11111 IExF — Be i zur Al
Igemeinen Preußiſchen Staats⸗
Zeitung
Platzes, auch gegen ein geregeltes Heer moͤglich und thun⸗
„ und ihren näher entwickelten rncgiſgin⸗ Gruͤn⸗ — auch noch ein Fehetecle zu Huͤlfe geru⸗ „wonach die Haͤuſer⸗Preiſe der Stadt, welche bei ge⸗ — Concurrenz durch neue Bauten ſehr hoch angeſtie⸗ gen ſind, und noch weiter ſteigen, bei geoͤffneten Thoren und erweitertem Stadt⸗ Umſens. bedeutend ſinken muͤßten! — Weiterhin ward von der Pruͤfungs⸗Commiſſion verlangt, daß die Koſten des zu 110,000 Fr. fuͤr den Unterhalt von beiläͤufig 900 Staats⸗Gebaͤuden berechneten Bauweſens, durch die bisher gutentheils mangelnde Verdingung neuer Bauten mit dafuͤr zu öffnender Concurrenz, moͤchten ver⸗ mindert werden. Hauptſaͤchlich aber ward der große Uebel⸗ ſtand im Zuͤrcherſchen Staatshaushalt, das Verhaͤltniß des Cameralweſens, auch jetzt wieder nachdruͤcklich angegriffen. Die Staatsdomainen decken mit ihrem Extrage nicht die auf ſie verwandten Koſten und von den Natural⸗Gefaͤllen wird ein großer Theil durch die Bezugs⸗Koſten aufgezehrt; nochmals ward alſo gewuͤnſcht: „daß durch allmaͤhlige Ver⸗ wandlung der noch uͤbrigen Handlehen in Erblehen, durch ilweiſe Abmodiation des F—v,. ſo wie durch ALleichzei⸗ ge Verminderung der im eſoldungs⸗Syſtem des Cantons vorherrſchenden Natural⸗Beſtandtheile auf Verminderung der ſo bedeutenden Cameral⸗Ausgaben Bedacht genommen werde.“ Es hatten 35 Redner in der Verſammlung an dieſen Erörterungen Theil genommen und von einem der⸗ ſelben ward bemerkt, daß man jetzt unverſehens zu einer Budget⸗Discuſſion gelangt ſey, die manche fruͤher zu fuͤrch⸗ ten geſchienen hatten, nun aber wohl zur Ueberzeugung moͤchten gelangt ſeyn, daß die Anordnung eines jaͤhrlichen udgets, durch deſſen Eroöͤrterung dem großen Rath ein ziemender morallſcher Einfiuß auf die Verwaltung ge⸗ rt wird, kaum anders, als wohlthaͤtig und ſeiner Stel⸗ g ſehr angemeſſen ſeyn koͤnnte. Die Wuͤnſche der Com⸗ miſſion wurden einſtimmig „zu ſorgfäͤltiger Pruͤfung, Be⸗ rathung und gefälliger Berichterſtattung“ dem kleinen Rath üͤberwieſen; hingegen ward der weitere Antrag, daß der kleine Rath Rvbe ſolle, ob nicht zu Erleichterung der Sta eine Reduction der Feſtungswerke der keyn dürfte, nicht genehmigt. panien.
Madrid, 4. September. Am Sonntag den 31. An⸗ guſt Morgens las man an der Pforte der Carmeliter⸗Kirche einen Anſchlag folgenden ebe ts: „Es iſt ein Werk in 2 Bänden unter dem Titel: „Gottloſigkeit und Verrath“ im Druck erſchlenen. Der Band enthaͤlt die Geſchichte der Ereigniſſe von dem merkwuͤrdigen 2. Mal des Jahres 1808 bis zu der ſchrecklichen Hungersnoth von 1812 mit zwei nach den beiden großen Gemäalden, welche ſich in der Gemälde Sammlung des Muſeums befinden, und ſchreckliche Scenen jener Noth darſtellen. Der zweite Band enchält alle Köͤnigl. Decrete und Ordonnanzen ſeit 1814 bis heute, in welchen ohne Unterſchied die Patrioten, Afranceſa⸗ dos, Liherale, Freimauker, Communeros u. ſ. w. delohnt w nebſt einer SE traurigen Lage, in wel⸗ cher ſich Spanien ge findet. Dieſes Werk iſt im Pallaſt bel Herrn Grijalva, (Günſtling und Privat⸗ Schatz⸗
meiſter des Käönigs) und bet allen Miniſtern zu haben.“ jeſer an der Pforte der beſuchteſten Kirche und an dem zffentlichſten Orte von Madrid angeheftete Anſchlag, blieb meh⸗ rere Stunden „ohne daß man 8 abnahm. Man * dieſer rühre von den Apoſtoliſchen her, welche
ihr gemäßigtes Verfahren di —— tadeln und einen neuen d.999 ⸗ ung eines Comité's der oͤffentlichen
wollen, die aahrt zu verhindern. Der hieſige Pater Gabriel hielt, Geiſte beſcelt, bei Gelegenheit eines Dank⸗ die glückliche Ruͤckkehr Ihrer Majeſtaͤten eine „in der er offen gegen die Liberalen und Afranceſa⸗
dos ſprach, und ſie als die Urheber der gegenwärtigen Lage S.eng nn e., welche ſtatt die verdiente Ceaßs 8
den guten und eifrigen Royaliſten bei Aemter⸗ vorgezogen wuͤrden. wurde in dieſen Tagen von einer Expedition von 2000 Mann geſprochen, unter dem Beſehl des Ge⸗ neral Doriga nach der gehen ſoll, um den fruͤher Spaniſch geweſenen Thell von St. Domin
o zu beſetzen der Präſident Boyer unter gewiſſen 81sa1e,
treten werde. Dieſes Geruͤcht iſt aber ganz unwahrſcheinlich, denn kein Land und am wenigſten Haitl wird Fremde auf 8 Koſten ſeiner Freiheit und Unabhängigkeit aufnehmen. Das Haupt der neuen Verſchwoͤrung, die an den Grenzen von Valencia und Katalonien entdeckt worden iſt, war ein Koͤnig⸗ licher Lieutenant Namens Borras. Die Theilnehmer ſind entflohen und haben ſich dann wieder in kleinen Haufen ver⸗ einigt. Wahrſcheinlich haben ſie, wie die Aufruͤhrer in Ka- talonien, den Zweck, die Provinzen zu verwuͤſten. Der Ge-. neral Espana, welcher neulich an die Regierung berichtete, daß die Ruhe in ſeiner Provinz hergeſtellt ſey, war vor Kurzem nichts deſtoweniger in Gefahr, von den Aufruͤhrern gefangen zu werden, die ihn zwei Stunden weit mit ver⸗⸗; häͤngtem Zuͤgel verfolgten, und er verdankte ſeine Rettung nur der Kraft und Schnelligkeit ſeines Pferdes. In Folges des heftigen Rittes ſoll er Fvae- Blutſturz bekommen 32 — rkei. “ Ein Schreiben aus Konſtantinopel vom 25. Auguſt * (in der Allgemeinen Zeitung) enthaäͤlt Folgendes: Seit einilgen Tagen trafen viele exllirte Janitſcharen, welche den Krieg mitzu⸗ machen begehrten, hier ein, allein man entdeckte bald, daß ſie eine Verſchwöͤrung gegen den jetzigen Zuſtand der Dinge beabae. ſichtigten. Der Sultan befahl ſogleich die Hinrichtung meha rerer, und durch dieſe Strenge wurde das Komplott vereitelt. Indeſſen war die Beſorgniß im erſten Augenblick ſo groß, daß der Abmarſch des Großweſſirs nach Adrianopel um ei⸗ nige Tage verzoͤgert wurde. Am Loſten brach derſelbe jedoch endlich nach Daund Paſcha, wo ſich ſein Lager ſchon ſeit dem 9ten befand, und vorgeſtern von dort nach Adriano⸗ pel auf. Der Zug der ihn begleitenden Truppen dauerte drei
Stunden.
Süuüd⸗Amerika. Die New⸗Times liefern eine Relhefolge von Briefen aus Lima, aus welchen hervorgeht, daß ſich die Finanzen des Landes in einem uͤberaus traurigen Zuſtande befanden, und daß man das Ausgeben von Papiergeld als eine noth⸗ wendige Folge erwartete. Folgendes ſind Auszüge aus die⸗ ſen Briefen: Den 7. Mai: Das Columbiſche Bataillon, das vor einigen Monaten aus Bolivia nach Peru deſertirte, und zu deſſen Transport nach Columbien die Peruaniſche Regie⸗ rung Schiffe in Arica anſchaffte, hat ſich, wie man zuver⸗ ſichtlich behauptet, geweigert, ſich einzuſchiffen. — Ungluͤck⸗ licher Weiſe beruhen die meiſten Nachrichten, die wir aus dem Innern des Landes erhalten, auf bloßen Behauptungen, beſonders jetzt, da die Regierung alle durch die Hände der — gehenden Briefe öoͤffnen laäßt. — Den 10. Mai: Die oſt aus Columbien bringt uns die Nachricht, daß ſich Bo⸗ livar geweigert hat, einen Peruaniſchen Geſchäaͤftstraͤger in Columbien zuzulaſſen oder freundſchaftliche Verbindungen mit Peru zu erhalten, es ſey denn, daß wir Bedingungen ge⸗ nehmigten, welche zu ernledrigend ſind, als daß wir ſie eingehen koͤnnten. Vorgeſtern wurde ein Courier von 2—— der den Peruaniſchen Miniſter in Bogota (Villa) zuruͤ fen ſoll. Die Bedingungen, welche der Preis ſind, zu welchem Boli⸗ var fuͤrs erſte Peru nicht angreifen will, ſiud: 1) daß Peru ſogleich 3 Milltonen Dollars an Columbien, auf Abſchlag der zur Zeit der Noth von Columbien geleiſteten Huͤlfe be⸗ zahlen ſoll; 2) daß alle in der Expedition nach Peru umge⸗ kommenen Columbiſchen Truppen tractatsgemäß durch Pe⸗ ruaner erſetzt werden ſollen. Hlerauf erwiedern die Peruaner, daß Bollvar bereits 7000 Peruaniſche Soldaten in Colum⸗ bien habe, welche er waährend ſeiner Herrſchſchaft in Peru, vorgeblich in Gemäͤßheit des Tractats — deſſen Exiſtenz, da ihn die Columbier nie producirt haben, die Peruaner beſtrei⸗ ten — dahin ſandte. 3) Daß wir den Herrn Armero (den fruͤhern Columbiſchen General⸗Conſul in Peru, der wegen des Verſuchs, die Truppen in Lima zu Gunſten der Bolivar⸗ ſchen Parthel zu beſtechen, aus dem Lande geſandt wurde) als bevollmäͤchtigten Miniſter Columbiens emofangen ſollen. — Die Antwort auf dieſe Vorſchläͤge iſt Zurüuͤckberufung Villa’'s geweſen. — Mehrere Eigenthuͤmer von Haciendas oder Paͤchtereien auf den von Columbien hierher fuͤhren⸗ den Landſtraßen ſollen Briefe von Bolivar und ſeinen Offi⸗ cieren empfangen haben, und darin aufgefordert ſeyn, ſich
auf den Marſch von 5000 Mann vorzubereiten. ſeine
Depeſchen einem Comité vor, und that ſeinen
Allarm herrſchte deshalb in Lima. Der Präͤſident kund, ſich zur Armee begeben zu wollen. Das neue Batal