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Berlin, Freitag den 12ten
September.
1 Amtliche Nachrichten.
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Kronik des Tages.
Des Königs Majſeſtät haben den bisherigen Ober⸗Lan⸗ desgerichts⸗Aſſeſſor Silberſchlag zum Rath bei dem Ober⸗ Landesgerichte in Naumburg zu ernennen geruhet.
Abgereiſt: Der Großherzogl. Mecklenburg⸗Schwerin⸗ ſche General⸗Major und Brigade⸗Commandeur, v. Both,
nach Ludwigsluſt. 1“ Zeitungs⸗Nachrichten.
Ausland.
Nachrichten vom Kriegs⸗Schauplatze.
Das Journal d Odeſſa enthält Folgendes:
Operarionen des detaſchirten Kaukaſiſchen Corps.
Der General⸗Adjutant, Graf Paskewitſch Erivanskoy, Beſehlshaber des detaſchirten Kaukaſiſchen Corps, meldet Senee Berichts vom 24. Juli (5. Auguſt) die Einnahme der Feſtungen Achalkalaki und Gertwiſſy. Die erſtere dieſer Feſtungen iſt von einem Bataillon des Infanterie⸗Regiments von Schirwan, unter Anfuͤhrung des Oberſten Vorodin, mit Sturm genommen worden. Der General⸗Major Baron Sacken, der die Geſchäͤfte eines Chefs des Generalſtabes des Kaukaſiſchen Corps verſteht, leitete den Sturm in Per⸗ ſon. Die Feſtung Gertwiſſp ergab ſich dem Vberſten Ra⸗ . ſobald er an der Spitze der Tartariſchen Milizen erſchien.
2 Feind hat 600 Mann an Todten und Verwunde⸗ ten und 300 Gefangene verloren. 28 Kanonen, 21 Fahnen, nebſt einem großen Vorrathe an Artillerie⸗Munition und
irteln, ſind in unſere Haͤnde gefallen. Rußland.
Odeſſa, 27. Auguſt. Die in den Feſtungen Achal⸗ kalaki und Gertwiſſo erbeuteten Fahnen wurden am ver⸗ wichenen Sonntag von einer Abtheilung Koſaken und einer
chwadron Uhlanen in der Stadt herumgetragen. Das it begleitete den Zug mit tauſendfachem Hurrah⸗Geſchrel. — n der dieſigen K. le wurde (wie bereits in Nr. 236. eſer Zeitung gemeldet worden) in Gegenwart Ihrer Ma⸗ atem des Kalſers und der Kaiſerin ein feierliches Te leum abgehalten. à2 Uhr Abends begaben ſich I0. MM. an Bord bes Schiffes „die Kaiſerin Maria,“ das an demſelben Tage von Sebaſtopol gekommen war. Der Vord deſſelben, ſo wie der aller anderen Kriegsſchiffe auf der Rhede war mit Tüchern umſpannt, und gewährte einen höͤchſt belebten Anblick. Die Ankunſt JJ. MM. wurde durch eine Salve ſaͤmmtll⸗ cher Schiffe verkuͤndigt. Die Volksmenge draͤngte ſich nach Boulevard, um dem ſchönen Schauſpiel zuzuſehen, wel⸗
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ches durch das herrlichſtt Wetter erhöht wurde. —2 2* tam die Fregatte Eſtafti mit 13 Türki⸗ ſchen von unſern Kreuzern genommenen Transportſchiffen au. 8. ern um 7 Uhr Abends haben ſich Ihre Maſeſtaͤ⸗ 8 8 aiſer 2 7. Zache 8 ein⸗
„ um icola. egeden. an t 88 8.E.*4 naͤchſten Donnerſtag (28. Auguſt) Sn ¶
c. lGouverneur von Neu⸗ ¹ land, Graf — 22 Abend am Vord — 8*½ gatte „Ctandart“ nach — abgeſegelt. Derſelbe wird masöes Delagerungs⸗Truppen vor dieſer Feſtung
St. Petersburg, 2. September. Mittelſt Kaiſerli⸗ cher Ukaſe aus den Lagern vor Baſardſhik und Schumla vom 13. und 25. Juli (neuen Stils) ſind mehrere Verleihungen, Orden und Ehrenzeichen erfolgt, namentlich haben die Ge⸗ neral⸗Majore Malinowsky, Tarbegew und Dournowo gol⸗ dene mit Diamanten beſetzte Ehrendegen, und der Oberſt Samoilow und der Faͤhndrich Lanskoy goldene Ehrenſaäbel mit der Inſchrift: „fuͤr Tapferkeit“ erhalten.
Am Sonnabend, den 18ten d. M., wurde von der gro⸗ ßen Admiralltaͤts⸗Werft die Fregatte Eliſabeth von 44 Ka⸗ nonen vom Stapel gelaſſen.
Am 12. Auguſt fanden zwei Knaben, Soͤhne eines ar⸗ men Buͤrgers von Riaſan, die am Ufer des Trubeſch Kraͤu⸗ ter pfluͤckten, bei der alten Kathedrale des begcgen Boris und Gleb, einige Stücke Metall, die ſie für Blei hielten. Die Stadt⸗Polizei, welche man davon unterrichtete, ließ ſo⸗ gleich an dem Orte fleißige Nachgrabungen anſtellen, und es kam bald eine Art Ofen aus aſten Backſteinen zum Vor⸗ ſchein, der 199 Silberplatten enthielt, von denen jede 6 Un⸗ zen und 7½ Drachmen Apotheker⸗ Gewicht wog. Das Me⸗ tall iſt von dem beſten Gechatt. Die Platten haben keine Zeichen oder Stempel, nur einige Einſchnitte.
Frankreich.
Paris, 5. Sept. Einer telegraphiſchen Depeſche zu⸗ folge, ſind der Koͤnig und der Dauphin am 3ten d. N. Nachmittags um 4 ½ Uhr in Metz angelangt. Se. Maj. und Se. und befinden Sich im erwuͤnſchteſten Wohlſeyn.
.H. haben Ihren Einzug zu Pferde gehalten,
Die Dauphine iſt am 3ten zu Mittag in Langres einge⸗g
troffen und hat im biſchöflichen Palaſte daſelbſt die Nacht zugebracht.
Die zwelte Abtheilung der Expedition nach Morea, welche durch widrige Winde in dem Hafen von Toulon zu⸗ ruͤckgehalten worden war, iſt am 2ten d. M. Morgens um 7 Uhr von dort aus unter Segel gegangen. Sie beſteht aus 5 Kriegsſchiffen und 49 Transport⸗Fahrzeugen.
Der Gazette de France zufolge haben mehrere Däniſche Offiziere von dem Koͤnige von Frankreich die Erlaubniß er⸗ halten, ſich der Expedition nach Morea anzuſchließen.
Der geſtrige Moniteur enthaͤlt einen ſieben Spalten langen, dem Anſcheine nach amtlichen, Artikel, worin die Un⸗ haltbarkeit der Gruͤnde, womit die Biſchöͤfe ihre Widerſetz⸗ lichkeit gegen die beiden Verordnungen vom 16. Juni recht⸗ fertigen wollen, klar und ſiegreich dargethan wird. Der ſummariſche Inhalt des Aufſatzes wird am Schluſſe deſſel⸗ ben in folgenden wenigen Worten zuſammengefaßt: „Der Köoͤnig hat durch die Verordnungen vom 16. Juni gethan, was ſein erlauchter Vorfahr Ludwig XIII. für nöthig erach⸗ tete, als er (wie le Bret ſich ausdruͤckt) anerkannte: „„daß der Mißbrauch der geſetzlich nicht autoriſirten Unterrichts⸗
aͤuſer ſich zum großen Nachtheile der Univerſitäten unmerk⸗ lich in Frankreich einſchleiche.“““ Durch den 4aſten Artikel ſeiner Verordnung vom Jahre 1629 unterſagte dieſer König — den man nie hat beſchuldigen koͤnnen, daß er ſich an der Kirche vergriffen habe, — Jedermann, unter Androhung einer ſtarken Geldſtrafe, öffentliche Vorleſungen an anderen Orten zu halten, als in den mit ſeiner S.eahgun⸗ errich⸗ teten Collegien der Univerſitäten. Es läßt ſich nücht ein⸗ ſehen, warum Carl X. im Jahre 1828 zum 9. eile ſeines Staates nicht ſollte thun köͤnnen, was Ludwig XIII. im Jahre 1629 zum allgemeinen Wohlgefallen gethan hat.“
Der Meſſager des Chambres enthält Folgendes: „Seit einiger Zeit verbreiten gewiſſe Zeitungen unter der Rubrik von Correſpondenz⸗Artikein, viele falſche Nachrichten und irrige Ueberblicke von den diplomatiſchen Verhaͤltniſſen Europa’s. Nach ihren Reden zu urtheilen muͤßte man glau⸗ ben, daß unſer Cabinet gleichzeitig mit England, Oeſterreich und Gott weiß welchen anderen Maͤchten zerfallen wäre.