗ häͤltniſſe zuruͤckfuͤhrt, und den Zinsfuß herabbringt. Vom Franzoͤſiſchen Gelde fingen die Goldſtuͤcke zu 20 Franken an, in Umlauf zu kommen. Ihr Cours wird durch elne Verfuͤgung des Präͤſidenten am 24. Juni auf 57 Piaſter (Groſia) re⸗ gulirt, mit der Bemerkung, daß die Feſtſtellung des Wer⸗ thes der Franzoͤſiſchen Muͤnze keinen Aufſchub mehr leide. In Erhebung der Abgaben und Zoͤlle herrſcht noch an den meiſten Orten viel Willkuͤhr und Verwirrung, und es ge⸗ reicht der Verwaltung von Nauplion, welche durch den hochverdienten Gouverneur der Feſtung, den Oberſten von Heydegger eingerichtet worden iſt, zur beſondern Aus⸗ zeichnung, daß ſie durch einen Beſchluß der Regierung am 18. Juni die Zoll, und Steuer⸗Ordnung daſelbſt zur allgemeinen von ganz Griechenland erheben wird. Gegen die Verbreitung der Peſtſeuche beſtanden dermalen noch überall die kraͤftigſten Maaßregeln, und wäͤhrend der Verkehr durch die Hemmungen, läſtigen Unterſuchungen und Controllen der Individuen litt, war es doch gelungen, das Uebel in maͤßigen Graäͤnzen zuruͤck zu halten. Ueber die Vorgänge bei den Truppen der Griechen und Tuͤrken in Aetolten und Attika enthalten die Bläͤtter durchaus nichts, und es ſcheint die Waffenruhe, welche der Tractat vom 6. Juli beabſich⸗ tigte, jetzt factiſch eingetreten zu ſeyn. Nur in Kreta wird noch heftig gefochten. (Die desfallſigen Nachrichten des ob⸗ genannten Bllets gehen nicht weiter als die bereits aus der Griechiſchen Biene von uns gemachten Mittheilungen.)
.Nr. 221. der Staats⸗Zeitung. Vei agc.