Angelegenheiten.

13 Mark 15 ¾ Schill. Däniſch grob Courant 124. Neue zwei Drittel 28 ⅞. Preuß. Cour. 150¼. Oeſterreich.

Wien, 12. Sept. Ihre Koͤnigl. Hoheiten die Prin⸗ zen Wilhelm von Preußen (Sohn Sr. Maj.) und Auguſt von Preußen ſind im Laufe des geſtrigen Tages hier und in Baden angekommen, um den Uebungen der im Lager bei Tralskirchen verſammelten Truppen beizuwohnen. Das Re⸗ vue⸗Manoeuvre, welches geſtern Morgens ſtattfinden ſollte, iſt, um die Ankunft Ihrer Koͤniglichen Hoheiten abzuwar⸗ ten, auf morgen verſchoben worden.

Von der Siebenbuͤrgiſchen Gränze, 30. Aug. (Aus der Allgem. Zeitung.) Ungeheure, die Sonne verdun⸗ kelnde Schwärme von Zugheuſchrecken, die vorher in der Moldau bedeutende Verheerungen anrichteten, ſind von da nach Siebenbuͤrgen gekommen. Sie ließen ſich zuerſt im Tyergvoer Stuhl auf dem Gebiete der Ortſchaften Dittro und Remete nieder, wo noch der groͤßte Theil der Fruͤchte auf dem Felde ſtand und vernichteten die Hoffnung des Landmanns. Von da vertrieben, theilte ſich die Maſſe und verbreitete ſich in mehreren Schwaͤrmen in verſchie⸗ dene Gegenden des Landes, den Maroſcher Stuhl, den Phordaer Comitat, wo ſie ebenfalls bedeutenden Schaden anrichteten, ja in einzelnen Flügen ſogar bis in den Prrsſaͤ⸗ Diſtrict, und den Szaßvaroſcher Stuhl. Ueber⸗

ſind zweckmaͤßige Anſtalten zur Vertilgung oder Vertrei⸗ bung dieſer verderdlichen Inſecten getroffen, die ſich ſeit dem Jahre 1784 nicht in ſolcher Menge in Siebenbuͤrgen gezeigt 2 der Praͤſident des K. Guberniums, Freiher v. Jonka, at ſich ſelbſt in die am meiſten bedrohten Gegenden begeben.

Portugal. Engliſche Bläͤtter geden folgende Nachrichten aus Liſſa⸗ bon bis zum 30. Auguſt:

Die Hofzeitung vom 25. Aug. enthaͤlt den in den Eng⸗ liſchen Zeitungen erſchienenen (ſetzthinerwähnten), von 41 Portugleſen und Braſiktanern an den Viscount Itabayana, in Betreff des Fehiſchlagens ihrer Expedition nach Porto gerichteten Brief. Daſſelbe Blatt vom 27. 2 eine offi⸗ zielle Mittheilung, worin Dom Miguel die Truppen lobt, „welche den Ruaben gehabt hätten, die gegen die geſetzliche Autorität empörte Parthei zu vernichten,“ und worin er einigen Belohnungen erthellt. In der Hofzeitung vom 29. findet ſich ein langer Hirtenbrief des Biſchofs von Viſeu an die Glaͤubigen ſeines „uͤber die gluͤckliche Ruckkehr des rechtmäßtgen Thronerben nach Portugal.“ Zu Porto dauern die Verhaftungen wegen der letzten Re⸗ dellion immer fort. Aus Villa⸗Real ſind 17, aus Coimbra 29 Gefangene an einem Tage eingebracht worden. Zu Braga iſt am 24. die Marocraniſche Brigg El Rabel Hahed mit dem Admiral Abderrhaman Bretel eingelaufen.

Türkei und Griechenland.

Nachrichten aus Konſtantinopel zufolge hat der Admiral Codrington am 6. Auguſt zu Aleſſandria eine Convention mit Mehmed⸗Alv⸗Paſcha abgeſchloſſen, in Gemaͤßheit wel⸗ cher Ibrahim⸗Paſcha Morea raͤumen und mit ſeinen Trup⸗ pen nach Aepypten zurüͤckkehren wird. Die naͤheren Verab⸗ redungen in Betreff dieſer Convention waren noch nicht be⸗ kannt. 8

Nachrichten von der Siebenbuͤrgiſchen Grenze vom 30. Aug. (in der Allgemeinen Zeitung) melden, daß die Peſt in der ei dem Erlöſchen nahe ſey, und ſich in Bucha⸗ reſt ſeit drei Wochen kein verdaͤchtiger Todesfall ergeben

Lande lauteten die Nachrichten beru⸗

Süd⸗Amerika.

Engl. Blätter geden folgende Nachrichten aus Rio⸗ eer Kalſer hat in Folge der

achri

bis zum 12. Juli. chten von den Ereigniſſen zu Porto befohlen, daß

ſeine Tochter waͤhrend ihrer Reiſe nach Wien, den Conſti⸗ tntionnellen zu Ehren, den Namen Herzogin von Porto führen ſoll. Die junge Koͤnigin iſt auf der Fregatte Impe⸗

ratrez in Begleltung einer Corvette am 5. Jult nach Lwvorno egangen. Das Schiſſ Ganges wird bis zur Linie mit

gehen. Nach dem Rlo⸗Herald ſind die Friedens⸗Präͤlimina⸗

rien von Buenos⸗Ayres angenommen, und Commiſſarien fuͤr die Friedens⸗Unterhandlungen ernannt worden. Daſſelbe Blatt thellt jetzt das derichtigte Verzeichniß des neuen Miniſteriums mit. Hr. Clemente Pereira iſt Miniſter der

uſtiz und des Innern ad interim. Hr. Berrardino Pe⸗ reira Finanz. Miniſter, Hr. Francisco da Silva Forres Krtegs Mimiter.- Hr. Miguel de Millo Alverie, See⸗Mi⸗ niſter, der Marzuls von Aracaty Miniſter der auswaͤrtigen

Der Rio Herald vom 12. Juli enthält die Botſchaft von der Regierung von Buenos Ayres an die geſetzgebend Macht, deren Verſammlungen am 14. Juni eröͤffnet wur⸗ den. Es wird darin von Friedens⸗Unterhandlungen und von der nahen Beendigung der Feindſeligkeiten, ſo wie von der ehrenvollen Tapferkeit der Argentiniſchen Truppen un von der Freundſchaft, welche Großbritanien gegen die Re⸗ publik hege, geſprochen. Aus Buenos meldet man von 22. Juni, daß neuerdings mehrere Schiffe, welche die Blo⸗ kade zu brechen verſucht haben, weggenommen und nach Monte⸗Video geſchickt worden ſind. Die Braſilianiſch Escadre hatte mit der Argentiniſchen ein Gefecht, wobet nur zwei Mann getoͤdtet und neun verwundet wurden. De Commodore Nockon ward ſein rechter Arm abgeſchoſſen, worauf er ſich nach Monte⸗Video begab. Drei Deputirte ſind von der Regierung ernannt worden, um des Frlebens wegen nach Rio zu gehn.

Laut Briefen aus Potoſt haben die Truppen zu Chn⸗ quiſaco am Morgen des 18. April rebellirt. Der Präͤſt⸗ dent Suere bemuͤhte ſich, den Aufſtand zu daͤmpfen, wurde aber ſchwer verwundet und gefangen genommen. Der Gou verneur von Potoſt befreite ihn am 22. und trieb die Em poͤrer aus der Stadt. Sie zogen ſich nach Laguma, w viele Perſonen zu ihnen ſtießen. 1““ .

Eb—

Berlin. Die heutige erſte Verſammlung der Natut⸗ forſcher und Aerzte, eroͤffnete der Freiherr A. v. Humbold mit einer Rede, in welcher derſelbe den Zweck des Vereins, und den daraus fuͤr die Wiſſenſchaft hervorgehenden Nutzen auseinanderſetzte. Der Redner erwaͤhnte ſodann mehrerer durch ihre Verdienſte im Fach der Naturwiſſenſchaften au gezeichneten Maͤnner als: Goͤthe, Olbers, Soͤmering un Blumenbach, und der großen Fortſchritte und Bereicherun⸗ gen, deren ſich ſeit den letzten 20 Jahren unſere wiſſen⸗ ſchaftlichen Anſtalten im Allgemelnen, und die naturwiſſe ſchaftlichen insbeſondere, zu erfreuen gehabt haben. g

Nach Beendigung dieſer Rede und nachdem der Herr Dr. Lichtenſtein die Stratuten der Geſellſchaft vorgeleſen hatte, begann Herr Dr. Oerſted aus Copenhagen die Vorl ſungen mit einer Abhandlung uͤber den Electro⸗Magneti mus; hierauf laſen die Herren Dr. Puſch aus Warſcha uͤber die Geognoſie der Karpathen, Dr. Behr aus Bern⸗ 2 burg über den angegebenen Mangel der Regenbogenhaut, Dr. v. Muͤnchow aus Bonn uͤüber farbige Schatten, und ſchließlich Dr. Henſchel aus Breslau über die Zwitter⸗Bil⸗ dungen im Pflanzenreich. 8

Ahrweiler, 11. Septbr. Seit dem Z!1ſten Auguſt erfreuen wir uns der guͤnſtigſten Witterung fuͤr den bevor⸗ ſtehenden Herbſt. Die Trauben ſind binnen 8 Tagen ge⸗ gen Aller Erwartung in ihrer Reife ſo ſehr vorangeſchrit⸗ ten, daß wir, wenn uns fortwäaͤhrend ſo gedeihliches Wet⸗ ter bleibt, gegruͤndete Hoffnung haben, in den erſten Ta⸗ gen des Oktobers die Weinleſe beginnen, und einen ganz vorzüglichen Wein machen zu koͤnnen.

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Vermiſchte Nachrichten.

Auszug aus einer chronologiſchen Geſchich

der Entdeckung der Aleutiſchen Inſeln, neb

kurzer hiſtoriſcher Ueberſicht des Pelzhandels (Aus 2 Ruſſiſchen.)

[Schluß.]

Im Sommer 1774 hielt Salkoff ſich auf der Inſel Atta auf, die damals, außer den Frauen und Kindern 27 maͤnnliche Einwohner zählte, und blieb dort bis zum nächſten Jahre. Im Herbſt 1775 beſuchte er einen Hafen in der Meerenge, welche die Inſel Unimak von der Halb⸗Inſel Allaska trennt, und in welchem der Capitain Krepitzin einen Winter zugebracht hatte. Hier blieb er drei Jahre und be⸗ ſchaͤftigte c mit der genauen Beſchreibung der umlliegen⸗ den Inſeln. Ohne es zu verſtehen, die Längen aſtronomiſch beſtimmen zu koͤnnen, entdeckte Salkoff dennoch einen Feh⸗ ler des Capitain Kepitzin, der dieſe Inſelgruppe um 5 * zu weit nach Weſten geſetzt hatte. 8

824 .nge 8, 7 Jahren kehrte die Expedition nach Ochotsk zuruͤck, die Beſatzung nur 12 Mann verloren hatte. Die Ladung an Pelzwerken betrug nach ge⸗ genwaͤrtigen Mittel⸗Preiſen 1,600,000 Rubel in Vanknoten.

Grigory Schelechow, erſter Gruͤnder der gegenwäͤrtig exiſtirenden Ruſſiſch⸗Amerikaniſchen Compagnie, machte ſeine erſte Ausruͤſtung im Jahre 1776, und die zweite im Jahre

1781 unter Beſehl von Jeraſſim Pribüloff. Letztere wurde

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