8 8 geboten wurde. Nach aufgehobener Tafel um 8 Uhr verfuͤg⸗ en Hoͤchſtdieſelben Sich nach dem Theater zu dem daſeldſt von der Stadt veranſtalteten Balle. Nachdem der Koͤnig ſoowohl als Seine hohen Gaͤſte Sich auf das Huldvollſte unnd Schmeichelhafteſte mit den Damen unterhalten hatten, beſtiegen Se. Maj. den im Amphitheater fuͤr Sie errichte⸗ ten Thron und vergnuͤgten Sich an dem Tanze bis um 9 ¾ Uhr, wo Hoͤchſtdieſelben Sich zuruͤckzogen. 8 Heute Morgen um 9 Uhr iſt der Koͤnig unter dem 8 Donner der Kanonen und dem Geläute aller Glocken von heier nach Colmar weitergereiſt. Wie bei Seiner Ankunft, waren die Haͤuſer auf Seinem Weze verziert, und der Zug, 4 832 der dem Monarchen das Geleite gab, war noch zahlreicher unnd gläanzender, als bel dem Einzuge. Vor dem Wagen, woorin der Koͤnig und der Dauphin ſaßen, ritt eine aus eige⸗ nem Antriebe gebildete Ehren⸗Garde von Buͤrgern Straß⸗ öburgs. Bei Ilkirch reihete ſie ſich um den Wagen des Koͤ⸗ nigs; ein Mitglied der Deputation nahete ſich dem Kutſchen⸗ Schlage, ſprach im Namen der Einwohner Straßburgs die Huldigung der Ehrfurcht aus und bemerkte ſehr paſſend, wie in eben dem Hauſe, vor welchem die Straßburger Ehren⸗ Garde Halt mache, der Vertrag unterzeichnet worden ſey, vermoͤge deſſen Straßburg unter Ludwig XIV. mit Frank⸗

ͤ einigt wurde. 2 1 Der 48 deſſen jugendliches Aeußere und wirkliche pbhyſiſche Kraft nicht genug zu dewundern ſſt, hat dem Miaire, Hrn. von Kentzinger, Seine volle Zufriedenheit mit den empfangenen Beweiſen von Liebe und Ergebenheit ge⸗ außert, und ihm als Anerkennung derſelben eine ſchoͤne Doſe mit dem Namens⸗Zuge Sr. Maj. in Brillanten, verehrt. Folgendes ſind die Namen der vornehmſten Fremden, welche die Ankunft des Monarchen herbeigezogen hatte, und die an dem Gaſtmahle, welches Sr. Maj. auf dem Rath⸗ hauſe gegeben worden iſt, Theil genommen haben: der Fuͤrſt 1 von Löwenheim⸗Wertheim, General⸗Adjutant, und der Fuͤrſt vpon Fuͤrſtenberg, außerordentlicher Geſandter des Koͤnigs von 8 Baiern Maj.; der Großherzogl. Badiſche Miniſter des In⸗ nern, Freiherr von Berkheim, der Großherzogl. Badiſche Ober⸗Marſchall, Freiherr von Gayling, und der Großherzogl. Buadiſche Ober⸗Ceremonienmeiſter, Baron von Ende; der 833 von Buol⸗Schauenſtein, Oeſterreichiſcher, der Graf Montlezun, Franzöͤſiſcher, und der Freiherr v. Otterſtedt, Preu⸗ iſcher Geſandter am Großherzogl. Badiſchen Hofe; der GSFeneral Freiherr von Spitzenberg, im Geſolge Sr. Maj. Königs von Würtemberg, u. A. Von den Deputirten des Nieder⸗Rhein⸗Departements waren am 7ten zur Tufel des Königs gezogen: der Baron von Tuͤrckheim und Herr Saglio, und dem Gaſtmahle auf dem Rathhauſe wohnten bhei: die Herren Benj. Conſtant und Zorn von Boulach. Ihre Koͤnigl. Hoh. die Dauphine wird am 14ten hier erwartet und bis zum 17ten in unſern Mauern verweilen. Großbritanien und Irland. London, 10. Sept. Man ſagt, die Stelle des Lord Groß⸗Admirals ſey Lord Melbourne angetragen worden, der aber die Annahme verweigert habe, wofern nicht Hr. Hus⸗ kiſſon wieder in das Cabinet gerufen wuͤrde. eer Bri⸗ tiſh⸗Traveller behauptet dagegen, Lord Melville ſey das Amt bei der Admiralität, welches er fruͤher ſchon bekleidet hatte, angeboten worden, er habe es jedoch ausgeſchlagen und den Grafen Galloway dafuͤr in Vorſchlag —3 Die Times theilt die Adreſſen mit, worin mehrere Di⸗ ſtriete Irlands dem Lord Angleſea fuͤr ſeine weiſe Verwal⸗ eung des Landes und fuͤr den verſöhnenden Geiſt, mit wel⸗ chem er die nur zu ſehr gereizten Partheien wieder zu ver⸗ inigen ſucht, ihren wärmſten Dank abgeſtattet haben. Seine Antworten auf dieſe Dankſagungen haben die Liebe, welche anz Irland für ihn hegt, noch um vieles vermehrt. Ein olches Verfahren der Regierung, ſagt das vorgenannte Blatt, iſt das Einzige, was von der vollzijehenden Gewalt gehofft werden kann. Das Uebrige gehört der Geſetzgebung an: wenn dieſe nicht unmittelbar und entſcheidend auf das Driſche Volk, welches ſchon jetzt höͤchſt aufgeregt iſt und in Furzer Zeit vielleicht noch zügelloſer ſeyn wird, einwirkt, ſo kann kein Vice⸗König das Land im Frieden erhalten keine Geſchicklichkeit, keine Mäͤßigung, keine Feſigkeit, keine Guͤte kann den verderblichen Grundſatz des Geſetes heilen, welcher fuͤnf Sechſtel einer großen Gemeinheit zu politiſcher Ohn⸗ macht und Erniedrigung verbammt. * Die Dublin Evening⸗Poſt ſtellt die verſchiedenen Blät⸗ ter, welche für und wider die Katholiken ſprechen, einander ggeegenuͤber. Kathollken⸗Freunde ſind demnach die Times, die Morning⸗Chronicle, der Glohe, der Sun, der Traveller, Cobbetts Reglſter, der Examiner, die News, der Atlas, der Spectator. Dieſen ſtehen gegenüber: die New⸗Times, die

A

Morning⸗Poſt, der Courier, Standard, John Bull, Age, das Theological Review, Blackwoods Magazine und die Dublin Evening⸗Mail. Die Letzteren ſind jedoch viel weni⸗ ger in England verbreitet, als die Erſteren.

Hr. Murray und Hr. Doyle gehen in Geſchäften des Iriſchen Collegiums uͤber London nach Paris. Man hatte irriger Weiſe in Dublin gemeint, ihre Abreiſe nach Londen ſtehe mit der katholiſchen Frage in Verbindung.

Am Montage wurden mehrere Bewohner der Stadt Limerick an demſelben Steine, auf welchem der Vertrag von Limerick unterzeichnet worden iſt, feierlich in den Or⸗

den der Befreter aufgenommen.

Die Kaufleute, welche mit den vereinigten Staaten in Handelsverbindungen ſtehn, beſtaͤrken ſich immer mehr in der Meinung, daß der Tarif unſern Manufactur⸗Inhabern nicht ſo gefaͤhrlich ſeyn werde, als man anfangs glaubte. Sie ſagen, der Abſatz unſerer Guͤter werde ſich allemal nach der Ausdehnung der Verſchiffungen ihres Ueberſchuſſes an Producten richten; und da der Abſatz der feineren Waaren ſich mit der Vergröͤßerung des Reichthums jenes Volkes vermehrt habe, ſo wuͤrden die feinen Waaren ſtatt der gro⸗ ben Fabricate, mit welchen bis jetzt der Markt verſehen wurde, ausgefuͤhrt werden. Wenn dieſe Anſicht richtig iſt, ſo wird der Tarif eher dazu dienen, den Abſatz unſerer Guͤter zu vermehren, als den wirklichen Betrag der Waa⸗ ren, welche Amerika bis jetzt von uns zu empfangen ge⸗ wohnt war, zu verringern.

Starke Lufuhren von Getreide aller Art aus Eſſex, Kent und Suffolk machten die Verkaufe ſchwierig; alter Weizen ging um volle 2 Schillinge und neuer um 3 bis 4 Schillinge pr. Quarter niedriger, als er vor einigen Tagen im Preiſe ſtand. Nach Mittelſorte war gar keine Nachfrage. Gerſte von geringer Qualitaͤt ward reichlich 1 Schilling pr. Quarter billiger verkauft und Erbſen und Bohnen, die wenig begehrt wurden, konnte man um 2 Schillinge billiger kaufen. Fuͤr Hafer fanden ſich willige Verkaͤufer zu einem Schilling pr. Quarter billiger als vor 8 Tagen. Der hoͤchſte Preis, den man fuͤr Mehl bedingen konnte, war 60 Schillinge pr. Sack; die Muͤller halten indeß ſteif auf 65 Schillinge.

Am letzten Sonntage und Montage feierte die Miſſione⸗ Geſellſchaft zu Leeds ihr funfzehntes Jahresfeſt.

Vor einiger Zeit ertrank ein junger Mann, der ſein anzes Leben lang ſtumm geweſen war, beim Baden in der

aͤhe der Inſel Man. Die Todesangſt und Anſpannung

aller Kräfte zur Rettung gaben ihm die Sprache; in dem Augenblick des Unterſinkens rief er ſeinen Bruder, der ein trauriger Zuſchauer der herzzerreißenden Scene war, um Huͤlfe an.

In einem hieſigen Blatte findet ſich die merkwuͤrdige Beſchreibung des Aufenthalts zweier Engländer auf der Inſel Amſterdam, wo dieſelben gegen zwei Jahre ganz ein⸗ ſam, wie Robinſon, geleht hatten. Das Schiff Palmira hatte ſie im vergangenen September nach Calcutta gebracht.

iederlande.

Utrecht, 9. Sept. Se. Maj. der Koöͤnig wird morgen das Schloß Loo verlaſſen, um nach dem Haag zu gehen, und durch unſere Stadt kommen.

Aus dem Lager von Zeiſt wird unterm 8ten d. M. ge⸗ meldet: Se. K. H. der Prinz Friedrich, commandirender General der hier verſammelten Truppen, iſt heute Morgen um 11 Uhr hier angekommen, und w auf dem rechten

gel von dem General⸗Lleutenant C heiligers und dem

eral⸗Maſor Baron van der Capellen mit ihrem Gene⸗ ralſtabe empfangen. Der Prinz ritt hierauf die Front des Lagers entlang, und zog ſich in ſein Zelt zurüͤck, nachdem Se. K. H. auch das Cenirum und den linken Flüͤgel beſich⸗ tigt hatte. Um 1 Uhr traten die Truppen wieder zu den die 252 -e der Prinz um r Sich na⸗ oetsdyk zuruͤck begab.

Morgen 12 SH2erene. welche eine Cavalle⸗ rie⸗Diviſion dilden, im Lager vor Sr. K. 922 dem Prin⸗ zen Friedrich die Revuͤe paſſiren. Raͤchſten Sonntag wird zum erſten Mal öffentlicher Gottesdlenſt im Lager grhalten werden. .

Lüͤttich, 10. Sept. Die Feſtlichkeiten zum Empfange des Herzens Grétry’s ſind geſtern mit einem großen Concert FA. worden, welches der Componiſt Meyer aus

lin dirigirte. Deutſchland. Muünchen, 10. Sgpt. Geſtern wurde in Tegernſee die Vermählung Ihrer Königl. oheit der Prinzeſſin Louiſe mit Sr. Hoheit dem Herzog aximillan vbs Die Einſegnung in der Kirche geſchah in Gegenwart Sr. Maz. des Koͤnigs, IJ. MM. der Koͤniginnen Thereſe und Ca⸗