88½ — vvendes nn unſere Truppen ruͤckten in die Stadt ein, wo
ern,
13 Kanonen, 1 Mörſer und große Kriegs⸗ und Mund⸗
Keanse fanden.
Ueber die Feſtung Achalkalaky thellt das Journal de St.
Petersbourg aus der Tiflis er Zeitung noch Folgendes mit:
Dieſe Feſtung liegt auf dem Gidfel eines ſchmalen Ge⸗ birges zwiſchen den ſteilen Ufern der beiden kleinen Fluͤſſe Gendara⸗Tſchai und Japaravan⸗Tſchai, welche zwiſchen er hinfließen und in geringer Entfernung von der
tadt ſich vereinigen, wo ſie dann den Namen Achalkalaky⸗ Tſchai annehmen. Von dieſem Punkte gehen vier Wege aus, von denen einer nach Kars, der andere nach Achalzyk, der dritte nach Tſalka und der vierte, der nur eln ſchlechter Karawanen⸗Weg iſt, nach Kartaltnten führt. Die Feſtung Achalkalaky beſteht aus einem Viereck von ſteinernen Mau⸗ welche mit Schießſcharten durchbrochen ſind, und von runden und viereckigten Thürmen verthetdigt werden. Im Süden und Norden ſind doppelte eiſerne Thore angebracht, welche durch Thürme vertheidigt werden, deren obere Stock⸗ werke mit Schießlöchern verſehen ſind. Die Citadelle liegt viel höher als die Stadt, und alle ihre Thuͤrme haben zwei Srockwerke. Zwei von Stein gewoͤlbte Gänge fuͤhren, einer von der Citabelle nach Tapararen⸗Tſchal, der andere aus der Feſtung nach Gendara⸗Tſchal. In letzterer befindet ſich eine Moſchee, die in ein Hospital umgeſchafft worden iſt, und 40 Hzuſer, deren Bewohner ſich vor der Ankunft unſerer Trup⸗ pen in die Berge geſluͤchtet hahen. In der Citadelle ſind zwei Holz⸗Magazine, ein Pulver⸗Magazin in einem ſteiner⸗ nen Thurme, einige Wohnungen fuͤr die Garniſon und eine Kaſematte unter dem
Die Eroberung dieſes Platzes iſt fuͤr die Ruhe der an, graͤnzenden Provinzen Somchetien und Kartalinien von der größten Wichtigkeit. Vermoͤge ihrer Lage in dem vorſprin⸗
enden Winkel, welcher beide Provinzen trennt, machte ſie den Räubern, deren Schlupfwinkel ſie war, leicht, fort⸗ waͤhrend die Ruſſiſchen Gränzen zu beunruhlgen, und dieſe Gegenden zu verwüſten. In milttatriſcher Hinſicht bietet die Eroberung von Achalkalyk einige bemerkenswerthe Umſtaͤnde dar, und die unerſchrockene Beſatzung verdient mit Recht geloht zu werden. Die Vertheidiger der Feſtung, die ſich nur auf 1000 Mann beliefen, und wahrſcheinlich aus den tapfer“ ſten Krie im ganzen Achalzyk beſtanden, hatten ſich mu⸗ thig in Achalkalpk eingeſchloſſen, nachdem ſie die Einwohner daraus vertrieben, und entſchloſſen, ſich unter den Ruinen der Feſtung begraben 5 laſſen, hatten ſie ſich ſelbſt alle⸗ Moöglichkeit zu einem Abzuge aus derſelben abgeſchnitten. Haufen von Erde und Steinen waren innen und außen vor den Thoren aufgehaͤuft. Bei der Eroberung fand man alle gefallenen Tuͤrken in ler Kleldung, ein Zeichen, daß ſie ſich dem Tode geweiht hatten. Länger als zwei Stunden hielten die Velagerten das furchtbare Feuer unſerer Batterien aus, welche kaum einen Flintenſchuß weit von der Feſtung errichter waren, und ein Bollwerk nach dem andern zertrümmerten. Sobald die Vatterien ſchwiegen, damit man parlamentiren konnte, 55 ſie neue Hoffnung und verweigerten die Uebergabe. Wahrſcheinlich hofften ſie, in 8 enden Nacht durch das tiefe Flußbette des Tapa⸗ ravan⸗ Ruſſen wuͤrden, noch eche alle Befeſtigungen zerſtoͤrt wären; ſie hatten alle Vertheidigungsmaaßregeln getroffen, und der Sturm wuüͤrde mörderiſch geweſen ſeyn. Aber gegen ihre Erwartung ſetzte die Artillerie ihr zerſtörendes Feaer fort, bis die Beſatzung, auſ's Aeußerſte 5deae ihr Heil in der Flacht ſuchte, und von den Mauern herabſprang, wo ſie von unſerer Reiterei und Infanterte niedergemacht wurde.
b b Ru 538 in d. Odeſſa, 3. Sept. Nach einem mehr als drei E in Odeſſa haben Sich Se. Maj⸗ ſer 8 A auf der Fregatte Flora nach Varna ein⸗ geſchifft. Um 5 ½ Uhr ging das Schiff mit guͤnſtigem Winde unter Segei, und war nach einer Stunde aus dem Geſicht. bears 8—7 Preuß. General⸗Mazor Graf von Noſtiz
Majeſtät. 28. S1et Wazeſtät der Kalſer haben die Tage vom 25. bls .z denutzt, eine Stadt zu beſehen, die von Tag — 2hen⸗ und Wohlſtand zuntmmt und die Anla⸗ — Cangenſchan zu nehmen, die durch die Fürſorge des Adini⸗ — vr. den letzten Jahren zu Stande gekommen ſind. um 7 Uhr Abends ſchifften ſich (wie bereits letthin — boerden, Se. Mazſeſtaͤt nebſt Ihrer Maſeſtaͤt der⸗ he — A.en Urocha ein und fuhren nach Nicolajew,
2 Tage zuzubringen geruhten. Ihre Kal⸗
zu entkommen; andrerſeits glaubten ſie, daß die
ſerlichen Majeſtaͤten beſahen in letzterer Stadt die Abmira⸗
lität, die weitlaͤuftigen Werfte derſelben, die zum Theil der Krone, zum Theil Privat⸗Perſonen (HH. Perowski und Serebrenny gehoͤren), das juͤngſt erbaute Obſervatorium, das mit den ſchoͤnſten Inſtrumenten hinlänglich verſehen iſt, und ſich unter der Aufſicht eines gelehrten Aſtronomen befindet; das Karten⸗Depot, die Steuermanns⸗Schule und die A tillerie-Schule, die ein Local beſitzt, das durch impoſant Groͤße und architectoniſche Schoͤnheit gleich ausgezeichnet Die Ordnung, welche in allen dieſen Anſtälten herrſcht, di zweckmaͤßige Einrichtung derſelben, die Einfuͤhrung all neuen Erfindungen, aller Huͤlfsmittel, deren Nutzen die E fahrung bewaäͤhrt, — zeugen von der Anſtrengung und de Eifer der Marine⸗Vorgeſetzten in Nikolajew und erwarben ihnen das vollkommene Wohlwollen Sr. Maj. des Kaiſers.
Auf den Admiralitäts⸗Werften nahmen Ihre 1
zwei im Bau begriffene Schiffe von 64 Kanonen Jedetz, und ein unlängſt vom Stapel gelaufenes Linienſchiff von 84 Kanonen, das auf der Werft des Hrn. Perowski erbaut war, desgleichen auch die noͤthigen Materialien zum Bau eines andern Dreideckers in Augenſchein; auf der Werft des Hrn. Serebrenny beſahen Sie eine Fregatte, Korvette und einige Transporrſchiffe. Der Schiffsbau auf den Pri⸗ vat,Werften macht der Induſtrie der Unternehmer und der Geſchicklichkeit der dabel thaͤlig geweſenen Baumeiſter Ehre. — Seine Majeſtaͤt der Katſer haben mit nicht geringerem Vergnuügen die Verſchoͤnerung bemerkt, welche der Stadt Nikolajew durch die neuen Gebäude und die Erweiterung des Ortes zugewachſen iſt. Ihre Majeſtat die Katſerin hatten die Gnade, die für Matroſentoͤchter errichtete Schule zu beſuchen, die mit 5
len andern Einrichtungen dieſer Art unter der heilbringenden Leitung Ihrer Majeſtät der Kaiſerin Mutter ſteht.
ach gehaltener Heerſchau uͤber die zwei Reſerve⸗Ba⸗ taillone, unter dem Commando des General⸗Lientenants Grafen Witte, traten Se. Maeſtät nebſt der Kaiſerin d Ruͤckreiſe auf der Yacht Utecha wieder an, und trafen a 29ſten um 4 Uhr Morgens wieder hier ein.
Ungeachtet des Verbots, Getrelde aus den Häfen d Schwarzen Meeres auszufuͤhren, kommen fortwährend Ge⸗ treide Aufkäufer nach Odeſſa. Der Grund davon iſt die Theurung des Getreides in dem Auslande. Das Winter⸗ Getreide iſt in ens Woche mit 10 Nubel 25 Kop. der Tſchetwert, der Türkiſche Weizen mit 9 Rubel 25 Kop. 86 worden. Die Verkäufer haben den Preis noch ge teigert.
Auf unſerer Rhede ſind am 1ſten d. M. zwei Schiffe unter Oeſterreichiſcher Flagge angekommen, die Brigantine „Furloſo““ und der „Conte Porcia“, beide mit Ballaſt. Das erſtere hat in 3 Wochen, das letztere in 6 Tagen die Fahrt von Konſtantinopel hieher gemacht.
Geſtern iſt die Sardiniſche Brigg „il Fenomenv“, mit verſchiedenen Getreide⸗Arten beladen, nach Konſtantinopel abgeſegelt. Die Sardiniſche Brigg „Marie Louiſe“ wi . naͤchſtens mit Waaren nach Konſtantinopel abgehen. 4
Frankreich 8
Paris, 12. Sept. Der Moniteur berichtet über die Ankunft des Koͤnigs in Straßburg. In der Anrede womit der Praͤſident des Handels, Tribunals Se. Maj. begrüßte, ließ derſelbe folgende Aeußerung einfließen: „Wenn der Elſaß ſich nicht aller der Quellen ſeiner fruͤheren Wohlfahrt zu erfreuen hat, wenn Ungluͤcksfaälle, die Ewr. Maj. nicht unbekannt ſind und welche den Handel dieſer Stadt ſchwer betroffen haben, die volle Theilnahme der Regierung bei ſo weſentlichen Leiden in Anſpruch nehmen, ſo wird Ihnen, Sire, der Gedanke angenehm ſeyn, daß das Vertrauen un⸗ ter den Tritten eines 2 neu erwacht und daß Ihre Gegenwart fuͤr alle Ihre Unterthanen die Morgenröthe einer
luͤcklicheren Zukunft iſt.“ Der Koͤnig antwortete: „Mit Vergnägen empfange ich den Ausdruck Ihrer Geſinnungen. weiß wie groß der Antheil iſt, den Ich an dem e das Gluͤck Meiner Unterthanen ſo noͤthigen Handels⸗
erkehr nehme. Mit gleicher Sorge beſchaͤftige Ich M und werde Ich Mich ſtets damit beſchäftigen, und gluͤckt werde Ich Mich ſchätzen wenn es mir gelingt die etwa be⸗ ſtehenden Hinderniſſfe, in ſo weit meine Pflichten und die Lage der Dinge es Mir erlauben, binwegzuräͤumen. Ver⸗ doppeln Sle wo möͤglich Ihren Eifer in der Ausuͤbung Ihrer wichtigen Amts⸗Verrichtungen und halten Sie ſich Meiner Theilnahme und Meiner Erkenntlichkeit gewiß.“ — Auch der Praͤſident der Handels⸗Kammer, Herr Humann, aäͤußerte in ſeiner Anrede: „Der Elſaß leidet unter einigen geſetzlichen Beſtimmungen, welche den Lauf ſeiner Wohlſahrt hemmen: er glebt ſich aber der Hoffnung hin, daß dieſe