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die Hauſenblaſe durchaus nicht theurer ſey, als ſie von der Krone fruͤher verkauft wurde, iſt es Niemandem unterſagt, fuͤr Entrichtung der Zoll⸗Abgaben ſeewaͤrts und zu Lande dieſelbe auszuführen, unter der Verfuͤgung, daß die fruͤheren Ukaſen 8 uͤber Hauſenblaſe, vermöge deren uͤberall der Verkauf von 1 Hauſenblaſe außer der Aſtrachaniſchen als der Krone gehoͤrig * und verpachtet, nicht frei war, ſondern dieſelbe während der 88 8 Kron⸗Verwaltung an die Krone und waͤhrend der Verpach⸗ Aeung an die Paͤchter abgellefert werden mußte, hiemit auf⸗ 8ö.5 gehoben ſind, und Jedermann darf, wo Fiſcherelen betrieben mwerden, Hauſenblaſe zum freien Verkauf ausſtellen. 19) Dergeſtalt ſollen allenthalben, wo es Verpachtungen von 8 Fiſchereien giebt, dieſelben aufgehoben, den Magiſtraten und Rathhaͤuſern und auf Privat⸗Beſitzungen den Eigenehuͤmern ſelbſt für immer ohne Verpachtung abgegeben werden auf Grundlage des namentlichen Ukas von 1721 fuͤr eine Ab⸗ gabe, deren Betrag aus dem Durchſchnitte der fruͤheren Ein⸗ nahmen und der chtungen gezogen iſt. Die auf dem Ilmenſee und Ladogaſee beſtehenden Fiſchereien ſollen, mit Ausſchluß des Betrags der bisherigen Pachtſüumme von den Abgaben, zur Verſorgung der Reſidenz dem freien Betrieb uͤberlaſſen werden, ſo wie ſie auch auf dem Newafluſſe, ver⸗ moge des Ukas vom 11. Dec. 1719, abgabenfrei fuͤr Jeder⸗ mann freigegeben ſind. 8 8 2⁰) Die Tabacks⸗Pacht, welche zuletzt fuͤr eine Pacht⸗ Summe von 70,000 Rubeln jährlich von 1759 an auf 20 Jahre dem verſtorbenen General⸗Feldmarſchall Grafen Schu⸗ walov und deſſen Erben dergeſtalt abgegeben worden, daß außer ihm Niemand weder im Innern des Reichs mit Ta⸗ back Handel treiben, noch ſee⸗ oder landwaärts Taback in’'s Ausland fuͤhren duͤrfe, iſt in Betracht deſſen, daß nicht Einer, ſondern der ganze Handelsſtand von dieſem Gewerbe Mlutzen ziehen muͤſſe, aufgehoben, und es iſt Jedermann er⸗ laubt, ſowohl im Innern des Reichs in Taback Umſätze zu machen, als auch denſelben land⸗ und ſeewaͤrts in's Ausland z2u fuͤhren. Damit aber die aus dieſer Tabacks⸗Pacht jähr⸗ lich hervorgegangene Summe von 70,000 Rubein fuͤr die . Shn-Emnaeceme nicht verloren gehe, ſo ſollen ſtatt der jetzt beſtehenden Zoll⸗Abgabe von 5 Kop. für Taback bei der Aus⸗ fluhr ſee⸗ und landwärts 20 Kop. vom Pud, in Ruſſiſchem en nicht in Thalern gerechnet, erhoben werden.
(Fortſetzung folgt.) b . Z Literariſche Nachrichten. an . (Aus dem Oeſterreichiſchen Beobachter.) u& Vor Erfindung unſers heutigen Lumpenpapters ſchrieb mman bekanntlich meiſt auf Pergament. Dies war aber, und iſt noch heute ein gar theures Schreibmaterial. Daher
die Wirthſchaft natuͤrlich, daß man ein bereits beſchriebenes Pergament, (deſſen Inhalt der Beſitzer entweder noch ein⸗ mal in andern, friſchern oder doch lesbarern Abſchriften be⸗ ſaß, z. B. ſogar die Bibel, oder doch leichter entbehren zu köoͤnnen glaubte), durch Auswaſchen, Ausrelben, Auskratzen ꝛc. abermal zu neuem Gebrauche, ſo gut es gehen wollte, zuzu⸗ richten ſuchte. Dies konnte jedoch nicht leicht, und nicht im⸗ her ſo vollkommen bewerkſtelliget werden, daß nicht der fruͤ⸗ e Inhalt, mehr oder weniger, mit lesbar gebliehen waͤre. olche Pergament⸗Handſchriften heißen codices rescripti
[ſie, nach Mai's Vorgang, ausbeutete.
ſchuldigten Gerbert, nachmaligen Pabſt Sylveſter II. un⸗ ter ſeinen Aebten zaͤhlte! Die letzten Reſte der Bobbeſer Stiftsbibliothek kamen vor und vollends nach Aufhebung des Kloſters, nach Turin, wo der Bibliothekar Abbé Peyron . Aber ſchon fruͤher waren wichtige Codices von Bobbio nach Rom und Neapel vertragen worden, und vor 200 Jahren hatte der Mallaͤn⸗ der Cardinal Borromeo (dem neulich auch Hr. Manzoni in ſeinen sposi promessi ein verdientes Denkmal geſetzt) „mit⸗ tels reicher Geſchenke an das Stift, wie Mai berichtet, alle guten Codices von Bobbio in ſeine Ambroſtana zu locken gewußt“, wo ſie ſeit 1813, eben durch Mai, ſo reichliche Fruͤchte getragen haben. — Auch die Wiener Hofbibliothek
einen ſolchen Bobbeſer Codex reseriptus, den einzigen
geutſchland, und deſſen erſte ſowohl a8s zweite Schrift 34 uralte und hoͤchſt intereſſante Edita und Inedita enthaͤlt, wie dieſes des Mehreren aus dem Berichte des Hofblbliothek⸗ Cuſtos, Dr. von Eichenfeld, (im 26ſten Bande der Wiener Jahr⸗ buͤcher der Literatur) zu erſehen. Hier wollen wir nur auf ein neues daraus abgedrucktes Ineditum aufmerkſam machen: Prisciani grammatici de Laude Imperatoris Anastasii, et
de Ponderibus et Mensuris carmina Alterum nune primum. alterum plenius edidit et illustravit Steph. I. End- licher Hungarus Posoniensis. Vindobonae ap. P. J. Schal-
den von Seite der Hofbibliothek bald einen, und ſo Wien auch in philologiſcher Hinſicht den ihm ſeit Marimi⸗ lian I. gebuͤhrenden Rang wieder einnehmen.
bacher et Socios, 1828. — Auch die aſ⸗ Inedita wer⸗
Konigliche Schauſpiele.
Sonnabend, 13. September. Im auſpielhauſe, auf Begehren: Das Raͤuſchchen, Luſtſpiel in 4 Abtheilungen, von C. F. Bretzner. (Hr. Nabehl, vom Stadt⸗Theater zu Bres⸗ lau: den Rath Brand, als Gaſtrolle. Herr Stawinsky: drn Kaufmann Buſch.) Vorher: Neues Mittel Töchter zu verheirathen. Luſtſpiel in 1 Aufzug, nach Melesville, von F. A. von Kurländer.
Sonntag, 14. September. Im Opernhauſe: Das un⸗ terbrochene Opferfeſt, heroiſches Singſpiel in 2 Abtheilungen, mit Tanz, von Huber. Muſik von Winter, (Herr Wehr⸗ ſtedt: Mafferu; Herr Freund, Regiſſeur der Oper des Groß⸗ herzoglichen Hoftheaters zu Mannheim: Villac Umu, als Gaſtrollen. Frl. v. Schätzel Myrha.) 8 83
Kinigsſtädtſches eiackt 2
Sonnabend, 13. Sept. Der Maurer. Kvomtſche Oper
in — Muſik g. Auber. 3
onntag, 14. Sept. Wahrheit und Lüge. Hierauf: Sieben Maͤdchen in Uniform. Zum Beſchiuz & Feſt der Handwerker.
— 8
E ] 6 60 1 5 ] rlIiner Börgse. xree
Den 12. Sept. 1828. Amtl. Fonds- und Geld- Cours- Zettel. (Prausfa. Cpur.)
8E11 Ezrmne —= — 3 er Sache na nur alte ver⸗ —
blichene Pergamente reſeribirte, ſo iſt der Schluß na⸗ ê8 4 882* üöön 1 bs tuͤrlich, daß die erſte Schrift ſolcher Codices unter die 55 18 5 1030103 ½ [kur-v. Neum 40. 4 105⁄ k. 1 21 22 5 102] 1021 8-Alenie he 40 4 — 108 älteſten noch erhaltenen, bis nahe an Chriſti Geburt B,Ob aeiLin Hl. 2—— 99 ſp Dom. 5 — 106 zuruͤckreichenden, gehärte. Von dieſer deten Vor⸗ Kurm. Ob. m.1 C. 4 91¼ 9129 — b.38 = 888 ausſetzung ſind die Forſchungen und Lee ogen des Neum lan S.h. d0. 4 — 91 [O r 40. 42 5 1105 dadurch unſterblich gewordenen Angelo Mat in Malland Hesſin. Seadt-Ob, 5 103 — [Ralba G. 4 kab—82 ½ 518 (nun in Rom) ausgegangen. — Die meiſten in den Biblio⸗ 4 % 4 0 4 100 ½ 99 ½ 40. 40- 4 b — 3 1; theken Europa's noch vorhandenen Codices rescripti der — do. ¹ 4 92 91 ¾ 27. — 8* 82%
Art ruͤhren von dem ehemallgen Benedictiner⸗Kloſter Hobbis, 5 „₰ 8 5 1011 101y§ 4.N⁸
an der Trebta, an Parma's weſtlicher Grenze her, der letz ven ue 1n b.2—32 31
1 . anpr. Pfab. A ;4 — 97 ten Stiftung des Irländiſchen Heiligen, St. Columbanus; ane aee h. 4 9e 862 [Hen vl D——1 * einem Stifte, das im zehnten Jahrhunderte auch den be⸗, Grolche Pos 40] 4 102 9 rewasa-ren — 13 137 rüͤhmten, wegen ſeines vielſeitigen Wiſſens der Zauberel be⸗ Oape. Plandbet. 4 ß— 972 biecosoo —1—1— — — .—
Redacteur Jehn⸗
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9 * Gedruckt bei Hayn.
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