8 8 „* E1ö1“

die Ausgaben für den Miethszins der erforderlichen Waaren⸗ Speicher und übrigen noͤthigen Unkoſten zu beſtreiten, ſo ſoll der, ſolchergeſtalt ſich ergebende Deficit durch pro rata Zu⸗ ſchuͤſſe von denjenigen Kaufleuten gedeckt werden, welche in gedachtem Depoſito Waaren gehabt haben, und ſollen, um dieſe Verfuͤgung in Ausfuͤhrung zu bringen die einzigen bei⸗ den Beamten, welche der 6. Artikel jenes Dekrets verſtattet, die deshalb anzufertigenden Rechnungen, nachdem der Inten, dant von Malaga zuvor davon Kenntniß genommen, dem Conſulado einreichen.

Madrid, 2. September. Das Comité der oͤffentli⸗ chen Wohlfahrt, für welches bereits die Mitglieder ernannt waren, das aber nicht in Wirkſamkeit trat, weil das dafuͤr beſtimmte Perſonal nicht nach dem Sinne einer gewiſſen

arthei war, ſoll jetzt unter einer andern Form zu Stande ommen. Aus jedem Miniſterium werden drei Mitglieder dafuͤr ernannt werden. Die Bildung eines Miniſteriums des Innern wird das erſte Geſchäft dieſer neuen Behoörde ſeyn, und obgleich die wirkliche Errichtung eines ſolchen noch weit ausſehend ſeyn mag, ſo bezeichnet man doch ſchon die Kandidaren fuͤr die neue Miniſterſtelle. Die Spaniſche Regierung hat ihre Unterhandlungen mit Frankreich in Be⸗ treff ihrer Schuld von 300 Millionen Realen beendigt. Dieſe Summe wird zu einem Renten⸗Fonds mit 5 pCt. Zinſen gemacht werden, deren jährlicher Betrag mit 15 Millionen Realen vierteljährlich, und wenn die Verhältniſſe des Schatzes es erlauben, noch in kürzern Friſten gezahlt wer⸗ den ſollen. Die Acttonaire der St. Carlos⸗Bank ſind am 30. v. M. zuſammengekommen, um wichtige Geſchaͤfte ih⸗ res Etabltſſements zu ordnen, unter anderen kam der dem Staate geleiſtete Credit zur Sprache, der üͤber 320 Millio⸗ nen Realen beträgt, man kam uͤberein, dieſe auf eine ge⸗ wiſſe Geldſumme zu reduciren. Der Stnat, welcher nicht im Stande iſt zu zahlen, und den Vortheil der vorgeſchla⸗ genen Maaßregel erkennt, wird ohne Zuheifel die Bank er⸗ mächtigen, die 50 Millionen auf das große Schuldduch er⸗ offnete Inſeriptionen, an Pariſer Capltaliſten zu verhan⸗ deln, welche Luſt gehe t haben, ſie in kaufen. Verwirkli⸗ chen ſich dieſe Vorſ⸗ 18g, ſo werders die Actien von 100 Fraßter. welche am Platze 87 pCt. veAoren, ſich wieder he⸗

—, Man ſagt hier, Don Miguel wolle der Stadt Oporto ihren alten Namen nehmen, und ſie burch die neue Denennung der „undankbaren Stadt“ ſtraſen. U. Bepra, welche mit ihrem Sohne, dem Inf⸗

ebaſtian hier lebt, hat die Röͤthell.

½ 8*

Portuga l.

Londoner Bläͤtter enthalten (naͤchſt den geſtern von uns mitgetheilten) noch folgende Nachrichten aus Uſſabon vom 23. Auguſt:

Außer der ſchoͤnen legt, die haͤngern

Dom üte werboten, welche der Parthei der Königin als Unter⸗ cheitungszeichen dienten, obgleich er vor ungeſchr 14 Tagen

dazu aufgemuntert hatte.

Zu den vielen umlaufenden Geruchten gehört es auch, daß die Franzöfiſche Regierung den Grafen von Subſerra, der fruͤher in Bonapartes Armee diente, als nat en Franzoſen reclamirt habe.

Der Expedirion nach Madeira iſt auch ein Richter mit⸗ egeben worden, damit, wenn die Inſel unterliegt, man die theber der Rebellion ſe deſtrafen köͤnne. Er hat die

Akten über eine Menge Fälle aller Art mit ſich, um ihnen, ſie möͤgen verbrochen hahen, was ſie wollen, ſogleich ein Gegenſtuͤck vorzeigen zu können.

Ein junger Mann von Famille, Namens Aramburn der ſich auf dem Dampfſchiff der Herzogs von Pork befand, um, von Lima kommend, ſeinen Vater in Cadih zu beſuchen und neugierig geweſen war, Liſſabon zu ſehen, war kaum an’s. Ufer getreten, als ihn die Pollzei verhaftere. Aller Gegenvorſtellung ohnerachtet mußte er, ſo unſchuldig er war, eine Racht in elnem ſcheußlichen Kerker zuhringen, aus den er, der ghne Verbindungen in Liſſadon war, nur durch die

e Vermittelung des gleichfalls mit dem Dampff

süeeen Capltain Nöhnſoen, des Ueberbringers ber Zlſchen Dpeſchen, am haͤchſten Morgen befreit ward. Hiet iſt folgende gedruckte Liſte der Perſonen crſchie,

e iſt in 18 verſchiehenen ifen eingerheilt, näͤmlich:

in voriger Woche von Toulon angekommenen ſiſchen Brigg iſt noch eine andere hier

Rio de Janciro beſtimmt iſt, vas den An⸗ Miguels nicht angenehm zu ſeyr ſcheint.

EEI

Miguel hat das Tragen der rothen Kapven und

mogen conſiscist werden .1

11.“ 8 I1. 1115 . 2 n

8 8

Das erſte Militair⸗Conſeil mit 15 Perſonen. Notabeln die zuſammen berufen waren

um eine Junta zu waͤhlen . . . 36 Mitglieder der Regierungs⸗ Junta . 190 der Finanz⸗Commiſſion 7 ſe der Zenſur⸗Commiſſion 8 3 2 der Commiſſton von Coimbra⸗ 6 4 Das mit der Vertheidigung von Porto ¹ beauftragte Militair⸗Conſeil. 35 Magiſtratsperſonen, welche Aemter an⸗ genommen haben . 13 Frelwillige Officiere, außer die zur Armee 2e eAe bi Befehlshaber und Officiere der Ba⸗ 4* taillone Dom Pedro's und Maria ˙˙-˙e Die drei Compagnien der academiſchen ˙˙˙˙˙— Freiwillige aus Coimbra, die ſich mit NMeſes vesebhitabüm.. . . . . 141 Wegweiſer und Spione 7 6 88 Aus England gekommene Perſonen . -A 22 Dieſenigen, welche [mit letzteren weg⸗ gerelſt ſind (Frauen und Kinder mit eingeſchloſſen) II11.. Haupt⸗Perſonen, welche Geld gegeben oder angeboten haben . . . . . 16 2 Perſonen, die aufgefordert worden wa⸗ ren, und von denen es nicht gewiß iſt, ob ſie einwilligten . EIe 99 vs. Militair⸗Perſonen unter derſelben Ka⸗ tegorie .. 21 K Zuſammen 650 Perſonen.

Das Journal des Débats ſchreibt aus Liſſabon, vom 27. Auguſt: „Die Regierung ſcheint nicht ganz ſicher uͤber den Ausgang der Unterhandlungen Englands mit Dom Pe⸗

dro zu ſeyn, welcher ſeinen Bruder unter der Bedin *

als Koͤmg anerkennen ſoll, wenn dieſer Donna- Maria

rathet und einge beſondere Stipulatlonen eingeht. Dieſe Beſorgniſſe ſcheinen um ſo gegründeter, als ſo eben eine Commiſſion von Ingenteuren ernannt worden iſt, welche die Befeſtigungen unſerer Kuͤſte beſichtigen und die Punkte ange⸗

Fen ſoll, wo wirkſame Vertheidigungs⸗Anſtalten gegen eine Landung getroffen werden koͤnnen, falls ein Geſchwader Dom

Pedros erſcheinen ſollte. Die in Luce beſindlichen Artille⸗ riſten haben ihre Quartiere geſtern in Belem genommen,

und in Trafacla, eine halbe Meile von hier auf der Straße

von Quéluz, werden Batterieen angelegt. Dieſe Anſtalte eben zu tauſend Vermuthungen Stoff. Die Franzöſiſc.

orvetke „der Tarn“ wird dieſen Abend nach Rio⸗Janeciro 8

mit emmigen Braſilianern, welche hier anſaͤßig waren, aber jetzt das Land verlaſſen, unter Segel gehen. Auch einigen Portugieſen iſt es, trotz der Wachſamkeit der Polizei, gelun⸗ ſen, ſich an den Vord der Corvette zu rerten. Da in den Ge⸗ fängniſſen von Porto nicht mehr Raum fuͤr nere Opfer iſt, ſo hat der daſige Gouverneur beſohlen, daß die Mönce he Klöſter von einem und demſelben Orden in einem Ce de zuſammen wohnen ſollen, damit das eine Kloſter zum Gefängniß eingerichtet werden kann. Tuürkei. Der Oeſterreichiſche Beobachter aͤlt Folgendes auß Konſtautinopel, vom 25. Auguſt:

Der Ausmarſch des Grotzweſirs hat am n0ſten d. M. mit den gewöhnlichen Felerlichkeiten ſtattgeſunden. Die Zabl der Truppen, welche zugleich mit Mehmed Sellm Peſcha von hier aufbrachen, wird auf 8 bis 9000 Mamn angege⸗ ben; doch wird dieſe durch die von allen Seiten auf dem Marſch begriffenen Contingente bis zum Eiutreffen des Großweſirs im Hauptlager von Schumla, in kur⸗ e. Tage⸗Märſchen, aber Adrianopel, vorzuruͤcken Befehl

at, noch bedeutend vermehrt werden.

Sultan Mahmud iſt entſchloſſen, ſich nöthigenfalls ſelbſt

an die Spitze ſeines Heeres zu Die Vorbereitungen

hiezu werden im Serall fowohl, als außerhalb deſſelben, mit

jer Thäͤtigkeit betrieben; doch wird der des üches Sr. Hoheit von dem Gange der

niſte abbaͤngen. Iodeſſen iſt vor einigen der

aoſcht, Baſcht, ober oberſte Gacde Capitain des Sul⸗

tans, mit eial Offizieren des Seralls, in das

gen anderen Lager von Schumla abgefandt werden, um dem

11

bea-ü. hne

er