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1 88 8 1 8 * S ETAZEI11IIn Breslau, 9. Sept.
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walde ein, wohnten am folgenden Tage dem Gottesdienſte daſelbſt bei, und ließen geſtern und heute von dem 5ten und öbten Armee⸗Corps ein großes Manoeuvre gegen einander ausfuͤhren, welches durch das ſchoͤnſte Wetter beguͤnſtigt wurde und nach deſſen Beendigung Se. Majeſtaͤt die Trup⸗ pen der genannten beiden Armee⸗Corps mit ehrenden Bewei⸗ ſen Allerhoͤchſt hhrer Zufriedenheit in ihre Garniſonen zu eaantlaſſen geruheten. Allerhoͤchſtdieſelben ſetzten hierauf nach eeingenommenem Mittagsmahle ſogleich Ihre Reiſe fort, langten heute gegen 6 Uhr in erwuͤnſchtem Wohlſeyn hier⸗ 8 ſelbſt an, und wurden am Eingange des zu Allerhöchſt Ih⸗ rer Aufnahme eingerichteten Koͤntgl. Palals von den erſten
Alu toritaͤten der Provinz und der Haupeſtabt Schleſteus em⸗ pfangen. Abends war die Stadt ſehr 82— erleuchtet und von allen Geſichtern der treuen Schleſter ſtrahlte die ‧* ihren huldreichen Landesherrn in ihrer Mitte zu aben.
Aachen, 9. Sept. Geſtern um 1 Uhr ward mit gro⸗ ßer Feierlichkeit der Grundſtein zum neuen Regierungs⸗Ge⸗ bäude gelegt. Es hatten ſich zu dieſem Zweck der Regierungs⸗ Preͤſident, der Vice⸗Praͤſident, die Regierungs⸗Raͤthe und die vorzuͤglichſten Mitglieder der Civil, und Militair Behör⸗ den in den Saͤlen des Ellſenbrunnens verſammelt, und ſich vpon dort aus auf den Platz des neuen Theaters begeben,
deſſen ſuhliche Ecke durch Koͤnigl. Cabinets⸗Ordre, zur Auf⸗ führung des neuen Gebaͤudes beſtimmt worden war. Der Regierungs⸗Präſident von Reimann machte in einer der Feier entſprechenden Rede unter andern darauf aufmerkſam, wie ſehr es het Stadt zum Vortheile gereiche, Sitz der Regie⸗ rungs⸗Behörde zu ſeyn, und wie die gegenwäͤrtige der Stadt Achen e⸗ Fetlge⸗ einen neuen Beweis der vaͤterlichen Füuͤrſorge Sr. Maj. des Koͤnigs für dieſe Stadt gebe. Nach dem Schluß dieſer Rede, die den lebhafteſten Eindruck auf die Verſammlung machte, erſchallte dem verehrten und ge⸗ liebten Könige ein lautes und oft wiederholtes Lebehoch. Nachdem hierauf der Ober⸗Buͤrgermeiſter Herr Daniels im Namen der Stadt eine Rede gehalten hatte, der gleichfalls
ein allgemeines lautes Lebehoch folgte, legte der Herr von Relmann den erſten Stein unter Pauken, und Trompeten⸗ ſchall und dem Donner eines zahlreſchen Geſchuüͤtzes. Waͤh⸗ 9b rend dieſer Zeit ſangen die Schuͤler der Elementar⸗Schulen, ö590 an der Zahl, mehrere der Feier angemeſſene Lieder, und häAuletzt das „Gott erhalte den Koöͤnig“, worin das zahlreich verſammelte Publikum freudig einſtimmite.
Vermiſchte Nachrichten.
Das Journal von Odeſſa enthält Nachſtehendes: Faſt jede Stadt der Krimm führt mehrere Namen, die ſedoch nicht allgemein bekannt ſind. erdurch koönnen nicht nur diejenigen, die ſich mit der Geſchichte dieſer intereſſanten Halbinſel beſchäͤftigen, ſondern noch mehr die Zeitungs⸗Leſer
leicht irre eführe⸗ werden. Folgende kurze Notiz daruͤber Ahäaͤrfte deshalb willkommen ſeyn.
Die Stadt Eupatoria nennen die Tartaren noch heute Gheuzlévé, welchen Namen die Auslaͤnder gewöhnlich in Cozlow corrumpiren. Die Kaiſerin Katharina hat die Stadt zur Erinnerung an eine Feſtung des Mithridates Eupator, Eupatoria genannt. Der Hafen von Sebaſtopol hat ſeinen Namen von derſelben Kaiſerin erhalten; vor der Einnahme der Krimm war er faſt ganz verlaſſen und hieß Akiar, wor⸗ aus die Ruſſen Achtiar machten. Es iſt das Krenos der
Allten. — Man weiß nicht, wie das alte Theodoſia der Mi⸗ leſier zu dem Namen Caſa gekommen iſt. Abb6 Oderico in ſeinen Liguriſchen Briefen — ihn von dem Orte ab⸗
leiten zu koͤnnen, wo die Könige vom Bosporus zwei⸗ geſchlagen wurden, und den die Griechen Kaphea und Kaphos nannten. Genueſer anten den Ort Cafa, die Tüͤrken, die ihn im Jahr 1475 oberten, gaben ihm auch den Namen oder Kefa. kerin Katharina gab der Stadt die ſchoͤne Benennung
mal von den Cherſoniten
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Am ten d. M. Nachmittags (wei fen Se. Maſ gig in Conrads⸗ iſt jetzt die Hauptſtadt des Gouvernements Tauris. ung halb 6 Uhr mafen Se. Küt der König in Conrads⸗ Reiſender, der von einer dortigen Gaſtwirthin, welche eine Pro⸗
teder, die ſie von ihren Gruͤndern erhalten und unter der
ſie in der Geſchichte von Athen ſteht. Das alte Ak⸗mẽtchet (weiße Moſchee) der Tartaren heißt heute Simpheropol; ſie Ein
vencalin war, hoͤrte, daß Simpheropel auch Kamicheti (ſie wollte Akmetchet ſagen) heiße, bemerkte eilig in ſeinem Notizenbuche, daß dieſe Stadt ihren Namen von der ungeheuren Menge von Schilf erhalten habe, welches fruͤher dort wuchs*). Kara⸗ſu bazar, im Tartariſchen: Markt des ſchwarzen Waſſers, heißt, weil es an dem kleinem Fluſſe Kara⸗ſu liegt, wird von den Tar⸗ taren oft Kara⸗ſut, und Karabazar, von den Ruſſen Karas⸗ bazar genannt. Der Name von Eski⸗Krim, das einige und zwanzig Werſt weſtlich von Theodoſia liegt, iſt in verſchiebe⸗ nen Sprachen uͤberſetzt worden. Die Ruſſen nennen es Staroi⸗Krim, und die Franzoſen und Italiener die alte Krim. Man behauptet, das alte Cimmerſum habe in der⸗ ſelben Gegend gelegen, und aus dieſem Worte ſey dann Krimm gemacht worden. Dieſe Etymologie erſcheint aber als ungenuͤgend.
Die Diamanten⸗Gruben von Panna. Mitren auf einer hochliegenden Ebene, welche die herr⸗ lichen Baͤume erzeugt, deren ſchwarzes Mark — von den Perſern „Abnus“ genannt — uns das Material zur Zierde der Geraͤthe darbicret, das wir Ebenholz nennen, 14 Meilen von Banda entfernt, liegt die Stadt Panna, auf einem ganz unbebauten Boden; aber in ihren Umgebungen findet man Diamanten im Sande. Auf eine Tiefe von 3 bis 4 Fuß enthält die Erde, bald roͤthlich, bald dunkelbraun, eine große Menge von kleinen Kieſeln, dem Eiſenerz ähnlich; die Ar⸗ beiter ſammeln dieſelben in Körbe, waſchen ſie im Waſſer, breiten die gewaſchenen Kieſel auf der Erde aus, und werfen diejenigen, welche keinen Gehalt haben, wieder weg. Es eſchieht oft, daß dieſe Arbeit mehrere Tage hindurch ganz ſenatlos iſt; aber wenige Diamanten reichen hin, ſie für die Muͤhe eines Jahres zu entſchaͤdigen. Der gröͤßte Theil die⸗ ſer Diamanten uͤberſteigt den Preis von 500 Rupien nicht, manche koſten auch 1000, doch geſchieht es ſehr ſelten, daß man theuerere findet. Man ſagt, daß der Rajah von Panna für 50,000 Rupien Dlamanten deſitzt, ohne einen Kaͤufer finden zu koͤnnen. Die Arbeiter verſichern, daß die Zahl nicht abnehme, und . es eben ſo leicht iſt, eine glei Zahl an einem Orte zu ſammeln, welcher ſeit 14 bis 15 Ja ren durchwuͤhlt worden iſt, als an ſolchen, die noch nie ber ruͤhrt wurden.
Knigliche Schauſpiele.
Montag, 15. Sept. Im Schauſpielhauſe, zum Erſten⸗ male wiederholt: Der beſte Ton, Luſtſpiel in 4 Abtheilun⸗ gen, vom Dr. Töpfer. Vorher: Raphael, Are. buſt⸗ in Alexandrinern in 1 Aufzug, von Caſtelli. (Neu ein⸗
zudirt.)
Kanigsſtädtſches Theater.
Montag, 15. Sept. Zum Erſtenmale: Die Waiſe aus Rußland. Melodrama in 2 Akten, nach Scribe, von Louis Angely. Muſik von Carl Blum. Hierauf: Die Landpar⸗ thie. Locale Vandeville Poſſe in 1 Akt, von Louis Angely.
Auswärtige Börsen. Amsterdam, 9. Sept. 1 : Oeerr. 58 Menallig. 92½. Uanl. Aci*n 1312. Degrüal-Obhie. 379. Naan Lasl. Anleihe 87 v. Razs. Aal Hemb. Cerdh⸗ 85. Hemburg, 12. 2 Oenerr. 5pCr. Metalleg. 96⁄. UansPbn 128 peb-Acsen 1103. Ras. Anl. Hamb. if 862.
Sü. P b „5. Sept.
Hmbang. 3 Naa. 678 17. wRAlenhe N. Koen Wien, 9.
5rCi. Merallig. 99. L2aà.Itens
*) Kamoche bedeutet im Ruſſiſchen und Tartariſchen: Schilf.
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